DE1419045B - Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von geformten Gebilden - Google Patents

Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von geformten Gebilden

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DE1419045B
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English (en)
Inventor
Herbert Dr. 4000 Düsseldorf. D06p Protscher
Original Assignee
Böhme Chemie GmbH, 4000 Düsseldorf

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Description

1 2
Gegenstand der Patentanmeldung P 14 19 042.2-43 sulfonate wie Dodecylbenzolsulfonat und andere be-
ist ein Verfahren zur permanenten antistatischen Aus- kannte Mittel.
rüstung von geformten Gebilden, wie Fasern, Fäden, Als wasserlösliche basische Verbindungen, die nach Folien, Filmen, Bändern, Schläuchen, Vliesen, Filzen, dem Aufziehen der Umsetzungsprodukte zur alkaligewebten oder gewirkten textlien Flächengebilden aus 5 sehen Einstellung des B ades zugefügt werden, sind Materialien wie Polyacrylnitril, Polyestern, Polyami- z. B. zu nenenn Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, den, Celluloseestern, Wolle, Baumwolle, Zellwolle und Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumbicarboderen Mischungen, welche man mit Alkalien oder nat oder auch organische Basen wie z. B. Triäthanol-Alkalisalze enthaltenden wäßrigen Lösungen von lös- amin.
liehen härtbaren Polykondensationsprodukten behan- io Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die quandelt, die durch Umsetzung von wasserlöslichen, reak- titative Ausnutzung auch relativ verdünnter Bäder tionsfähige Aminogruppen sowie Polyalkylenoxidreste und ermöglicht die Fixierung der erhaltenen Impräenthaltenden Polyaminen mit Verbindungen, die im gnierung im gleichen Bad. Es ergibt Imprägnierungen, Molekül mehr als eine Epoxid- und bzw. oder Halogen- die auch nach zahlreichen Waschen eine einwändfreie hydringruppe enthalten, erhalten werden, und an- 15 antistatische Wirkung zeigen. Es kann auch im Anschließend einer Trocknung bei normaler oder erhöh- schluß an einen Färbeprozeß direkt im Färbebad ter Temperatur unterwirft. Bei diesem Verfahren wird durchgeführt werden, besonders nach dem Färben im im Tauchverfahren im alkalischen Bad gearbeitet sauren Bad, z. B. mit Dispersionsfarbstoffen oder auch (Klotzen). Das Material nimmt nur die' Menge an nach dem Färben mit basischen Farbstoffen.
Umsetzungsprodukten auf, die nach dem Abquetschen 20 Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß in der auf der Faser verbliebenen Lösung enthalten ist. die antistatische Ausrüstung auch vor dem Färbe-
Es wurde nun gefunden, daß es gelingt, diese Pro- Vorgang vorgenommen werden kann, da sie gegen
dukte auf die geformten Gebilde aus beliebig verdünn- beliebige auch bei Kochtemperatur durchgeführte
ter, saurer, wäßriger Lösung zum Aufziehen zu brin- Färbungen weitgehend beständig ist.
gen und die erhaltene Imprägnierung im gleichen Bade 25 Durch die nachstehenden Beispiele soll das erfin-
durch Zugabe basisch wirkender Mittel zu fixieren. dungsgemäße Verfahren näher..erläutert werden, ohne
Das Verfahren ist besonders für die Ausrüstung von es auf diese Beispiele zu beschränken.
Textilien aus Polyacrylnitril- und Polyesterfasern ge- ■ .
eignet. Vor allem kommt es für die Behandlung von _. . B e 1 s ρ 1 e 1 1
losem Material (Flocke), Garnen und Gewirken in 30 50 kg Polyacrylnitril-Hochbauschgarn werden bei
Frage, ist jedoch auch auf Geweben anwendbar. einem Flottenverhältnis von 1: 60 in einem üblichen
Das Verfahren-wird so durchgeführt, daß die Um- Garnfärbeapparat (Hängesystem) mit Flottenumlauf Setzungsprodukte von wasserlöslichen Polyalkylen-. in 30001 einer wäßrigen Lösung bei etwa 8O0C oxidreste enthaltenden Polyaminen mit Verbindungen, 15 Minuten behandelt, die 2 kg eines durch Umdie mehr als eine Epoxid- und bzw. oder Halogen- 35 Setzung eines Polyglykolbichlorhydrinäthers mit Dihydringruppe enthalten, in Wasser gelöst werden und propylendiamin gemäß Beispiel 5 der Patentanmeldas Bad mit einer beliebigen Säure angesäuert wird, dung P 14 19 042.2-43 hergestellten Produktes, 1 kg wobei der pH-Wert das Bades zweckmäßig unter 6 eines teilsulfierten höhermolekularen Fettalkoholliegen soll. Für ein rasches und praktisch vollständiges gemisches (C12-C18) mit etwa 30% Gesamtfettalko-Aufziehen der Produkte auf das zu behandelnde Ma- 40 hol und 1,5 1 60°/0ige Essigsäure enthält. Dann werden terial ist es vorteilhaft, im Bad geringe Mengen eines 3 kg kalziniertes Soda, in Wasser gelöst, zugesetzt anionaktiven Stoffes mitzuverwenden. ' und weiter 20 Minuten bei etwa 8O0C behandelt. Nun
In diesem Bad wird das auszurüstende Material 5 wird das Bad in üblicher Weise durch langsamen
bis 100 Minuten, vorzugsweise 10 bis 20 Minuten bei Zulauf kalten Wassers auf etwa 5O0C abgekühlt.
30 bis 1000C, zweckmäßigerweise bei 70 bis 95° C, in 45 Nach Ablassen der Behandlungsflotte wird mit kaltem
üblicher Weise behandelt. Danach wird das Bad bis lauwarmem Wasser, dem ein Avivagemittel be-
zwecks Aushärtung der aufgezogenen Imprägnierung liebiger Art zugesetzt sein kann, gespült. Das ausge-
durch Zugabe anorganischer oder organischer basi- rüstete Garn wird geschleudert und auf beliebige
scher Mittel auf einen pH-Wert zwischen 8 und 11 Weise getrocknet. Das Garn besitzt ausgezeichnete
eingestellt. Die Aushärtung erfolgt bei Badtemperatu- 50 antistatische Eigenschaften^ die auch nach zahlreichen
ren zwischen etwa 50 bis 1000C, vorzugsweise 70 bis Haushaltswäschen unverändert sind.
950C, innerhalb einer Zeit von etwa 10 bis 100 Mi-
nuten. Anschließend- werden die behandelten Gebilde B e 1 s ρ 1 el 2
gespült und in bekannter Weise bei Raumtemperatur 15 kg ungefärbte Damenpullover aus Polyacryl-
oder erhöhter Temperatur getrocknet. Erforderlichen- 55 nitril-Hochbauschgarn werden in einer 750 1 Flotte
falls kann man das behandelte Material zur weiteren fassenden Paddel in üblicher Weise bei 90 bis 95° C
Verbesserung des Griffes entweder im Spülbad selbst in einem Bad gefärbt, das neben Dispersionsfarbstoffen
oder in einem gesonderten Bad mit einem Avivage- 0,4 1 6O°/oige Essigsäure und 0,5 kg eines handels-
mittel behandeln. üblichen anionaktiven Avivagemittels, dessen wirk-
Zur Einstellung des Bades auf einen sauren pH- 60 same Substanz etwa 25°/o beträgt und aus teilsulfier-
Wert eignen sich wasserlösliche anorganische und tem Fettalkohol (C12- C18) besteht, enthält. Nach
organische Säuren, wie z. B. Schwefelsäure, Phosphor- Beendigung der Färbung werden dem Bad 0,5 kg
säure, Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, Bernstein- eines Umsetzungsproduktes aus einem Polyglykol-
säure, Citronensäure, Milchsäure. polyamin und einem Polyglykolbischlorhydrinäther
Unter den im sauren Bad vorteilhaft mitzuverwen- 65 gemäß Beispiel 4 der Patentanmeldung P 14 19 042.2-
denden anionaktiven Stoffen werden z. B. verstanden 43 zugesetzt und 10 bis 20 Minuten bei 90 bis 80° C
Alkylsulfate wie Laurylsulfat, Oleylsulfat, Octadecyl- weiterbehandelt. Nun setzt man 1,5 kg kalziniertes
sulfat usw., ferner Türkischrotöl sowie Alkylbenzol- Soda, in Wasser gelöst, zu und behandelt weitere
20 Minuten bei 80 bis 9O0C. Dann werden die Pullover bei etwa 3O0C in einem frischen Bad, das 0,5 bis 1 g/l eines üblichen kationaktiven Avivagemittels, wie z. B. Octadecylpyridiniumsulfat, enthält, nachbehandelt. Die ausgerüsteten Pullover zeigen einen guten antistatischen Effekt, der auch nach zahlreichen Wäschen erhalten bleibt. Außerdem besitzen sie nach mehreren Waschen noch einen vollen, angenehmen Griff und zeigen praktisch keinen Pilling-Effekt.
B eispiel 3
In einer Haspelkufe wird Polyestergardinengewebe bei einem Flottenverhältnis von 1:40 in einem Bad bei 90 bis 95° C gefärbt, das neben Dispersionsfarbstoffen 0,5 ml/1 60°/0ige Essigsäure und 1 bis 1,5 g/l des im Beispiel 2 genannten anionaktiven Avivagemittels enthält. Im Anschluß an das Färben werden dem Färbebad 1 g/l eines Umsetzungsproduktes aus Polyglykol, Epichlorhydrin und Dipropylentriamin nach Beispiel 5 der Patentanmeldung P 14 19 042.2-43 zugesetzt und 15 Minuten bei 90 bis 80°C behandelt. Nun werden dem gleichen Bad 1,5 g/l kalziniertes Soda, in Wasser gelöst, zugefügt. Dann wird weitere 30 Minuten bei etwa 80°C behandelt. Nach Ablassen der Flotte wird in üblicher Weise gespült, geschleudert und getrocknet. Das so ausgerüstete Gardinenmaterial besitzt ausgezeichnete antistatische Eigenschaften, die gegen mehrere Maschinenwäschen beständig sind.
Beispiel 4
Ungefärbtes, gebauschtes Polyacrylnitril-Hochbauschgarn wird in gleicher Weise wie im Beispiel 1 beschrieben, antistatisch ausgerüstet. Nach dem Zwischenspülen wird es zunächst in einem Bad, das 1 ccm/1 600/Oige Essigsäure enthält, 5 Minuten behandelt. Danach werden l°/o eines blauen, basischen Farbstoffes, berechnet auf das Warengewicht, und l°/o eines Retardierungsmittels aus der Gruppe der höheren quaternären Ammoniumverbindungen zugesetzt und die Temperaturen innerhalb von 10 bis 15 Minuten auf 80 bis 85° C gesteigert. Im Verlauf weiterer 15 bis 20 Minuten wird die Temperatur auf 100° C getrieben und 1 Stunde bei Kochtemperatur gefärbt. Nach dem Färben wird innerhalb 20 bis 30 Minuten auf 50° C abgekühlt und unter Zusatz von 1 g/l eines kationaktiven Avivagemittels bei 30 bis 350C 15 Minuten lang gespült. Schleudern und Trocknen des Garns erfolgt in üblicher Weise. Die erhaltene Färbung besitzt normale Echtheit, das gefärbte Garn ist gut antistatisch. Die aus ihm hergestellten Textilien behalten die antistatischen Eigenschaften auch nach zahlreichen Wäschen und chemischen Reinigungen bei.
Beispiel5
Wollgarn wird in einem üblichen Garnfärbeapparat bei einem Flottenverhältnis von 1: 40 mit einer wäßrigen Lösung, die 1,0 g/l des im zweiten Teil dieses Beispiels beschriebenen Kondensationsprodukts und 0,3 g/l eines teilsulfatierten Fettalkohols (C,.,-C1S) enthält, bei 70 bis 80'" C 10 Minuten lang behandelt. Dann werden lg/1 Natriumacetat (berechnet als wasserfreie Substanz) und 03 g, 1 Natriumcarbonat calziniert, in Wasser gelöst, zugesetzt und weitere 15 Minuten bei etwa 80" C behandelt.
Anschließend wird durch Zulauf kalten Wassers gespült, geschleudert und getrocknet. Das Garn besitzt
ίο einen guten, auch gegen zahlreiche Wäschen beständigen antistatischen Effekt und eine verbesserte Formstabilität.
Das zur Ausrüstung verwendete Kondensationsprodukt ist wie folgt hergestellt worden:
In einem mit Rührer. Rückflußkühler und Thermometer versehenen Kolben werden 75 g Polyäthylenglykol (Molgewicht 250) in Gegenwart von 0,6 g Bortrifluorid mit 56 g Epichlorhydrin bei etwa 70° C zum Bischlorhydrinäther umgesetzt. Anschließend werden 10 g Kokosamin und 12.5 g 37°/oige Natronlauge zugegeben, 45 Minuten bei 95°C gerührt, mit 100 g Wasser, 50 g Isopropanol, 13,2 g Dipropylentriamin und 40 g 37°/„iger Natronlauge versetzt und bei etwa 850C so lange nachgerührt, bis 65% des eingesetzten
organisch gebundenen Chlors ionogen geworden sind.
Nach Einstellen des Gemisches auf pH = 5,2 bis
5,0 durch Zugabe von Essigsäure und anschließendes Auffüllen mit Wasser auf 440 g Endgewicht wird ein gelbes, milchiges, viskoses Produkt erhalten.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Weiterbildung des Verfahrens zur permanenten antistatischen Ausrüstung von geformten Gebilden mit wäßrigen Lösungen von löslichen härtbaren Polykondensationsprodukten aus wasserlöslichen, reaktionsfähige Aminogruppen sowie Polyalkylenoxidreste enthaltenden Polyaminen und Verbindungen, die im Molekül mehr als eine Epoxid- und bzw. oder Halogenhydringruppe enthalten, gemäß Patentanmeldung P 1419 042.2-43, dadurch gekennzeichnet, daß diese Produkte auf die geformten Gebilde aus saurem, wäßrigem Bad zum Aufziehen gebracht werden und anschließend auf den Gebilden im gleichen Bad durch Zugabe basisch wirkender Mittel fixiert werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufbringen im sauren, wäßrigen Bad anionaktive Stoffe mitverwendet werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sauren, wäßrigen Bäder einen pH-Wert unterhalb 6 besitzen.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Imprägnierung anschließend an die Färbung im Färbebad oder vor dem Färben durchgeführt wird. ~

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