DE133543C - - Google Patents
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Classifications
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23F—COFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
- A23F5/00—Coffee; Coffee substitutes; Preparations thereof
- A23F5/08—Methods of grinding coffee
-
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- A23F5/10—Treating roasted coffee; Preparations produced thereby
- A23F5/14—Treating roasted coffee; Preparations produced thereby using additives, e.g. milk, sugar; Coating, e.g. for preserving
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mehiförmigen Produkts
aus Kaffeebohnen o. dgl. Bei der gebräuchlichen Art der Kaffeebereitung wird ein zufriedenstellendes
Resultat nicht erreicht, 1. weil bei der . üblichen Aufbewahrung des Kaffees
die werthvollen Bestandtheile sich verflüchtigen, es also schwierig ist, von Tag zu Tag ein
gleich gutes und starkes Getränk zu bereiten, 2. weil die Getränkbereitung aus dem gewöhnlichen
gemahlenen oder pulverisirten Kaffee viel Zeit kostet und 3. weil der Kaffee gekocht
werden mufs, um das OeI aus den unaufgebrochenen Zellen des gemahlenen Kaffees auszuziehen;
hierbei werden auch mehrere, nicht wünschenswerthe Bestandtheile mit extrahirt und gehen in das Getränk über, ehe die OeIe
und die anderen werthvollen Bestandtheile vollständig vom Wasser aufgenommen sind. Das
Ergebnifs ist dann ein bitteres, oft widriges, häufig mit einer Menge von kleinen Theilen
des Kaffeesatzes durchsetztes Getränk.
Um diesen Uebelständen vorzubeugen, ist es nothwendig, die Kaffeebohnen auf das alierfeinste
zu .pulvern oder sie so vorzubereiten, dafs das Kaffeemehl, wenn es in heifses Wasser
gebracht wird, sofort seine löslichen, den reinen -Kaffeegeschmack hervorrufenden Bestandtheile
an das Wasser abgiebt. Die, Pulverisirung mufs derart vor sich, gehen, dafs das Produkt, selbst
wenn es der jLüft ausgesetzt ist, alle aromatischen und .sonst;werthvollen Bestandtheile für
lange Zeit behält.-; ,·..;■_ "...■',..■
grofsen
Alle bisher angewendeten Verfahren zum Pulverisiren von Kaffee beruhen auf dem Zerstofsen
oder Zerbrechen der Bohnen. Da nun beim Zerstofsen derselben das in den Zellen enthaltene OeI sich auf alle anderen, nicht OeI
enthaltenden Zellen überträgt, so werden die Theile klebrig und bei einem gewissen Grad
der Zerkleinerung bildet das Ganze eine Paste. Dasselbe Resultat wird erhalten, wenn die
Bohnen in Desintegratoren nach den bisher üblichen Verfahren zerkleinert werden. Eine
weitergehende Zertheilung ist unmöglich, wenn nicht vorher diese Paste getrocknet wird. Dadurch
würde aber der Kaffee einen
Theil seines Gehaltes verlieren.
Theil seines Gehaltes verlieren.
Auch wenn man Kaffee und Zucker zusammen mahlt oder stöfst, gehen die ätherischen
OeIe sehr rasch in das Zellgewebe der Bohnen über und werden vom Zucker nicht aufgenommen,
bei weiterem Zerkleinern verwandelt sich das grobe Pulver wieder
Paste.
Paste.
In der Erkenntnifs, dafs die Zellen der Kaffeebohnen vollständig aufgebrochen werden müssen,
um eine wirkliche Lösbarkeit der werthvollen Bestandtheile zu erreichen, ist schon vor vielen
Jahren versucht worden, das Zerkleinern fortzusetzen, auch nachdem sich die Paste gebildet
hat. Zu dem Zweck wurde die Masse manchmal unter Beimengung anderer Stoffe einem
schrittweise vorgenommenen Mahl - und Siebverfahren, ähnlich wie beim Weizenmehl, unterworfen
; aber das. Produkt war durchaus werth-
in eine
klebrige
los, weil die feinen Kaffeetheilchen während des Mahlens und namentlich während des
Siebens zu lange und zu oft der Luft ausgesetzt waren, so dafs die ätherischen OeIe, die
dem Kaffee sein Aroma geben, entwichen.
Da durch Mahlen und Zerstofsen also kein mehlförmiges Produkt hergestellt werden konnte,
so ist nach vorliegender Erfindung ein anderer Weg eingeschlagen worden. Die flüssigen Bestandtheile
werden von den festen .getrennt, durch einen aufnahmefähigen Stoff aufgesaugt
und mit den festen Bestandtheilen einem Zerkleinerungsverfahren unterworfen, bei dem eine
Verflüchtigung der aromatischen Bestandtheile nicht stattfindet. Die Extraction der ätherischen
,OeIe findet also bei diesem Verfahren statt, ohne dafs dieselben in das Zellgewebe der
Kaffeebohnen eindringen können; jene werden absorbirt, ehe die festen Theile zerkleinert
werden, wodurch die Bildung einer teigartigen Masse verhindert wird.
Das Produkt ist ein feines, leichtes, trockenes Pulver, die einzelnen Theile desselben sind
mit dem unbewaffneten Auge nicht zu unterscheiden; trotz dieser losen Beschaffenheit werden,
da die Oberfläche, an der die flüchtigen Theile haften, infolge der feinen Zertheilung
sehr grofs ist, die wesentlichen Bestandtheile des Kaffees sowohl in den Theilen des Zellgewebes
der Bohnen, als in dem absorbirenden Stoff so kräftig zurückgehalten, dafs nur ein
leichtes Aroma in der Mischung Wahrnehmbar ist. Wird dieses Pulver in ein Stück Papier
oder ein Tuch gepackt, so wird dieses weder gefärbt noch fleckig, was bei dem gewöhnlichen
gepulverten Kaffee stets der Fall ist.
Das Verfahren wird mit Hülfe des in der
Zeichnung dargestellten Apparates (Fig. ι zeigt eine Ansicht des Apparates, Fig. 2 die ZerkleinerüngsLiTühle
oder den Desintegrator in gröfserem Mafsstäbe) auf folgende Weise ausgeführt.
Die gerösteten Kaffeebohnen werden in den Behälter 2 eingefüllt und fallen aus diesem in
eine gewöhnliche Kaffeemühle 3, aus der das zu gewöhnlichem Ka'ffeepulver gemahlene Mehl
in den Behälter 4 geht. Diesem Behälter entsprechend ist ein zweiter Behälter 5 zur Aufnahme
des Zuckers oder eines ahnlichen absorbirenden Stoffes, der für die Mischung verwendet
werden soll, angeordnet. Unter den Behältern laufen auf Schienen 6 die Wagen 7 und 8, welche bequem auf die Waage 9 geschoben
werden können. Von den Wagen 7 und 8 fallen die in den gewünschten Verhältnissen
abgewogenen Materialien durch eine mit einer Klappe oder einem Schieber versehene
Oeffnung 10 in die Mischmaschine 11, welche
aus einem um seine diagonale Achse drehbaren Kasten besteht. Nach Verschlufs der Einlafsöffnung
desselben wird er in Drehung gesetzt und so lange gedreht, bis sein Inhalt völlig
gemischt ist. Das Gemisch wird dann in den die Mischmaschine umschliefsenden Trichter 12
gefördert, aus dessen unterem, mit einem passenden Schieber versehenen Ende es in den Trichter
13 des selbsttätigen Zufuhrbehälters 14 der
ZerkleinerungsmUhle oder des Desintegrators geführt wird. In dieser Mühle werden die
Theile des Kaffees und Zuckers durch Zerreifsen und dadurch, dafs sie gegen die Mahlbahn
16 (s4 Fig. 2) geworfen werden (nicht also
durch Reiben oder Zerdrücken), zerkleinert. 'Gleichzeitig wirkt die Mühle als Centrifuge,
um die verschiedenen Bestandtheile, das Zellgewebe, die OeIe und den Zucker entsprechend
ihrem specifischen Gewicht während der Zerkleinerung von einander zu trennen. Die Mühle
ist zu dem Zweck mit Flügeln oder Schlägern 1 5 (s. Fig. 2) versehen, die auf einer mit grofser
Geschwindigkeit rotirenden Welle sitzen und sich in entgegengesetzter Richtung, aber nicht
in Berührung mit der cylindrischen, gewellten Mahibahn 16 bewegen. Das aus dem Zufuhrbehälter
14 in die Mühle fallende Material wird, sobald es eintritt, von den Flügeln 1 5 ergriffen,
gegen die Mahlbahn 16 geschleudert und daher sehr rasch zerkleinert. Da die Oelzellen
des Zellgewebes der Bohnen bereits aufgebrochen sind, so werden die OeIe von den Zellgewebetheilen
während des Schleuderns infolge ihres leichteren specifischen Gewichtes getrennt. Die
Oeltheile folgen dann den Zellgewebetheilen bis zur Mahlbahn und werden auf diesem Wege
von den Zuckerkörnchen.aufgenommen. Nur ein sehr geringer Tfaeil der OeIe tritt wieder
zu den Zellgewebetheilen, da.die äbsorbirende
Kraft des Zuckers weit gröfser als die des
Zellgewebes ist. Dazu kommt noch, dafs die
Zerkleinerung des Zuckers rascher als die des Zellgewebes stattfindet und sich dadurch seine
Aufnahmefähigkeit für. die OeIe gegenüber der des Zellgewebes vermehrt. Die Zerkleinerung,
Trennung und Aufnahme der OeIe geschieht sehr rasch und da die Theilchen des Zellgewebes
während dieses Vorganges verhältnifsmäfsig !rocken bleiben, so kann, ohne dafs
ein Verlust an aromatischen Stoffen eintritt, die Zerkleinerung so länge fortgesetzt werden, bis
ein äufserst feines Pulver erzielt ist. Die OeI-theilchen :können sich dabei weder an der
Mählba'hn 16 noch sonst wo in der Mühle
festsetzen, da die Zuckertheilchen mit grofser Gewalt gegen die Mahlbahn bezw. die OeI-theilchen
gegen den Zucker geschleudert werden, wodurch die Aufsaugung der OeIe durch
den Zucker unterstützt wird.
Die Rotation der Flügel 1 5 verursacht einen starken kreisförmigen Luftstrom durch die
Mühle, welcher die feinen Theile des Zellgewebes der Bohnen und die -mit Käffee-Oel
getränkten Zuckertheilchen in den Separator 17
wirft, Dieser ist ein an beiden Seiten offener, abgestumpfter Kegel, von dessen Innenfläche
die gröberen und schwereren Theile zurückgeworfen werden und in den Desintegrator
zurückfallen, während die leichtesten, das fertige Kaffeemehl bildenden Theile, dem Luftstrom
folgend, an. der Innenfläche entlang gleiten und in einen Sammler 18 beliebiger Construction
gelangen. Die Luft entweicht in bekannter Weise durch Staubtücher ig, welche über dem
Sammler angebracht sind. Ist in diesem eine genügende Menge des feinen Mehls angesammelt,
so wird es daraus entfernt, um verpackt zu werden.
Die grofse Menge von Luft, welche durch die Mühle geht, hält dieselbe kühl. Ein Entweichen
eines grofsen Theiles der flüchtigen Bestandteile des Kaffees kann hierbei nicht
eintreten, weil diese Bestandtheile nur so lange der Luft ausgesetzt sind, als nöthig ist, um
dieselben aus den Kaffeezellen auf die nächsten Zuckertheilchen zu übertragen, höchstens aber
bis sie die Mahlbahn erreichen. Da die Trennung der Oeltheile von den Zellen sehr rasch geschieht,
so sind sie nur ganz kurze Zeit der Luft ausgesetzt. Die Verflüchtigung ist dabei
eine so geringe, dafs sie kaum in nächster Nähe der Mühle durch den Geruch wahrnehmbar
wird.
Anstatt des Zuckers können auch andere absorbirende Stoffe gebraucht werden, wie z. B.
Stärke, getrocknetes Kartoffelpulver oder mineralische Stoffe, wie kohlensaurer Kalk, getrocknete
und gepulverte Austernschalen u. dgl.
Das beschriebene Verfahren kann auch auf Cacao Anwendung finden, da zur Bereitung
des Gacaomehls meist ein Theil der Fette vorher ausgepreist wird. Sobald dieses nicht geschieht,
mufs ein gröfserer Procentsatz an Zucker (bis zur Hälfte des Gewichtes oder
mehr) verwendet;werden, um dasselbe Resultat zu erzielen, da die Menge des zuzusetzenden
absorbirenden Stoffes einerseits von der Beschaffenheit des letzteren, andererseits von der
Menge der ätherischen und festen OeIe in dem Kaffee, Cacao ο. dgl. abhängt.
Bei der Verarbeitung von Kaffee ist es zweck mäfsig, zwei Gewichtstheile Kaffee auf einen
Gewichtstheil Zucker zu nehmen; es kann aber auch etwas weniger oder mehr Zucker verwendet
werden, letzteres namentlich, wenn- das Getränk ohne weiteren Zusatz bei der Bereitung
süfs sein soll.
Ferner kann der Kaffee- und Zuckermischung, wie üblich, getrocknetes Milchpulver oder, um
das Setzen des Kaffees in heifsem Wasser zu beschleunigen, eine kleine Menge kohlensauren
Kalkes zugesetzt werden.
Bei der Mischung des feinen Kaffee- Und Zuckerpulvers mit heifsem Wasser löst sich
der Zucker beinahe augenblicklich, während die ätherischen OeIe u. dgl. sich in der Flüssigkeit
schnell und gleichmäfsig vertheilen. Die feinen Theile des. Zellgewebes der Kaffeebohnen,
welche andere werthvolle Bestandtheile des Kaffees enthalten, tränken sich sofort mit Wasser
und da dieselben einen nur ganz leichten Ueberzug von OeI haben, setzen sie sich in der
Flüssigkeit beinahe augenblicklich ab.
Es läfst sich auf diese Weise in kürzester
Zeit ein vollständig klares Kaffeegetränk bereiten.
Claims (1)
- Patent-An Spruch:
Verfahren zur Herstellung eines mehlförmigen Produkts aus Kaffeebohnen o. dgl., dadurch gekennzeichnet, dafs die in bekannter Weise gerösteten und grob gemahlenen Bohnen vor ihrer weiteren Zerkleinerung in einem Desintegrator mit einem die flüssigen Bestandtheile aufsaugenden Mittel, z. B. Zucker, vermischt werden, zu dem Zwecke, die im Desintegrator von den festen durch die Wirkung der Centrifugalkraft getrennten flüssigen Bestandtheile zu binden und so ohne Verlust von werthvollen Stoffen ein trocknes Mehl zu erhalten.Hierzu ΐ Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE133543C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0674839A1 (de) * | 1994-03-31 | 1995-10-04 | KRÜGER GmbH & CO. KG | Aromatisierter Röstkaffee und seine Herstellung |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0674839A1 (de) * | 1994-03-31 | 1995-10-04 | KRÜGER GmbH & CO. KG | Aromatisierter Röstkaffee und seine Herstellung |
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