DE1294009B - Verfahren zur Gewinnung von festen Olefinpolymerisaten aus deren Loesungen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von festen Olefinpolymerisaten aus deren LoesungenInfo
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Description
Bei der Herstellung von festen Olefinpolynierisaten Lösung von festen Olefinpolymerisaten in einem Kohfallen
üblicherweise deren Lösungen an. Da die Poly- lenwasserstoff, z. B. einem festen Äthylenpolymerisat
merisate vorzugsweise im lösungsmittelfreien Zustand in Cyclohexan besteht, in eine Kühlzone eingeführt,
verwendet werden, muß das feste Polymerisat gefällt Der Katalysator und unreagiertes Olefin sind aus dieser
oder auf eine andere Weise aus seiner Lösung gewon- 5 Lösung zuvor entfernt worden. Im allgemeinen sind
nen werden. Hierfür sind verschiedene Verfahren vor- mehrere solche Zonen parallel zueinander vorgesehen,
geschlagen worden. Es treten jedoch insofern Schwie- so daß der Reaktionsabfluß kontinuierlich in wenigrigkeiten
auf, als gewisse Eigenschaften der Poly- stens eine von diesen Zonen strömt. Jedoch kann das
merisate durch den im Einzelfall angewandten Tren- Verfahren auch mit nur einer Kühlzone durchgeführt
nungsprozeß beeinflußt werden. So wird gemäß einem io werden, wenn man eine Ausgleichskapazität für den
Verfahren das Polymerisat in einem besonders fein- Abfluß aus der Reaktionszone vorsieht. Nachdem die
verteilten Zustand aus seiner Lösung ausgefällt, Füllung der Kühlzone beendet ist, wird der Materialwodurch
die Trennung des ausgefällten Feststoffes zufluß abgestellt und die Selbstabkühlung der Lösung in
von dem Lösungsmittel schwierig wird. Bei einem der Kühlzone eingeleitet. Diese Selbstabkühlung erfolgt
anderen Verfahren enthält das ausgefällte Polymerisat 15 durch Senkung des auf die Lösung in der Kühlzone
eine Anzahl kleiner Teilchen, die bei Formung des wirkenden Drucks vom überatmosphärischen Druck
Polymerisats zu einem Film Unvollkommenheiten auf praktisch Atmosphärendruck unter Verdampfen
bilden. Diese Unvollkommenheiten, die im allgemei- von Flüssigkeit; ein gleichmäßiger, kontrollierter
nen eine dem Auge gerade wahrnehmbare Größe Temperaturabfall ist hierbei vorgesehen. Die Löslichbesitzen,
werden in der Technik manchmal Fischaugen 20 keit der Olefinpolymerisate in den Lösungsmitteln ist
genannt. Bei weiteren Verfahren ist das aus der Lösung eine Funktion der Temperatur, so daß beim Abkühlen
gewonnene Polymerisat streifig oder fasrig und kann des Materials in der Kühlzone das Polymerisat aus
daher nur schwer von dem Lösungsmittel durch der Lösung auszufallen beginnt. Der Kühlvorgang
Filtrieren, Zentrifugieren oder andere übliche Metho- wird fortgesetzt, bis der Druck in der Kühlzone auf
den getrennt werden. Im allgemeinen ist es wünschens- 25 ungefähr atmosphärischen Druck reduziert ist. An
wert, ein homogenes Produkt zu erhalten, d. h. ein diesem Punkt ist der größere Anteil des Polymerisats,
festes Polymerisat mit einer im wesentlichen gleich- das sich ursprünglich in der Lösung befand, nämlich
mäßigen Teilchengröße oder Teilchenbereich, so daß ungefähr 55 bis 95 Gewichtsprozent des gesamten gedie
Abtrennung des gefällten Materials vom Lösungs- lösten Polymerisats, ausgefallen. Nachdem diese
mittel und eine Qualitätskontrolle der polymeren 30 Selbstabkühlungsstufe durchgeführt worden ist, wird
Endprodukte leicht durchgeführt werden kön- durch weitere Kühlung der Polymerisatlösung zunen.
- sätzlich Polymerisat ausgefällt. Es sind verschiedene Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung Verfahren zur Durchführung der zusätzlichen Kühlung
von festen Olefinpolymerisaten aus deren Lösung vorgesehen. Gemäß einer Methode wird kaltes Lödurch
Abkühlung der Polymerisatlösung mit im 35 sungsmittel direkt in die Kühlzone eingeführt, wowesentlichen
gleichmäßiger Geschwindigkeit des Tem- durch man einen weiteren gewünschten Temperaturperaturabfalls
durch Senkung des auf diese Lösung abfall der Polymerisatlösung erhält. Bei einem anderen
wirkenden Drucks von überatmosphärischem Druck Verfahren wird die zusätzliche Kühlung durch inauf
praktisch Atmosphärendruck unter Verdampfen direkten Wärmeaustausch vorgenommen, beispielsvon
Flüssigkeit und Ausfällung des Polymerisats aus 40 weise durch eine Kühlzone mit einer doppelten Wand,
der Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß man durch wobei zwischen den Wänden ein Kühlmittel fließt,
weiteren Wärmeentzug aus der Lösung ohne Ver- oder durch Entfernen der Polymerisataufschlämmung
dampfen von Flüssigkeit und ohne mechanisches aus der Kühlzone und Durchleiten dieser Polymerisat-Rühren
innerhalb des Temperaturbereichs, in dem aufschlämmung durch einen Wärmeaustauscher. Im
durch mechanisches Rühren Agglomeration erfolgen 45 allgemeinen wird so viel zusätzliche Kühlung angewürde,
zusätzlich Polymerisat ausfällt, daß man nach wandt, daß mindestens 96 bis 98 Gewichtsprozent des
Abkühlung der Aufschlämmung unter die Temperatur, gesamten in der Lösung vorhandenen und in die
bei der mechanisches Rühren das Polymerisat agglo- Kühlzone eingeführten Polymerisats ausgefällt werden,
merieren würde, das Polymerisat und die Flüssigkeit Das Material, das nach der zusätzlichen Kühlung
mechanisch zu rühren beginnt und danach Polymerisat 50 gelöst verbleibt, kann jedoch auch 5 bis 10 % oder
und Flüssigkeit entfernt und trennt. mehr des Gesamtpolymerisats ausmachen.
Die erfindungsgemäß behandelten Polymerisate Um ein homogenes Produkt mit der gewünschten
schließen eine große Anzahl von Olefinpolymeren ein, Teilchengröße zu erhalten, ist es erforderlich, die
wie Polymerisate oder Copolymerisate von Mono- Kühlgeschwindigkeit während der Selbstabkühlstufe
olefinen, z. B. Äthylen, Propylen, Butylen und Copoly- 55 sorgfältig zu kontrollieren, um einen gleichmäßigen
merisate von Monoolefinen mit Diolefinen wie Buta- Temperaturabfall in der Polymerisatlösung zu gedien
und Isopren. Die Erfindung ist insbesondere an- währleisten. Kühlt man mit einer zu geringen Gewendbar
auf Polymerisat von 1-Olefinen, die höchstens schwindigkeit, so erhält man ein Produkt mit sehr
8 Kohlenstoffatome pro Molekül und keine Ketten- feiner Teilchengröße, das schwierig zu filtrieren ist.
verzweigung näher zur Doppelbindung als in 4-Stellung 60 Andererseits erhält man bei einer zu schnellen Abbesitzen. Insbesondere ist die Erfindung auf Äthylen- kühlung oft ein gelartiges Material, das gleichfalls
polymerisate anwendbar, die bei 2O0C ein spezifisches schwierig zu gewinnen ist. Im allgemeinen ist es
Gewicht von mindestens 0,94, vorzugsweise aber von wünschenswert, die Lösung um ungefähr 0,6 bis
0,96 oder mehr haben und die bei Raumtemperatur 11,1°C, vorzugsweise ungefähr 2,8 bis 8,30C pro
eine Kristallinität von wenigstens 70 %> vorzugsweise 65 Minute abzukühlen. Am besten hält man eine noch
wenigstens 8O°/o> aufweisen. engere Abkühlgeschwindigkeit ein, nämlich etwa 3,3
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird bis 50C pro Minute. Die im zusätzlichen Kühlschritt
der Abfluß der Polymerisationszone, der aus einer angewandte Abkühlgeschwindigkeit liegt vorzugsweise
3 4
ebenfalls in den angegebenen Bereichen. Da jedoch druck im Bereich des atmosphärischen Druckes oder
der größere Anteil des Polymerisats bereits in der leicht darunter liegt.
Selbstabkühlstufe gefällt wird, ist die Abkühlge- Wie schon ausgeführt, kann gemäß einer Aus-
schwindigkeit in dem darauffolgenden Schritt nicht so führungsform der Erfindung das für die Ausfällung
kritisch. 5 der gewünschten Polymerisatmenge aus der Lösung
Der in der Kühlzone eingehaltene Temperatur- erforderliche zusätzliche Kühlen durch Einführen von
bereich wird durch die Temperatur bestimmt, bei kaltem Lösungsmittel in die Kühlzone bewirkt werden,
welcher das Polymerisat aus der Lösung ausfällt. Gemäß dieser Verfahrensweise kann die Temperatur
Diese wiederum ist eine Funktion des Molekular- unter den Bereich gesenkt werden, in dem streifiges
gewichts des Polymerisats und des im Einzelfall ver- io Polymerisat erhalten wird, ohne daß mechanisches
wendeten Lösungs- oder Verdünnungsmittels. So Rühren dabei erforderlich ist. Danach erfolgt die
wurde z. B. gefunden, daß bei einem Äthylenpoly- Entfernung des Polymerisats aus der Kühlzone unter
merisat mit einem Molekulargewicht von etwa ausreichender Bewegung, um das feste Polymerisat in
15000 bis 25000 ein wesentlicher Anteil des Poly- Suspension zu halten. Gemäß einer anderen Ausmerisats
aus Isooctan bei etwa 820C und aus Cyclo- 15 führungsform der Erfindung läßt man das ausgefällte
hexan bei etwa 74° C ausfällt. Wenn ein Polymerisat Polymerisat und die Polymerisatlösung den Agglomerimit
einem höheren Molekulargewicht, z. B. ein Äthy- sierungstemperaturbereich ohne Zuführung von kallenpolymerisat
mit dem Molekulargewicht von etwa tem Lösungsmittel zur Kühlzone durchlaufen. Diese
35000 bis rund 45 000, aufgearbeitet wird, so geht die Verfahrensweise verwendet einen Barometerschenkel
hauptsächliche Ausfällung aus Cyclohexan bei un- 20 oder eine andere begrenzte Vakuumquelle zusammen
gefähr 770C vonstatten. Im allgemeinen wird in der mit dem Kondensorsystem, das in Verbindung mit dem
Selbstabkühlstufe die Temperatur um etwa 28 bis Selbstabkühlungssystem zur Reduzierung des Druckes
83 0C reduziert. Der durch den zusätzlichen Kühl- in der Kühlzone vorgesehen ist. Mit Hilfe des baromeschritt
bewirkte Temperaturabfall ist gewöhnlich trischen Schenkels kann man ein geringes Vakuum
kleiner als der erste, z.B. etwa 14 bis 56°C. Die as erhalten, das ausreichend ist, um die Temperatur der
Konzentration des Polymerisats in der Lösung, die Polymerisatlösung auf einen Wert unterhalb des
in die Kühlzone fließt, soll im allgemeinen auf einem Punktes zu reduzieren, bei dem streifiges Polymerisat
niedrigen Stand, z. B. bei etwa 1 bis 15 Gewichtspro- gebildet wird. Der Barometerschenkel sollte von auszent,
vorzugsweise bei etwa 3 bis 6 Gewichtsprozent, reichender Höhe sein, um den Druckabfall im Selbstgehalten
werden. 30 abkühlungskondensorsystem auszugleichen und um
Nach Ablauf der Selbstabkühlungsstufe müssen die eine Vakuumoperation in begrenzten Ausmaßen zu
Polymerisatlösung und das ausgefällte Polymerisat ermöglichen, ohne daß ein Ejektor oder eine Vakuumaus
der Kühlzone entfernt werden. Hierzu wird vor- pumpe zur Entfernung von Inertgasen erforderlich
teilhafterweise vor Beginn des Entfernens in der werden. Eine geringe Menge Luft oder Inertgas, die
Kühlzone gerührt, um eine Polymerisatauf schlämmung 35 entweder mit der Füllung oder während des Vakuumim
Lösungsmittel zu bilden und damit zu verhindern, abschnitts des Kreislaufs in das System gelangt, kann
daß das Polymerisat sich auf dem Boden der Kühlzone aus dem Kondensator und dem Sammler während des
absetzt und die Abfiußleitung für die Aufschlämmung Kreislaufabschnitts entfernt werden, in dem der Konverstopft.
Das Rühren kann mittels geeigneter mecha- densor bei überatmosphärischem Druck betrieben
nischer Vorrichtung erfolgen. Obgleich das vorange- 40 wird. Im allgemeinen arbeitet der Kondensor nur
gangene Rühren zu einer befriedigenden Entfernung einen kurzen Abschnitt des Kreislaufs unter Vakuum,
des Polymerisats und der Lösung aus der Kühlzone Beispielsweise erfordern das Füllen und das Kühlen
führt, wurde gefunden, daß in gewissen Fällen und bei ungefähr 15 Minuten, so daß der Kondensor unter
gewissen Polymerisaten ein streifiges Polymerisat er- Vakuum nicht länger als ungefähr 5 Minuten, gehalten
wird, wenn man mechanisch rührt. 45 wohnlich noch kürzer, betrieben wird.
Das trifft auch dann zu, wenn das Polymerisat Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gevorher
in der gewünschten homogenen Teilchenform fällte Polymerisat ist ein im wesentlichen homogenes
ausgefallen ist. Der Grund dieses Phänomens ist nicht Produkt, das Teilchen mit im wesentlichen gleichen
bekannt. Jedoch konnte man die Bedingungen, unter Eigenschaften und gleicher Größe enthält, so daß
denen ein streifiges Polymerisat gebildet wird, in Form 50 diese Teilchen leicht durch die üblichen Trennmethoeines
Temperaturbereichs festlegen. So fand man z. B., den von der Flüssigkeit abgetrennt werden können,
daß bei Äthylenpolymerisaten mit einem Molekular- z. B. durch Filtrieren oder Zentrifugieren. Die Homogewicht
von 30000 bis 50000 das mechanische Rühren genität der so erhaltenen Produkte ermöglicht außerder
aus Cyclohexan gefällten Polymerisate dann un- dem eine genaue Qualitätskontrolle der Polymerisaerwünscht
ist, wenn die Temperatur 77 bis 82° C be- 55 tionsendprodukte.
trägt. In dem System Cyclohexan-Polymerisat ent- Die Schüttgewichte der erfindungsgemäß erhaltenen
sprechen Temperaturen zwischen 77 und 820C den und getrockneten Produkte schwanken zwischen etwa
Gleichgewichtsdrücken von etwa 0,93 bis 1,12 ata. 0,13 und 0,32 g/cm3, im allgemeinen zwischen etwa
Unter 77°C scheint mechanisches Rühren nur einen 0,16 und 0,19 g/cm3. Die Größe der gefällten Teilchen
geringen Einfluß auf die Eigenschaften des gefällten 60 schwankt im allgemeinen zwischen 50 und 500 Mikron.
Polymerisats zu haben. Zur besseren Veranschaulichung der Erfindung
In Systemen, die andere Polymerisate und/oder wird auf die Zeichnung verwiesen. Diese zeigt eine
andere Lösungsmittel enthalten, kann der für das Polymerisationseinheit und die dazugehörige Aus-Rühren
unerwünschte Temperaturbereich von dem rüstung zur Gewinnung des Polymerisats aus dessen
im oberen Beispiel genannten sich unterscheiden. Im 65 Lösung, einschließlich eines Reaktions- und Katalyallgemeinen
beträgt die Temperaturänderung hoch- satorabtrennungssystems, einer Kühlzone zur Entstens
5,6 bis 11,10C. Der absolute Temperaturbereich fernung des Polymerisats aus dessen Lösung mittels
ist jedoch so beschaffen, daß der Lösungsmitteldampf- Regelung von Kühlung und Fällung sowie zusätzlicher
5 6
Kühlvorrichtungen zur weiteren Temperatursenkung setzt, bis der Druck im wesentlichen auf Atmosphärenin
der Polymerisatlösung und zur zusätzlichen Aus- druck gesunken ist. An diesem Punkt ist die Lösungsfällung des Polymerisats. Äthylen, Cyclohexan als temperatur auf ungefähr 82° C gesunken, und es sind
Verdünnungsmittel und Chromoxyd als Katalysator ungefähr 75°/0 des Polymerisats aus der Lösung
werden in den Reaktor 8 durch die Leitungen 2, 4 5 ausgefallen. Der gesamte Kühlvorgang wird sorgfältig
und 6 eingeführt. Während der Polymerisation wird kontrolliert. Der Druck in der Kühlzone wird in
das Material im Reaktor in einem stark bewegten einem solchen Maße reduziert, daß eine im wesent-Zustand
mittels eines mechanischen Mischers oder liehen gleichmäßige Geschwindigkeit des Temperaturanderer üblicher Mischvorrichtungen gehalten. abfalls erzielt wird, nämlich 4,2° C pro Minute.
Die Reaktion wird bei einer Temperatur von unge- io Nachdem die Stufe des Kühlvorgangs, bei der der
fähr 1410C und einem Druck von ungefähr 35 ata Druck erniedrigt wird, abgeschlossen worden ist, wird
über einen genügend langen Zeitraum ausgeführt, um die zusätzliche Kühlung der Polymerisatlösung, die
einen Teil der Äthylenfüllung in festes Äthylenpoly- erfindungsgemäß ohne weiteres Verdampfen von
merisat umzuwandeln. Der Reaktionsabfluß verläßt Flüssigkeit und ohne mechanisches Rühren erfolgt,
den Reaktor durch die Leitung 10 und wird mit zu- 15 vorgenommen, wobei der Gesamtprozentgehalt des
sätzlichem Lösungsmittel verdünnt, das durch die ausgefällten Polymerisats auf ungefähr 95 % ansteigt.
Leitung 12 zugeführt wird. Die Mischung fließt durch In diesem speziellen Beispiel wird die zusätzliche Küheinen
Austauscher 14, in dem die Temperatur erhöht lung durch das Einführen von kaltem Lösungsmittel,
wird. Danach fließt das Reaktionsprodukt in eine das eine Temperatur von ungefähr 38° C hat, in die
Trennzone 16, wo ein Strom, der zur Hauptsache aus 20 Kühlzone durch die Leitung 48 bewirkt. Man führt
nicht umgewandeltem Äthylen und einigem Lösungs- eine genügende Lösungsmittelmenge zu, um eine
mittel besteht, abgetrennt und zum Reaktor durch die Senkung der Temperatur auf ungefähr 490C zu erLeitung
18 und den Kühler 20 zurückgeführt wird. möglichen. Nach diesem letzten Kühlschritt werden
Der Abfluß gelangt dann zu einer Katalysatorrück- das ausgefällte Polymerisat und das Lösungsmittel
gewinnungszone 24 über die Leitung 22. Diese Zone 25 aus der Kühlzone durch die Leitung 64 abgezogen und
kann ein Filter, eine Zentrifuge od. dgl. sein, die dazu mittels Pumpe 66 fortgeführt. Um ein mögliches Verbestimmt
ist, bei überatmosphärischem Druck zu stopfen der Abflußleitung zu verhindern, hält man
arbeiten. Der abgetrennte Katalysator, der durch die hierbei das Material in der Kühlzone in ausreichender
Leitung 26 entfernt wird, kann zum Reaktor zurück- Bewegung, um das ausgefällte Polymerisat in der Logeführt
oder verworfen werden. Der verbleibende 30 sung zu dispergieren und dadurch eine Polymerisat-Reaktionsabfluß,
der nunmehr aus einer Lösung von aufschlämmung zu bilden. Der Rührer 38, der durch
Polyäthylen in Cyclohexan besteht, wird in den Ver- den Motor 40 angetrieben wird, ist für diesen Zweck
dampfungskonzentrator 30 geleitet. In diesem Gefäß vorgesehen.
wird Cyclohexan verdampft, durch die Leitung 32 Obgleich das Polymerisat nun aus der Lösung ausentfernt
und zur Cyclohexanfüllung in den Reaktor 35 gefällt ist, muß es noch von dem Lösungsmittel gezurückgeführt, trennt werden. Hierzu ist eine Polymerisatgewinnungs-Die
Polymerisatlösung, die nun eine Temperatur stufe 74 vorgesehen, in der Lösungsmittel und PoIyvon
ungefähr 1070C hat, strömt vom Verdampfungs- merisat durch geeignete Methoden, z. B. durch Zentrikonzentrator
durch die Leitung 34 zur Kühlzone 36. fugieren oder Filtrieren, mit anschließender Trock-Dieser
Abschnitt des Gesamtverfahrens ist nicht kon- 40 nung, voneinander getrennt werden. Das Polymerisat
tinuierlich. Es ist daher wünschenswert, mehrere wird aus der Polymerisatgewinnungsstufe durch die
Kühlzonen nebeneinander zu verwenden, so daß das Leitung 78 weggeführt. Das wiedergewonnene Lö-Material
aus dem Konzentrator wenigstens in eine sungsmittel wird, falls gewünscht, durch die Leitung 76
Kühlzone kontinuierlich geleitet werden kann. Vor zur Wiederverwendung in den Polymerisationsprozeß
dem Eintritt der Lösung in die Kühlzone wird diese 45 zurückgeführt.
mittels geeigneter Mittel, z. B. durch warmes Cyclo- Es soll noch bemerkt werden, daß in der Zeichnung
hexan, das durch die Leitung 35 eingeführt wird, auf andere Methoden und Mittel zur Ausführung vereine
geeignete Temperaturhöhe erhitzt, um die Fällung schiedener Verfahrensschritte vorgesehen sind. Beides
Polymerisats aus der Lösung während der Füll- spielsweise kann die zusätzliche Kühlung, die nach der
operation zu verhindern. Der Zufluß durch die Lei- 50 Ausfällung durch Selbstabkühlung erforderlich wird,
tung 34 wird fortgesetzt, bis die Lösung in der Kühl- durch andere Mittel als durch Einführung von kalten
zone 36 einen vorher festgesetzten Stand erreicht hat. Lösungsmitteln in die Kühlzone 36 herbeigeführt
In diesem Zeitpunkt wird der Zufluß auf eine andere werden. Falls ein indirekter Wärmeaustausch gewünscht
Kühlzone umgeschaltet. Daraufhin wird die Leitung 34 wird, kann ein Doppelwandkühler 42 verwendet
verschlossen, und es wird mit der Ausfällung des Poly- 55 werden, wobei die Kühlflüssigkeit durch die Leitung 44
merisats durch die langsame Senkung des in der eingeführt und durch die Leitung 46 abgezogen wird.
Kühlzone 36 auf die Polymerisatlösung wirkenden Ebenso kann eine andere zusätzliche Kühlung nach
Drucks begonnen. Hierbei verdampft ein Teil des Entfernung des Materials aus der Kühlzone 36 vor-Cyclohexans
und strömt durch die Leitung 50 und den gesehen werden, wobei die Aufschlämmung durch den
Kondensor 52 in den Sammler 58. Das in 52 konden- 60 Kühler 68 fließt. An Stelle mechanischer Bewegung
sierte Material wird aus dem Sammler durch die kann die in der Kühlzone erforderliche Durchmischung
Leitung 62 entfernt und kehrt mittels einer Pumpe 60 auch durch Rückführung von abgezogener Aufschlämin
der Kühlzone zurück. Falls gewünscht, kann ein mung durch die Leitung 70 und den Kühler 68 be-Teil
des Kondensats aus dem System zurückgewonnen wirkt werden. Wenn man unter Bedingungen arbeitet,
werden. Die Temperatur in der Kühlzone wird in dem 65 die ein streifiges Polymerisat hervorbringen, besonders
Maße, wie das Cyclohexan verdampft, reduziert, und wenn mechanisches Rühren unter den gegebenen Bees
beginnt festes Äthylenpolymerisat aus der Lösung dingungen beim atomsphärischen Druck in der Kühlauszufallen.
Diese Maßnahme wird so lange fortge- zone nicht zugelassen werden kann, so kann eine zu-
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sätzliche Drucksenkung und Abkühlung in der Kühlzone ohne Bewegung durch die Verwendung des Barometerschenkels
56 zusammen mit dem Kondensationsund Sammelsystem verwendet werden. Bei der Anwendung
dieses Verfahrens sollen Inertgase, z. B. Luft, die in das System gelangen können, wenn die Kühlzone
unter Vakuum betrieben wird, aus dem Kondensor 52 durch die Leitung 54 zu Beginn der Selbstabkühlungsstufe
abgezogen werden, wenn der Druck in der Kühlzone 36 über dem atmosphärischen Druck
liegt.
Zur Erläuterung der typischen Anwendung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung im wirtschaftlichen
Maßstab werden die folgenden zwei Beispiele angegeben. Im ersten Beispiel wird die zusätzliche
Kühlung durch das Einführen von kaltem Lösungsmittel in die Kühlzone bewirkt. Im zweiten Beispiel
wird ein barometrischer Schenkel, gefolgt von indirektem Wärmeaustausch, als zusätzliche Kühlung angewandt.
Fließströme
Reaktorfüllung 8
Zusammensetzung 19 350
Gewichtsprozent
Äthylen 13,40
Cyclohexan 86,40
Katalysator 0,20
100,00
Reaktorabfluß 10 kg/h
Zusammensetzung 19 350
Gewichtsprozent
Äthylen 5,40
Cyclohexan 86,40
Äthylenpolymerisat 8,00
Katalysator 0,20
100,00 Füllung des Verdampfungskonzentrators 30 51 750
Zusammensetzung Gewichtsprozent
Äthylen 0,15
Cyclohexan 97,00
Äthylen-Polymerisat 2,85
100,00
Füllung der Kühlzone 36 (eine von
zweien) 36 000
Zusammensetzung
Äthylen , 0,02
Cyclohexan 95,92
Äthylenpolymerisat 4,06
100,00
Äthylenpolymerisat durch Selbstabkühlung
_ gefällt 1100
Äthylenpolymerisat durch Zugabe von kaltem Lösungsmittel gefällt
Drücke ata
Reaktor 8 35
Katalysatorentfernung 24 10,5
Verdampf ungskonzentrator 30 2,3
Verfahrensablauf in der Kühlzone 7,5 Minuten Füllen
Temperatur 1070C
Druck 2,3 ata
6 Minuten Kühlen durch Selbstabkühlung (4,2 0C pro Minute)
Endtemperatur 82°C
Enddruck 1,05 ata
8 Minuten Kühlen durch Zugabe von kaltem Lösungsmittel
Endtemperatur 49°C
Enddruck 0,26 ata
7,5 Minuten Abziehen
7,5 Minuten Wiedererhitzen
Größe der Kühlzone
22 7101
zu, Beginn jedes Kühlkreislaufs ungefähr zur
Hälfte gefüllt.
Beispiel II Verfährensablauf in der Kühlzone
7,5 Minuten Füllen
Temperatur 1070C
Druck 2,3 ata
6 Minuten Kühlen durch Selbstabkühlung
[ohne Vakuum]
(4,2°C pro Minute)
(4,2°C pro Minute)
Endtemperatur 82°C
Enddruck 1,05 ata
3 Minuten Kühlen
(mit barometrischem Schenkel)
Endtemperatur 77°C
Enddruck 0,91 ata
5 Minuten Kühlen
(mit indirektem Wärmeaustausch)
Endtemperatur 49°C
Enddruck 0,36 ata
7,5 Minuten Abziehen
7,5 Minuten Wiedererhitzen
Polymerisat
Äthylenpolymerisat gefällt durch Selbstkühlung (ohne Vakuum) 1100
Äthylenpolymerisat gefällt durch barome-
_ trischen Schenkel 153
Äthylenpolymerisat gefällt durch indirekten Wärmeaustausch 170
Temperaturen
Reaktor 8
Katalysatorentfernung 24
Verdampfungskonzentrator 30
Verdampfungskonzentrator 30
326
0C 141 149 107 Größe der Kühlzone
22 7101
zu Beginn jedes
Hälfte gefüllt.
Hälfte gefüllt.
Kühlkreislaufs ungefähr zur
65
Claims (6)
1. Verfahren zur Gewinnung von festen Olefinpolymerisaten
aus deren Lösung durch Abkühlung
909518/566
der Polymerisatlösung mit im wesentlichen gleichmäßiger
Geschwindigkeit des Temperaturabfalls durch Snekung des auf diese Lösung wirkenden
Drucks von überatmosphärischem Druck auf praktisch Atmosphärendruck unter Verdampfen
von Flüssigkeit und Ausfällung des Polymerisats aus der Lösung, dadurch gekennzeichnet,
daß man durch weiteren Wärmeentzug aus der Lösung ohne Verdampfen von Flüssigkeit und
ohne mechanisches Rühren innerhalb des Temperaturbereichs, in dem durch mechanisches Rühren
Agglomeration erfolgen würde, zusätzlich Polymerisat ausfällt, daß man nach Abkühlung der
Aufschlämmung unter die Temperatur, bei der mechanisches Rühren das Polymerisat agglomerieren
würde, das Polymerisat und die Flüssigkeit mechanisch zu rühren beginnt und danach Polymerisat
und Flüssigkeit entfernt und trennt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung in eine Kühlzone *>
geleitet wird, in welcher der Lösung Wärme allein durch Druckverminderung entzogen wird, wobei
mit der Druckverminderung begonnen wird, wenn die einströmende Lösung in dieser Zone eine festgelegte
Höhe erreicht hat und daß Lösung und aus- as gefälltes Polymerisat aus der Zone nach dem
zusätzlichen Kühlschritt entfernt werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung, die das gefällte
Polymerisat enthält, vor der Entfernung aus der Kühlzone bewegt wird, so daß eine Aufschlämmung
aus dieser Zone abfließt.
4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfall der Temperatur
der Lösung 3,3 bis 5°C pro Minute beträgt.
5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Kühlung
auf einen Punkt unterhalb des Agglomerisierungstemperaturbereichs mittels eines barometrischen
Schenkels und eines Kondensationssystems vorgenommen wird und daß die aus der Kühlzone entfernte Polymerisataufschlämmung
einer zusätzlichen Abkühlen durch indirekten Wärmeaustausch mit einem Kühlmaterial unterworfen
wird.
6. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung auf
einen Punkt unterhalb des Agglomerisierungstemperaturbereichs durch Einführung von kaltem
Lösungsmittel in die Kühlzone vorgenommen wird und daß die Polymerisataufschlämmung aus der
Kühlzone entfernt und einer zusätzlichen Kühlung durch indirekten Wärmeaustausch mit einem
Kühlmittel unterworfen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US60998856A | 1956-09-14 | 1956-09-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1294009B true DE1294009B (de) | 1969-04-30 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1957P0019287 Pending DE1294009B (de) | 1956-09-14 | 1957-09-09 | Verfahren zur Gewinnung von festen Olefinpolymerisaten aus deren Loesungen |
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DE (1) | DE1294009B (de) |
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1957
- 1957-09-09 DE DE1957P0019287 patent/DE1294009B/de active Pending
- 1957-09-11 FR FR1186322D patent/FR1186322A/fr not_active Expired
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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Also Published As
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