DE1411469B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen gefüllter und verschlossener flaschenartiger Behälter aus Kunststoff - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen gefüllter und verschlossener flaschenartiger Behälter aus KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen gefüllter und verschlossener
flaschenartiger Behälter aus Kunststoff.
Es ist einerseits bekannt, das Herstellen der vorstehend genannten Kunststoffbehälter in der Weise
vorzunehmen, daß ein aus einer Kunststoffpresse extrudierter Schlauch in eine mehrteilige Form eingeführt,
an einem Ende durch das Zusammengehen der Formteile geschlossen, sodann durch Erzeugen
eines Innendruckes zum Anlegen an die Formwände gebracht, mit Gas oder Flüssigkeit gefüllt und sodann
geschlossen wird. Hierbei wird das Füllmittel unmittelbar in den Schlauch gegeben, wenn sich
dieser noch im plastischen Zustand befindet, wobei das Füllmittel mit seinem oberen Niveau in einem
verhältnismäßig großen Abstand von der Verschlußstelle bleibt. Da der Behälter in der Dimension der
Schlauchform verbleibt und Extrudieren des Schlauches sowie Füllen und Verschließen nach Erreichen
der gewünschten Schlauchlänge unmittelbar aufeinanderfolgen, ist es hierbei möglich, das Schließen
des Schlauches unter Ausnutzung der Eigenwärme des Schlauchmaterials vorzunehmen.
Es ist andererseits bekannt, gefüllte Kunststoffbehälter bzw. Flaschen zu erzeugen, die aufgeblasen
werden, bei denen also der Durchmesser des fertigen Behälters bzw. der Flasche größer, zum Teil wesentlich
größer als der Durchmesser des extrudierten Schlauches ist. Bei dem Aufblasen des Schlauches
zu einer Flasche od. dgl. ist eine bestimmte Zeit für die Durchführung des Aufblasvorganges erforderlich.
Hierbei muß der Aufblasvorgang so erfolgen, daß das aufgeblasene Schlauchstück sich an. die Innenwandung
der Formteile anlegt. Denn das Aufblasen des Schlauches hat auch den Zweck, Flaschen mit
bestimmter Konturierung des Außenumfangs zu erhalten, die durch die Profilierung der Formstücke
vorgegeben ist. Damit der aufgeblasene profilierte Kunststoffbehälter für den Füllvorgang in der betreffenden
Profilierung verbleibt, läßt man die Behälterwandung sich abkühlen und erstarren. Das Abkühlen
bzw. Erstarren wird noch dadurch unterstützt, daß durch das Aufblasen des Kunststoffbehälters sich
eine dünnere Wandung ergibt, als wenn der extrudierte Schlauch beibehalten wird. Erst wenn das
vorher plastische Material kalt ist, erfolgt das Füllen des praktisch erstarrten Kunststoffbehälters mit einer
Flüssigkeit od. dgl. Damit der aufgeblasene und gefüllte Behälter an der Füllöffnung geschlossen werden
kann, ist es notwendig, den Behälter an der Stelle, an der er verschlossen werden soll, wieder
zu erwärmen. Das Aufblasen für die Herstellung gefüllter und verschlossener Kunststoffbehälter bedingt
infolge des Aufblasvorganges die Anordnung einer Wiedererwärmung des Schlauchmaterials an der Verschlußstelle
für das Verschließen des aufgeblasenen und gefüllten Hohlkörpers, wozu eine gesonderte
Heizvorrichtung an der entsprechenden Stelle der Form vorgesehen wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, das erstgenannte Verfahren, bei dem das Schließen des Schlauchmaterials
unter Ausnutzung der Eigenwärme vorgenommen wird, auch bei Kunststoffkörpern anwendbar
zu machen, deren Außendurchmesser größer als derjenige des extrudierten Kunststoffschlauches ist.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das in der Form über deren ganze Länge anliegende
Behältermaterial an der Verschlußstelle von einer Berührung mit den Wandteilen der Form bis zum
Verschließen des Behälters freigehalten wird.
Auf diese Weise ist es möglich, ein anschließendes Verschließen des aufgeblasenen und gefüllten Kunststoffbehälters
nur durch die Eigenwärme des Schlauchmaterials vornehmen zu können, obwohl die sonstigen Wandungen des aufgeblasenen Kunststoffbehälters
durch deren Anlegen an die Formwände weitgehend an Eigenwärme verloren haben und bereits
praktisch erstarrt sind. Die Anordnung einer gesonderten Heizvorrichtung für das Verschließen
des aufgeblasenen Kunststoffbehälters ist entbehrlich. Die fertig aufgeblasene Flasche kann an der
Schließstelle lediglich durch Zusammendrücken ohne
is Anwendung einer Heizung geschlossen werden. Man
erzielt eine Leistungssteigerung der Maschine. Ihre Leistungsfähigkeit hängt von dem Kühlungsgrad der
Formteile ab. Je schneller und besser gekühlt wird, um so schneller erstarrt der Kunststoff in der aufgeblasenen
Flaschenform od. dgl. und um so geringer kann die Taktzeit der Maschine gehalten werden.
Die Formteile können gekühlt werden und erleiden hinsichtlich der Kühlung keine Beeinträchtigung
durch an den Formteilen selbst gelagerte Verschlußorgane, die nicht erwärmt zu werden brauchen.
Bei der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die aus einer unterhalb der Ringdüse einer
Kunststoffschlauchpresse angeordneten mehrteiligen Form bestehen kann, deren Formteile einer der Behälterform
entsprechende Formkammer bilden, wobei Einrichtungen zum Erzeugen eines Innendruckes,
durch den das Kunststoffmaterial an die Form angepreßt wird, und ferner Einrichtungen zum Füllen
und anschließenden Verschließen des gefüllten flaschenartigen Behälters vorhanden sind, sind in
Aussparungen, in deren Bereich das Behältermaterial nicht an der Formwand anliegt, radial bewegliche
Verschlußschieber angeordnet. Man erhält auf diese Weise eine baulich einfache Form zur Erzielung des
erfindungsgemäßen Zweckes.
Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles nachstehend
erläutert.
Von einer Schneckenpresse 1 wird durch deren Ringdüse 2 ein Schlauch 3 ausgepreßt. Eine zweiteilige
Form 4 wird nach dem Schließen der eine Formkammer bildenden Formhälften abgetrennt und
der Schlauchabschnitt durch einen Preßluftstoß aus einer Düse 6 in einer der Formhälften zur Flasche
geformt.
Die Flasche wird über ein Füllrohr 7 gefüllt, von dem das Füllgut einem Doppelstutzen zugeführt wird,
der schwenkbar ausgebildet ist. Die Entlüftung der Flasche kann entweder über die Düse 6, die zu diesem
Zweck in ihrer vorgeschalteten Leitung mit einem Mehrwegehahn ausgerüstet ist, oder aber über einen
Entlüftungsweg im doppelwandigen Füllrohr erfolgen.
Das plastische Material in der Formkammer 8 wird nach dem Füllen der Flasche durch Schieber 9
zusammengepreßt und die Flasche so verschlossen. Die Form öffnet sich nach einer gewissen Kühlzeit
und die gefüllte und verschlossene Flasche wird ausgeworfen. Die Formkammer 8 weist im Bereich der
Schieber 9 Aussparungen auf, die eine Berührung des Kunststoffschlauches in diesem Bereich mit den
relativ kühlen Formwandungen vermeiden. Inzwischen hat die Form 5 einen weiteren Schlauch-
abschnitt aufgenommen, der dann in gleicher Weise verformt, gefüllt und verschlossen wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung gefüllter und verschlossener flaschenartiger Behälter aus Kunststoff,
bei dem ein aus einer Kunststoffpresse extrudierter Schlauch in eine mehrteilige Form
eingeführt, an einem Ende durch das Zusammengehen der Formteile geschlossen, sodann durch
Erzeugen eines Innendruckes zum Anlegen an die Formwände gebracht, gefüllt und unter Ausnutzung
der Eigenwärme des Schlauchmaterials geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das in der Form über deren ganze Länge anliegende Behältermaterial an der Verschlußstelle
von einer Berührung mit den Wandteilen der Form bis zum Verschließen des Behälters
freigehalten wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer
unterhalb der Ringdüse einer Kunststoffschlauchpresse angeordneten mehrteiligen Form, deren
Formteile eine der Behälterform entsprechende Formkammer bilden, und bei der Einrichtungen
zum Erzeugen eines Innendruckes vorhanden sind, durch den das Kunststoffmaterial an die
Form angepreßt wird und ferner mit Einrichtungen zum Füllen und anschließenden Verschließen
des gefüllten flaschenartigen Behälters, dadurch gekennzeichnet, daß in Aussparungen, in deren
Bereich das Behältermaterial nicht an der Formwand anliegt, radial bewegliche Verschlußschieber
(9) angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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