DE13596C - Verbesserungen an einer Heifsluftmaschine - Google Patents
Verbesserungen an einer HeifsluftmaschineInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02G—HOT GAS OR COMBUSTION-PRODUCT POSITIVE-DISPLACEMENT ENGINE PLANTS; USE OF WASTE HEAT OF COMBUSTION ENGINES; NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F02G1/00—Hot gas positive-displacement engine plants
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 46: Luft- und Gaskraftmaschinen.
Zusatz-Patent zu No. 11301 vom 29. Februar 1880.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. September 1880 ab.
Längste Dauer: 28. Februar 1895.
Die Verbesserungen sind folgende:
1. Fig. ι stellt den Untertheil des Ofens dar.
ί ist das Luftzuführungsrohr, dessen Seitenstutzen
S1 mit einer Glas- oder Glimmerplatte zum Beobachten der Verbrennung geschlossen
ist. Der Herd ist nur einseitig geneigt, die Zunge ζ springt seitlich hervor, y ist ein Schüreisen,
das oben in eine mehrzackige Gabel ausläuft und unten mit einem Gummischlauch mit
Leinwandeinlage an einem seitlich am Ofen angebrachten Rohrstutzen beweglich abgedichtet
ist. Der Stutzen t zum Abziehen der Asche etc. ist an die tiefste Stelle des Aschenfalles verlegt
und so klein als irgend zulässig, damit bei seinem häufigen Oeffnen und Schliefsen die Abdichtung
recht sicher sei. Durch die Gesammtanordnung des Herdes, der Luftzuführung s, der
Zunge ζ und des Schürers y läfst sich die Verbrennung
beobachten und regeln, ohne dafs man den Ofen öffnet.
2. Um die Maschine als geschlossene Heifsluftmaschine mit offener Feuerung arbeiten zu
lassen, ist sie mit einer Lufterhitzungsvorrichtung in folgender Weise verbunden. Die bei Ji1,
Fig. 2, beim Niedergange des Kolbens ausgestofsene kalte Luft tritt nebst dem Kühlwasser
in das geschlossene Gefäls/. Hier sammelt sich
das verbrauchte Kühlwasser und wird durch einen Schwimmkugelhahn oder eine beliebige andere,
selbstthätig wirkende Entwässerungsvorrichtung abgeführt. Die gekühlte Luft tritt durch das
Rohr S in den Erhitzer O und von hier durch E
nach der Maschine über den Kolben. Hier arbeitet sie in der durch die Patentschrift
No. 11301 dargestellten Weise und tritt abge-. kühlt wieder durch R1 nachy u. s. w.
3. Der Erhitzer O besteht aus einem eisernen oder kupfernen, an beiden Enden geschlossenen
Cylinder, welcher von einem Boden zum anderen mit eisernen oder kupfernen Röhren durchzogen
ist. Die Röhren können schraubenförmig gebogen sein, damit sie sich freier ausdehnen oder
zusammenziehen. O ist in einen cylindrischen Kanal des Ofens eingelegt, doch so, dafs zwischen
ihm und den Kanalwandungen Zwischenraum bleibt und nur die Enden ringförmig abgedichtet sind. Dieser Zwischenraum kann entweder
frei bleiben oder mit einem schlechten Wärmeleiter ausgefüllt sein. H ist der ähnlich
wie in Fig. 1 gestaltete Herd; über demselben befindet sich der mit Deckel und Sandverschlufs
abzudichtende Füllraum, χ ist ein Schau- und Schürloch, welches nur mit Stöpsel oder Klappe
verschlossen wird. Die Flamme entwickelt sich in H1 , und die Verbrennungsgase treten entgegengesetzt
der den Cylinder durchströmenden Betriebsluft durch die Röhren des Erhitzers gekühlt
in das Abzugsrohr P. Diese Anordnung des Erhitzers hat nach Angabe des Erfinders
den Vortheil, dafs seine Temperatur, wenig be-
einflufst von der Temperatur des umhüllenden Mauerwerkes oder einer anderen schützenden
Umhüllung, sich sehr schnell der Temperatur der Feuergase anpafst, wodurch sowohl ein
schnelles Ingangsetzen, als auch ein leichtes Reguliren des Ganges der Maschine durch
Mäfsigen des Zuges, endlich auch die Anwendung von Gas- oder Petroleumheizung ermöglicht wird.
4. In P ist eine Drosselklappe angebracht, welche von der Maschine aus durch einen
Regulator selbsttätig verstellt wird. Geht die Maschine zu schnell, so schliefst sich die Klappe,
die Feuergase durchstreichen nur langsam den Erhitzer. Bei langsamem Gange findet das
Umgekehrte statt. Da der Betriebsluft fast nur durch die Feuerröhren Wärme zugeführt wird
und dieselben bei geringem Durchmesser sehr dünnwandig sein können, so wird die Erwärmung
der Luft durch die angegebene Vorrichtung sehr schnell gemäfsigt und der Brennstoffverbrauch
dem Kraftbedarf der Maschine angepafst.
5. Da die nach P eintretenden "Verbrennungsgase eine höhere Temperatur haben, als zur
Erzeugung des nöthigen Zuges erforderlich ist, so ist P auf kurze Höhe mit einem Thonrohr .P1
umgeben, durch welches die Verbrennungsluft, an P vorgewärmt, nach dem Herde gesaugt
wird.
6. Zum Anlassen der Maschine kann durch ein Rohr und einen Hahn S1 Wasser von_/nach
O gelassen werden, welches sich in letzterem in Dampf verwandelt. Auch während des Betriebes
kann in den Erhitzer beständig ein wenig Wasser gelassen werden, so dafs die heifse Luft
mit Dampf gemischt in die Maschine tritt. Dasselbe wird ohnehin der Fall sein, da die durch
.S gehende Luft noch viel Feuchtigkeit enthält. Damit die Spannung der Arbeitsluft einen bestimmten
Werth nicht überschreite, ist auf J ein Sicherheitsventil angebracht.
7. Bei kleinen Maschinen und bei solchen, die nur zeitweise schnell in Betrieb gesetzt
werden sollen, wird der Erhitzer mit einer beliebigen Gas- oder Petroleumheizung verbunden.
Fig. 3 zeigt eine derartige Anordnung. Bei H ist ein Gasrohr mit einer Anzahl geeigneter
Brenner eingelegt. Die Flamme geht mit Luft gemischt durch mehrere OefTnungen der Zwischenwand
in den Raum H1, kommt hier zur vollkommenen Verbrennung und durchstreicht die
Röhren des Erhitzers. Der Regulator wirkt hier entweder nur auf den Hahn des Gaszufuhrungsrohres
oder gleichzeitig auf diesen und auf die Drosselklappe in P. Die Luftzuführung
im Ofen kann durch einen Schieber oder eine Klappe regulirt werden. Arbeitet die
Maschine ohne directe Einspritzung von Kühlwasser nur mit Flächenkühlung (Kühlmantel,
innere Kolbenkühlung Tind dergl.), so fällt der
Wassersammler J fort.
8. An dem Untertheil B des Maschine'ncylinders
ist ein kleines Saugventil/ angebracht, welches sich nach innen selbstthätig öffnet, und
dessen Belastung durch eine Feder bewirkt und durch eine Stellschraube regulirt wird. Ist in
der Maschine zu Anfang Luft mit atmosphärischer Spannung vorhanden, so wird, wenn die Maschine
mit Expansion arbeitet, beim Aufgange des Kolbens die Spannung unterhalb desselben stark
unter 1 Atmosphäre sinken. Durch / kann dann Luft eingesaugt werden, welche beim Niedergange
des Kolbens nach dem Erhitzer und den Leitungsröhren geprefst wird und hier die
Spannung der Arbeitsluft entsprechend erhöht. Die Maschine kann dann durch Regulirung
der Spannfeder des Ventiles in gewissen Grenzen mit beliebig hoher Spannung arbeiten.
9. Wird bei der Maschine des Haupt-Patentes statt der heifsen Luft ein brennbares Gasgemisch
oberhalb des Kolbens angesaugt und gleich nach Schlufs des Zulafsventiles entzündet, wobei die
Zündvorrichtung beliebiger Art, z. B. gleich der in den Patentschriften No. 6344 und 8925 erläuterten
sein kann, so arbeitet die Maschine als Gaskraftmaschine.
10. Die Maschine kann ferner zweckmäfsig
in liegender oder in umgekehrter Aufstellung (Schwungradwelle oben, Cylinder unten) ausgeführt
werden, wodurch die Leitung der erhitzten Luft zum Ofen kürzer ausfällt und die Wärmeverluste vermindert werden. Der Erhitzer
O kann zur Ersparung von Raum senkrecht gestellt werden.
Claims (8)
1. Der dargestellte Herd des Ofens bezüglich seiner verbesserten Form, mit der waagrecht
einspringenden Zunge ζ und der mit einem elastischen Schlauche abgedichteten Schürvorrichtung
y.
2. Das mit selbsttätiger Wasserableitung versehene Gefäfs J zum Scheiden des verbrauchten
Kühlwassers von der Arbeitsluft.
3. Der nach dem Gegenstromprincip construirte, durch Zeichnung und Beschreibung erläuterte
Ofen mit dem Erhitzer O.
4. Der Erhitzer O in Verbindung mit einer Gas- oder Petroleumheizung.
5. Die durch vorstehende Beschreibung erläuterte Vorrichtung zum Reguliren des Ganges der
Maschine.
6. Die Vorrichtung .S1 zum Einleiten von Wasser
aus J nach O, zum Zwecke der Erhöhung der Spannung der Arbeitsluft durch Dampf:
,' bildung, sowohl · vor dem Anlassen der
Maschine, als auch während des Ganges .,. .derselben, ;
7. ·' Das als Saugventil construirte Ventil /, mit
regulirbarer Belastung, zum Einpumpen von
atmosphärischer Luft behufs Erhöhung der Spannung der Arbeitsluft.
8. Die Anwendung der Maschine als Gaskraftmaschine in der durch die Beschreibung erläuterten
Weise.
Alles in Anwendung auf die unter No. 11301
vom 29. Februar 1880 patentirte Heifsluftmaschine.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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