DE1288593B - Verfahren zur Herstellung von Vinylidenfluorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Vinylidenfluorid

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DE1288593B
DE1288593B DES111575A DES0111575A DE1288593B DE 1288593 B DE1288593 B DE 1288593B DE S111575 A DES111575 A DE S111575A DE S0111575 A DES0111575 A DE S0111575A DE 1288593 B DE1288593 B DE 1288593B
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vinylidene fluoride
fluoride
chromium
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DES111575A
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English (en)
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Dr-Ing Franz
Dr Horst
Kaess
Dr Klaus
Lienhard
Michaud
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Evonik Operations GmbH
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SKW Trostberg AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/093Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
    • C07C17/20Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms
    • C07C17/202Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms two or more compounds being involved in the reaction
    • C07C17/206Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms two or more compounds being involved in the reaction the other compound being HX

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)

Description

  • Das Verfahren bezieht sich auf die Herstellung von Vinylidenfluorid durch Fluorierung von Vinylidenchlorid in der Gasphase. Vinylidenfluorid hat eine beachtliche Bedeutung erlangt als Monomeres zur Herstellung von Homopolymerisaten und Copolymerisaten. Die Homopolymerisate finden insbesondere Verwendung zur Oberflächenbeschichtung bei Außenanwendung wegen der guten Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse, Chemikalien und höhere Temperaturen. Die Copolymerisate, insbesondere mit Difluorchloräthylen oder Hexafluorpropylen, sind Elastomere mit guten Eigenschaften, wie hervorragende Chemikalienbeständigkeit, hohe Abriebfestigkeit und Temperaturbeständigkeit.
  • Für die Herstellung des monomeren Vinylidenfluorids sind verschiedene Herstellungswege bekanntgeworden. Die Verfahren, welche auf der Chlorwasserstoff- bzw. Fluorwasserstoffabspaltung aus 1,1,1-Difluorchloräthan (deutsche Auslegeschrift 1 068 695) bzw. 1,1,1-Trifluoräthan (USA.-Patentschrift 3188 356) beruhen, benötigen schwer zugängliche Ausgangsstoffe und relativ hohe Temperaturen, die im Zusammenhang mit der bei der Reaktion frei werdenden Halogenwasserstoffsäure erhebliche Anforderungen an die Werkstoffe stellen. Ferner haben solche Pyrolysereaktionen den Nachteil, daß meist eine Reihe unerwünschter Nebenprodukte entsteht.
  • Die weitere Entwicklung war insbesondere durch die Suche nach wirtschaftlich leichter zugänglichen Ausgangsverbindungen geprägt. So läßt sich Vinylidenfluorid z. B. durch pyrolytische Kondensation von Difluorchlormethan mit Methylchloiid herstellen (H.Madai - R.Müller, R. M ü 11 e r, J. prakt. Chem., 19 [4], S. 202 [1963]). Die Ausbeuten liegen bei diesem Verfahren jedoch sehr niedrig, und die Konkurrenzreaktion der Bildung von Tetrafluoräthylen aus 2 Molekülen Difluorchlormethan läßt sich nur schwer unterdrücken.
  • Als eine bereits seit langem in technischem Maßstab hergestellte Ausgangsverbindung bietet sich Vinylidenchlorid an. Die bisherigen Versuche, von diesem Stoff ausgehend zu Vinylidenfluorid zu gelangen, wurden diskontinuierlich unter Druck ausgeführt und lieferten zunächst gesättigte Zwischenprodukte mit 2 oder 3 Fluoratomen, die in einer weiteren Stufe durch pyrolytische Halogenwasserstoffabspaltung in Vinylidenfluorid umgewandelt werden müssen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Vinylidenfluorid durch Gasphasenfluorierungen von Vinylidenchlorid mit HF in Gegenwart dreiwertiger Chromverbindungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Vinylidenchlorid und Fluorwasserstoff im Molverhältnis 1 zu mehr als 2 in der Gasphase bei maximal 400"C in Gegenwart dreiwertiger, zuvor unter nichtoxydierenden Bedingungen auf Reaktionstemperatur erhitzter Chromsalze umsetzt.
  • Dieses Verfahren ermöglicht die Überführung des Vinylidenchlorids in Vinylidenfluorid in einer einzigen Reaktionsstufe. Damit ist auch die Möglichkeit einer kontinuierlichen Arbeitsweise eröffnet.
  • Als Katalysator dienen dreiwertige Chromsalze; ihre Verwendung zusammen mit Aktivkohle als Träger hat sich ebenfalls bewährt. Als Chromsalze kommen beispielsweise in Frage: Chlorid, Bromid, Fluorid, Sulfat, Nitrat, Phosphat, Formiat oder Acetat.
  • Ein chromsalzhaltiger Katalysator für Fluorierungs-bzw. Halogenaustauschreaktionen wurde bereits in der USA.-Patentschrift 2 745 886 beschrieben. Ent- sprechend der chemischen Analyse wird diesem Katalysator die Formel CrO3F2 zugeschrieben; für seine Herstellung aus hydratisiertem Chrom (lII)-fluorid ist eine oxydierende Vorbehandlung wesentlich, so daß im einsatzfähigen Katalysator höherwertiges Chrom vorliegt. Dieser Katalysator unterscheidet sich auch in seiner Wirkung ganz wesentlich von dem erfindungsgemäßen Katalysator. So ist es nach der zitierten USA.-Patentschrift nicht möglich, Halogenatome, die unmittelbar mit einem doppeltgebundenen C-Atom verknüpft sind, durch Fluor zu ersetzen, es sei denn, man mischt dem ungesättigten Halogenkohlenwasserstoff bei der Reaktion mit Fluorwasserstoff Chlor oder Brom zu, was dann jedoch zur Folge hat, daß man nur gesättigte fluorhaltige Verbindungen erhält.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat demgegenüber den besonderen Vorzug, daß die hier verwendeten chrom (III)-salzhaltigen Katalysatoren neben einer hohen Aktivität auch eine ausgezeichnete Selektivität besitzen, d. h., es erfolgt ein nahezu quantitativer Halogenaustausch ohne merkliche Hydrofluorierung der Doppelbindung des Vinylidenchlorids bzw. -fluorids. Die Summe aller durch Nebenreaktionen entstehenden Nebenprodukte beträgt unter optimalen Bedingungen weniger als 10/o.
  • Der günstigste Temperaturbereich für die katalytische Fluorierung des Vinylidenchlorids liegt bei 200 bis 400"C, vorzugsweise bei 250 bis 350"C. Bei höheren Temperaturen nimmt die Bildung von Nebenprodukten zu, während bei tieferen Temperaturen der Umsatz zurückgeht.
  • Die Reaktion erfordert 2 Mol Fluorwasserstoff pro Mol Vinylidenchlorid. Es hat sich jedoch als vorteilhaft herausgestellt, darüber hinaus einen Überschuß an Fluorwasserstoff anzuwenden. Günstige Molverhältnisse liegen zwischen 1 : 2,5 und 1 : 6, vorzugsweise zwischen 1: 3,5 und 1: 5,5.
  • Die Raumgeschwindigkeit stellt man zweckmäßig unter 500 Nl gasförmiges Reaktionsgemisch pro Liter Katalysatorschüttvolumen pro Stunde ein. Der Bereich von 100 bis 300 Nl/l h erwies sich als besonders geeignet.
  • Da die Reaktion ohne Änderung des Molvolumens abläuft, ist der Einfluß des Druckes unwesentlich; man arbeitet deshalb zweckmäßig bei Normaldruck, zumal Druckerhöhung, wie festgestellt wurde, zu einer steigenden Bildung von Nebenprodukten führt, wobei insbesondere auch gesättigte Verbindungen entstehen.
  • Die Isolierung des Vinylidenfluorids aus dem Reaktionsgemisch und die Abtrennung der nicht umgesetzten Ausgangsstoffe erfolgt in üblicher Weise, jedoch zweckmäßig so, daß letztere zurückgewonnen und der Reaktion erneut zugeführt werden können.
  • Beispiele 1 bis 7 150 g CrCl3 6H2O werden in einem evakuierten, mit laufender Wasserstrahlpumpe verbundenen Glaskolben langsam auf 300"C erhitzt, bis sich die anfangs dunkelgrünen Kristalle in eine feste, violette, porenreiche Masse verwandelt haben. Die Masse wird nach dem Abkühlen zerkleinert und auf 2 bis 5 mm ausgesiebt. Die Gewichtsabnahme während des Vakuumerhitzens beträgt 35 O/o. 280 ml (- 81 g) dieses körnigen Katalysators füllt man in ein Eisenrohr mit 27 mm Innendurchmesser, bringt dieses auf Reaktionstemperatur und leitet dann ein Gemisch aus Vinylidenchlorid (VC2) und Fluorwasserstoff (HF) hindurch. Die aus dem Reaktor austretenden Gase werden mit Wasser und Natronlauge gewaschen, getrocknet und in mit flüssigem Stickstoff gekühlten Vorlagen kondensiert. Der Gehalt an Vinylidenfluorid (VF2) im Kondensat wird gaschromatographisch bestimmt.
  • Die unter variierten Arbeitsbedingungen erhaltenen Ergebnisse zeigt nachstehende Tabelle:
    Tempe- Raumge- Ausbeute
    Bei- Molverhältnis
    ratur schwindigkeit an VF2 in
    spiel VC2 + HF
    °C N1/1 # h Molprozent
    1 1: 4,7 345 300 97,0
    2 1: 2,7 330 155 96,5
    3 1: 5,3 290 200 99,8
    4 1: 3,8 380 170 86,0
    5 1:4,5 345 110 98,5
    6 1 : 4,1 420 570 56,0
    7 1 : 5,0 250 200 95,0
    Beispiel 8 210 g Aktivkohle mit einer mittleren Korngröße von 2 mm werden mit 400 ml einer wäßrigen Lösung von 65 g Chromtrichlorid (CrCl3 6H2O) getränkt.
  • Das Gemisch wird unter Rühren etwa 2 Stunden zur Entfernung des Wassers auf 250°C erhitzt; der so erhaltene Katalysator enthält 4,1 Gewichtsprozent Cr.
  • Den Katalysator setzt man in die gleiche Apparatur wie bei den Beispielen 1 bis 7 ein und leitet ein dampfförmiges Gemisch aus 1 Volumteil VC2 und 3 Volumteile HF hindurch. Reaktionstemperatur 3000 C, Raumgeschwindigkeit 200 Nl/l h. Die VF2-Ausbeute in Molprozent, bezogen auf eingesetztes VC2, beträgt 98O/o.
  • Beispiele 9 bis 11 75 g CrCl3 6H2O werden in 1,5 1 Wasser gelöst und mit geringem NH3-Überschuß in der Hitze Chrom(III)-hydroxid ausgefällt. Je ein Drittel des frisch filtrierten und gewaschenen Chromhydroxids wird in je 500 ml Wasser aufgeschlämmt und mit der gerade zur Auflösung erforderlichen Menge konzentrierter H2SO4 bzw. konzentrierter HNO3 bzw. Eisessig verrührt.
  • Jeweils 150 g A-Kohle (Körnung 2 bis 3 mm) werden in ein auf 200 bis 300°C beheiztes Drehrohr gegeben und durch Auftropfen einer der frisch bereiteten Chrom(ll)-salzlösungen imprägniert. Auf diese Weise werden folgende Katalysatoren erhalten: Katalysator A: Cr2(SO,)8 1 A-Kohle mit 2,9 Gewichtsprozent Cr Katalysator B : Cr (NO3) 1 A-Kohle mit 2,8 Gewichtsprozent Cr Katalysator C: Cr(CH3COO)3 / A-Kohle mit 2,9 Gewichtsprozent Cr An jeweils 280 ml eines dieser Katalysatoren werden in einem mit Salzschmelzbad beheizten Eisenrohrreaktor (27 mm Innendurchmesser) dampfförmiges Vinylidenchlorid und ebenfalls dampfförmiger Fluorwasserstoff im Molverhältnis 1 : 4 und bei einer Raumgeschwindigkeit von 150 Nl Dampfgemisch pro Stunde pro Liter Katalysator-Schüttvolumen bei 340°C umgesetzt. Das den Reaktor verlassende Gasgemisch wird nach Auswaschen der Halogenwasserstoffsäuren und Trocknen gaschromatographisch analysiert. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
    Ausbeuten an Fluorierungsprodukten (%)
    Beispiel Katalysater unbekannte
    CH2 = CF2 CH2 = CFCI CH2 = CCl2
    Nebenprodukte
    9 A 97,0 1 0,7 2,1 0,2
    10 B 97,2 0,6 2,0 0,2
    11 C 98,0 0,5 1,2 0,3
    Patentansprüche : 1. Verfahren zur Herstellung von Vinylidenfluorid durch Gasphasenfluorierung von Vinylidenchlorid mit HF in Gegenwart dreiwertiger Chromverbindungen, dadurch gekennzeichn e t, daß man Vinylidenchlorid und Fluorwasserstoff im Molverhältnis 1 zu mehr als 2 in der Gasphase bei maximal 400°C in Gegenwart dreiwertiger, zuvor unter nichtoxydierenden Bedin- gungen auf Reaktionstemperatur erhitzter Chromsalze umsetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator auf einem Träger, vorzugsweise auf Aktivkohle, zum Einsatz bringt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gasgemisch mit einer Raumgeschwindigkeit unter 500 Nl/l Katalysatorschüttvolumen pro Stunde über den Katalysator leitet.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0402652A1 (de) * 1989-06-13 1990-12-19 Atochem North America, Inc. Katalytisches Gasphasenverfahren zur Herstellung von Vinylfluorid

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EP0402652A1 (de) * 1989-06-13 1990-12-19 Atochem North America, Inc. Katalytisches Gasphasenverfahren zur Herstellung von Vinylfluorid

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