DE1445720C3 - Verfahren zur Herstellung von Imidgruppen enthaltenden höhermolekularen, gegebenenfalls verkappten Polyisocyanaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Imidgruppen enthaltenden höhermolekularen, gegebenenfalls verkappten PolyisocyanatenInfo
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Description
20
Zur Herstellung von höhermolekularen Polyisocyanaten sind zahlreiche Verfahren bekannt. Beispielsweise
kann man diese Polyisocyanate durch Umsetzen von Verbindungen mit mehreren reaktiven Wasserstoffatomen
mit einem Überschuß an monomeren Polyisocyanaten erhalten. In diesen Fällen findet eine Additionsreaktion
mit Wanderung der reaktiven Wasserstoffatome statt; das Additionsprodukt hat ein erhöhtes Molekulargewicht
und gegebenenfalls eine größere Zahl an NCO-Gruppen pro Molekül als das eingesetzte
monomere Polyisocyanat. Die Verwendung von Verbindungen mit nur einem reaktiven Wasserstoffatom führt
zu einer Erniedrigung der Funktionalität und besitzt demnach kein technisches Interesse (vgl. DT-PS
8 70 400, DT-PS 10 90 196).
Es wurde nun gefunden, daß neue Imidgruppen enthaltende, höhermolekulare, gegebenenfalls verkappte
Polyisocyanate erhalten werden, wenn bei Temperaturen von 5O0C bis 200° C in einem inerten Lösungsmittel
monomere aromatische Polyisocyanate, gegebenenfalls im Gemisch mit aliphatischen Polyisocyanaten, mit
Verbindungen umgesetzt werden, die im Molekül eine oder mehrere aromatisch gebundene cyclische Anhydridkonfigurationen
und, falls nur eine Anhydridkonfiguration vorhanden ist, mindestens noch ein reaktionsfähiges
Wasserstoffatom enthalten, wobei das Polyisocyanat im Überschuß, bezogen auf die funktionellen
Gruppen der Reaktionspartner, eingesetzt wird und die erhaltenen höhermolekularen Polyisocyanate gegebenenfalls
anschließend noch in an sich bekannter Weise verkappt werden. Hierbei reagiert die Anhydrid-Struktur
mit einem Äquivalent Isocyanat unter Abspaltung von CO2 zu einem cyclischen Imid gemäß Formelschema
CO
η = 2 oder 3
(—C—)n O + OCN-R
CO
CO
CO
-» i— C— )„ N—R+ CO2
CO
60
65 Es ist ersichtlich, daß die Anhydridkonfiguration mit einer Funktionalität von 1 reagiert.
Aus Houben — Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Band VIII, Seite 133 (Stuttgart 1952)
ist bekanntgeworden, daß Säureanhydride und Isocyanate, längere Zeit auf 100° C erhitzt, neben Kohlendioxyd
diacylierte Amine liefern. Diese Literaturstelle gibt indessen keinen Hinweis darauf, wie sich aromatische
Polyisocyanate bei der Einwirkung auf Verbindungen, welche aromatisch gebundene cyclische Carbonsäureanhydrid-Konfigurationen
aufweisen, verhalten.
Ebensowenig wie die genannte Literaturstelle stellt auch die Offenbarung der deutschen Patentschrift
9 54 376 die chemische Eigenartigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens in Frage. Die in dieser Patentschrift
beschriebene Erfindung betrifft die Polymerisation von höhermolekularen Isocyanatgruppen enthaltenden Verbindungen
zu vernetzten Kunststoffen, wobei die Isocyanatgruppen aufweisenden Verbindungen durch
Umsetzung irgendeiner aktiven, mit Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoff enthaltenden Verbindung
mit einem Überschuß eines Polyisocyanats erhalten worden sind. Als aktiven Wasserstoff enthaltende
Verbindungen werden in der deutschen Patentschrift beispielsweise folgende genannt (Seite 2, Zeilen
124 -126, Seite 3, Zeilen 1-6):
»Mono- oder polyfunktionelle Alkohole, Amine, Aminoalkohole, Carbonsäuren und Derivate der
vorgenannten Verbindungen, wie Carbonsäureamide ...«
An keiner Stelle dieser Patentschrift wird indessen beschrieben, daß Verbindungen, die im Molekül
aromatisch gebundene Anhydrid-Konfigurationen aufweisen, zur Umsetzung mit aromatischen Polyisocyanaten
kommen sollen. Ein solcher Gedanke wird auch nicht nahegelegt, da es ausdrücklich heißt, daß die mit
dem Überschuß eines Polyisocyanats zur Umsetzung kommenden Verbindungen aktive Wasserstoffatome
aufweisen sollen (vgl. Seite 2, Zeilen 116 -123).
Aus dem Journal of Organic Chemistry, Band XXIV, Seiten 388-392 (1959) ist die Reaktion von Phthalsäureanhydrid
mit Phenylisocyanaten bekanntgeworden. Aus dieser Literaturstelle wird deutlich ersichtlich, daß
die Reaktion sehr stark von den Bedingungen abhängt, denn die Ausbeute von N-Phenylphthalimid, die z.B.
nach 19stündiger Reaktionsdauer bei 180° C (wobei kein inertes Lösungsmittel anwesend ist) erhalten wird und
die danach 85% beträgt, sinkt auf 63%, sobald man die Umsetzung in Gegenwart von Pyridin durchführt, und
sinkt sogar auf 27% ab, wenn man wenige Tropfen Perchlorsäure hinzufügt Diese Literaturstelle gibt wie
die bereits genannten keinen Hinweis auf das erfindungsgemäße Verfahren. Diese Beurteilung trifft auch
auf die Literaturstelle Tetrahedron-Letters, 1960, Nr. 2,
Seiten 15-18 zu, die inhaltlich nicht über die Lehre in Houben — Weyl, Methoden der organischen Chemie,
4. Auflage, Band VIII, Seite 133 hinausgeht
Es wurde außerdem gefunden (vgl. Vergleichsversuch), daß bei der Einwirkung von Phenylisocyanat auf
Phthalsäureanhydrid bei 15O0C in o-Dichlorbenzol noch
nach 15 Stunden keine Umsetzung stattgefunden hat; selbst nach fast 40 Stunden ist eine merkliche Reaktion
nicht festzustellen.
Angesichts der Tatsache, daß über die Reaktion von aromatischen Polyisocyanaten mit Verbindungen mit
aromatisch gebundenen Anhydrid-Gruppierungen j nichts aus dem Stand der Technik bekannt war und
angesichts des experimentellen Befundes, daß ein aromatisches Säureanhydrid, wie Phthalsäureanhydrid,
in Gegenwart von inerten Lösungsmitteln, wie o-Dichlorbenzol, mit einem aromatischen Isocyanat, wie
Phenylisocyanat, noch nach 40 Stunden nicht merklich reagiert, war die glatte Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens überraschend.
Als Beispiele für verfahrensgemäß einzusetzende aromatische Polyisocyanate seien genannt:
Diisocyanate des Benzols und seiner Homologen, beispielsweise
1,3-Phenylen-, 1,4-Phenylen-,
l-Methylbenzol-2,4- und
1 -Methylbenzol^.ö-diisocyanat
sowie deren Isomerengemische,
Mono-, Di- undTriisopropylbenzol-diisocyanate,
Polyisocyanate des Naphthalins, des Biphenyls,
des Di- und Triphenylmethans und von
Polyphenylverbindungen.
Beispiele für die letztgenannten Substanzklassen sind Naphthalin-1,4-, Naphthalin-1,5-,
Beispiele für die letztgenannten Substanzklassen sind Naphthalin-1,4-, Naphthalin-1,5-,
Biphenyl-4,4'-, Diphenylmethan-4,4'-,
Antrachinon-2,6-und
Diphenylsulfid-2,4-diisocyanat,
Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat,
4,4'-Dimethyldiphenylmethan-2,2',
5,5'-Tetraisocyanat sowie
Poly-phenylmethyl-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin/Formaldehyd-Kondensation
und nachfolgende Phosgenierung erhalten werden, Die erfindungsgemäß verwendeten Polyisocyanate
können auch durch Halogen-, Alkoxy-, Azo-, Nitro-, Cyan-, Ester- oder Sulfongruppen substituiert sein.
Beispiele dafür sind
1-Chlorbenzol-, 1-Nitrobenzol- und
l-Methoxybenzol-2,4-diisocyanat,
Tetrachlor-p-phenylen-diisocyanat,
Azobenzol-4,4'-diisocyanat und
Benzidinsulfon-4,4'-diisocyanat.
Als gegebenenfalls mitzuverwendende aliphatische Polyisocyanate seien genannt: Butan-, Hexan- und Heptandiisocyanat, weiter aliphatische Diisocyanate mit eingebautem Ringsystem wie
Als gegebenenfalls mitzuverwendende aliphatische Polyisocyanate seien genannt: Butan-, Hexan- und Heptandiisocyanat, weiter aliphatische Diisocyanate mit eingebautem Ringsystem wie
co.co'-Diisocyanat-l.S-dimethylbenzol,
a),&>'-Diisocyanat-l,4-dimethyl-cyclohexan und
co.w'-Diisocyanat-M-diäthylbenzol.
Zur Umsetzung mit den Polyisocyanaten werden Verbindungen mit mehreren funktionellen Gruppierungen eingesetzt, wobei mindestens eine dieser Gruppierungen eine aromatisch gebundene, cyclische Anhydridkonfiguration sein muß, d. h., diese Verbindungen enthalten entweder zwei oder mehrere aromatisch gebundene cyclische Anhydridkonfigurationen oder mindestens eine aromatisch gebundene, cyclische Anhydridkonfiguration neben mindestens einem zusatzlieh reaktiven Wasserstoffatom, wobei dieses reaktive Wasserstoffatom sich beispielsweise in Hydroxyl-, Mercapto-,, Carboxyl- oder Aminogruppen befinden kann. Natürlich können zusätzliche reaktionsfähige Wasserstoffatome auch dann anwesend sein, wenn mehrere Anhydridgruppen im Molekül vorhanden sind. Verbindungen in diesem Sinne leiten sich z. B. ab von der
Zur Umsetzung mit den Polyisocyanaten werden Verbindungen mit mehreren funktionellen Gruppierungen eingesetzt, wobei mindestens eine dieser Gruppierungen eine aromatisch gebundene, cyclische Anhydridkonfiguration sein muß, d. h., diese Verbindungen enthalten entweder zwei oder mehrere aromatisch gebundene cyclische Anhydridkonfigurationen oder mindestens eine aromatisch gebundene, cyclische Anhydridkonfiguration neben mindestens einem zusatzlieh reaktiven Wasserstoffatom, wobei dieses reaktive Wasserstoffatom sich beispielsweise in Hydroxyl-, Mercapto-,, Carboxyl- oder Aminogruppen befinden kann. Natürlich können zusätzliche reaktionsfähige Wasserstoffatome auch dann anwesend sein, wenn mehrere Anhydridgruppen im Molekül vorhanden sind. Verbindungen in diesem Sinne leiten sich z. B. ab von der
Pyromellithsäure, der Trimellithsäure,
derMellithsäure.derNaphthalin-IAS.e-,
Naphthalin-2,3,6,7- oder
Naphthalin-1,2,5,6-tetracarbonsäure,
der Diphenyl-3,3',4,4'- und
Diphenyl-2,2',3,3'-tetracarbonsäure,
dem 2,2-Bis-(3,4-dicarboxyphenyl)-propan,
dem Bis-(3,4-dicarboxyphenyl)-sulfon,
der Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure.
dem 2,2-Bis-(3,4-dicarboxyphenyl)-propan,
dem Bis-(3,4-dicarboxyphenyl)-sulfon,
der Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure.
Genannt seien ferner die inneren Anhydride von Hydroxyl-, Mercapto- oder Amino-o-phthalsäuren, von
Hydroxyl-, Mercapto- oder Amino-naphthalindicarbonsäuren, deren Carboxylgruppen in o-Stellung zueinander
stehen.
Zur Durchführung des Verfahrens werden die Komponenten unter möglichst wasserfreien Bedingungen
— in unter Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmitteln — zusammengegeben. Geeignete Lösungsmittel
sind (Halogenkohlenwasserstoffe, Phenole, Ester, Äther, substituierte Amide, Sulfoxyde und Sulfone, wie
Xylol, Phenol, Kresol, Acetophenon, Mono- und Dichlorbenzol, Glykolmonomethylätheracetat, N-Methylpyrrolidon,
Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxyd und Dimethylsulfon oder deren
Gemische. Phenole verhalten sich unter den Reaktionsbedingungen als inertes Lösungsmittel.
Die Mengenverhältnisse zwischen den Anhydridverbindungen und dem Polyisocyanat können weitgehend
variiert werden unter Berücksichtigung, daß das Polyisocyanat im Überschuß, bezogen auf die funktionellen
Gruppen der Reaktionspartner, eingesetzt wird. Im allgemeinen wird man pro funktioneile Gruppe
mindestens 1,1 Äquivalente, bevorzugt 1,1—3 Äquivalente NCO verwenden.
Die Reaktion verläuft bei Temperaturen von etwa 50-2000C, vorzugsweise bei 100-1700C, und ist nach
einigen Stunden beendet. Die Reihenfolge in der Zugabe der Reaktionskomponenten kann beliebig
gewählt werden, indem man beispielsweise das Polyisocyanat in Lösung vorlegt und die Anhydridverbindung
als zweite Reaktionskomponente zugibt oder umgekehrt.
Die Isocyanatgruppen der entstehenden höhermolekularen Imidgruppen enthaltenden Polyisocyanate
können durch Umsetzung mit wieder abspaltbaren Verbindungen, beispielsweise mit Phenol, substituierten
Phenolen oder mit aktive Methylengruppen aufweisenden Verbindungen in an sich bekannter Weise verkappt
werden.
In Abhängigkeit von den Mengenverhältnissen der Ausgangskomponenten, von der Reaktionsdauer und
der Reaktionstemperatur lassen sich Polyisocyanate mit beliebigen Isocyanatgehalten, d. h. von beliebigem
Kondensationsgrad, herstellen. Die nach dem beschriebenen Verfahren gewonnenen höhermolekularen Polyisocyanate
können als freie Isocyanate in reiner Form oder in Lösung auf bekannte Weise isoliert werden,
beispielsweise durch Kristallisation, Ausfällung, Sublimation.
Die Verfahrensprodukte können als Klebstoffe oder als Kautschukhilfsmittel eingesetzt werden.
Zu einer Lösung von 96 Gew.-Teilen Trimellithsäureanhydrid in 250 Gew.-Teilen N-Methylpyrrolidon wird
bei 50-600C eine Lösung von UO Gew.-Teilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat und 52,5 Gew.-Teilen
Hexamethylen-l,6-diisocyanat in 250 Gew.-Teilen N-Methylpyrrolidon zugetropft. Man erhitzt unter
Rühren und Stickstoff 4 Stunden auf 1200C. Der Isocyanatgehalt der Lösung beträgt danach 1,35%. Das
erhaltene Polyisocyanat wird durch Umsetzung mit 25 Gew.-Teilen Rohkresol verkappt. Man erhält 718
Gew.-Teile einer Lösung des verkappten Polyisocyanals in N-Methylpyrrolidon (Viskosität 2070 cP/25°C;
Festkörpergenalt 33%). Das verkappte Polyisocyanat zeigt im IR-Spektrum Absorptionsbanden bei 1710 und
1768 cm -', die für eine Imid-Struktur sprechen.
Zu einer Lösung von 96 Gew.-Teilen Trimellitsäureanhydrid
in 500 Gew.-Teilen N-Methylpyrrolidon wird bei 400C in 10-15 Minuten ein Gemisch von 65
Gew.-Teilen Toluylen-2,4-diisocyanat und 63 Gew.-Teilen Hexamethylen-l,6-diisocyanat zugetropft. Nach
6'/2stündigem Erhitzen des Reaktionsgemisches bei 120° C beträgt der Isocyanatgehalt 1,5%. Das erhaltene
Polyisocyanat wird durch Umsetzung mit 30 Gew.-Teilen Rohkresol verkappt. Man erhält 705 Gew.-Teile
einer Lösung des verkappten Polyisocyanates in N-Methylpyrrolidon (Viskosität 144 cP/25°C; Festkörpergehalt
34%). Das verkappte Polyisocyanat zeigt im IR-Spektrum Absorptionsbanden bei 1710 und
1768 cm-',die den Imidgruppen zuzuordnen sind.
Zu einer Lösung von 288 Gew.-Teilen Trimellitsäureanhydrid
in 750 Gew.-Teilen N-Methylpyrrolidon wird bei 50-60°C eine Lösung von 281 Gew.-Teilen
Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat und 195 Gew.-Teilen Toluylen-2,4- und -2,6-diisocyanat in 750 Gew.-Teilen
N-Methylpyrrolidon zugetropft. Man erhitzt das Reaktionsgemisch l'/2 Stunden bei 1200C. Danach beträgt
der Isocyanatgehalt der Lösung 1,44%. Das gebildete Polyisocyanat wird durch Umsetzung mit 90 Gew.-Tei-
CH3-O-CO-HN
QoH10N4O8 MG: 694
Elementaranalyse:
Elementaranalyse:
Ber.: C 69,2, H 4,3, N 8,1%;
gef.: C 68,4, H 4,2, N 8,4%.
gef.: C 68,4, H 4,2, N 8,4%.
Das IR-Spektrum zeigt Absorptionsbanden bei 1720 und 1775 cm-',die den Imidgruppierungen zuzuordnen
sind. Im IR-Spektrum ist die für die cyclische Anhydridgruppierung typische Bande bei 1850 cm-'
nicht mehr vorhanden.
Zu': einer Lösung von 19,2 Gew.-Teilen Trimellithsäureanhydrid
in 50 Gew.-Teilen N-Methylpyrrolidon wird eine Lösung von 18,3 Gew.-Teilen 2,4-Diisopropylbenzol-l,5-diisocyanat
und 12,6 Gew.-Teilen Hexamethylen-l,6-diisocyanat in 50 Gew.-Teilen N-Methylpyrrolidon
bei 50 —600C zugetropft. Man erhitzt 5 Stunden bei
100°C. Die Lösung des gebildeten Polyisocyanats
κι
>o len Rohkresol verkappt. Man erhält 2205 Gew.-Teilc
einer Lösung des verkappten Polyisocyanats in N-Methylpyrrolidon (Viskosität 425 cP/25°C; Festkörpergehall
33%). Die Imidstruktur des Polyisocyanats läßt sich gemäß Beispiel 1 und 2 IR-spektroskopisch
nachweisen.
Zu einer Lösung von 10,9 Gew.-Teilen Pyromellithsäureanhydrid
in 100 Gew.-Teilen Dimethylsulfoxyd wird bei 25°C eine Lösung von 25 Gew.-Teilen
Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat in 100 Gew.-Teilen Dimethylformamid zugetropft. Das Reaktionsgemisch
wird 20 Minuten auf 1000C erhitzt, danach besitzt die Lösung des Polyisocyanats einen Isocyanatgehalt von
0,73%. Das IR-Spektrum enthält Absorptionsbanden bei 1710 und 1770cm-', die Imidgruppierungen
zuzuordnen sind.
Zur Bestimmung der Ausbeute und der Zusammensetzung des Reaktionsproduktes wurde der Versuch
nochmals wiederholt, indessen wurde das Reaktionsgemisch, nachdem es 20 Minuten auf 1000C erhitzt worden
war, mit 500 ml Methanol 40 Minuten unter Rückfluß erhitzt. Die Isocyanatgruppen des Reaktionsproduktes
werden dabei in Methylurethangruppen umgewandelt, und gleichzeitig wird aus der Reaktionslösung das feste
Umsetzungsprodukt ausgefällt. Das ausgefällte Reaktionsprodukt wird bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.
Ausbeute: 26 Gewichtsteile (75% der Theorie).
Elementaranalyse und IR-Spektrum bestätigen folgende Konstitution:
CH;
NH-CO-O-CH3
4r> besitzt einen Isocyanatgehalt von 4,96%. Die Imidgruppierungen
des Polyisocyanats sind im IR-Spektrum
erkennbar.
50 Gew.-Teile 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan werden in 250 Gew.-Teilen technischem Dichlorbenzol auf
1600C erhitzt, und innerhalb von 30 Minuten werden 19,2 Gew.-Teile Trimellithsäureanhydrid eingetragen.
Es entwickelt sich CO2. Nach 2 Stunden bei 160°C werden noch 22 Gew.-Teile technisches Kresol zugesetzt.
Nach einiger Zeit trübt sich die anfangs klare Lösung, man hält 3 Stunden bei 1600C und läßt langsam
abkühlen, wobei eine harzartigfe Masse ausfällt. Durch Abgießen des Dichlorbenzols und Verreiben des
Rückstands mit Petroläther erhält man mit 95% Ausbeute ein gelb gefärbtes Pulver, das laut IR-Spektrum
mit der angenommenen Struktur eines verkappten Imid-Amid-Diisocyanates
übereinstimmt. Erweichungspunkt: 130- 135° C.
In eine Lösung von 50 Gew.-Teilen 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan
in 40 Gewichtsteilen Glykolmonomethylätheracetat werden bei 1600C zunächst langsam
19,2 Gew.-Teile Trimellithsäureanhydrid und nach 1 Stunde noch 19,2 Gew.-Teile Phenol zugesetzt. Man hält
4 Stunden auf 160°C, wobei ein gelb gefärbtes Produkt ausfällt. Nach Abkühlen kann das Lösungsmittel durch
Absaugen und bei 50°C/12 Torr entfernt werden. Man erhält das Imidgruppen aufweisende, verkappte PoIyisocyanat
in quantitativer Ausbeute. Erweichungspunkt 180- 185°C. Im IR-Spektrum können die Imidfrequenzen
nachgewiesen werden.
100 Gew.-Teile technisches Kresol, 50 Gew.-Teile Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat und 19,2 Gew.-Teile
Trimellithsäureanhydrid werden in drei getrennten Versuchen dergestalt miteinander umgesetzt, daß
jeweils zwei der Komponenten bei 16O0C gemischt und dann die dritte Komponente zugesetzt wird. Nach 3
Stunden bei 16O0C erhält man Kresollösungen des
Imidpolyisocyanats in Form des Kresolabspalters. Sämtliche drei Lösungen sind laut IR-Spektrum
identisch.
Zu einer Lösung von 32,35 Gewichtsteilen Phenylen-1,3-diisocyanat
in 140 Gewichtsteilen Dimethylacetamid werden bei Raumtemperatur 38,4 Gewichtsteile Trimellithsäureanhydrid
zugegeben. Anschließend wird 6 Stunden auf 8O0C erhitzt, wobei anfangs starke
Gasentwicklung einsetzt. Der Isocyanatgehalt der Reaktionsmischung beträgt danach 1,5%. Im IR-Spektrum
können die Imid- und Isocyanatoabsorptionsbanden nachgewiesen werden.
Beispiel 10
A) Herstellung des Ausgangsmaterials
a) Herstellung von 4-AcetoxyphthaIsäureanhydrid;,„
a) Herstellung von 4-AcetoxyphthaIsäureanhydrid;,„
In 250 Gewichtsteilen Acetanhydrid, denen ein Tropfen konzentrierte Schwefelsäure zugesetzt worden
sind, werden portionsweise 164 Gewichtsteile 4-Hydroxyphthalsäure eingetragen. Man erhitzt 3 Stunden auf
1000C und destilliert Essigsäure und Acetanhydrid weitgehend ab. Man erhält einen kristallisierten
Rückstand, der aus 150 Gewichtsteilen Toluol umkristallisiert
wird. 4-Acetoxyphthalsäureanhydrid resultiert in einer Menge von 166 Gewichtsteilen. Der Schmelzpunkt
liegt bei 93°C. Im IR-Spektrum lassen sich Anhydrid- sowie Esterbanden zweifelsfrei nachweisen,
während Absorptionsbanden für die phenolische OH-Gruppen sowie Säuregruppen fehlen.
b) Herstellung von Isophthalsäurebis-(4-hydroxyphthalsäureanhydrid)-ester
206 Gewichtsteile des Esteranhydrids gemäß a) und 83 Gewichtsteile Isophthalsäure werden unter Stickstoff
auf 220°C erhitzt. Dabei destilliert' Essigsäure ab. Nachdem die Destillation von Essigsäure beendet ist,
legt man noch 4 Stunden bei 22O0C ein Wasserstrahlvakuum
an. Das bei 2200C flüssige Reaktionsprodukt wird heiß auf ein kaltes Blech geschüttet. Man erhält ein
helles, hartes Umsetzungsprodukt, das aus ca. 600 Gewichtsteilen Dioxan umkristallisiert wird. Es resultieren
184 Gewichtsteile Isophthal6äure-bis-(4-hydroxyphthalsäureanhydrid)-ester der Formel
o-co
CO-O
Der Schmelzpunkt liegt bei 180°C. Die Anhydridbzw.
Esterkonfiguration wird durch das IR-Spektrum bewiesen.
B) Erfindungsgemäßes Verfahren
45,8 Gewichtsteile Esterdianhydrid gemäß b), 100 Gewichtsteile Rohkresol und 0,1 Gewichtsteil Zinn(II)-dioctoat
werden auf 16O0C erhitzt. Bei dieser Temperatur
werden allmählich 35 Gewichtsteile Toluylendiisocyanat (Isomerengemisch, bestehend aus 65 Gew.-% des
2,4- und 35 Gew.-% des 2,6-Isomeren) zugetropft. Man erhitzt das Reaktionsgemisch 15 Stunden bei 1600C
unter Stickstoffatmosphäre und unter Ausschluß von Feuchtigkeit. Das heiße Reaktionsgemisch wird anschließend
auf ein kaltes Blech ausgeschüttet und verfestigt sich dabei. Der Isocyanatgehalt kann leicht
durch Titration festgestellt werden. Er beträgt 4,2%.
Vergleichsversuch
Reaktion eines monofunktionellen, aromatischen, cyclischen Carbonsäureanhydrids und eines monofunktionellen
aromatischen Isocyanats in einem inerten Lösungsmittel: 23,8 g (0,2 Mol) Phenylisocyanat werden
mit 29,6 g (0,2 Mol) Phthalsäureanhydrid in 50 g o-Dichlorbenzol bei 15O0C umgesetzt. Nach 15 Stunden
ist der NCO-Gehalt gegenüber dem Anfangs-NCO-Gehalt unverändert. Nach 39,5 Stunden ist nur eine sehr
geringe Abnahme des NCO-Gehalts festzustellen.
709 581/1
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Imidgruppen enthaltenden höhermolekularen, gegebenenfalls verkappten Polyisocyanaten, dadurch gekennzeichnet, daß bei Temperaturen von 500C bis 2000C in einem inerten Lösungsmittel monomere aromatische Polyisocyanate, gegebenenfalls im Gemisch mit aliphatischen Polyisocyanaten, mit Verbindungen umgesetzt werden, die im Molekül eine oder mehrere aromatisch gebundene cyclische Anhydridkonfigurationen und, falls nur eine Anhydridkonfiguration vorhanden ist, mindestens noch ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom enthalten, wobei das Polyisocyanat im Überschuß, bezogen auf die funktioneilen Gruppen der Reaktionspartner, eingesetzt wird und die erhaltenen höhermolekularen Polyisocyanate gegebenenfalls anschließend noch in an sich bekannter Weise verkappt werden.
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DE1962F0038386 DE1445720C3 (de) | 1962-11-24 | 1962-11-24 | Verfahren zur Herstellung von Imidgruppen enthaltenden höhermolekularen, gegebenenfalls verkappten Polyisocyanaten |
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GB (1) | GB1058236A (de) |
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1963
- 1963-11-21 GB GB4604863A patent/GB1058236A/en not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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DE1445720B2 (de) | 1978-01-05 |
DE1445720A1 (de) | 1969-05-22 |
GB1058236A (en) | 1967-02-08 |
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