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Die Erfindung betrifft ein Winkel-Handstück für zahnärztliche Werkzeuge
mit einem langgestreckten rohrförmigen Gehäuse, das gegenüber seinem Kupplungsende
ein rechtwinkliges Nasenteil aufweist, welches eine öffnung enthält, die sich unter
einem rechten Winkel zur Achse des rohrförmigen Gehäuses erstreckt, wobei in einer
im Gehäuse abgedichtet befestigten Lagerbuchse eine Antriebswelle drehbeweglich
gelagert ist, die gegenüber dem Nasenteil ein stirnverzahntes Antriebszahnrad trägt,
das mit einem weiteren stirnverzahnten Zahnrad auf einer angetriebenen Welle kämmt,
die in dem Nasenteil drehbeweglich gelagert ist, und wobei ferner an der angetriebenen
Welle Mittel zur Halterung eines zahnärztlichen Werkzeuges vorgesehen sind.
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Bekannte derartige Winkel-Handstücke müssen zur Sterilisation und
Reinigung auseinandergenommen werden, da die Feuchtigkeit im Mund des Patienten
sowie Schleifmaterial oder Abtrieb infolge mangelhafter Abdichtung in das Hand stück
eindringen können. Zum Auseinandernehmen der bisher benutzten üblichen Handstücke
sind Dreh-oder Steckverbindungen erforderlich, und dieses Auseinandernehmen stellt
einen beträchtlichen Zeitverlust dar. Außerdem besteht die Möglichkeit, daß beim
Auseinandernehmen und Zusammensetzen des Handstückes Teile desselben verlorengehen
oder falsch zusammengesetzt werden.
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Bei einem bekannten derartigen Winkelstück ist in einem Ausschnitt
im Nasenteil desselben ein Gabelriegel angeordnet, der zur lösbaren Befestigung
zahnärztlicher Werkzeuge im Nasenteil des Winkelstücks dient. Zur Arretierung dieses
Gabelriegels in seinen Einstellagen sind jedoch im Nasenteil Bohrungen vorgesehen,
die Zutritt zum Innenraum des Nasenteils aufweisen, in dem das Zahnradgetriebe gelagert
ist. Dadurch können auch hier Verunreinigungen in das Innere des Nasenteils eindringen,
deren Entfernung umständlich und zeitraubend ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Winkel-Handstück
für zahnärztliche Werkzeuge zu schaffen, das hinsichtlich seiner empfindlichen Getriebeteile
einwandfrei abgedichtet ist, eine lange Lebensdauer aufweist, wirtschaftlich herstellbar
und im Betrieb zuverlässig ist.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Nasenteil
aus einem federnden Kunststoffmaterial besteht und daß die angetriebene Welle abgedichtet
in einem Kunststoff-Dichtungslager gelagert ist, das einen ringförmigen, sich radial
nach außen erstreckenden Rand aufweist, der in eine ringförmige, sich radial nach
innen erstrekkende Ausnehmung an der Seitenwand der Öffnung in dem Nasenteil beim
Zusammenbau der Teile einschnappbar ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Winkel-Handstück können daher infizierte
Partikeln oder Schleifmittelteilchen sich nicht innerhalb des Handstückes absetzen
und in das Getriebe bzw. die Lager im Nasenteil eindringen, wodurch für Reinigungszwecke
ein Auseinandernehmen des Handstückes vermieden wird und sämtliche einer äußeren
Verschmutzung ausgesetzten Teile durch eine kalte Lösung, eine kochende Flüssigkeit,
Dampf oder im Autoklaven-Verfahren einfach sterilisiert werden können, und zwar
ohne nachteilige Beschädigung des Hand stückes.
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Das rohrförmige Gehäuse einschließlich des Nasenteils des Winkel-Handstückes
besteht aus
Kunststoff, vorzugsweise aus Polypropylen, das im Vergleich zu Metall
verhältnismäßig weich ist und ausgezeichnete Dämpfungseigenschaften besitzt. Dieser
Kunststoff fühlt sich ferner im Vergleich zu Metall verhältnismäßig warm an, und
sein Gewicht beträgt nur ein Bruchteil desjenigen des Metalls. Das Handstück gemäß
der Erfindung läßt sich, wie bekannt, leicht von der üblichen biegsamen Antriebswelle
lösen, wenn es sterilisiert werden muß.
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Die Erfindung wird anschließend an Hand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt des Handstückes, wobei die Metallteile
und ferner ein Teil des Kunststoffgehäuses aufgeschnitten dargestellt sind, F i
g. 2 eine Vorderansicht des Handstückes nach F i g. 1, an dem ein flexibles Schleifelement
oder eine Schleifscheibe angebracht ist, F i g. 3 eine vergrößerte Schnittansicht
eines Teiles des Handstückes, F i g. 4 eine weitere Teilansicht des zusammengebauten
Handstückes im Schnitt und F i g. 5 eine vergrößerte Schnittansicht eines Teiles
des Gehäuses, das über ein in Fig. 4 gezeigtes Teil paßt.
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Das Gehäuse 1 des Handstückes umfaßt einen langgestreckten rohrförmigen
Abschnitt 2, der an einem Ende nach außen offen ist. Der Abschnitt, der neben dem
offenen Ende liegt, weist außen eine aufgerauhte Grifffläche auf, die im Ausführungsbeispiel
Rippen 3 besitzt, die sich in Längsrichtung des Abschnittes erstrecken.
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Der Randteil an dem offenen Ende ist zylindrisch ausgebildet und
mit einem Paar paralleler Schlitze 4 versehen, die in Längsrichtung des Abschnittes
2 an einander gegenüberliegenden Seiten verlaufen und an dem offenen Ende nach außen
ebenfalls offen sind. Dies stellt den üblichen Aufbau eines Handstückes der Doriot-Art
dar, der einen Anschluß des Handstückes an eine übliche Kupplung oder ein Paßstück
ermöglicht, das wiederum mit dem Kraftantrieb in Verbindung steht.
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Die Außenfläche des Abschnittes 2 verjüngt sich etwas von dem offenen
Ende des rohrförmigen Abschnittes weg, bis zu einer Stelle 5 zwischen den entgegengesetzten
Enden des Abschnittes2, an der der Außendurchmesser des Abschnittes 2 ziemlich plötzlich
abnimmt. Der weitere Außendurchmesser bleibt dann konstant, hat eine zylindrische
Form und endet in einem einen rechten Winkel bildenden Knie 7 sowie in einem kurzen
zylindrischen Teil 8, das ebenfalls unter einem rechten Winkel zur Achse des Abschnittes
2 steht. Das äußere Ende - des im rechten Winkel angeordneten Teiles 8 ist offen.
Dieses Knie 7 kann als- Nasenteil oder als Nase des Gehäuses bezeichnet werden und
ist außen so abgerundet, daß keine scharfen Kanten oder Vorsprünge vorhanden sind.
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Der Abschnitt 2 ist mit einer zylindrischen abgesetzten Bohrung versehen,
die am offenen Ende einen erweiterten Durchmesser besitzt, sich dann zu einer Bohrung
10 mit vermindertem Durchmesser hin verjüngt, wobei letztere gegenüber der Nase7
weiter etwas im Durchmesser verengt ist, um eine ringförmige Schulter 11 mit geringer
Höhe zu schaffen, die gegen das offene Ende des Abschnittes 2 hin gerichtet ist,
und um ferner eine zylindrische Verlängerung 12 der Bohrung 10 mit einem verkleinerten
Durchmesser
zu bilden. Die Nase 7 ist in ihrem Innern mit einer Ausnehmung 13 versehen, die
koaxial zu dem zylindrischen, im rechten Winkel angeordneten Teil 8 verläuft und
gegen die offene Seite der Nase 7 hin geöffnet ist.
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An der inneren Seite des Teiles 8 ist eine radiale, nach innen offene
ringförmige Rille 15 (F i g. 5) ausgebildet, deren Boden 16 vorzugsweise abgerundet
ist, und die äußere Seite 17, die der offenen Seite der Nase7 am nächsten liegt,
erstreckt sich nahezu gerade radial nach innen, während die entgegengesetzte Seitel8
zur Achse des zylindrischen Teiles 8 sowie von der offenen Seite der Nase 7 weg
schräg verläuft und schließlich in einem zylindrischen Abschnitt 19 endet, der sich
gegen die Ausnehmung 13 hin erstreckt und einen größeren Durchmesser besitzt als
die Ausnehmung 13. Der Abschnitt 19 hat in etwa den gleichen Durchmesser wie das
Teil 8.
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Innerhalb des Abschnittes 12 der Bohrung 10 ist ein stirnverzahntes
Rad 22 angeordnet, das gegenüber der Nase 7 liegt, während ein gleiches stirnverzahntes
Rad 23 innerhalb des zylindrischen Abschnittes 19 in der Nase 7 vorgesehen ist.
Die Räder weisen sich in axialer Richtung erstreckende Zähne auf, die in Eingriff
miteinander stehen, und die Achsen der Zahnräder stehen in einem rechten Winkel
zueinander, wobei die Achse des Zahnrades 22 koaxial zur Bohrung 10 und die Achse
des Zahnrades 23 koaxial zu der Ausnehmung 13 und zu dem zylindrischen Abschnitt
19 sowie des Teiles 8 verläuft.
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Eine langgestreckte Welle 24, die sich koaxial zu dem Zahnrad 22
erstreckt, ist mit ihrem einen Ende mit dem Zahnrad verbunden und verläuft durch
die Bohrung 10 in koaxialer Anordnung zu dieser, während eine kürzere Welle 25 (F
i g. 4) mit dem Zahnrad 23 verbunden ist.
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In der F i g. 4 ist die Wellenanordnung für die Nase 7 dargestellt,
die das Zahnrad 23 und die Welle 25 umfaßt. Die Welle 25 besitzt, wie in den F i
g. 1 und 4 gezeigt ist. einen oberen Endabschnitt 26 mit einem verkleinerten Durchmesser,
der sich in die Ausnehmung 13 erstreckt und in dieser drehbar lagert.
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Eine Kugel 27 (F i g. 1) ist zwischen dem oberen Ende der Welle 25
und dem abgeschlossenen oberen Ende der Ausnehmungl3 angeordnet, wenn die Wellenanordnung
in der Nase betriebsbereit ist. Die Kugel 27 dient als Spur- oder Drucklager für
die Welle 25.
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Das untere Ende der Welle 25 ragt durch das Teil 8 aus der Nase 7
heraus und kann mit einem wulstförmigen Ansatz 28 versehen sein, der in eine Fassung
eines elastischen zahnärztlichen Werkzeuges oder einer Schleifscheibe 29 (F i g.
2) oder in irgendein anderes Reinigungs- oder Polierelement einsteckbar ist. Falls
erwünscht, kann das untere herausragende Ende der Welle 25 mit einem Gewinde versehen
sein, auf dem ein mit einem entsprechenden Gewinde versehenes zahnärztliches Werkzeug
oder Element aufschraubbar ist.
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Die Welle 25 ist gegenüber ihrem herausragenden Ende 28 mit einem
ringförmigen, sich radial nach außen erstreckenden Flansch 31 versehen, dessen Außendurchmesser
vorzugsweise in etwa gleich dem Außendurchmesser des Fortsatzes 8 der Nase 7 ist.
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Wenn das Unterteil 32 des Werkzeuges 29 auf dem wulstförmigen Ansatz
28 befestigt ist, so steht der
Außendurchmesser des Unterteils 32 etwas in radialer
Richtung nach außen über den Flansch 31 hervor, das Unterteil ist jedoch gegenüber
der axial nach außen gerichteten Fläche des Flansches 31 abgedichtet.
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Die Welle 25, der Flansch 31 und der Ansatz 28 sind ebenso wie die
Kugel 27 alle aus einem passenden Metall hergestellt.
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Ein Lager 33, das aus dem unter dem Warenzeichen bekannten Werkstoff
»Nylon« hergestellt ist, dient zur drehbeweglichen Lagerung des zylindrischen Schaftes
34 des Zahnrades 23 (F i g. 4), wobei sich der Schaft 34 zu dem Flansch 31. hin
erstreckt.
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Das Lager 33 ist an seiner Außenseite mit einem sich radial nach
außen erstreckenden ringförmigen Flansch 35 versehen, der den gleichen Außendurchmesser
hat, wie der Flansch 31, während die radial nach außen zeigende Fläche des Lagers,
die an den Flansch35 angrenzt, den gleichen Querschnitt besitzt, wie die radial
nach innen gerichtete Fläche des Teiles 8 zwischen dem zylindrischen Abschnittl9
und dem äußeren Ende des Teiles 8.
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Wenn die Wellenanordnung gemäß Fig. 4 hergestellt wird und nachdem
die Kugel 27 in die Ausnehmung 13 eingesetzt worden ist, wird die Anordnung in Achsrichtung
zur Welle 25 in die Nase 7 durch deren offene Seite eingeschoben, und ein sich radial
nach außen erstreckender ringförmiger Rand 38 an dem Lager 33 schnappt in die sich
radial nach innen erstreckende Ausnehmung 15 in der Nase 7 ein, wodurch die Spindelanordnung
innerhalb der Nase gehalten ist und die Welle 25 in dem Lager 33 drehbar sitzt.
Ist die Wellenanordnung einmal, wie oben beschrieben, in die Nase 7 eingesetzt,
so kann sie nicht mehr entfernt werden.
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Vor dem Zusammenbau wird noch ein passendes übliches Silikon-Schmiermittel
in die Nase eingebracht, das die Welle 25 umgibt. Zwischen dem Flansch 31 und dem
Flansch 35 kann nunmehr keine Feuchtigkeit oder kein Fremdmaterial in die Nase eindringen,
und der Paßsitz zwischen dem Lager 33 und dem Außengehäuse ist absolut dicht.
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Um die Wellenanordnung, die das Zahnrad 22 und die Welle 24 umfaßt,
von der Wellenanordnung in der Nase zu unterscheiden, wird sie im folgenden als
Handgriff-Wellenanordnung bezeichnet, da der Abschnitt2 des Gehäuses hauptsächlich
als Handgriff dient, der von den Fingern des Zahnarztes erfaßt wird.
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Diese Handgriffwellenanordnung weist ein Lager 39 auf, das aus einem
unter der Warenbezeichnung Nylon bekannten Werkstoff hergestellt und mit Preßsitz
in die Bohrung 10 eingebracht ist. Dieses Lager hat ein erweitertes Ende, das an
der Schulter 11 anliegt, sowie einen Endabschnitt 40 mit verkleinertem Durchmesser,
der sich gegen das offene Ende des Abschnittes 2 hin erstreckt.
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Ein metallischer Verschlußring 41 (F i g. 3) sitzt auf dem Abschnitt
40 des Lagers 39 mit dem verminderten Durchmesser. Dieser Ring besitzt an seiner
Außenseite koaxial angeordnete Reihen von ringförmigen Zähnen 42, deren scharfe
Ränder im wesentlichen gegen das offene Ende des Abschnittes 2 gerichtet sind. Der
Außendurchmesser des Ringes 41 ist derart gewählt, daß sich die Zähne 42 in die
Innenfläche der Bohrung des Gehäuses eingraben können, wenn der Ring in die Bohrung
10 eingedrückt
wird, wodurch ein Herauswandern des Ringes 41 und
des Lagers 39 aus dem Handgriff 2 verhindert ist.
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Die Nase ist, wie bereits erwähnt, mit einem wasserabweisenden Schmiermittel
ausgefüllt, so daß die Zahnräder und Wellen geschmiert werden, aber keine Feuchtigkeit
in das Lager eindringen kann. Die Welle 24 und das Zahnrad 22 sowie der Verschlußring
41 sind vorzugsweise aus Metall hergestellt.
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Mit einem Handstück der vorbezeichneten Art werden alle angeführten
Ziele und Vorteile der Erfindung erreicht.
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In der Praxis wird das Handstück nach einer Zahnreinigung und Polierung,
ohne daß es auseinandergenommen wird, sterilisiert, wobei lediglich das Schleifelement
29 abgenommen wird. Der langwierige und zeitraubende Vorgang des Auseinandernehmens
des Werkzeuges durch Lösen einer Verschraubung und Wiederzusammenbau ist vermieden.
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Das Gewicht des Handstückes gemäß der Erfindung beträgt weniger als
1 Gramm, wohingegen die üblichen metallischen Handstücke bis zu etwa 6 Gramm wiegen.
Die Ermüdung, die bei der Verwendung üblicher Handstücke auftreten konnte, ist somit
weitestgehend ausgeschaltet.
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Wenn die Nase des Handstückes einen Zahn berührt, so erhält der Zahn
keinen Stoß und wird auch in keiner Weise beschädigt. Ebenso führt die Berührung
zwischen der Nase des Gehäuses und dem Gewebe innerhalb des Mundes zu keiner Kälteempfindung,
da das Kunststoffmaterial sich verhältnismäßig warm anfühlt.