DE1439346C - Elektrischer Kleinwickelkondensator - Google Patents
Elektrischer KleinwickelkondensatorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Kleinwickelkondensator, vorzugsweise mit
einem Durchmesser unter 2,5 mm, der nur aus einigen Windungen der Dielektrikumsbänder und
Metallfolien bzw. der metallisierten und gegebenenfalls weiteren unmetallisierten Dielektrikumsfolien
besteht, bei dem die Belegungen des Kondensators mit leitenden Abschnitten des verlorenen Wickeldorns
verbunden sind.
Es ist bekannt, bei der Herstellung von Wickelkondensatoren
Wickeldorne zu verwenden, die im Kondensatorwickel verbleiben. Üblicherweise verwendet
man hierbei Wickeldorne aus Keramik oder Kunststoff (deutsche Auslegeschrift 1 099 079). Hierdurch
wird das Abziehen der Wickel vom Wickeldorn, vermieden, so daß auch hierbei sonst auftretende
Beschädigungen der inneren Windungen nicht auftreten können. Rohrförmige Wickeldorne,
beispielsweise aus Kunststoff, sind aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 704 105 bekannt.
Weiterhin ist es bekannt, als Stromzuführungen eines Kondensators, der aus gereckter Kunststoffolie
besteht, Drähte zu verwenden, die in die beim Herausziehen des Wickeldorns verbleibenden Öffnungen
eingeführt und dort bei der Temperbehandlung der Kondensatoren eingeschrumpft werden. Die Verbindung
mit den Kondensatorbelegungen erfolgt hierbei durch Anschlußdrähte oder Anschlußstreifen, die mit
den eingeschrumpften Stromzuführungsdrähten, z. B. durch Löten oder Schweißen, verbunden werden.
Man erhält hierdurch die Möglichkeit, Wickelkondensatoren mit zentral-axialen Anschlußdrähten herzustellen
(Patentschriften 3484 und 3972 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in Ost-Berlin).
Aus der USA.-Patentschrift 3 100 857 ist ein elektrischer
Wickelkondensator bekannt, bei dem der im Wickel verbleibende Wickeldorn aus einem nichtleitenden
Verbindungsstück besteht, das zwei in entgegengesetzter Richtung abstehende Anschlußdrähte
mechanisch miteinander verbindet, aber elektrisch voneinander isoliert. Diese beiden Anschlußdrähte
sind durch Kontaktstreifen mit den Kondensatorbelegungen verbunden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kleinwickelkondensator herzustellen,
der nur aus einigen wenigen Windungen der Dielektrikumsbänder und Metallfolien bzw. der metallisierten
und gegebenenfalls weiteren unmetallisierten Dielektrikumsfolien besteht. Ein besonderes Problem
bei derartigen Kondensatoren besteht in der Schwierigkeit der Kontaktierung der Belegungen. Soweit
es sich um Kondensatoren mit Stirnkontaktschichten handelt, ist es sehr schwer, auf die äußerst kleinen
Stirnflächen Anschlußdrähte anzulöten oder anzuschweißen. Insbesondere bei Kondensatoren mit
einem Durchmesser unter 2,5 mm gelingt es nicht, eine solche Verbindung mit den Stirnkontaktschichten
herzustellen. Im Falle von Kondensatoren, die durch Einlegen von Anschlußelemcnten kontaktiert
sind, treten andere Schwierigkeiten auf, die insbesondere darin bestehen, daß die wenigen Wickelwindungen
einen nur geringen Wickeldruck erzeugen können, so daß bei geringer Zugbeanspruchung der
Anschlußelemente diese, gegebenenfalls zusammen mit den angeschweißten Belegungsenden, herausgezogen
werden.
Zur Umgehung dieser Schwierigkeiten wird bei einem elektrischen Kleinwickelkondensator erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß der Wickeldorn aus einem Isolierstoffdraht oder -faden besteht, dessen
Oberfläche unter Freilassung eines mittleren, innerhalb des Wickels liegenden Bereiches mit leitenden
Überzügen versehen ist, welche durch Stirnkontaktschichten mit den Belegungen des Kondensators
kontaktiert sind. Hierdurch sind die Verbindungsstellen zwischen Belegungen und Anschußelementen
vollständig vom Zug, der auf die Anschlußelemente ίο ausgeübt wird, entlastet. Als Wickeldorn kann vorteilhafterweise
ein Isolierstoffdraht oder -faden, z. B. ein Kunststoffaden aus z. B. Polyäthylenterephthalat,
Polyamid oder Polycarbonat, verwendet werden, dessen Oberfläche unter Freilassung eines mittleren
Bereiches mit einem leitenden Überzug versehen ist. Der leitende Überzug kann insbesondere aus einer
aufgedampften oder galvanisch aufgebrachten Metallschicht bestehen. Beispielsweise kann auf einen
Kunststoffaden galvanisch eine Kupferschicht aufgebracht werden. Weiterhin kann der leitende Überzug
durch Auftragen von Leitlack erzeugt werden.
Die Verbindung der Kondensatorbelegungen mit den leitenden Abschnitten des Wickeldorns erfolgt
im Falle von stirnseitig kontaktierten Kondensatoren einfach durch die Stirnkontaktschichten selbst, die
einerseits mit den Belegungen, andererseits mit den leitenden Abschnitten des Wickeldorns in Verbindung
stehen. Die Stirnkontaktschichten können hierbei in an sich bekannter Weise durch Aufspritzen
von Metall, durch Aufdampfen usw. hergestellt werden. Besonders zweckmäßig ist es jedoch, die Stirnkontaktierung
mit Hilfe von leitenden Klebern bzw. leitenden Lacken herzustellen, die auf die Stirnflächen
aufgetragen werden. Besonders gut lassen sich auf diese Weise Zinnbeläge kontaktieren, die
daher bevorzugt verwendet werden. Besonders geeignet sind hochprozentige Suspensionen von Silberpulver
in Lacken. Die Stirnkontaktierung durch Auftragen von Lacken auf die Stirnflächen ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn die zusammen mit einer Lackierung des aus einem Isolierstoffaden, z. B.
einem Kunstoff draht, bestehenden Wickeldorn vorgenommen wird, da hierbei die Herstellung der I' V-tenden
Oberflächenschichten des Wickeldorns p'.chzeitig mit der Stirnkontaktierung vorgenomnr ;i werden
kann. Hierdurch wird ein Arbeitsgang praktisch eingespart.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung können die Zeichnungen dienen.
F i g. 1 zeigt einen Kleinwickelkondensator als Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Wickelkörper
1 ist hierbei auf den aus einem Kunststofffaden 2 bestehenden Wickeldorn aufgewickelt. Der
Wickeldorn 2 besteht aus einem im Wickelinneren angeordneten isolierenden Abschnitt 3 und
zwei leitenden Abschnitten 4 und 5, die gleichzeitig als Anschlußdrähte dienen. Die Verbindung der Belegungen
des Wickelkörpers 1 mit den Anschlußdrähten 4 und 5 erfolgt durch Stirnkontaktschichten 6
und 7. Der Wickelkörper kann beispielsweise aus metallbedampften Kunststoffolien, ζ. Β. mit Zinn
bedampften Polyäthylenterephthalatfolien, bestehen. In F i g. 2 wird ein Wickeldorn als Ausführungs-'
form der Erfindung dargestellt und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Wickeldorns an Hand
dieser Figur erläutert. Ein Kunststoffaden 8 in einer Stärke von etwa 0,5 bis 1 mm, z. B. aus Polyäthylenterephthalat,
Polyamid oder Polycarbonat, wird mit
leitenden Überzügen 9, 10 und 11 überzogen, die durch nichtüberzogene, isolierende Abschnitte 12
und 13 voneinander getrennt sind. Die Herstellung der Überzüge erfolgt vorzugsweise an Hand größerer
Längen des Kunststoffadens, die dann entsprechend der Wickeldornlänge zerschnitten werden. Der leitende
Überzug kann beispielsweise aus Kupfer bestehen, das in einem galvanischen Verfahren aufgebracht
wird. Als geeignet hierfür hat sich ein Verfahren erwiesen, bei dem die Kunststoffäden zunächst
in ein heißes organisches Entfettungsbad getaucht werden, sodann mit Hilfe verdünnter Salzsäure
schwach aufgerauht werden, worauf der ganze Faden chemisch verkupfert wird, wobei eine Kupferschicht
in der Stärke von etwa 0,1 bis 0,2 μ entsteht. Hierauf wird diese Kupferschicht galvanisch bis auf
eine Stärke von maximal 2 μ verstärkt; dann werden die Stellen der späteren isolierenden Abschnitte in
F i g. 2, nämlich 12 und 13, mit einem geeigneten Lack in der gewünschten Breite abgedeckt und anschließend
die nicht abgedeckten Teile 9, 10 und 11, in Fig. 2, weiter galvanisch verkupfert, bis die gewünschte
Dicke der Kupferschicht erzeugt ist. Als zweckmäßig hat sich hierbei eine Schichtstärke von
etwa 80 bis 100 μ erwiesen. Anschließend wird die Abdeckung der Abschnitte 12 und 13 entfernt und
auf die vorher abgedeckten Teile der Oberfläche ein geeignetes Ätzmittel aufgebracht, um die dort noch
anwesende dünne Kupferschicht zu entfernen. Hierzu kann ein Pinsel, feiner Schwamm oder Filz herangezogen
werden. Das Verfahren wird vorzugsweise so durchgeführt, daß die dicken Kupferschichten
dabei nicht mit dem Ätzmittel in Berührung kommen. Schließlich wird noch eine gründliche Endreinigung
durchgeführt.
Die erfindungsgemäßen Kleinwickelkondensatoren sind insbesondere für Mikroblockbaugruppen geeignet.
Claims (5)
1. Elektrischer Kleinwickelkondensator, vorzugsweise mit einem Durchmesser unter 2,5 mm,
der nur aus einigen Windungen der Dielektrikumsbänder und Metallfolien bzw. der metallisierten
und gegebenenfalls weiteren unmetallisierten Dielektrikumsfolien besteht, bei dem die
Belegungen des Kondensators mit leitenden Abschnitten des verlorenen Wickeldorns verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickeldorn aus einem Isolierstoffdraht oder
-faden besteht, dessen . Oberfläche unter Freilassung
eines mittleren, innerhalb des Wickels liegenden Bereiches mit leitenden Überzügen versehen
ist, welche durch Stirnkontaktschichten mit den Belegungen des Kondensators kontaktiert
sind.
2. Elektrischer Kleinwickelkondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
leitende Überzug aus einem aufgedampften bzw. chemisch oder galvanisch aufgebrachten Metallüberzug
besteht.
3. Elektrischer Kleinwickelkondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
leitende Überzug aus einer Leitlackschicht oder leitendem Kleber besteht.
4. Verfahren zur Metallisierung eines Isolierstoffdrahtes oder -fadens als Wickeldorn nach Anspruch
1 oder 2 durch galvanische Verkupferung, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierstoffaden
oder -draht zunächst in ein heißes organisches Entfettungsbad, sodann zur Aufrauhung in verdünnte
Salzsäure getaucht wird und hierauf chemisch und kurz galvanisch verkupfert wird,
worauf die metallfrei zu haltenden Teile durch eine Lackschicht abgedeckt werden und auf den
nicht abgedeckten Teilen die Kupferschicht galvanisch verstärkt wird, worauf die Abdeckung
entfernt und an den vorher abgedeckten Teilen die Kupferschicht entfernt wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Kleinwickelkondensators nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kondensatoren auf einen Kunststoffaden aufgewickelt werden
und die Stirnkontaktschichten in einem Arbeitsgang zugleich mit der Herstellung des leitfähigen
Überzugs des Wickeldorns durch Auftragen von Leitlack hergestellt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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