DE1450342C - Isolieren und Einbetten einer von einem erhitzten Medium durchströmten Rohrleitung - Google Patents
Isolieren und Einbetten einer von einem erhitzten Medium durchströmten RohrleitungInfo
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Description
Beim unterirdischen Verlegen von Rohrleitungen ist es bekannt, die Leitung in einer bitumenhaltigen ;
Masse einzubetten, welche aus natürlichen Asphaltstoffen, wie insbesondere Gilsonit, Glanzpech-öder
asphaltartigen Pyrobitumina besteht. Diese Stoffe werden in pulverförmigem Zustand auf die verlegte
Rohrleitung aufgebracht und danach mittels eines durch die Leitung hindurchgeschickten Heizmediums
auf etwa 100° C erwärmt, wodurch die Isolierstoffe an der Oberfläche der Rohrleitung zu einer verhältnismäßig
dichten Schicht zusammensintern bzw. -schmelzen. Eine derartige Rohreinbettung gewähr- ·..
leistet zwar eine recht gute Wärmeisolierung, ist aber insofern:noch-Von-Nachteil, als sie einerseits eine
besondere und verhältnismäßig lange Wärmebehandlungsdauer der Einbettungsmasse erfordert, bevor
sie hinreichend dicht' bzw. fest zusammenbackt, und andererseits einen.. starren .Einbettungsblock. liefert,
der zu Rißbildiirig 'neigt und damit zu Undichtigkeiten
gegenüber der Bodenfeuchtigkeit führt, wodurch auf die Dauer Korrosionsschäden der zu isolierenden
Rohrleitungen nicht vermieden werden können. Im übrigen ist es für das vorbekannte Verfahren
unbedingt erforderlich, daß die Umfüllung der verlegten Rohrleitung mit den pulverförmigen Asbest-Stoffen
bei trockener Witterung erfolgt, andernfalls bleibende Feuchtigkeitseinschlüsse und dadurch bedingte
Korrosionswirkungen nicht zu vermeiden sind.
Demgegenüber ist Gegenstand der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 14 50 340.3-12 das
Isolieren und Einbetten einer von einem erhitzten Medium durchströmten, im Erdgraben auf Gleitlagern
geführten Rohrleitung mittels einer bitumen-. haltigen' Masse, die mit stark wärmedämmenderi
körnigen Zuschlagstoffen vermengt ist und unmittelbar in heißfiüssig aufbereitetem Zustand um die
Rohrleitung gegossen wird. Dabei besteht die Einbettungsmasse aus 20 bis 40 Gewichtsprozent eines
Bitumens mit nach der Kugel-Ring-Probe bestimmbaren Erweichungspunkt von oberhalb 6O0C, aus
5 bis 20 Gewichtsprozent Füllstoffen, deren Korngröße unter 0,09 mm liegt, z.B. Kalks-teirim'efüy undim
Rest aus den stark wärmedämmenden körnigen Zuschlagstoffen, für die insbesondere Blähtone und/
oder-schiefer vorgeschlagen werden. Dadurch kommt man zu einer gleichwohl einfachen- wie zeitsparenden
Rohrleitungseinbettung, die allen Anforderungen der Praxis hinsichtlich ausreichender Wärmedämmung,
Korrosionsschutz und Wasserdichtigkeit gerecht wird,: ..-Wesentlich
ist dabei auch, daß die'so beschaffene
bitumenhaltige Masse in der unmittelbaren Umgebung des heißen Rohres schmilzt und auch entsprechende
Wärmedehnungen der Rohrleitung zuläßt. : ■<
. . .,,-
Es wurde nun 'erkannt, daß die nach der Haupt- SS
Patentanmeldung zu verwendende Einbettüngsrnasse unter Beibehalt ihrer vorerwähnten Vorzüge noch
verbessert werden kann, insbesondere hinsichtlich ihres plastischen Verhaltens und ihrer 'Wärmedämmeigenschaft.
Das wird dadurch erreicht, daß die Isolier- und Einbettungsmasse gemäß der vorliegenden Zusatzerfindung
aus 69,2 bis 88,7 Gewichtsprozent Bitumen und 30,8 bis 11,3 Gewichtsprozent Korkmehl mit
einer maximalen Korngröße von 7 mm besteht.
Die so beschaffene Einbettungsmasse erkaltet nach ihrem bei mindestens 150° C erfolgenden Vergießen
um die verlegte Rohrleitung verhältnismäßig rasch und bildet dann, einen elastischen-wassprdijchten Ein-
: bettungskörper 'von großer ~ Wärm'ei^öiie'rwirkung,
dessen Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,06. und 0,12kcal/m-h-°C liegt. Im Gegensatz zu der mit
den bekannten Verfahren erzielbaren Rohreinbettung ist hier der das Rohr umhüllende Einbettungsblock
nicht selbsttragend. Er bildet vielmehr ein elastisches System, das die unvermeidbaren Wärmeausdehnungen
der Rohrleitung und bodenmechanische Beanspruchungen gut aufzunehmen bzw. sich ihnen anzupassen
verpag. Selbst bei starken Bieget' oder Torsionsbeanspruchungen tritt keine Rißbildung im
elastischen Einbettungsblock auf. Demzufolge gewährleistet letzterer nicht nur eine gute Wärmeisolierung,
sondern auch einen außerordentlich weitgehenden, dauerhaften Korrosionsschutz der verlegten
Rohrleitungen. ·'. .·
Es sei hier erwähnt, daß eine zum Überziehen von eisernen Schornsteinen oder auch Dampfleitungen
bestimmte Rostschutzmasse bekannt ist, die im wesentlichen aus Silikaten besteht und neben anderen
Füllstoffen auch etwa.2% Korkmehl enthält. Eine solche Masse' soll in verhältnismäßig dünner, nur
etwa 2 mm starker Schicht auf den zu schützenden Gegenständen aufgestrichen werden. Allein schon
wegen ihres hohen etwa 47 ?/o betragenden Wasserglasgehaltes
und ihres dadurch .bedingten zementartigen Charakters wäre eine solche Masse für das
Isolieren und Einbetten einer unterirdisch verlegten, von einem erhitzten Medium durchströmten Rohrleitung
völlig ungeeignet, da sie dafür viel ζιί stark
ist und unter dem Einfluß der Wärmedehnungen der Rohrleitung alsbald rissig würde.
Das in der Einbettungsmasse befindliche' Korkmehl kann teilweise auch durch Austauschstoffe,
z. B. Sägemehl, ersetzt werden, die ein Raumgewicht unter 0,8 t/m3, eine Korngröße unter 7 mm und eine
Temperaturbeständigkeit von mindestens 2009--C besitzen.
Derartige, teilweise als Ersatz'des Korkmehls in Frage kommende Austauschstoffe können gleichfalls
mit Bitumen gut zu der gewünschten Einbettungsmasse verarbeitet werden und lassen letztere nach
dem Vergießen um die Rohrleitung nicht nennenswert zusammensinken bzw.·-schrumpfen, so daß die
angestrebte Elastizität des Einbettungsblockes erhalten bleibt. Jedoch verdient die Anwendung von
Korkmehl gegenüber anderen Austauschstoffen deswegen den Vorzug, weil ersteresj. etwa im Gegensatz
zu Sägemehl, auch bei höheren Auf bereitung^ bzw. Mischtemperaturen nicht zum Verkoken neigt.
Ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Isolieren und Einbetten einer unterirdisch--verlegten
Rohrleitung wird an Hand der Zeichnung b^eschrie- -ben, die 'in: teilweise geschnittener schaubüälicher
Darstellung die Rohrverlegung wiedergibt.
Nachdem der Rohrgraben 1; ausgehoben worden ist, wird er mit einer Betonsohle 2, insbesondere aus
Magerbeton, versehen. Darauf werden in bestimmten Abständen Gleitlager 3 errichtet, die vorzugsweise
aus einem Asphaltsockel 3' und einem darauf befindlichen bzw. teilweise eingebetteten Holzblock 3" bestehen,
auf dessen Oberseite Gleitführungen, z. B. in Form von Halteschlaufen oder Haltewinkeln 3'", vorgesehen
sind, die das auf dem Holzblock 3" aufliegende Rohr 4 beidseitig umfassen. Es versteht sich,
daß an Stelle der einzigen dargestellten Rohrleitung 4 naturgemäß auch zwei oder mehrere, vorzugsweise
in Abständen nebeneinanderliegende Rohrleitungen auf den Gleitlagern 3 abgestützt werden können. Die
Rohrleitung 4 kann mit einer Binde 4' umwickelt oder mit einem Anstrich, beispielsweise einer Kalkemulsion,
versehen sein, um das Abbinden zwischen der Rohrleitung 4 und der einzubringenden Einbettungsmasse
5 zu verhindern. Vor deren Einbringen werden zu beiden Seiten der Rohrleitung 4 in entsprechendem
Abstand noch Schalungsplatten, beispielsweise Betonplatten 6, aufgestellt, die durch
entsprechende, in der Zeichnung nicht dargestellte Haltemittel befestigt bzw. zusammengehalten werden.
Anschließend wird an den Außenseiten der Betonplatten 6 Erdreich angeschüttet und verdichtet. Die
so entstandene, aus der Magerbetonsohle 2 und den Betonschalen 6 bestehende Schalungsrinne, in der
sich die Rohrleitungen 4 befinden, wird alsdann mit der erfindungsgemäß beschaffenen Einbettungsmasse
ausgefüllt, die zu diesem Zweck in heißflüssigem Zustand von mindestens 1500C in die Betonrinne
bzw. um die verlegte Rohrleitung gegossen wird. Die Gießtemperaturen liegen vorteilhaft zwischen 160
bis 240° C. Nach dem verhältnismäßig rasch erfolgenden Erkalten der Einbettungsmasse 5 kann der
Graben 1, gegebenenfalls auch nach vorheriger Entfernung der Betonschalplatten 6, wieder verfüllt werden.
Unter Umständen kann beim erfindungsgemäßen Verfahren auf die Errichtung einer besonderen Schalung
für das Ausgießen der heißflüssigen Einbettungsmasse 5 auch verzichtet werden, dann nämlich,
wenn das betreffende Erdreich von genügender Festigkeit und Dichtigkeit ist, um ein seitliches Wegfließen
bzw. Wegdrücken des vergleichsweise elastischen Einbettungsblocks 5 zu verhindern.
Sofern einzelne Verlegungsstellen besonders starken Beanspruchungen durch Schwerverkehr od. dgl.,
wie beispielsweise bei Straßenunterführungen, ausgesetzt sind, können zum Schutz des elastischen Einbettungsmantels
5 zusätzlich Betonplatten zur Druckverteilung auf den Block 5 bzw. dessen Seitenbetonplatten
6 gelegt werden.
Der erfindungsgemäß beschaffene und erzeugte Einbettungsblocks gewährleistet wegen seiner vergleichsweise
geringen Wärmeleitfähigkeit eine außerordentlich weitgehende Wärmeisolierung, zugleich
aber auch wegen seiner Wasserdichtigkeit und Rißbildungen verhindernden Elastizität einen wirksamen
Schutz gegen Bodenfeuchtigkeit, wodurch ein dauerhafter Korrosionsschutz sichergestellt wird. Darüber
hinaus kann die aus Bitumen und Korkmehl bestehende Einbettungsmasse vergleichsweise einfach
aufbereitet und in heißflüssigem Zustand unmittelbar um die Rohrleitung gegossen werden, wonach sie
verhältnismäßig rasch erkaltet, mithin alsbald mit Erdreich umhüllt werden kann. Dadurch ist eine
kontinuierliche, zeitsparende Verlegungsweise gewährleistet.
Claims (2)
1. Isolieren und Einbetten einer von einem erhitzten Medium durchströmten, im Erdgraben
auf Gleitlagern geführten Rohrleitung mittels einer bitumenhaltigen, mit stark wärmedämmenden
körnigen Zuschlagstoffen vermengten Masse, die unmittelbar in heißflüssig aufbereitetem Zustand
um die Rohrleitung gießbar ist, nach Patentanmeldung P 14 50 340.3-12, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse aus 69,2
bis 88,7 Gewichtsprozent Bitumen und 30,8 bis 11,3 Gewichtsprozent Korkmehl mit einer maximalen
Korngröße von 7 mm besteht.
2. Masse zum Isolieren und Einbetten von Rohrleitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Korkmehl in der Masse teilweise durch Austauschstoffe, z. B. Sägemehl, ersetzt ist, die ein Raumgewicht unter 0,8 t/m3,
eine Korngröße unter 7 mm und eine Temperaturbeständigkeit von mindestens 200° C besitzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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