DE1442019B - Verfahren zur Herstellung eines Fertig kuchenmehls - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Fertig kuchenmehls

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DE1442019B
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Willi Sommer Jürgen Dipl Phys 4000 Dusseldorf Baum
Original Assignee
Henkel & Cie GmbH, 4000 Dusseldorf

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Zur Herstellung von Fertigkuchenmehl hat man unterkühltes flüssiges Fett auf die Mehlkomponente aufgesprüht, die mittels einer rotierenden Trommel in ständiger Bewegung gehalten wurde (USA.-Patentschrift 2,835,588). Nach einem anderen bekannten Verfahren wird erhitztes plastisches Fett auf die gegebenenfalls gekühlten pulverförmigen Anteile, die in einem Drehzylinder umgewälzt werden, aufgedüst (französische Patentschrift 1,348,948 entsprechend USA.-Patentschrift 3,135,612). Außerdem hat man nach dem Verfahren der schwedischen Patentschrift 170,479 bis zu 25% geschmolzenes Fett in eine durch Wirbelbewegung erzeugte Pulverwolke der übrigen Fertigkuchenmehlbestandteile eingesprüht.
Nach den drei Verfahren werden Fertigkuchenmischungen erhalten, die beim Lagern ihre trockene, freifließende Konsistenz allmählich verlieren und zu größeren Agglomeraten zusammenbacken. Dieser Nachteil beruht auf einem Wandern des Fettes. Dies läßt sich in der nachstehend beschriebenen einfachen Weise deutlich zeigen.
Eine Probe des zu testenden Gemisches wird in einen Trichter mit einem Öffnungsdurchmesser von etwa 8 bis 10 cm (die Größe des Trichters ist nicht wesentlich) eingefüllt und so fest zusammengedrückt, daß ein zusammenhängender Kegel entsteht, der beim Umstülpen des Trichters nicht auseinanderfallt. Dieser Kegel wird auf ein saugfähiges Papier (Filtrierpapier) gestellt und bei Zimmertemperatur oder bei konstanter Temperatur längere Zeit stehen gelassen Je nach Art, Menge und Verteilung des Fettes ir dem Gemisch wandert ein mehr oder weniger große: Anteil des Fettes in die Papierunterlage und bilder dort einen deutlich sichtbaren Ring um den Kegel. Durch Präparieren des Papiers mit einem fettlösli chen Farbstoff, z.B. Sudanblau, wird der Fettring be sonders gut sichtbar. Bei Vergleichsproben läßt die Größe dieses Ringes Rückschlüsse auf die Fähigkeit
ίο des Produktes zu, seine freifließe de Konsistenz beim Lagern zu behalten. Außerdem gibt diese Methode Auskunft über den Verteilungsgrad des Fettes in der Pulvermischung. Eine unregelmäßige Form des Rings weist auf eine ungleichmäßige Fettverteilung hin. Im günstigsten Fall gibt der Kegel auch bei längerem Stehen kein Fett an das Papier ab.
Bei der Untersuchung nach dieser einfachen Testmethode zeigte sich, daß die nach bekannten Verfahren hergestellten Fertigkuchenmehle nur dann eine
2oi bleibende ,trockene Konsistenz aufweisen, wenn der Fettanteil weniger als 15% betrug, oder wenn ein Fett verwendet wurde, dessen Schmelzpunkt oberhalb der Körpertemperatur lag. Letzteres ist aber bekanntlich bei der Herstellung von Nahrungsmittelgemisehen unerwünscht.
Nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 1,242,884 hat man zur Herstellung von pulverförmigen Nahrungsfetten stark erhitztes Hartfett mit einem Schmelzpunkt von etwa 57° C in eine breitflächig fal-Iende gesiebte Trägersubstanz wie Mehl oder Stärke eingesprüht. Dieser Vorgang mußte zwecks Erzielung eines Fettgehaltes des Pulvers von nur etwa 20 Gewichtsprozent mehrfach wiederholt werden, wodurch ein gleichmäßiges Umhüllen der Fett-Tröpfchen mit den inzwischen bereits fetthaltigen Agglomeraten nicht mehr gewährleistet ist. Zwar ist bei einem derartig hohen Schmelzpunkt des zu verwendenden Fettes die Gefahr seines Auswanderns aus dem Endprodukt nicht sehr groß, dafür ist aber diese pulverförmige Fettkomposition für Nahrungsmittelzwecke wegen talgiger Haftung an Zunge und Gaumen wenig geeignet. Durch das erfindungs gemäße Verfahren werden die beschriebenen Nachteile der bekannten Verfahren vermieden, und es wird ein freifließendes, lagerbeständiges Fertigkuchenmehl erhalten, welches auch mit einem etwa 30prozentigen Gehalt an Fett mit einem Schmelzpunkt zwischen 30 und 35° C nicht zum Zusammenbacken neigt.
Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung eines Fertigkuchenmehls durch Einsprühen größerer Mengen an feinverteiltem geschmolzenen Fett in die übrigen pulverförmigen Bestandteile, daß dadurch gekennzeichnet ist, daß man das feinverteilte geschmolzene Fett mit einem Schmelzpunkt zwischen 30 und 35° C in einer Menge von 5 bis 30, vorzugsweise 15 bis 25% des Gewichtes des Fertigkuchenmehls in die im freien oder verzögerten Fall befindlichen pulverförmigen Bestandteile einsprüht, wobei man die Form und die Dichte des herabfallenden Pulver-Strahls der Form des Fettstrahls anpaßt.
Ein geeignetes natürliches Fett ist beispielsweise Erdnußfett. Geeignet sind ferner nach verschiedenen bekannten .Verfahren modifizierte Fette, welche innerhalb des angegebenen Bereiches schmelzen.
Die pulverförmigen Bestandteile bestehen vorwiegend aus Mehl und Zucker. Als Mehl wird vorzugsweise feines Weizenmehl verwendet. Zur Verbesserung der Saugfähigkeit des Gemisches für das aufzusprühende
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Fett wird vorteilhaft ein gewisser Anteil des Mehls Anstelle einer Nachbehandlung, wie sie vorstehend
durch Stärke, insbesondere Maisstärke, ersetzt. Mit geschildert wurde, kann man auch nach dem Aufsprü-
Rücksicht auf den Geschmack und die Konsistenz der hen des Fettes eine Windsichtung des Gutes vorneh-
Backwaren soll jedoch der Stärkeanteil etwa 30% der men, und die leichten Anteile wieder dem pulverförmi-
Gesamtmischung nicht überschreiten. Er liegt im all- 5 gen Ausgangsmaterial zumischen oder sie gesondert
gemeinen zwischen 10 und 20 %. ein zweites Mal mit Fett besprühen.
Im Interesse der guten Saugfähigkeit des Gemisches Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsist es ferner bei zuckerhaltigen Gemischen zweckmäßig, form des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der einen Teil des Zuckers in Form von Puderzucker einzu- freie Fall der pulverfbrmigen Bestandteile durch einen setzen, während der Rest als fein gemahlener Kristall- 10 von unten nach oben dem Pulver entgegengerichteten zucker zugegeben wird. Wegen der geringeren Süßkraft Gasstrom gebremst. Dieser Gasstrom ist jedoch des Puderzuckers ist es jedoch ratsam, nicht mehr als nicht, wie beim bekannten Wirbelschichtverfahren, so 60& des Zuckeranteils in Form von Puderzucker zu ver- stark, daß das Pulver in ständiger Wirbelbewegung wenden. Im allgemeinen liegt die Menge des Puder- bleibt, sondern die Teilchen gehorchen der Schwerzuckers zwischen 30 und 50% der gesamten Zucker- 15 kraft mit einer gewissen Verzögerung. Auf diese menge. Die Gesamtmenge des Zuckers hängt vom Weise sind die einzelnen Teilchen dem Fettsprüh Publikumsgeschmack und von der speziellen Rezeptur strahl länger ausgesetzt, und es erübrigt sich in vielen ab und liegt im allgemeinen bei etwa 15 — 35% der Fällen eine Nachbehandlung oder Sichtung des be-Gesamtmischung. Selbstverständlich lassen sich nach sprühten Gutes.
dem erfindungsgemäßen Verfahren auch zuckerfreie 20 Eine Apparatur, wie sie zum Besprühen der frei
Fertigkuchenmehle für salzige Backwaren herstellen. herabfallenden pulverformigen Bestandteile und zur
Neben Mehl und Zucker sowie gegebenenfalls Stärke anschließenden Nachbehandlung durch Umwälzen
kann der Ansatz weitere pulverförmige Stoffe, wie Ei- ; Verwendung finden kann, ist in Fig. 1 dargestellt,
pulver, Milchpulver, Backpulver und Salz, enthalten. Diese Apparatur eignet sich auch zur kontinuierli-
Außerdem können nach Bedarf Aromastoffe zugesetzt 25 chen Herstellung kleinerer Mengen für Versuchszwek-
werden. ke. In dem Vorratsbehälter 1 befindet sich das pul-
Da bekanntlich Mehl, welches in den meisten Fäl- verförmige Gut. Es ist zweckmäßig, das Fulver durch len den Hauptbestandteil des pulverförmigen Gern!- Einblasen von Luft in den unteren Teil des-Behälters sches darstellt, zur Bildung von Agglomeraten neigt, 1 mit Hilfe von Düsen (nicht eingezeichnet) in aufgeist es zweckmäßig, die Zuführung der pulverförmigen 30 lockertem Zustand zu halten. Über die Dosier-Bestandteile auf eine Weise zu bewirken, die es gestat- schnecke 2 und die Vibrationsrinne 3 gelangt das Pultet, daß das Pulver in möglichst fein verteiltem Zu- ver in den Trichter 4, der eine konvexe Gestaltung stand mit dem eingedüsten Fett in Berührung kommt. des herabfallenden Strahles bewirkt. Auf diese Weise Zu diesem Zweck kann man das Pulver beispiels- wird der herabfallende Pulverstrahl in seiner Form weise über ein Rüttelsieb oder bei kleineren Apparatu- 35 und Dichte dem Sprühstrahl des Fettes angepaßt, ren auch über eine Vibrationsrinne zuführen. Es ist und es wird eine optimale Durchmischung der Komweiterhin vorteilhaft, wenn man die Form des frei ponenten erreicht. Das Fett wird mit Hilfe der Düse oder verzögert herabfallenden Pulverstrahles der 5 eingesprüht, in die es aus dem Vorratsbehälter 7 Form des Sprühstrahles des eingedüsten Fettes an- über die Dosierpumpe 6 gelangt. Der Vorratsbehälter paßt. Letzteres ist bei der Verwendung eines Rüttelsie- 40 7 wird mit Hilfe eines Thermostaten auf einer Tempebes besonders leicht möglich. In vielen Fällen ist ratur gehalten, die wenige Grad über der Schmelztemauch eine pneumatische Zuführung des Pulvers vor- peratur des verwendeten Fettes liegt. Die Teilchen teilhaft, und zwar besonders bei der Herstellung gro- des Gemisches gelangen in die konisch geformte ßer Mengen an Fertigkuchenmehl. Drehtrommel 8. Die konische Form der Trommel ist
Es ist weiterhin zweckmäßig, wenn man das Ge- 45 dem Öffnungswinkel des Fettsprühstrahles in. der
misch nach dem Aufsprühen des Fettes einer Nachbe- Weise angepaßt, daß keine Fetteilchen mit größerer
handlung unterwirft, um eine noch bessere homogene Geschwindigkeit auf die Wandung der Trommel tref-
Verteilung des Fettes in den pulverförmigen Bestand- fen. Beim Einsprühen des Fettes in den freifallenden
teilen zu erreichen. Eine solche Nachbehandlung Pulverstrahl bildet sich um jedes Fettröpfchen ein
kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß man die 50 Trockensubstanzmantel. Die so entstandenen Teilchen
Mischung in einer Granuliervorrichtung oder in fallen aufgrund ihres größeren Gewichts in einer kür-
einem anderen rotierenden Behälter umwälzt. Auch zeren Flugbahn als etwaige restliche Trockensubstanz-
mit Hilfe von einem oder mehreren Rüttelsieben läßt teilchen auf die Wandung der Trommel. Infolge der
sich der gewünschte Effekt erzielen. Als besonders Drehbewegung der Trommel rollen die entstandenen
vorteilhaft hat sich zu diesem Zweck die Verwendung 55 Teilchen durch die restliche Trockensubstanz und bin-
einer schräg gelagerten und/oder konisch geformten den diese. Durch die inzwischen begonnene Kristalli-
Trommel erwiesen, in welcher das Material während sation des Fettes erstarren die Teilchen und rollen
des Umwälzens weitertransportiert wird. Durch Ver- über den Rand der Drehtrommel in den Auffangbe-
änderung der Schräglage bzw. des Öffnungswinkels hälter 9. An der Wandung der Trommel haftende Teil-
und der Drehgeschwindigkeit kann die Verweilzeit 60 chen werden mit Hilfe der Bürste 10 entfernt. Bei
des Materials in der Trommel und somit der Granu- einer vergrößerten Ausführungsform dieser Appara-
liervorgang gesteuert werden. Auf diese Weise läßt tür kann die Zugabe des Materials über ein entspre-
sich die Struktur des Produkts von mehlig bis grießar- chend großes Rüttelsieb erfolgen.
tig variieren. Eine Apparatur, bei welcher das Herabfallen der
Bei der Verwendung einer derartigen Trommel ist 65 pulverförmigen Bestandteile durch einen Luftstrom
es ferner zweckmäßig, wenn man an der Innenwan- verzögert wird und bei der gleichzeitig eine Sichtung
dung der Trommel haftende Teilchen laufend mit des besprühten Gutes und eine Rückführung .der
Hilfe einer Bürste abstreift. leichten Anteile in die Sprühzone erfolgt, ist in
Fig. 2 dargestellt. Aus dem Vorratsbehälter 11 gelangt das pulverformige Gut über die Zuführung 12 in den Abscheider 13 und wird von diesem in den zylindrischen Behälter 14 tangential eingeblasen und dadurch über den gesamten Querschnitt des Behälters verteilt. Dem herabfallenden Pulver strömt· von unten eingesaugte Luft entgegen, die durch die ringförmige Öffnung 15, 16 Zutritt hat. Die Geschwindigkeit der Luft ist so bemessen, daß die Teilchen in dem mittleren zylindrischen Teil des Behälters langsam herabsinken. Das Fett wird durch zwei einander gegenüber liegende Sprühdüsen 17 über die Dosierpumpe 18 eingeführt. Der Strahl der Düsen ist in das Innere des Turms gerichtet. Es können auch mehr als zwei Sprühdüsen verwendet werden, wobei der Abstand der Düsen genügend groß sein muß, um eine Vereinigung der Fettröpfchen zu vermeiden. Nach dem Passieren der Sprühzone gelangt das besprühte Pulver in den unteren konischen Teil 19 der Apparatur. Infolge der Verjüngung wird in diesem Teil die Geschwindigkeit des von unten eingeführten Luftstromes so groß, daß die leichteren Anteile nach oben in die Sprühzone zurückgeführt werden. Die schweren fetthaltigen Anteile des Pulvers gelangen in den Trichter 20 und können von dort einer Verpackungsvorrichtung zugeführt werden.
Es hat sich gezeigt, daß bei Verwendung dieser Apparatur auf eine nachgeschaltete Granulierung verzichtet werden kann. Die Größe der Teilchen kann durch die Geschwindigkeit des eingesaugten Luftstromes sowie durch die verwendeten Düsen bzw. die Größe der Fettröpfchen beeinflußt werden. Die beschriebene Apparatur ist besonders zur kontinuierlichen Herstellung großer Mengen geeignet. Man hat Apparaturen dieser Art bereits zur Granulierung von Waschpulver vorgeschlagen. Daraus konnte aber nicht der Schluß gezogen werden, daß sie sich für das ganz anders gelagerte Problem der Herstellung von Fertigkuchenmehl hervorragend eignen würden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der vorstehend beschriebenen Apparaturen lassen sich Fertigkuchenmehle herstellen, die auch bei einem relativ hohen Gehalt an niedrigschmelzendem Fett nicht zur Entmischung bzw. zum Zusammenbacken neigen. Diese Fertigkuchenmehle enthalten alle zur Bereitung eines Kuchens notwendigen Zutaten, so daß zur Teigbereitung nur noch Flüssigkeit in Form von Wasser oder Milch sowie gegebenenfalls Frischei zugesetzt werden muß. Selbstverständlich kann der Verbraucher nach Belieben weitere Zutaten hinzufügen, die der Verfeinerung und der individuellen Geschmacksbildung der Backwaren dienen, z.B. Rosinen, Mandeln, Zitronat, Nüsse und dergleichen. Die einzelnen Zutaten der Fertigkuchenmischungen lassen sich so aufeinander abstimmen, daß eine große Anzahl verschiedener Gebäckarten aus einem Teig hergestellt werden kann.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fertigkuchenmehle weisen eine gleichmäßige Struktur auf. Auch bei hohem Fettgehalt von 20% und mehr sind die Produkte trocken und geben bei dem eingangs beschriebenen Test kein Fett ab. Da die Rohstoffe und Fertigprodukte bei diesem Verfahren keiner reibenden oder knetenden Kraft ausgesetzt sind und überwiegend von einem Luftstrom getragen werden, sind die Mischungen locker und mit Luft angereichert. Diese Tatsache wirkt sich günstig auf den Teig und die daraus hergestellten Backwaren aus.
Das Fett hat einen Verteilungsgrad und eine Kristall struktur, die sonst nur durch langes Kneten mit an schließender Ruhezeit bei Mürbeteig oder bei Rühr teig erst nach einem sehr langen Rührprozeß erreich wird.
Die sehr feine Verteilung des Fettes und die gleichmäßige Umhüllung der Fetteilchen bewirker eine sehr gute Lagerfähigkeit der Produkte. Bei Lager versuchen hat die Anmelderin festgestellt, daß auch
ίο ohne Zusatz von Konservierungsmitteln nach 6-monatiger Lagerung in einer geeigneten Verpackung weder Ranzidität noch geschmackliche Beeinträchtigung der Produkte feststellbar waren. Die aus den bei diesen Lagerversuchen verwendeten Fertigkuchenmehlen hergestellten Backwaren erwiesen sich vielmehr als frisch und geschmacklich einwandfrei. Das Verpackungsmaterial wies keine Beeinträchtigung durch ausgewandertes Fett auf.
Die Produkte sind in weiten Grenzen gegen die Einwirkung von Kälte und Wärme sowie gegen Erschütterungen, wie sie beim Transport auftreten, beständig.
Beispiel 1
Laboratoriumsapparatur gemäß Fig. 1 Stunde 40 kg eines feinpulvrigen Gemi-
In einer LaDoratonumsapparatur gemau
wurden pro Stunde 40 kg eines feinpulvrigen
sches aus
50 Gewichtsprozent hellem Weizen-
mehl
15 Gewichtsprozent Maisstärke
12,5 Gewichtsprozent Puderzucker
12,5 Gewichtsprozent Kristallzucker
1,25 Gewichtsprozent Backpulver
3,375 Gewichtsprozent Volleipulver
3,375 Gewichtsprozent Magermilchpulver
0,15 Gewichtsprozent Kochsalz
1,85 Gewichtsprozent Geschmacksstof-
fen.
aus dem Vorratsgefäß 1 über die Vibrationsrinne 3 in den Trichter 4 gegeben und während des freien Falles über die Zweistoffdüse 5 mit 10 kg pro Stunde geschmolzenem Erdnußfett bedüst. Das entstehende Gemisch fiel in die 120cmJange konische Drehtrommel 8, die sich bei einem Öffnungswinkel von 20 ° mit 20 Umdrehungen pro Minute drehte. Der Durchmesser der Trommel betrug am engeren Ende 40 cm, am weiteren Ende 80 cm. Die Teilchen wurden während des Herabrollens an der Trommelwandung zu gleichmäßiger Korngröße granuliert und in dem Behälter 9 aufgefangen.
400 g eines auf diese Weise erhaltenen Fertigkuchenmehls wurden mit 60 ml Milch versetzt und in einem handelsüblichen elektrischen Küchengerät knapp 2 Minuten geknetet. Auf diese Weise wurde ein backfertiger Mürbeteig für süße Backwaren erhalten. Bei einem weiteren Versuch wurde die Mischung mit der Hand geknetet. Auch in diesem Falle wurde in weniger als 2 Minuten ein backfertiger Teig erhalten. Der Teig ließ sich in beiden Fällen sofort, das heißt ohne Einhaltung der bei Mürbeteigen aus Einzelzutaten notwendigen Ruhezeit, zu einer dünnen, nichtreißenden Teigplatte ausrollen.
In gleicher Weise wurde ein Fertigkuchenmehl für einen Mürbeteig für salzige Backwaren aus nachstehenden Zutaten hergestellt:
20 Gewichtsprozent Erdnußfett
51 Gewichtsprozent Weizenmehl
24,5 Gewichtsprozent Maisstärke
1 Gewichtsprozent Backpulver
1 Gewichtsprozent Volleipulver
1,5 Gewichtsprozent Magermilchpulver
0,5 Gewichtsprozent Kochsalz
0,5 Gewichtsprozent Geschmacksstoffe
g dieser Mischung ließen sich mit 125 ml Flüssigkeit ebenfalls in weniger als 2 Minuten zu einem backfertigen Teig verkneten und ergaben einen plastischen,gut ausrollbaren Mürbeteig.
Beispiel 2
In einer Apparatur gemäß F i g. 2 wurden pro Stunde 2 Tonnen eines Fertigkuchenmehls, bestehend aus
20 Gewichtsprozent Erdnußfett
38 Gewichtsprozent Weizenmehl
12 Gewichtsprozent Maisstärke
12,5 Gewichtsprozent Puderzucker
12,5 Gewichtsprozent Kristallzucker
1,8 Gewichtsprozent Backpulver
1 Gewichtsprozent Volleipulver
1,5 Gewichtsprozent Magermilchpulver
0,1 S Gewichtsprozent Kochsalz
0,55 Gewichtsprozent Geschmacksstoffen
hergestellt. Hierzu wurden pro Stunde 1,6 Tonnen des Gemisches der pulverförmigen Bestandteile über den Abscheider 13 in den zylindrischen Behälter 14 tangential eingeblasen. Der Behälter 14 wies eine Höhe
ίο von 6,5 m und in seinem Mittelteil einen Durchmesser von 1,5 m auf. Durch 2 einander gegenüber liegende Düsen 17 von 2 mm Durchmesser wurden 0,4 Tonnen geschmolzenes Erdnußfett pro Stunde eingesprüht. Die Temperatur der durchgesaugten Luft
π wurde zwischen 6 und 18° C gehalten.
500 kg des auf diese Weise erhaltenen Fertigkuchenmehls wurden in 15-kg-Ansätzen mit je 4VjI Flüssigkeit unter Zugabe von gehackten Nüssen und Rosinen mit Hilfe einer üblichen Bäckereimaschine in jeweils nur 10 Sekunden zu einem dickflüssigen, schwerreißenden Rührteig angerührt, in Formen gegossen und gebacken.
Auf die vorstehend beschriebene Weise lassen sich in kürzester Zeit in Großansätzen, wie sie für Betriebsküchen, Krankenhäuser, das Hotel- und Gaststättengewerbe, speziell für Sommerlokale, deren Bedarf stoßweise eintritt, von großem Interesse sind, Kuchen von vorzüglicher Qualität herstellen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
209 541/70

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines Fertigkuchenmehls durch Einsprühen größerer Mengen an feinverteiltem geschmolzenen Fett in die übrigen pulverförmigen Bestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß man das feinverteilte geschmolzene Fett mit einem Schmelzpunkt zwischen 30 und 35° C in einer Menge von 5 bis 30% des Gewichtes der Gesamtmischung in die im freien oder verzögerten Fall befindlichen pulverformigen Bestandteile einsprüht, wobei man die Form und die Dichte des herabfallenden Pulverstrahls der Form des Fettsprühstrahls anpaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die pulverförmigen Bestandteile 10 bis 30% Stärke, bezogen auf das Gewicht der gesamten pulverförmigen Bestandteile, enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die pulverförmigen Bestandteile mit Hilfe einer Vibrationsrinne in den freien Fall überführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Fertigkuchenmehl nach dem Einsprühen des Fettes in einem gegebenenfalls schräg gelagerten rotierenden Behälter oder in einem Rüttelsieb nachbehandelt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die pulverförmigen Bestandteile in den oberen Teil eines zylindrischen Behälters einführt, ihren freien Fall durch einen den Behälter von unten nach oben durchströmenden Gasstrom bremst und das Fett in den unteren Teil des zylindrischen Behälters einsprüht.

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