DE1298371B - Schwenkbare Duese fuer Rueckstosstriebwerke - Google Patents

Schwenkbare Duese fuer Rueckstosstriebwerke

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DE1298371B
DE1298371B DE1965S0098390 DES0098390A DE1298371B DE 1298371 B DE1298371 B DE 1298371B DE 1965S0098390 DE1965S0098390 DE 1965S0098390 DE S0098390 A DES0098390 A DE S0098390A DE 1298371 B DE1298371 B DE 1298371B
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DE1965S0098390
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Dorangeon Andre Emile
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Safran Aircraft Engines SAS
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SNECMA SAS
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Description

  • Die Erfindung betrifft eine schwenkbare Düse für Rückstoßtriebwerke, insbesondere Raketen, mit einem bei Schwenkbewegungen die Abdichtung des Düsenströmungskanals nach außen sicherstellenden Wellrohr, das auf seiner Innenseite eine in seinen Wellen verankerte plastische Wärmeschutzauskleidung trägt.
  • Es ist eine derartige Düse (USA: Patentschrift 3 090198) bekannt, bei der der vordere, konvergent ausgebildete Abschnitt vom hinteren, divergent ausgebildeten Abschnitt getrennt ist. Mittels Stellzylindern, die einerseits am konvergenten Düsenabschnitt und andererseits am Austrittsende des divergenten Düsenabschnitts befestigt sind, läßt sich der divergente Düsenabschnitt relativ zum konvergenten Düsenabschnitt verschwenken. Zur Abdichtung des ringförmigen offenen Spalts, der den konvergenten Düsenabschnitt vom divergenten Düsenabschnitt trennt, ist ein die äußere Düsenwand mit Abstand umgebendes Wellrohr vorgesehen, das mit seinem einen Ende am konvergenten und an seinem anderen Ende am divergenten Düsenabschnitt befestigt ist. Nachteilig bei dieser Anordnung ist, daß die Kontinuität der Düsenwand durch den offenen Spalt zwischen den beiden Düsenabschnitten unterbrochen ist. Dies hat Strömungsverluste zur Folge, die normalerweise um so größer werden, je mehr die beiden Düsenabschnitte gegeneinander verschwenkt sind.
  • Durch die Erfindung soll eine Schwenkbewegungen zulassende Düse geschaffen werden, bei der die aerodynamische Kontinuität der Düsenwand auch bei Schwenkbewegungen nicht unterbrochen wird. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Wehrohr zumindest einen Teil des Düsenkörpers bildet, derart, daß in dem von dem Weltrohr gebildeten Teil der Düse die Innenseite der Wärmeschutzauskleidung einen Teil der über die ganze Düsenlänge ununterbrochenen, glatten Innenseite des Düsenströmungskanals bildet.
  • Die erfindungsgemäße Ausbildung läßt sich nicht nur bei Düsen verwenden, bei denen eine Schwenkbewegung durch eine Stelleinrichtung gewollt herbeigeführt wird, sondern viehmehr auch bei Düsen, die auf Grund der thermischen Beanspruchung kleine Schwenk- und Dehnungsbewegungen ausführen.
  • Bei Rohrleitungen ist es allerdings schon bekannt, Längs- und Winkelbewegungen durch innen ausgekleidete Wellrohre aufzufangen. Bei der Erfindung handelt es sich jedoch darum, ein ungewöhnlich großen Kräften ausgesetztes, aerodynamisch hochempfindliches Bauteil beweglich zu machen.
  • Die erfindungsgemäße Düse hat gegenüber der eingangs beschriebenen Düse, bei der das Weltrohr den offenen Ringspalt zwischen den beiden Düsenabschnitten umgibt, den Vorteil, daß der Außendurchmesser der Düse im Bereich des Düsenhalses durch das Wellrohr kaum vergrößert wird. Somit ist in diesem Bereich, im Gegensatz zu der bekannten Düse, Platz für Zusatzgeräte u. dgl. vorhanden.
  • An Hand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
  • Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht des hinteren Abschnitts einer Rakete mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Düse, F i g. 2 eine vergrößerte Ansicht der in F i g.1 gezeigten Düse, F i g. 3. eine der F i g. 2 analoge -Darstellung eines anderen Ausführungsbeispiels; F i g. 4 bis 7 zeigen Längsschnitte durch vier verschiedene Ausführungsformen von Wehrohren; F i g. 8 zeigt eine schematische Darstellung der Verformungen einer erfindungsgemäß ausgebildeten Düse, F i g. 9 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
  • In den F i g. 1 und 2 ist der hintere Teil eines Raketenkörpers 1 dargestellt, der durch einen Boden 2 abgeschlossen und nach hinten durch einen Trichter 3 verlängert ist, der eine Düse 4 umgibt. Diese Düse 4 endet in einem ringförmigen Rand 5, über dessen Umfang Scharniere 5 a verteilt sind, an denen die Stangen von Stellmotoren, hier in Form von doppeltwirkenden Stehzylindern 6, angelenkt sind.
  • Behälter 8, die um die Düse 4 verteilt sind, sind untereinander und auf dem Boden 2 durch dreieckige Träger 7 gehalten, die an den Enden durch Befestigungen 7 a mit Schwenklagern verbunden sind, um Deformationen auszugleichen. Die Behälter stehen untereinander an diametral gegenüberliegenden Punkten durch Sammelrohre 10,10 a in Verbindung.
  • An den Trägern 7 sind Magnetventile 9 befestigt. Ihre Eingänge sind an das Sammelrohr 10 angeschlossen, und ihre vier Ausgänge sind über biegsame Rohre an die oberen und unteren Teile der beiden Stehzylinder angeschlossen, die jeweils zu beiden Seiten des betrachteten Magnetventils liegen.
  • Die Flüssigkeit, die zur Betätigung der Stellzylinder dient, ist durch ein komprimiertes und mit der Flüssigkeit in den Behältern in Berührung stehendes Gas unter Druck gesetzt. Der Gasdruck wird über das Sammelrohr 10 a ausgeglichen.
  • Eine Verschiebung der Düse 4 senkrecht zu einem der Zylinder (z. B. gemäß D 1 oder D 2 in F i g. 8) wird durch Öffnen derjenigen Ausgänge der zu beiden Seiten dieses Zylinders liegenden Magnetventile bewirkt, die zu den entsprechenden Kolbenseiten führen.
  • Die Düse 4 ist an dem Boden 2 der Rakete mittels eines starren Halses 11 befestigt, der in der üblichen Weise mit einem geeigneten thermischen Schutz und, falls notwendig, mit einem herkömmlichen Kühlsystem versehen ist.
  • Erfindungsgemäß ist der divergente Endteil der Düse mit einer metallischen Hülle in Form eines Wehrohres oder Balges 12 versehen, der mit einem Ende mit Hilfe eines Verbindungsrahmens 13 an dem Hals 11 befestigt ist und mit seinem anderen Ende in den ringförmigen Rand 5 übergeht, der mittels der Zylinder 6 verstellbar ist. Der Balg 12 ist innen mit einem verformbaren Wärmeschutzmaterial 14 ausgekleidet, das an einer inneren Umfangsfläche 14 a die richtige Geometrie für die Ausströmung der heißen Gase hat.
  • Die metallische Hülle kann sich im wesentlichen über die gesamte Länge des divergenten Teils erstrecken, wie es in den F i g. 1 und 2 dargestellt ist, oder sich auf einen stromaufwärts befindlichen Teil beschränken, wie es in F i g. 3 dargestellt ist. Im letzteren Fall ist die metallische Hülle stromabwärts durch ein kegelstumpfförmiges Element 15 verlängert, das an dem ringförmigen Rand 5 befestigt ist. Die metallische Hülle kann in verschiedensten Ausführungsformen vorliegen: Sie kann aus einer kontinuierlichen Folge von in Axialrichtung nebeneinanderliegenden Ringen bestehen, die wechselweise konvexe und konkave Mantelflächen aufweisen, die aneinandergefügt sind (F i g. 4); sie kann aus einer Folge von in Axialrichtung nebeneinanderliegenden Ringen mit nur konkaven miteinander verbundenen Mantelflächen bestehen (F i g. 5); sie kann aus miteinander verbundenen doppelt oder einfach kegelstumpfförmigen Elementen bestehen (F i g. 6 und 7).
  • In allen Fällen ist die Hülle in der Lage, lineare und winkelförmige Verformungen, die unter dem Einfluß auf sie ausgeübter gewollter und nicht gewollter Kräfte entstehen, aufzunehmen. F i g. 8 zeigt in sehr schematischer Darstellung diese Verformungen, die in allgemeiner Form durch Pfeile D 1 und D 2 einerseits und R andererseits bezeichnet sind, wobei letzterer die Verschiebung des divergierenden Teils durch eine Kombination von D 1 und D 2 darstellt. Die radiale Verschiebung der Düse in allen transversalen Richtungen, die durch die verformbare Verbindung nach der Erfindung möglich wird, kann dazu verwendet werden, die Maschine zu steuern oder ihren Kurs zu stabilisieren.
  • Die beschriebene verformbare Einrichtung kann auch in allen anderen Fällen verwendet werden, bei denen es darauf ankommt, ein erhöhten internen Drücken oder thermischen Spannungen unterworfenes Teil mit einem festen Teil, das keinen oder nur geringen Verformungen unterworfen werden darf, zu verbinden.
  • Das ist insbesondere der Fall bei kegelstumpfförmigen Kanälen 16 (s. F i g. 9), die einerseits in einem Bereich 17 mit einem starren zylindrischen Mantel 18 eines Triebwerks und andererseits mit einem biegsamen Boden 19, der erheblichen Verformungsdrücken ausgesetzt ist, verbunden ist.
  • Es ist bekannt, daß bei Raumfahrzeugen die Trennung der Nutzlast von der letzten Antriebsstufe mit größter Vorsicht so durchgeführt werden muß, daß man nicht Gefahr läuft, die Bahn des Raumfahrzeuges dadurch zu stören, daß es von der letzten Antriebsstufe während einer mehr oder weniger langen Zeit nach der Abtrennung begleitet wird.
  • Der Vorgang umfaßt zwei Schritte: 1. Trennung der Nutzlast von der letzten Stufe durch eine explodierende Verbindung, die den Verbindungsmantel in zwei Teile teilt; 2. Öffnen des Bodens vor der letzten Stufe, was sehr schnell den Druck im Inneren des Antriebs zu Null macht.
  • Die Trennung ist dadurch vollständig, daß das Fortschreiten der letzten Stufe bei diesem Vorgang sehr plötzlich gestoppt wird. Die Nutzlast setzt ihren Weg infolge Trägheit fort.
  • Die Anwendung der Erfindung gemäß F i g. 9 besteht in der Anordnung mehrerer Kanäle 16, die in dem vorderen Boden 19 des Antriebs in geeigneter Weise ausgebildet sind. Diese sind starr mit dem Verbindungsmantel 18 verbunden und über eine erfindungsgemäße verformbare Verbindung 12 mit dem Boden 19 vor der letzten Stufe verbunden. Sie stehen über Öffnungen 20, die im Mantel 18 vorgesehen sind, mit dem Außenrahmen in Verbindung.
  • Nach dem gesteuerten Öffnen der Eingänge 21 der Kanäle entweicht das unter Druck stehende Gas nach außen.
  • Die Anordnung der erfindungsgemäßen Hülle 12 gestattet es dem Kanal 16, trotz der Verformungen des Bodens 19 in Ruhe zu bleiben, da die linearen und Winkeldifferenzen von der Hülle absorbiert werden.
  • Neben anderen Vorteilen ermöglicht die verformbare Verbindung nach der Erfindung die Anwendung weniger genauer Herstellungstoleranzen und damit eine bessere Anpassung an die Gegebenheiten der industriellen Fertigung.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Schwenkbare Düse für Rückstoßtriebwerke, insbesondere Raketen, mit einem bei Schwenkbewegungen die Abdichtung des Düsenströmungskanals nach außen sicherstellenden Weltrohr, das auf seiner Innenseite eine in seinen Wellen verankerte plastische Wärmeschutzauskleidung trägt, dadurch gekennzeichnet, daß das Wehrohr zumindest einen Teil des Düsenkörpers bildet, derart, daß in dem von dem Weltrohr gebildeten Teil der Düse die Innenseite der Wärmeschutzauskleidung einen Teil der über die ganze Düsenlänge ununterbrochenen, glatten Innenseite des Düsenströmungskanals bildet.
  2. 2. Düse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenkörper in an sich bekannter Weise an seinem stromabwärtigen Ende an Steuerorgane, beispielsweise Stehzylinder, zur Steuerung der Austrittsrichtung der durch den Strömungskanal geleiteten Strömung angeschlossen ist.
DE1965S0098390 1964-07-24 1965-07-23 Schwenkbare Duese fuer Rueckstosstriebwerke Withdrawn DE1298371B (de)

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