DE134119C

DE134119C -

Info

Publication number: DE134119C
Application number: DENDAT134119D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den bisherigen Rohrrieselvorrichtungen, bei welchen die Flüssigkeit an den Rohren herabrieselt, macht sich der Uebelstand bemerkbar, dafs die Flüssigkeit, selbst unter Anwendung von auf die Rohrmündung aufgesetzten Vertheilern, ungleich über die Rohrflächen herabläuft, wodurch die Vorrichtung ungleich beansprucht und ausgenutzt wird. Diesem Nachtheile soll durch die vorliegende Erfindung abgeholfen werden. Zu dem. Zwecke wird dafür Sorge getragen, dafs die in dünner Schicht an den Innenwandungen der Rohre herabgeführte Flüssigkeit durch einen gleichgerichteten Luftstrom an den Rohrwandungen ausgebreitet wird. Um die Luftströme in dieser Weise auf die an den Rohren herabrieselnde Flüssigkeit wirken zu lassen, müssen dieselben gleichzeitig und gleichmäfsig in sämmtliche Rohre eintreten und durch die letzteren so geführt werden, dafs sie nicht nur ebenso gleichzeitig und gleichmäfsig, sondern auch unter Scheidung der Flüssigkeitsund Lufttheile austreten.

Dies wird gemäfs vorliegender Erfindung dadurch erreicht, dafs an den unteren Rumpf des Rohrsystems ein Abscheider und hinter diesem ein Gebläse angeschlossen wird, so dafs gleichzeitig mit der Rieselflüssigkeit Luft angesaugt und die RieselflUssigkeit zunächst einer Vorscheidung in dem Rumpf und alsdann einer Nachscheidung in dem Abscheider unterworfen wird.

Um der Luft den gleichzeitigen und gleichmäfsigen Eintritt in die oberen Rohrmündungen zu sichern, wird oberhalb der letzteren ein ringförmiger Aufsatz angeordnet, dessen Ringöffnung so grofs gewählt wird, dafs sie sämmtliche Rohrmündungen fafst, während der eigentliche Ringraum als Sammelrinne für die den Rohren zugeführte Flüssigkeit ausgebildet ist.

Um die Aufsenluft abzuhalten und nur durch die Rieselrohre mit der Flüssigkeit Luft anzusaugen, werden die Theile, nämlich die eigentliche Rieselvorrichtung und der Abscheider, welche Flüssigkeit abzuführen haben und daher auch Verbindung mit der Aufsenluft unterhalten müssen, in sonst bekannter Weise mit Flüssigkeitsverschlüssen versehen.

Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen:

Fig. ι die Vorrichtung im Längsschnitt,

Fig. 2 im Grundrifs.

Die Rieselvorrichtung besteht in bekannter Weise aus dem Mantel α mit Rohren b, welche in die beiden Rohrböden c und d dichtschliefsend eingefügt sind. Die Rohre b verbinden den Rumpf/ mit dem offenen Raum g oberhalb des Rohrbodens c. Der Mantel a wird von dem Dampfeintrittsstutzen h einerseits und dem Luftaustrittsstutzen i andererseits durchbrochen; für den Fall, dafs dabei Abdampf unter Theilvacuum benutzt wird und an den Luftstutzen i eine Trockenluftpumpe anschliefst, ist der Stutzen k zum Abflufs des Condensates vorgesehen.

Um nun den Luftstrom, welcher, in gleicher Richtung verlaufend wie die an den inneren Wandungen der Rohre b herabrieselnde Flüssigkeit, die Vertheilung der letzteren über die Wandungen unterstützt, gleichzeitig und gleichmäfsig in sämmtliche Rohre eintreten zu lassen, ist an dem unteren Ende an den Rumpf f ein Abscheider η und hinter diesem ein Gebläse ρ

angeschlossen, welches gleichzeitig Luft und Rieselflüssigkeit durch die Rohre b ansaugt. Die bei gleichen Rohrquerschnitten jedem der Rohre in gleichen Mengen zugeführte Luft wird in jedem derselben gleichmäfsig erwärmt und ausgedehnt, so dafs ihr Seitendruck auf die rieselnde Flüssigkeit in jedem Querschnitt radial der gleiche ist und daher auch eine gleichmäfsige Vertheilung der Flüssigkeit über die ganze Fläche bewirkt. Der Rumpf f ist an seinem unteren Ende mit Abflufsrohr / und der Abscheider η mit Abflufsrohr χ von solcher Form versehen, dafs die Flüssigkeit einen Abschlufs gegen die Wirkung des Gebläses ρ gewährt und Luft nur durch die Rohre b angesaugt werden kann.

" Ein Theil der'Rieselflüssigkeit trennt sich in dem Rumpf f von der Gebläseluft und fliefst bei / ab; ein beträchtlicher Theil der Flüssigkeit würde aber mit dem Luftstrom durch das Gebläse verloren gehen; zur Verhütung dieses Verlustes dient der Abscheider n. welcher mittelst Stutzen m einerseits an den Rumpf f, vermittelst des Stutzens ο andererseits an das Gebläse ρ angeschlossen ist. Die in dem Abscheider befindlichen Kegelflächen halten die Flüssigkeit zurück, so dafs diese durch das Rohr χ zur weiteren Verwendung abgeleitet wird.

Um den gleichzeitigen und gleichmäfsigen Eintritt der Luft in die Rohre b zu sichern, so dafs die Luft mit der Rieselflüssigkeit zusammen der Wirkung des Gebläses folgen kann, während die Rieselflüssigkeit selbst den Rohren so zugeführt wird, dafs sie. den Eintritt der Luft an den Rohrmündungen nicht hindert, wird oberhalb der Rohrmündungen ein ringförmiger Aufsatz angeordnet, dessen Ringöffnung g von solchem Durchmesser gewählt ist, dafs sämmtliche Rohrmündungen innerhalb dieser Oeffnung g liegen. Der eigentliche Ringraum q dient als Sammelrinne für die den Rohren zugeführte Flüssigkeit.

Für schäumende Flüssigkeiten wird die äufsere Rinne q entsprechend überhöht und mit einem Siebe n> ausgestattet, welches den Schaum oberhalb zurückhält und nach unten nur klare Flüssigkeit in die Rinnen r abziehen läfst. Dasselbe gilt für den Fall von Unreinigkeiten und festen Fä'llungsproducten, welche oberhalb des Siebes w zurückgehalten werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Rieselverdampfvornchtung mit Innenberieselung der Rohre unter Anwendung eines der Rieselflüssigkeit gleichgerichteten Lifftstromes, dadurch gekennzeichnet, dafs an dem Rumpf (f) ein Abscheider (n) und hinter diesem ein Gebläse (p) angeschlossen ist, so dafs gleichzeitig mit der Rieselflüssigkeit Luft angesaugt wird und die Rieselflüssigkeit zunächst einer Vorscheidung in dem Rumpf ff) und alsdann einer Nachscheidung in dem Abscheider (n) unterworfen wird.

2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs oberhalb der Rohrmündung ein ringförmiger Aufsatz angeordnet ist, dessen Ringöffnung (g) sämmtliche Rohrmündungen fafst, so dafs durch sämmtliche Rohre gleichzeitig und gleichmäfsig mit der Rieselflüssigkeit Luft angesaugt werden kann, während der eigentliche Ringraum (q) als Sammelrinne, welche auch als Schaumfänger, Filter oder dergl. dienen kann, für die den Rohren zugeführte Flüssigkeit ausgebildet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.