DE131327C

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Publication number: DE131327C
Application number: DENDAT131327D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Rockhalter.

Eine Schwierigkeit, weiche bei der Anfertigung von Damenkleidern zu berücksichtigen ist, besteht darin, dafs auch bei gutem Sitz'der Kleidung der Gurt des Rocks das Bestreben hat, sich zu verschieben, während die Taille sich leicht nach oben zieht. Bisher hat man hiergegen Nadeln oder ahnliche Mittel zum Festhalten angewendet.

Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Herstellung einer verstellbaren Strebe, welche vorübergehend oder dauernd an einem Corsett oder einem ähnlichen Kleidungsstück mit festen Einlagen angebracht wird, um den Rockgurt und die Taille fest in der richtigen gegenseitigen Lage zu halten.

Eine derartige Vorrichtung ist besonders von Werth für die gegenwärtig herrschende Mode, eignet sich jedoch auch für jede andere Art der Frauenldeidung.

Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen dargestellt.

Fig. ι ist eine Seitenansicht und

Fig. 2 eine Vorderansicht einer Ausführungsform der Erfindung.

Fig. 3 veranschaulicht diese AusfUhrungsform im Gebrauch.

Fig. 4 zeigt eine theilweise geschnittene Seitenansicht und

Fig. 5 eine Vorderansicht einer anderen Ausführungsform.

Die Fig. 6 und 7 sowie 8.und 9 stellen noch zwei weitere Ausführungsformen dar.

Die Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 besteht aus zwei flachen elastischen Streifen 1 und 2 aus Stahl, Messing oder einem anderen geeigneten Material. Beide sind an einem Ende zu Haken 3,4 umgebogen und so auf einander gelegt, dafs die beiden Haken nach entgegengesetzten Seiten gerichtet sind. Die umgebogenen Hakentheile 3 und 4 verlaufen dabei annähernd oder ganz parallel mit dem Haupttheil der Streifen. Die auf einander gelegten Streifen müssen genügend elastisch sein, um sich der Körperform anschmiegen und den Bewegungen nachgeben zu können. Es sind ferner Einrichtungen vorgesehen, um die Streifen in der Längsrichtung gegen einander verschieben und so die ganzen Streben nach Bedarf verlängern und verkürzen zu können. Zu diesem Zwecke hat beispielsweise der eine Streifen 1 eine Reihe von Löchern 5, während der andere Streifen, mit einem Stift 6 ausgestattet ist, der in eins von den Löchern 5 eingreifen kann. Einer der Streifen, und zwar zweckmäfsig der mit den Löchern versehene, hat eine Oese 7, welche um den anderen Streifen herumgreift und bei der gegenseitigen Verschiebung eine Führung für denselben bildet. Ein loser Schieber 8 umfafst beide Streifen. Wenn der Stift 6 des Streifens 2 nach Einstellung der gewünschten Länge in ein Loch 5 eingeführt ist, so schiebt man den Schieber 8 bis gegen den Stift 6, wodurch die beiden Streifen fest zusammengehalten werden, da der Schieber 8 so eng ist, dafs der Stift 6 nicht aus dem betreffenden Loch herausgezogen werden kann, so lange der Schieber 8 in der Nähe des Stiftes liegt. Die Federkraft der Streifen ist genügend grofs, um eine unbeabsichtigte Verschiebung des Schiebers 8 zu verhindern. Um die Theile gegen einander zu verschieben, zieht man den Schieber 8 von

dem Stift 6 weg, worauf die Biegsamkeit des Streifens 2 das Herausziehen des Stiftes 6 aus dem betreffenden Loch gestattet, wie in Fig. 1 punktirt angedeutet ist.

Fig. 3 veranschaulicht die Vorrichtung im Gebrauch. Der Haken 3 ist über die Kante ■ des Gurtes 15 gehakt, während der andere Haken 4 um die untere Kante des Korsetts 16 greift. Es ist ersichtlich, dafs hierdurch ein Aufwärtsrutschen des Rockgurtes 15 wirksam verhindert ist. Selbstverständlich kann der Haken 3 aufser über dem Rockgurt auch an die Taille angehakt werden, so dafs diese in geeigneter Lage festgehalten wird. Die Vorrichtung dient gleichzeitig zur Versteifung.

Es ist zweckmäfsig, mit einem der Schieber 7 oder 8 einen seitlichen Ansatz 9 zu verbinden, der unter die Stahleinlage der rechten Seite des Korsetts greift, so dafs die Vorrichtung direct mit dem Korsett verbunden bleiben kann, auch wenn die Kleider gewechselt werden. Dieser Ansatz kann durch das Loch 21 zum Annähen der Vorrichtung an das Korsett oder dergl. dienen. Der Haken 3, welcher über den Gurt des Rockes ragt, kann durch einen Gürtel verdeckt oder auch ornamental ausgestaltet werden.

Bei der Ausführungsform nach den Fig. 4 und 5 sind die Schieber 10 und 11 beide an dem Streifen befestigt, und zwar 10 an 12 und Ii an 13. Der Schieber 10 ist erheblich weiter als der Schieber 11 und trägt eine Feder 17, welche die beiden Streifen dicht auf einander hält und den Stift verhindert, aus dem Loch des anderen Streifens auszutreten. Die grofse Weite des Schiebers 10 gestattet ein Zusammendrücken der Feder 17, um behufs Verstellung der Länge den Stift aus dem Loch auszuheben.

Bei der Ausführungsform nach den Fig. 6 und 7 ist nur ein einziger Streifen 14 aus elastischem Material mit Haken 3 und 4 vorgesehen. Dieser Streifen ist natürlich nicht verstellbar und mufs daher für jedes Kleid genau passend gewählt werden, zu weichem Zwecke eine gröfsere Anzahl verschiedenster Länge vorhanden sein mufs. Die Ausführungsfonn nach den Fig. 8 und 9 unterscheidet sich von der Ausführungsform der Fig. 1, 2 und 3 nur darin, dafs der Ansatz 9 fehlt.

Es ist selbstverständlich, dafs die Einrichtung, um die Streifen nach Einstellung der Länge festzustellen, ,auch auf beliebige andere Weise an Stelle der dargestellten Vorrichtung ausgeführt werden kann. Ebenso ist die Vorrichtung nicht nur bei Korsetts, sondern auch für andere Leibchen mit Stahl-, Fischbeinoder anderen Einlagen anwendbar. Auch kann dieselbe zum Herunterhalten des Gürtels dienen und entweder direct auf dem Korsett oder auf einer Untertaille getragen werden.

Claims

Pate nt-Ansprüche:

1. Ein Rockhalter, gekennzeichnet durch einen biegsamen Stab, der am oberen Ende einen über den Rockgurt oder in die Taille einzuhängenden Haken und am unteren Ende einen zweiten Haken besitzt, welcher dazu bestimmt ist, um die Unterkante eines beliebigen Korsetts oder eines dasselbe ersetzenden Kleidungsstückes zu greifen, zum Zwecke, eine gegenseitige Verschiebung der Kleidungsstücke zu verhindern.

2. Eine Ausfuhrungsform der Strebe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs der elastische Stab aus zwei gegen einander in der Längsrichtung verschiebbaren Streifen aus elastischem Material besteht, welche durch beliebige Mittel in ihrer gegenseitigen Stellung festgestellt werden können, zum Zwecke, die Länge der Strebe verändern zu können.

3. Bei der unter 1. gekennzeichneten Strebe die Anordnung eines seitlichen Ansatzes, welcher unter die rechte Seite des Korsetts greift, um eine dauernde Befestigung am Korsett zu ermöglichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.