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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schaltungsprüf-und -abgleichgerät
mit einem in eine Steckverbindung der zu prüfenden Schaltungen ohne Beeinträchtigung
von deren Betrieb einsetzbaren Zwischenschaltstecker, an den Einrichtungen zur Messung
verschiedener elektrischer Größen der zu prüfenden Schaltungen angeschlossen sind.
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Es ist schon ein derartiges Gerät bekannt, dessen einziger Zwischenschaltstecker
mehrere Anschlüsse für Meßinstrumente aufweist. Mit Hilfe der an diese Anschlüsse
angeschlossenen Meßinstrumente lassen sich Spannungen und Ströme in der zu prüfenden
Schaltung messen. Wenn mit diesem Gerät jedoch Spannungen und Ströme in voneinander
getrennten, abhängigen Schaltkreisen einer Schaltung gemessen werden sollen, so
muß der Zwischenschaltstecker von einer Steckverbindung in einem Schaltkreis zu
einer anderen Steckverbindung in einem anderen Schaltkreis umgesteckt werden. Zum
Abgleich muß dieser Vorgang sogar mehrmals wiederholt werden. Dies ist äußerst unpraktisch.
Eine Verwendung von mehreren Geräten der angegebenen Art gleichzeitig erleichtert
zwar die Messung bzw. den Abgleich, doch ist es umständlich und zeitaufwendig, diese
Geräte mit ihren Meßinstrumenten anzuschließen.
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Es ist ferner auch schon ein Schaltungsprüf- und -abgleichgerät bekannt,
mit dem ebenfalls immer nur eine elektrische Größe in einer Schaltung gemessen werden
kann, das jedoch keinen Zwischenschaltstecker aufweist. Dieses Gerät wird direkt
an die zu überwachenden Stellen in der Schaltung angeschlossen. Diese Stellen sind
aber meistens schwierig zu finden und häufig auch nur schwer zugänglich. Wenn an
einer zu überwachenden Stelle der Strom direkt gemessen werden soll, muß sogar die
entsprechende Verbindung in der Schaltung aufgetrennt werden und es müssen dann
an die beiden Enden der aufgetrennten Verbindung Meßklemmen angelegt werden. Dies
ist bei den heute verwendeten kompakt aufgebauten Schaltungen sehr schwierig. Außerdem
ändert sich in vielen Fällen durch die angeschlossene Meßklemme oder die aufgetrennte
Verbindung die Abgleichbedienung der Schaltung, so daß ein genauer Abgleich gar
nicht möglich ist.
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Es ist andererseits auch ein Prüfgerät für Fernsehbildröhren bekannt,
bei dem eine mit dem Gerät über ein Kabel verbundene Fassung zur Prüfung auf den
Sockel einer Fernsehbildröhre gesteckt wird. Ein solches Gerät eignet sich jedoch
nicht zur Prüfung von Schaltungen. Zur Prüfung von verschiedenen Röhren mit verschiedenen
Sockeln sind Zwischenadapter vorgesehen, die auf die Fassung des Prüfgerätes gesteckt
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schaltungsprüf- und
-abgleichgerät zu schaffen, mit dem mehrere voneinander getrennte, jedoch voneinander
abhängige Schaltkreise einer Schaltung schnell und einfach geprüft und abgeglichen
werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch zwei in Steckverbindungen verschiedener
zu prüfender Schaltkreise einsetzbare Zwischenschaltstecker, die mit getrennten
Meßeinrichtungen verbunden sind, und durch einen Umschalter zur wahlweisen Verbindung
verschiedener Punkte der beiden zu prüfenden Schaltkreise mit einem zusätzlichen
Meß- oder Anzeigeinstrument über Kontakte der Zwischenschaltstecker.
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Zum Prüfen oder Abgleichen wird der eine Zwischenschaltstecker des
Geräts in eine Verbindung
eines Schaltkreises eingesetzt und der weitere Zwischenschaltstecker
in eine weitere Steckverbindung eines anderen Schaltkreises der Schaltung eingesetzt.
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Schon dann kann eine Messung bzw. ein Abgleich der Schaltung erfolgen.
Verschiedene Größen der Schaltkreise können in einfacher Weise dadurch gemessen
werden, daß das zusätzliche Meß- oder Anzeigeinstrument über den Umschalter wahlweise
mit verschiedenen Stellen der prüfenden Schaltkreise verbunden wird. Eine Messung
und ein Abgleich ist also mit diesem Gerät schnell und einfach möglich.
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Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend an Hand der Zeichnungen
beispielshalber beschrieben. Dabei zeigt Fig. 1 das vollständige System mit einem
Fernsehempfänger und einem zwischengeschalteten Schaltungsprüf- und -abgleichgerät
und Fig. 2 eine schematische Darstellung des Schaltungsprüf- und -abgleichgeräts,
wie es für bestimmte Fernsehempfänger verwendet wird.
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Die in Fig. 2 dargestellte Anordnung enthält einen Fernsehempfänger
10 mit einer Fernsehbildröhre 12, einem Chassis 14 und Elektronenröhren 16, 18 und
20. In einem üblichen Fernsehgerät befinden sich natürlich viel mehr Elektronenröhren;
sie sind jedoch der Obersichtlichkeit halber weggelassen.
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Ein Schaltungsprüf-und-abgleichgerät 22, das im folgenden einfach
Schaltungsprüfgerät genannt wird, enthält als wahlweise zwischenschaltbare Einrichtung
zwei Zwischenschaltstecker 24 und 26, die ausgewählte Stromkreise schließen. Die
Zwischenschaltstecker sind, wie es in F i g. 1 dargestellt ist, mit dem Schaltungsprüfgerät
22 durch mehradrige Kabel 28 und 30 verbunden.
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Das Prüfgerät 22 enthält Anzeigeinstrumente 32 und 34 und Schalter
36, 38, 40, 42, 44, 46 und 50, deren Funktion weiter unten beschrieben wird. Das
Gerät enthält auch einen mehrpoligen Schalter 52 und Meßpunkte 54 und 56.
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Gemäß der schematischen Darstellung nach Fig. 2 kann das Anzeigeinstrument
32 durch einen Schalter 38 überbrückt werden. Außerdem ist es notwendig, sowohl
den Schalter 36 als auch den Schalter 40 zu schließen, damit das Anzeigeinstrument
32 mit der Schaltung verbunden wird. Das Anzeigeinstrument 34 ist in bezug auf die
Schalter 44 sowie 42 und 46 ähnlich angeordnet. Der Meßpunkt56 ist geerdet.
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Der MeßpunktS4 kann in der Schaltung über den Schalter 50 mit einem
mehrpoligen Schalter 52 verbunden sein, der Kontakte 52-1, 52-2, 52-3, 52-4 und
52-5 aufweist. Es kann natürlich jede gewünschte Zahl von Punkten vorgesehen sein,
dadurch, daß ein geeigneter Schalter ausgewählt wird.
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Wie man aus F i g. 2 sieht, befindet sich der übrige Teil der Schaltung
nicht in dem Schaltungsprüfgerät 22, er ist jedoch durch mehradrige Kabel 28 und
30 damit verbunden. Die physikalische Verbindung ist der Übersichtlichkeit halber
weggelassen.
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Die Schaltungen nach F i g. 2 sind als Beispiel für eine vorteilhafte
Anwendung des Geräts beim Prüfen und Abgleichen von Fernsehempfängern, insbesondere
Farbfernsehempfängern ausgewählt.
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In Fig. 2 ist eine Horizontalausgangsverstärkerröhre 60 dargestellt,
die einen Sockel 61, eine Anode 62, ein Bremsgitter 63, ein Schirmgitter 64, ein
Steuergitter65, eine Kathode 66 und eine Heizung 67 aufweist. Es ist auch eine zweite
Röhre dargestellt,
und zwar die Hochspannungsgleichrichterröhre
70, die einen Sockel 71, ein Gitter 72, eine Kathode 73 und eine Heizung 74 hat.
Die Bauelemente, die sich in dem Fernsehempfängergehäuse befinden, sind unter einer
Chassislinie 14 dargestellt. Wie man sieht, kann das Schaltungsprüfgerät wahlweise
zwischen ein Elektronenventil, beispielsweise eine Elektronenröhre, und den übrigen
Teil der in Wechselbeziehung stehenden und voneinander abhängig einstellbaren Schaltungen
geschaltet werden.
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Nach F i g. 2 ist die Verbindung mit der Anode 62 der Röhre 60 nicht
durch das Schaltungsprüfgerät unterbrochen, sondern geht direkt zu den Verbindungen
in dem Chassis, und zwar bei dieser besonderen Schaltung zu dem Hochsp annungsgleichrichtersystem
bei A. Wenn man den Kathodenkreis jedoch verfolgt, dann ist es klar, daß das Anzeigeinstrument
32 wahlweise in den Schaltkreis zwischen der Kathode 66 der Röhre 60 und Masse80
geschaltet werden kann. Die Verbindungen zu den Heizdrähten 67 der Röhre 60 sind
in üblicher Weise mit »X« bezeichnet, da sie nur zu Heizdrahttransformatoren führen.
Wie man sieht, ist es auch möglich, den Meßpunkt54 über die Schalter 50 und 52 mit
dem Steuergitter 65 der Röhre 60 zu verbinden. Dadurch ist eine Messung der Spannung
am Steuergitter möglich, ohne daß die Verbindung vom Steuergitter 65 durch den Widerstand
81 zu der Horizontalsignaleingangsschaltung bei B unterbrochen wird. In ähnlicher
Weise ist es möglich, den Meßpunkt 54 über die Schalter 50 und 52 mit dem Schirmgitter
64 zur Messung seiner Spannung zu verbinden. Dadurch wird nicht die Verbindung zwischen
Schirmgitterschaltung und der Spannungsversorgung bei C über die tJberbrückungsschaltung,
die aus einem Kondensator 82 und einem Widerstand 83 besteht, unterbrochen.
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Nach F i g. 2 wird auch die Verbindung zur Anode der Röhre 70 durch
den Sockel 71 nicht durch das Schaltungsprüfgerät unterbrochen, sondern geht direkt
zum Hochspannungsanschluß A'. Die Kathodenschaltung muß jedoch entweder durch das
Anzeigeinstrument34 oder einen Überbrückungsschalter 44 und einen Verbindungsschalter
85 im Chassis 14 mit einer Spannungsversorgung bei C'verbunden werden. Die Spannung
am Gitter72 der Röhre 70 kann dem Meßpunkt über den Schalter 52 und den Schalter
50 zugeführt werden, ohne daß die Verbindung durch den Widerstand 86 zu der Spannungsversorgung
D und die Nebenschlußschaltung aus Widerständen 88 und 90 und einem Überbrückungskondensator
92 unterbrochen wird.
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Da die Fernsehschaltungen den üblichen Aufbau haben, sind die übrigen
Bauelemente und Schaltungsteile im Chassis der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
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Bei praktischer Anwendung des Schaltungsprüfgeräts wird die Spannungsreglerröhre
16 vom Gehäuse 14 abgenommen, der Zwischenschaltstecker 24 in den Sockel im Chassis
14 gesteckt und die Röhre 16 in den Zwischenschaltstecker 24 gesteckt. Der Zwischenschaltstecker
26 wird in ähnlicher Weise zwischen Röhre 18 und Chassis 14 gesteckt. Der Fernsehempfänger
wird dann zur Einstellung in nor-
maler Weise eingeschaltet. Die Schaltungen mit
den Röhren 16 und 18 können dadurch unwirksam gemacht werden, daß die Schalter 36,
40, 42 und 46 offen gelassen werden oder sie können dadurch eingeschaltet werden,
daß die obengenannten Schalter geschlossen werden und Kathodenstrom entweder durch
das Anzeigeinstrument 32 oder den Schalter 38 fließen lassen. Eine gewünschte Spannungskomponente
jeder Schaltung kann wahlweise durch Betätigung der Schalter 52 und 50 und Verbindung
eines Voltmeters mit den Meßpunkten 54 und 56 gemessen werden.
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Normalerweise werden alle Schalter abgeschaltet, das Fernsehgerät
wird eingeschaltet und auf normale Helligkeit und Kontrast eingestellt, wobei die
Schalter 36, 40, 42 und 46 geschlossen sind. Dann werden die Schalter 38 und 44
geöffnet, so daß auf beiden Anzeigeinstrumenten eine Anzeige entsteht. Die Schaltkreise
werden dann nach den Angaben des Herstellers in einem Abgleichvorgang für das besondere
Gerät eingestellt.
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Dieses Schaltungsprüfgerät hat sich bei wirklichem Gebrauch als sehr
nützlich erwiesen, da es bis zu 80 O/o der mit Aufbau und Mühe verbundenen Zeit
spart. Außerdem können viele Vorgänge, die sonst nur in einem gut ausgerüsteten
Elektroniklabor vorgenommen werden könnten, nun auch beim Benutzer zu Hause ausgeführt
werden.
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Selbstverständlich kann jedes strom- oder spannungsempfindliche Meßinstrument
an Stelle der Anzeigeinstrumente 32 und 34 verwendet und mit den Meßpunkten 54 und
56 verbunden werden.