DE138476C

DE138476C -

Info

Publication number: DE138476C
Application number: DENDAT138476D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

- JY* 138476 KLASSE 2Od.

Vorliegende Erfindung bezweckt, die Sicherheit des Fahrens bei Eisenbahnwagen, die auf einem mit Mittelschiene versehenen Gleise laufen, zu erhöhen und einen festen Anschlufs der Leitrollen an der Mittelschiene zu erzielen, so dafs Stofswirkungen auf den Wagen sowie seitliche Schwankungen desselben möglichst vermieden werden.

In der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. 1 den Grundrifs eines Räderpaares mit Wagengestell dar; Fig. 2 zeigt einen verticalen Längsschnitt, Fig. 3 einen Querschnitt, Fig. 4 einen Schnitt durch ein Hängelager, Fig. 5 den Grundrifs zweier Leitrollenpaare, Fig. 6 einen Schnitt durch den oberen Teil des Gestelles und Fig. 7 einen Grundrifs des letzteren.

Die Radachse 8 geht quer zwischen den Führungsrollenpaaren durch. Die Mitte der Achse ist zu einem Kolbenansatz 10 ausgebildet, welcher beweglich in einem Luftcylinder 11 geführt ist; letzterer ist durch Radialarme mit dem Gestell 1 bezw. mit den Ringen 18, 19, 25 starr verbunden.

Das Gestell 1 hat seitliche Ansätze 14 mit abwärts gerichteten Bolzen 15, die in den auf der Achse 8 ruhenden Sattelstücken 16 (Fig. 1, 3 und 4) auf starken Pufferfedern aufsitzen. Die Sattelstücke umschliefsen die Radachse 8; sie sind durch Lagerschalen 17 nach unten abgeschlossen.

Vermehrt man nun in dem Cylinder 11 den Druck auf den Kolben 10, etwa durch Einpressen von Luft, Dampf oder dergl., so wird dieser Druck zunächst auf das Mittelstück 9 der Achse 8 übertragen und der Wagen wird das Bestreben haben, sich mit seinem Gestell 1 in den Führungsbolzen 15 etwas zu heben; hierbei werden aber die Leitrollen 6 sich gegen die Mittelschiene 7 von unten anpressen und durch diesen Gegendruck werden infolge dessen auch die Laufräder 13 in gleicher Weise auf die Fahrschienen angedrückt werden.

Je gröfser der Druck im Cylinder 11 sein wird, um so gröfser werden auch die Anpressungen der Räder 13 und der Leitrollen 6 an den entsprechenden Schienen sein und um so geringer wird die Gefahr des Entgleisens werden. Auch Stöfse und seitliche Schwankungen werden sich weniger bemerkbar machen.

Um dem Gestell die beim Durchfahren von Kurven nötige Drehbarkeit zu gestatten, ist in dem Ring des Luftcylinders 11 ein Z-förmiger Ring 18 angeordnet (Fig. 2, 6 und 7), dessen oberer Flantsch 19 mit dem Gestell ι verbolzt ist. Dieser Flantsch dient als Lager für die zwischen Doppelringen 20 und 21 laufenden konischen Rollen 22, auf denen der Flantsch 23 der in den Ring 18 genau eingepafsten Hülse 24 ruht, deren Innenfläche in der geradlinigen Verlängerung der Innenfläche des unteren Flantsches 25 dieses Ringes liegt. Die Hülse 24 ist mit der Rippe des Ringes durch an letzterer befestigte, durch Schlitze der Hülse 24 gehende und mit Frictionsrollen versehene Bolzen verbunden (Fig. 6). Auf der Hülse 24 sind die Tragschwellen des Wagenkastens (Fig. 2 und 3) in geeigneter Weise befestigt. Die Hülse 24 ist innen mit einem

Ringflantsche versehen, der einen Deckel 26 trägt, der aus Glas bestehen mag, so dafs auch während der Fahrt das Innere des Gestelles zugänglich bezw. sichtbar ist.

Claims

Patent-Anspruch :
Ein Eisenbahnfahrzeug mit Leitrollen, welche sich auf beiden Seiten von unten gegen eine Mittelschiene anlegen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Leitrollen (6) mit dem einen Teil eines aus Kolben (10) und Cylinder (11) i bestehenden Luftbehälters und die auf den Seitenschienen laufenden Räder (13) des Fahrzeuges mit dem anderen Teil des Luftbehälters derartig verbunden sind, dafs durch den Druck im Luftbehälter gleichzeitig die Leitrollen gegen die Mittelschiene und die Räder des Fahrzeuges auf die Seitenschienen geprefst werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.