DE1289395B - Hartlot zum Loeten von Wolfram, Molybdaen und deren Legierungen sowie Verfahren zum Loeten - Google Patents
Hartlot zum Loeten von Wolfram, Molybdaen und deren Legierungen sowie Verfahren zum LoetenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft das Hartlöten von Wolfram, , Erfindungsgemäß werden Wolfram, Molybdän und
Molybdän und deren Legierungen sowie ein Verfah- deren Legierungen, die einen überwiegenden Anteil
ren zum Löten solcher Teile unter Verwendung des dieser Metalle, d. h. über 50 % enthalten, durch Hart-Hartlotes.
löten mit einem Lot verbunden, das aus 42 bis 95 %
Die schwerschmelzbaren Metalle Wolfram und Mo- 5 Molybdän (Mo), 5 bis 44% Rhodium (Rh) und 0 bis
lybdän und deren Legierungen sind in ihrer Anwen- 45% Rhenium (Re) besteht, wobei die Lotzusammendung
vor allem bei Hochtemperaturen auf dem Ge- setzung auf den Vierecksbereich A BCD des ternären
biet der Kernenergie und der Raumfahrt zweckmäßig Diagramms beschränkt ist, wobei den Punkten A,
und gebräuchlich. Viele dieser Anwendungsgebiete B, C bzw. D die Zusammensetzungen 95 Mo—5 Rh;
erfordern Dichtungs- oder Verschlußverbindungen ίο 51 Mo—5 Rh—44 Re; 42 Mo—14 Rh—44 Re bzw.
und/oder konstruktionsmäßige Verbindungen für eine 56 Mo—44 Rh entsprechen. Dieses Lotsystem erBefestigung
zum Tragen von Eisenteilen. Wolfram ' möglicht die Auswahl einer Löttemperatur in dem
und Molybdän sind bisher mittels Schweißen und Bereich von 1950 bis 250O0C. Die Erosion des
Diffusion ebenso gut wie durch Hartlöten verbunden Grundmetalls durch diese Lote ist geringfügig, und
worden, jedoch ergeben sich zahlreiche bauliche Ge- 15 die Zunahme derWiedereinschmelztemperatur an der
staltungen und Abweichungen der Verbindungsstelle Verbindungsstelle ist relativ schnell, so daß ein
dergestalt, daß das Hartlöten die einzige praktische Arbeiten bei Temperaturen bis zu 2500° C erleichtert
Arbeitsweise darstellt. wird.
Es stehen zufriedenstellende Hartlote für niedrigere Innerhalb des erfindungsgemäßen Legierungs-
Temperaturen zur Verfügung, jedoch nicht solche für 20 gebietes ABCD des ternären Diagramms sind Linien
den Temperaturbereich, der für bestimmte Kernreak- konstanter Löttemperatur eingezeichnet. Zusammentorteile
von Interesse ist, d. h. für den Bereich von Setzungen für eine gegebene Löttemperatur können
1950 bis 2500° C. Bei diesen Temperaturen neigen unter Bezugnahme auf diese Linien ausgewählt
die zur Verfügung stehenden Hartlote dazu, das werden.
Grundmetall zu erodieren oder zeigen infolge einer 25 Die Lotzusammensetzungen sind in der oben beVerdampfung
von Legierungsbestandteilen während schriebenen Weise begrenzt, da bei höheren Molybdes
Hartlötens schlechte Fließeigenschaften. Es wird dängehalten der Schmelzpunkt sich nicht wesentlich
angestrebt, Systeme von Hartloten zu schaffen, die von dem Schmelzpunkt des Molybdäns unterscheidet
eine Auswahl einer besonderen Zusammensetzung und geringere Anteile an Molybdän zusammen mit
für eine gegebene Temperatur innerhalb dieses Berei- 30 höheren Anteilen an Rhenium und/oder Rhodium
ches ermöglichen. Weitere wünschenswerte Eigen- zu der Ausbildung übermäßiger Mengen von interschaften
sind eine schnelle Zunahme der Wiederein- metallischen Phasen führen.
Schmelztemperatur an der Verbindungsstelle^ um so Die erfindungsgemäßen Hartlote können nach hereine
Hochtemperaturarbeitsfähigkeit und geringst- kömmlichen pulvermetallurgischen Verfahren hermögliche
Erosion des Grundmetalls zu erzielen. 35 gestellt werden. Die Sprödigkeit bzw. Brüchigkeit bei
Es ist bereits bekannt, Molybdänteile unter ande- diesen Hartloten, die ein Handhaben derselben in
rem mit einem Molybdän-Ruthenium-Lot zu löten, Pulverform erforderlich macht, führt nicht notwendig
wenn die Verwendungstemperatur über 1100° C liegt zu einer Brüchigkeit bei der erhaltenen Verbindung,
(vgl. »Metall«, 16. Jahrgang [1962], S. 646 bis 655, Das Löten mit dem Lot nach der Erfindung wird
insbesondere S. 655, linke Spalte, Abs. 2). Aus dieser 4° erfindungsgemäß durchgeführt, indem die zu verZeitschrift,
S. 1193 bis 1195, insbesondere S. 1195, bindenden Teile aneinanderstoßend angeordnet werlinke
Spalte, ist es außerdem bekannt, daß in Sonder- den und das Hartlot an der Verbindungsstelle angefallen
Rhenium oder Molybdän-Rhenium-Legierun- bracht und sodann auf die Löttemperatur von 1950
gen in der Löttechnik nützlich sind, z. B. zur Erzie- bis 2500° C unter nicht oxydierenden Bedingungen
lung duktiler Lötstellen beim Verlöten von Molbydän. 45 erhitzt wird. Dabei kann eine Atmosphäre eines
Bei Lötversuchen mit Wolfram, Molybdän und reduzierenden Gases, wie Wasserstoff, ein inertes Gas
deren Legierungen für eine Verwendung bei Tempe- oder Vakuum angewandt werden. Ein vollständiges
raturen von 1950 bis 2500° C ergeben die bekannten Fließen des Hartlotes an der Verbindungsfläche wird
Molybdän-Ruthenium-und Molybdän-Rhenium-Lote normalerweise durch ein Halten auf Löttemperatur
keine Verbindungen hinreichender Integrität, weil 50 für etwa 5 Minuten lang erreicht. Dickere oder
diese Lote eine Verbindung erzeugen, die zu einer größere Teile können eine längere Erhitzungszeit erZwei-Phasen-Kehlnaht
versprödet, wenn sie einer forderlich machen. Die verlöteten Teile werden so-Hartlöttemperatur
innerhalb des oben angegebenen dann in Abwesenheit von Sauerstoff abgekühlt. Temperaturbereiches unterworfen werden. Beispiele für die Zusammensetzung von Legie-
Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe be- 55 rangen, die erfindungsgemäß verlötet werden können,
steht somit darin, ein Hartlotsystem für das Verbin- sind: 26% Rhenium, Rest Wolfram, und 50% Rheden
von Wolfram, Molybdän und deren Legierungen nium, Rest Molybdän.
zu schaffen, die einen überwiegenden Anteil dieser Die Erfindung sei weiterhin an Hand eines spezi-
Metalle enthalten. eilen Ausführungsbeispiels erläutert.
Eine weitere der Erfindung zugrunde liegende Auf- 60 . .
gäbe besteht darin, ein Hartlotsystem für diese Werk- Beispiel
stoffe zu schaffen, das eine Auswahl einer bestimm- Es wurde eine Reihe von Lötversuchen durch-
ten Hartlöttemperatur innerhalb des Bereiches von geführt. Bei jedem Prüfversuch wurde eine Probe des
1950 bis 2500° C ermöglicht. erfindungsgemäßen Hartlotes an der Verbindungs-
Eine weitere der Erfindung zugrunde liegende Auf- 65 linie eines T-Abschnittes aus Wolfram angebracht,
gäbe besteht darin, ein Verfahren zum Hartlöten von Der zusammengesetzte T-Abschnitt wurde sodann in
Wolfram, Molybdän und deren Legierungen bei einer einem Widerstandsofen auf 1650° C in Helium erTemperatur
von 1950 bis 2500° C zu schaffen. hitzt. Das Helium wurde bei dieser Temperatur mit
Wasserstoff ausgetrieben und der T-Abschnitt auf eine vorbestimmte Temperatur erhitzt, bei derselben
5 Minuten lang gehalten und sodann in der Wasserstoffatmosphäre auf 165O0C abgekühlt. Zu diesem
Zeitpunkt wurde der Wasserstoff durch Helium ersetzt und das Abkühlen bis auf Raumtemperatur
fortgesetzt. Es wurde normalerweise eine Erhitzungsgeschwindigkeit von 38° C/min aufrechterhalten. Die
T-Abschnitte wurden optisch bezüglich des Ausmaßes des Schmelzens und Fließens und metallographisch
auf Porosität, Rißbildung und Erosion der Naht untersucht. Diese Prüfungen wurden in Temperaturintervallen
von 25 bis 50° C wiederholt, bis die Löttemperatur bestimmt war.
Die Löttemperaturen für verschiedene erfindungsgemäße Hartlotzusammensetzungen sind in der
folgenden Tabelle zusammengefaßt:
Eine einwandfreie Lötverbindung wurde mit jedem dieser Hartlote erzielt, und das Eindringen des Hartlotes
in das Grundmetall belief sich in jedem Fall auf weniger als 0,076 mm.
Zusammensetzungen | Löttemperatur |
(Gewichtsprozent) | (0C) |
Mo—15Rh | 2350 |
Mo — 20 Rh | 2300 |
Mo — 33 Rh | 1950 |
Mo — 43 Rh | 1950 |
Mo — 10 Re — 33Rh | 1950 |
Mo — 10 Re — 20Rh | 2300 |
Mo — 2ORe- 20Rh | 2250 |
Mo —2ORe-15Rh | 2350 |
Mo —2ORe-27Rh | 2150 |
Mo —30Re-15Rh | 2300 |
Mo —30Re-20Rh | 2175 |
Claims (2)
1. Hartlot zum Löten von Teilen aus Wolfram, Molybdän oder aus einen überwiegenden Anteil
dieser Metalle enthaltenden Legierungen, unter sich oder untereinander, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lot aus 42 bis 95 % Molybdän, 5 bis 44% Rhodium und 0 bis 45% Rhenium besteht, wobei die Lotzusammensetzung
auf den Vierecksbereich des ternären Diagramms der Lotbestandteile mit den Eckpunkten
95 Mo—5 Rh; 51 Mo—5 Rh-44 Re; 42 Mo—
14 Rh-44 Re und 56 Mo—44 Rh beschränkt ist.
2. Verfahren zum Verbinden von Teilen aus Wolfram, Molybdän oder aus einen überwiegenden
Anteil dieser Metalle enthaltenden Legierungen, unter sich oder untereinander durch
as Löten mittels eines Hartlotes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen der
miteinander zu verbindenden Teile unter Einfügen des Hartlotes aneinandergebracht, dann zusammen
unter nicht oxydierenden Bedingungen auf 1950 bis 2500° C erhitzt werden und anschließend
die erhaltene Lötverbindung unter Abwesenheit von Sauerstoff abgekühlt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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