DE1455227C - Hydropneumatische Stoßaufnahmevorrich tung für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Hydropneumatische Stoßaufnahmevorrich tung für SchienenfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydropneumatische Stoßaufnahmevorrichtung für Schienenfahrzeuge, insbesondere
für Mittelpufferkupplungen von Schienenfahrzeugen, bestehend aus einem Zylinder mit einem
in diesem beweglichen Hohlkolben, der auf seiner dem Innenraum des Zylinders zugekehrten Stirnseite
durch eine Drosselöffnungen aufweisende Kolbenscheibe verschlossen ist und der in seinem Hohlraum
einen diesen Hohlraum in zwei voneinander getrennte Teilräume aufteilenden Schwimmkolben aufweist,
wobei sich in den durch die Drosselöffnungen der Kolbenscheibe verbundenen Räumen innerhalb des
Zylinders und des Hohlkolbens Hydraulikflüssigkeit befindet, während der von der Kolbenscheibe des
Hohlkolbens entferntere, durch den Schwimmkolben abgeschlossene Teilraum des Hohlkolbens mit vorgespanntem
Gas gefüllt ist, und bestehend aus einem erst bei einem bestimmten Hub der Vorrichtung wirksam
werdenden zusätzlichen Federelement, das innerhalb des Zylinders zwischen der Kolbenscheibe des
Hohlkolbens und dem Boden des Zylinders angeordnet ist.
Bei einer bekannten hydropneumatischen Stoßaufnahmevorrichtung dieser Art besteht das erst bei
einem bestimmten Hub der Vorrichtung wirksam werdende zusätzliche Federelement aus einer am Boden
des Zylinders befestigten, scheibenartig ausgebildeten Gummifeder, die erst in der letzten Phase des Gesamthubs
der Vorrichtung durch die Kolbenscheibe des Hohlkolbens beaufschlagt wird. Die zusätzliche
Gummifeder dieser bekannten Vorrichtung kommt somit nur bei sehr großen Stoßkräften und lediglich
auf einem kleinen Teil des Gesamthubs der Vorrichtung zur Wirkung, sie übt jedoch in dem den normalen
Betriebsbedingungen entsprechenden Hubbereich der Vorrichtung praktisch keinen Einfluß auf
die Stoßaufnahmewirkung aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stoßaufnahmevorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die auch bei Auftreten einer eine gewisse Zeit andauernden, zwar erhöhten, jedoch noch
üblichen Betriebszuständen entsprechenden Belastung, z. B. beim Abbremsen oder Anfahren des Zuges oder
bei längeren Steigungen, eine zusätzliche Federkraft wirksam werden läßt und die darüber hinaus noch
eine genügende Hubreserve aufweist, um über eine solche erhöhte Belastung hinausgehende sehr große
Kräfte federnd aufnehmen zu können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das zusätzliche Federelement aus einem in
dem Innenraum des. Zylinders geführten zweiten Schwimmkolben besteht, der auf ein vorgespanntes
Gasvolumen in dem Raum zwischen dem zweiten Schwimmkolben und dem Boden des Zylinders einwirkt
und der an einer sich durch eine innerhalb des Zylinders axial festgelegte, den mit Hydraulikflüssigkeit
gefüllten Raum gegenüber dem zweiten Schwimmkolben abdichtende Trennscheibe erstreckende Mitnehmerstange
anliegt, die nach dem dem Ansprechen des zusätzlichen Federelementes entsprechenden Hub
der Vorrichtung von der Kolbenscheibe des Hohlkolbens mitgenommen wird.
Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung ergibt sich der Vorteil, daß das zusätzliche
Federelement funktionsmäßig nicht auf die Aufnahme von Spitzenbelastungen im letzten Teil des Gesamthubs
der Vorrichtung beschränkt ist, sondern auch zur Aufnahme von gleichförmigen bzw. langsam anschwellenden
höheren Belastungen, wie sie schon im normalen Betrieb auftreten, herangezogen wird.
Um einen zu schnellen Rückhub des Hohlkolbens im Zylinder in die Ausgangsstellung zu verhindern,
ist es zweckmäßig, daß gemäß der weiteren Erfindung zur Verstärkung der Dämpfung des Rückhubes der
Vorrichtung ein axial beweglicher Drosselring vorgesehen ist, der beim Rückhub einen Teil des Querschnitts
der Drosselöffnungen verschließt.
ίο In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Stoß aufnahmevorrichtung, teils im Längsschnitt,
F i g. 2 und 3 im Teilquerschnitt bzw. Teillängsschnitt in größerem Maßstab Einzelheiten der Vorrichtung,
F i g. 2 und 3 im Teilquerschnitt bzw. Teillängsschnitt in größerem Maßstab Einzelheiten der Vorrichtung,
F i g. 4 bis 6 die Vorrichtung im Längsschnitt in verschiedenen Betriebsstellungen, und zwar in völlig
ausgefahrener Stellung, in einer Zwischenstellung und
ao in völlig eingeschobener Stellung,
Fig. 7 das Arbeitsdiagramm der Stoßaufnahmevorrichtung.
Die Stoßaufnahmevorrichtung weist einen Zylinder 1 auf, der auf der einen Seite durch einen Boden 2^
verschlossen ist. Im Zylinder 1 ist ein verschiebbarer Hohlkolben 4 angeordnet, der mit einer Kolbenscheibe
3 fest verbunden ist. Innerhalb des verschiebbaren Hohlkolbens 4 befindet sich ein Schwimmkolben
5, und in dem Zylinder 1 ist ein zweiter Schwimmkolben 6 angeordnet, der mit einer Mitnehmerstange 7
zusammenwirkt. Die Verschiebewege der Kolbenscheibe 3 des Hohlkolbens 4 und des zweiten
Schwimmkolbens 6 werden durch eine Trennscheibe 8 begrenzt, die durch Sicherungsringe 9 und 10 fest im
Zylinder 1 gehalten wird. Somit weist die Stoßaufnahmevorrichtung drei voneinander getrennte Räume
auf, und zwar einen mit Druckgas, z. B. Luft unter einem Anfangsdruck von 6 kg/cm2, gefüllten Raum A,
einen mit Hydraulikflüssigkeit, ζ. Β. öl, gefüllten Raum B und einen mit Druckgas, z. B. Stickstoff unter
einem Anfangsdruck von etwa 60 kg/cm2, gefüllten Raum C. Die Kolbenscheibe 3 des Hohlkolbens 4
weist Drosselöffnungen 11 von bestimmtem Querschnitt und zentrale, als Nuten gestaltete Drossel-Öffnungen
12 (F i g. 2) auf. In einem am Umfang der Kolbenscheibe 3 befindlichen Kolbenscheibenflansch
13 sind mehrere Drosselöffnungen 14 (F i g. 3) angeordnet, durch die die Hydraulikflüssigkeit in einen
ringförmigen Raum B1 fließen kann. Eine zusätzliche
Drosseleinrichtung der Stoßaufnahmevorrichtung besteht
aus einem lose auf dem Umfang des Hohlkolbens 4 sitzenden, axial begrenzt beweglichen Drosselring
15 (Fig. 3), der mehrere mit den im Kolbenscheibenflansch
13 befindlichen Drosselöffnungen 14 in Verbindung stehende Drosselöffnungen 16 aufweist.
Die Abdichtung des Raums S1 nach außen besteht
aus einem Ringkörper 17 mit außen und innen angeordneten Nuten für Dichtungsringe 18 sowie aus
einer aus zwei mit dem ringförmigen Raum B1 über
einen Verbindungskanal 20 in Verbindung stehenden Nuten 19 gebildeten hydraulischen Dichtung. An der
äußeren Stirnseite des verschiebbaren Hohlkolbens 4 ist ein der Zuführung des Druckgases zum Raum A
dienendes Ventil 21 angeordnet; ein ähnliches Ventii ist im Boden 2 des Zylinders 1 vorgesehen. Die Mitnehmerstange
7 weist eine hohl ausgebildete, -im Durchmesser kleinere zapfenartige Verlängerung 22
auf, die in der Kolbenscheibe 3 des Hohlkolbens 4
verschiebbar gelagert ist. Die Länge der Verlängerung 22 ist so bemessen, daß ein bestimmter Verschiebeweg
des Hohlkolbens 4 bei stillstehender Mitnehmerstange 7 zu Beginn des Hubes der Vorrichtung gewährleistet
ist. Innerhalb der hohl ausgebildeten Verlängerung 22 der Mitnehmerstange 7 ist ein Sicherheitsventil
angeordnet, das aus einem Schieber 23, einem Tellerfedersatz 24 und einer Verschlußmutter
25 besteht. Der in der Verlängerung 22 befindliche Hohlraum steht über einen Kanal 26 mit dem Raum B
in Verbindung.
Am anderen Ende der Mitnehmerstange 7 befindet sich eine Anschlagkopfplatte 27.
Der zweite Schwimmkolben 6 weist eine zentrale Bohrung auf, in der ein zusätzlicher kleiner Kolben
28 sitzt, dessen äußerste Stellung durch eine Schraube
29 begrenzt wird. Der durch den kleinen Kolben 28 verschlossene Raum D ist mit öl gefüllt und steht
durch Verbindungskanäle 30 mit Ringnuten 31 des zweiten Schwimmkolbens 6 in Verbindung. Das in
den Ringnuten 31 befindliche öl bewirkt eine hydraulische Abdichtung, die zusammen mit Dichtungsringen
32 Druck- bzw. Gasverluste in dem Raum C verhindert.
Anschließend wird die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Stoßaufnahmevorrichtung beschrieben.
Zu Beginn jedes Arbeitshubes (beim Anfahren des Zuges oder beim Bremsen während der Fahrt)
wird der Hohlkolben 4 unter der Einwirkung der beweglichen Teile der automatischen Kupplung in Richtung
des aus F i g. 4 ersichtlichen Pfeils verschoben, wobei sich die mit dem Hohlkolben fest verbundene
Kolbenscheibe 3 frei auf der Verlängerung 22 der zunächst stehenbleibenden Mitnehmerstange 7 verschiebt.
Die Hydraulikflüssigkeit fließt hierbei durch die Drosselöffnungen 11, 12 und 14 aus dem Raum B
in die Räume B1 und B2. Die in den Raum B2 eintretende
Hydraulikflüssigkeit drückt gegen den Schwimmkolben 5, der so weit verschoben wird, bis
der Druck im Raum fl? mit dem Druck der Druckluft
im Raum A ins Gleichgewicht kommt.
Beim weiteren Verschieben des Hohlkolbens 4 (siehe Fig. 5) stößt die Kolbenscheibe 3 gegen die
Stirnfläche der eigentlichen Mitnehmerstange 7 und drückt diese mit ihrer Anschlagkopfplatte 27 an den
zweiten Schwimmkolben 6, der im Raum C angeordnet ist. Hierbei werden die Drosselöffnungen 12 durch
die Stirnfläche der Mitnehmerstange 7 verschlossen, wodurch sich die hydraulische Drosselwirkung weiter
erhöht.
Um den zweiten Schwimmkolben 6 zu verschieben, ist im Vergleich zu dem Luftdruck im Raum A ein
bedeutend höherer Gasdruck im Raum C zu überwinden, wodurch eine wesentliche Steigerung der
Federkraft der Vorrichtung erzielt wird. Beim Rückhub, der unter der Wirkung der elastischen Kräfte
der zusammengedrückten Gase im Raum A und im Raum C erfolgt, wird die Kolbenscheibe 3 in die dem
Pfeil (Fig. 5) entgegengesetzte Richtung verschoben.
Die Hydraulikflüssigkeit fließt aus den Räumen B1
und B2 durch die Drosselöffnungen 11, 12 und 14 in den Raum B zurück. Gleichzeitig wird der axial verschiebbare
Drosselring 15 an den Kolbenscheibenflansch 13 gedrückt. Die Hydraulikflüssigkeit muß zusätzlich
den Widerstand der im Drosselring 15 befindlichen Drosseiöffnungen 16 überwinden, wodurch
die hydraulische Dämpfung wesentlich erhöht wird. Es bleiben auch die Drosselöffnungen 12 verschlossen,
da die Kolbenscheibe 3 an die Stirnfläche der Mitnehmerstange 7 gedrückt wird. Beim Rückhub der
Vorrichtung werden somit auf Grund einer entsprechend starken Dämpfung Stoßwirkungen weitgehend
vermieden.
Wird langsam angefahren, so kann die Durchtrittsgeschwindigkeit der Hydraulikflüssigkeit in den Drosselöffnungen
11 und 14 sehr klein sein, so daß die hydraulische Dämpfungswirkung der Vorrichtung
ίο sehr gering ist. In diesem Falle wird ein vollständiges
Zusammendrücken der Vorrichtung durch das zusätzliche vorgespannte Gasvolumen in dem Raum C
verhindert und die federnde Aufnahme beim Anfahren auftretender Stöße dadurch gesichert. Wird die
Vorrichtung durch eine übergroße Stoßbelastung beansprucht, so könnte der Hydraulikflüssigkeitsdruck
im Raum B übermäßig anwachsen. Dies wird jedoch durch das in der hohl ausgebildeten Verlängerung 22
der Mitnehmerstange 7 angeordnete Sicherheitsventil
so verhindert. Spricht dieses Ventil an, so fließt die
Hydraulikflüssigkeit aus dem Raum B in den Raum B2.
Auf diese Weise wird eine Beschädigung der Vorrichtung durch übermäßig hohen Innendruck vermieden.
Das in F i g. 7 dargestellte Diagramm zeigt den Verlauf der durch die Stoßaufnahmevorrichtung aufgebrachten Kraft P beim Rangier- und Fahrbetrieb sowie
beim Bremsen und ruckartigen Anfahren in Abhängigkeit vom Hub S des Hohlkolbens 4.
Durch die Kurve α ist der Verlauf der Kraft dargestellt,
die vom vorgespannten Gas im Raum A erzeugt wird. Die Kurve b zeigt den Verlauf der dynamischen
Widerstandskraft der Hydraulikflüssigkeit. In der Zone O-I befindet sich die Mitnehmerstange 7
noch in Ruhe. Im Punkt I setzt die Wirkung des mit vorgespanntem Gas gefüllten Raumes C ein, wobei
der Verlauf der durch dieses Gasvolumen erzeugten Kraft durch die Kurve c dargestellt ist. Die durch die
hydraulische Drosselwirkung erzeugte dynamische Widerstandskraft steigt nur bis zum Punkt II an,
an dem die Hubgeschwindigkeit abzunehmen beginnt. Jedoch steigt die Widerstandskraft des Druckgases
im Raum C gegen Hubende steil an, wodurch der Abfall der hydraulischen Widerstandskraft ausgeglichen
wird. Der Verlauf der resultierenden Kraft
ist durch die Kurve d dargestellt.
Claims (2)
1. Hydropneumatische Stoßaufnahmevorrichrung für Schienenfahrzeuge, insbesondere für
Mittelpufferkupplungen von Schienenfahrzeugen, bestehend aus einem Zylinder mit einem in
diesem beweglichen Hohlkolben, der auf seiner dem Innenraum des Zylinders zugekehrten Stirnseite
durch eine Drosselöffnungen aufweisende Kolbenscheibe verschlossen ist und der in seinem
Hohlraum einen diesen Hohlraum in zwei voneinander getrennte Teilräume aufteilenden
Schwimmkolben aufweist, wobei sich in den durch die Drosselöffnungen der Kolbenscheibe
verbundenen Räumen innerhalb des Zylinders und des Hohlkolbens Hydraulikflüssigkeit befindet,
während der von der Kolbenscheibe des Hohlkolbens entferntere, durch den Schwimmkolben
abgeschlossene Teilraum des Hohlkolbens mit vorgespanntem Gas gefüllt ist, und bestehend
aus einem erst bei einem bestimmten Hub der Vorrichtung wirksam werdenden zusätzlichen
Fedcrclemcnt, das innerhalb des Zylinders zwischen der Kolbenschcibe des Hohlkolbens und
dem Boden des Zylinders angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche
Fcderelement aus einem in dem Innenraum des Zylinders (1) geführten zweiten Schwimmkolben
(6) besteht, der auf ein vorgespanntes Gasvolumen in dem Raum (C) zwischen dem zweiten
Schwimmkolben und dem Boden (2) des Zylinders einwirkt und der an einer sich durch eine
innerhalb des Zylinders axial festgelegte, den mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Raum gegenüber
dem zweiten Schwimmkolben abdichtende Trennscheibe (8) erstreckende Mitnehmerstange (7) anliegt,
die nach dem dem Ansprechen des zusätzlichen Federelements entsprechenden Hub der
Vorrichtung von der Kolbenscheibe (3) des Hohlkolbens (4) mitgenommen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verstärkung der Dämpfung
des Rückhubs der Vorrichtung ein axial beweglicher Drosselring (15) vorgesehen ist, der
beim Rückhub einen Teil des Querschnitts der Drosselöffnung verschließt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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