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Verfahren zum Entrichten von Reisegebühren Ein gemeinsames Problem
für alle Verkehrsunternehmen ist, daB gesteigerte Kosten verschiedener Art manche
wirtschaftlichen Probleme mit sich bringen.
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Um die Ausgaben des Unternehmens bei gleichzeitiger Steigerung seines
Einkommens wirksamer herabsetzen zu können, sind Rationalisierungsmaßnahmen notwendig,
beispielsweise im Hinblick auf eine bessere Ausnutzung der Fahrzeuge, Kontrolle
des Personals und der Reisenden, Einzelbetrieb und eine geschmeidige Tarifpolitik,
die wirklich zur Anwendung der Verkehrsmittel aufmuntert. Einen äußerst wichtigen
Faktor in diesem Zusammenhang dürften ,die statistischen Unterlagen über die Passagierfrequenz
und die
Reisewege bilden. Durch die bisherigen Systeme, beispielsweise
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Einheitstarif und Zoneneinteilung dürfte es nicht möglich sein, eine solche
zuverlässige Statistik hervorzubringen.
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Die Erfindung, mit der sämtliche oben genannten Probleme ihre Lösung
gefunden haben, bezieht sich auf ein Verfahren zum Entrichten von Gebühren bei einem
für zahlende Fahrgäste bestimmten Verkehrsmittel, beispielsweise bei einem Omnibus
desjenigen Typs, der zwei inlängsrichtung im Abstand voneinander angebrachte,Türen
hat, von denen die eine als Einsteigetür und die andere als Aussteigetür dienen
soll, und die Erfindung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß jeder Reisende
im voraus mit einer Identifizierurkunde versehen wird, beispielsweise in Form einer
Karte, welche die Identität des Reisenden angibt, und daß der Reisende sowohl beim
Einsteigen als auch beim Aussteigen die Karte in ein Gerät niederlegt, das die auf
ihr enthaltenen Daten registriert und die Karte dem Inhaber zurückerstattet. Für
die Erfindung ist weiterhin ein Gerät kennzeichnend, das auf der Karte befindliche
Daten beispielsweise -.-luf einen Registrierstreifen überträgt, auf dem gleichfalls
weitere Daten eingetragen werden, wie z.B. die Stationsnummer, die Nummer des Fahrzeugführers,
das Datum, die Uhrzeit usw.
Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung
besteht darin, daß das Gerät bei der Registrierung der Karte zwecks Aussteigens
ebenfalls einen Impuls zum Öffnen der Aussteigetür abgibt.
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Weitere wesentliche Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung. Auf der Zeichnung ist die Erfindung
beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigen: Fig. 1 eine Identifizierkarte nach
der Erfindung und Fig. 2 ein mit dem erfindungsgemäßen Gerät ausgestattetes herkömmliches
Fahrzeug.
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Die mit 1 bezeichnete Identifizierurkunde kann die Form einer Karte
haben. Diese Karte ist mit Daten versehen, die die Identität des Inhabers angeben.
Die Daten können aus Nummern od. dgl. bestehen. Mit 2 ist ein Verkehrsmittel bezeichnet,
im dargestellten Beispiel ein Omnibus herkömmlicher Art. Die Bezugs-, zeichen 3
und 4 bezeichnen Geräte, die in der veranschaulichten Ausführungsform der Erfindung
an der Einsteigetür bzw. der Aussteigetür angebracht sind. Beim Einsteigen legt
der Reisende seine Karte 1 in eine mit 5 bezeichnete Öffnung nieder, wobei die Karte
nach Registrierung dem Reisenden durch den Ausla 6 zurückerstattet wird: Diese Registrierung
erfolgt in etwa einer Sekunde. Unmittelbar
bevor der Reisende-das
Fahrzeug zu verlassen hat, wird ein ähnlicher Vorgang eingeleitet. Die Karte wird
in das Gerät 4. durch die Öffnung 7 eingeführt, und der Inhaber erhält die Karte,
, durch den AuslaB 8 zurück. Die Geräte 3 und 4 registrieren, wenn die Karte eingeführt
worden ist, einerseits die auf der Karte angegebenen Anweisungen und andererseits
die Einsteigestation bzw: die Aussteigestation nebst anderen Daten, wie z.B. die
Nummer des . Fahrzeugführers, die Uhrzeit.usw. Bei der als Beispiel gezeigten Ausführungsform
werden alle diese Daten auf einen Registrierstreifen aufgenommen. Sollte der Fahrgast
anschließend seinä Fahrt mit anderen Verkehrsmitteln fortsetzen, wie z.B. mit der
Untergrundbahn oder mit einer anderen Omnibuslinie, so wird derselbe Vorgang Niederholt,
Die Streifen werden beispielsweise einmal pro Tag an eine zentrale überführt; -wo
die Angaben der Streifen einem Ausrechnen an sich bekannter Art zugeführt werden,
der später,z.B. einmal pro Mo-' Zat, den betreffenden Fahrgast in Höhe des fraglichen
Betrages be-Lastet. -Gemäß der Erfindung soll somit jede Person, die innerhalb iesjenigen
Gebiets ansässig ist, das das Unternehmen befährt, eine ierartige Identifizierurkunde
erhalten; das System kann jedoch auch ausgebaut werden,
Das erfindungsgemäße
Verfahren baut somit auf ein Kredit-.
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system auf, das mit einem Fernsprech-, Gas-, oder Elektrizitätsabonnement
vergleichbar ist. Selbstverständlich würde auch ein gewisser Barverkauf vorkommen,
beispielsweise an Touristen, und der Erfindungsgedanke liegt dabei darin, daß solche
Reisende beim Fahrzeugführer eine ähnliche Identifizierurkunde erwerben, die beim
Aussteigen des Fahrgastes im Gerät zurückbleibt. Um statistische Unterlagen zu schaffen,
sind jedoch alle Angaben auf den Registrierstreifen aufgenommen, auch wenn keine
spätere Debitierung erfolgt.
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Durch die Erfindung werden somit die jetzigen Nachteile beseitigt,
und man erreicht eine Automatisierung des ganzen Tarifsystems. Der jetzt so zeitraubende
Fahrkartenverkauf nebst zugehörigem Geldwechseln verschwindet, und die Vorteile
wirken sich in Form eines schnelleres Einsteigens aus, verbunden mit kürzeren Aufenthalten
an den Stationen, was seinerseits bedeutet, da.ß die Anzahl der Fahrzeuge vermindert
werden kann. Weitere Vorteile sind darin zu sehen, da.ß das Personal im wesentlichen
davon verschont ist, Geld und Wertpapiere zu handhaben. Auf diese Weise wird die
Arbeit des Abrechnens auf ein Minimum reduziert, Ein Schwarzfahren dürfte ebenfalls
ausgeschlossen sein, und die Fahrgäste können niemals "zu weit" fahren, da die Aussteige-
.st.,tion
stets registriert wird und die Höhe des später zu entrichtenden-Betrages von der
zurückgelegten Fahrtstrecke abhängig ist. _ Ein weiterer wesentlicher Vorteil des
erfindungsgemäßen Systems ist in der Möglichkeit@zu sehen, daß eine einwandfreie
Statistik erhalten wird. Die Reisewege der Fahrgäste können aufgeschlüsselt werden,
die Einträglichkeit*und die Verkehrsunterlage für jede Linie können untersucht werden,
und zur Rationalisierung können die jeweils erf orderlichen Maßnahmen getroffen
werden.
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Die vorgeschlagene Lösung gemäß der Erfindung unterscheidet sich von
den bisher bekannten Methoden grundsätzlich. Infolgedessen kann man selbstverständlich
die Erfindung mit vielen-Varianten ausbilden, ohne daß der Rahmen der Erfindung
überschritten wird, und es ist auch denkbar, den Vorschlag der Erfindung auf Reisen
auszudehnen, die mit dem Zug, dem Flugzeug oder dem Schiff vorgenommen werden.