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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Dentalinstrument mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Hauptanspruchs.
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Im
Einzelnen bezieht sich die Erfindung auf ein Dentalinstrument mit
einem mit zumindest einer Schneide versehenen Kopf sowie mit einem
in einer Antriebsvorrichtung einspannbaren Schaft.
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Bei
Dentalinstrumenten stellt sich die Problematik, dass diese grundsätzlich mehrfach
verwendbar sind. Nach einem Einsatz bei einem Patienten werden die
Dentalinstrumente gereinigt und anschließend sterilisiert. Dieser Vorgang
kann insbesondere bei aus Metall bestehenden Dentalinstrumenten
grundsätzlich
beliebig oft wiederholt werden, wobei lediglich die Schnittleistung
der Schneiden bzw. deren Schärfe
die Einsatzdauer begrenzt.
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Für bestimmte
Einsatzzwecke ist es jedoch wünschenswert,
sogenannte Einpatienteninstrumente zu verwenden, beispielsweise
Einpatientenbohrer für
die Implantatbettaufbereitung. Bei derartigen Einpatienteninstrumenten,
welche nur einmal bei einem einzigen Patienten zur Anwendung gelangen
sollen, sollte somit sichergestellt werden, dass eine Mehrfachverwendung
durch den Zahnarzt nicht möglich ist.
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Die
US 4,478,578 A offenbart
einen Handgriff für
ein Wurzelkanalinstrument. Um die Handgriffe ausreichend beständig gegen
häufige
Benutzung, Beschädigungen
sowie Reinigungen und Desinfektionen zu machen, wird vorgeschlagen,
den Schaft des Instruments in eine rohrförmige Hülse mittels eines Kunststoffmaterials
einzubetten. Um der Reinigung und Desinfektion zu widerstehen, muss
das Kunststoffmaterial temperatur- und formbeständig sein.
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Aus
der
US 6,135,769 A ist
ein dentales Injektionssystem bekannt, bei welchem die Nadel über einen
Adapter mit einem Schaft verbunden wird. Der Adapter ist mehrteilig
ausgebildet und ermöglicht
das Wechseln der Nadeln. Der Adapter kann auch aus Kunststoff bestehen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dentalinstrument der eingangs
genannten Art zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau und einfacher,
kostengünstiger
Herstellbarkeit eine Mehrfachverwendung ausschließt.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmalskombination des Hauptanspruchs gelöst, die
Unteransprüche
zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist somit
vorgesehen, dass der Kopf und der Schaft als separate Bauelemente
gefertigt sind, welche miteinander verbunden sind. Diese Verbindung
erfolgt mittels eines Kunststoffs, welcher in Form eines Verbindungselements ausgestaltet
sein kann. Es gelangt somit in dem Verbindungsbereich oder Fügebereich
ein Kunststoff zum Einsatz, der sich zumindest von dem Material des
Kopfes des Dentalinstruments unterscheidet. Das erfindungsgemäße Dentalinstrument
zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile aus.
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Durch
die Verwendung eines Kunststoffs als Fügematerial oder als Verbindungselement
wird die Möglichkeit
geschaffen, durch Auswahl eines geeigneten Kunststoffmaterials Maßnahmen
zu treffen, die eine Mehrfachverwendung des Dentalinstrumentes ausschließen. Besonders
günstig
ist es dabei, wenn ein Kunststoff gewählt wird, welcher seine Formbeständigkeit
bei einer Temperatur größer oder
gleich der Sterilisationstemperatur verliert. Alternativ hierzu kann
der Kunststoff auch so gewählt
werden, dass seine Festigkeitseigenschaften bei Erreichen oder Überschreiten
der Sterilisationstemperatur sich so verändern bzw. abnehmen, dass eine
sichere Verbindung zwischen dem Schaft und dem Kopf nicht mehr gewährleistet
ist. Der Kopf kann sich somit beim Sterilisieren vom Schaft lösen. Als
Alternative ergibt sich die Möglichkeit,
dass sich die Fügestelle
zwischen dem Kopf und dem Schaft verformt, so dass ein Rundlauf
des Dentalinstruments nicht mehr möglich ist und dieses aus diesem
Grunde nicht mehr ein zweites Mal einsetzbar ist.
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Übliche Sterilisationstemperaturen
liegen über
100 °C.
Beispielsweise wird eine Temperatur von 143 °C beim Sterilisieren gefordert.
Diese Temperaturwerte sind normiert und entsprechend festgelegt.
Eine Sterilisation bei niedrigeren Temperaturen ist aus medizinischen
und mikrobiologischen Gründen
nicht möglich,
so dass sich für
den Zahnarzt keine andere Alternative ergibt als die Sterilisation,
sofern er das Dentalinstrument ein weiteres Mal verwenden möchte.
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Erfindungsgemäß sind unterschiedlichste Kunststoffmaterialen
möglich.
Diese können
sich bei Erreichen der kritischen Temperatur beispielsweise verformen.
Es ist jedoch auch möglich,
dass das Kunststoffmaterial schmilzt und somit zu einer geometrischen
Verformung des Dentalinstruments führt. Eine weitere Variante
besteht darin, ein Kunststoffmaterial zu wählen, welches bei Erreichen
der kritischen Temperatur verdampft und sich somit auflöst, so dass
das Dentalinstrument in seine Einzelteile zerfällt. Alle diese Maßnahmen
sind für
den Anwender so offensichtlich, dass die Gefahr, ein nicht mehr
vollständig
funktionsfähiges
Dentalinstrument nochmals zu verwenden, auszuschließen ist.
Gefährdungen
für den
Patienten bestehen somit nicht.
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Erfindungsgemäß kann es
günstig
sein, wenn das Verbindungselement als separates Element ausgebildet
ist und mit dem Schaft und/oder dem Kopf formschlüssig verbunden
ist. Somit kann das Verbindungselement in Art einer Kupplung ausgebildet
sein, welche mittels eines zusätzlichen
Fügeverfahrens
oder rein mechanisch den Kopf mit dem Schaft verbindet. Es sind
dabei beispielsweise auch Steckverbindungen oder Einrastverbindungen möglich.
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Alternativ
hierzu ist es erfindungsgemäß vorteilhaft,
den Kopf und den Schaft mittels eines Fügeverfahrens zu verbinden, wobei
das aus Kunststoff bestehende Verbindungselement auf ein Fügematerial
reduziert ist.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Dentalinstrument
können
der Kopf und/oder der Schaft beide aus Metall oder beide aus Keramik
gefertigt sein. Es ist jedoch auch möglich, unterschiedliche Kombinationen
vorzusehen, beispielsweise den Kopf aus Keramik, beispielsweise
ZrO-Keramik, zu fertigen, während
der Schaft aus einem nicht rostenden Stahl oder Titan besteht. Es
versteht sich, dass als Alternative hierzu auch der Kopf aus nicht
rostendem Stahl oder Titan gefertigt sein kann, während der
Schaft aus Keramik besteht. Auch eine Beschichtung der Oberfläche mit
Keramik ist bei den beschriebenen Varianten möglich. Insofern ist die erfindungsgemäße Lösung in
weitem Rahmen anwendbar, ohne dass sich hierdurch Einschränkungen
in der Ausgestaltung des Kopfes und/oder des Schaftes ergeben würden.
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Als
alternative Ausgestaltungsform ist es auch möglich, den Schaft selbst aus
dem beschriebenen Kunststoffmaterial oder aus einem anderen Kunststoffmaterial
zu fertigen. Sofern der gesamte Schaft aus dem genannten Kunststoffmaterial
gefertigt ist, wird sich dieser bei Erreichen oder Überschreiten
der kritischen Temperatur (Sterilisationstemperatur) entsprechend
verformen, da er seine Formbeständigkeit
und/oder seine Festigkeitswerte verliert bzw. diese erheblich reduziert
werden, so dass ein weiterer Einsatz nicht mehr möglich ist.
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Erfindungsgemäß ergeben
sich Ausgestaltungsvarianten, bei welchen das Verbindungselement
im fertigen Gebrauchszustand des Dentalinstruments entweder sichtbar
oder nicht-sichtbar ist. In beiden Fällen ergibt sich der Effekt,
dass das Dentalinstrument im Neuzustand ohne Einschränkungen verwendbar
ist, während
es bei dem Versuch, dieses zu sterilisieren, unbrauchbar wird oder
zerstört
wird.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels im nicht-montierten Zustand,
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2 eine
Ansicht, analog 1, in Teil-Schnittansicht,
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3 eine
Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels,
analog der Darstellung der 1, und
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4 eine
Teil-Schnittansicht der in 3 gezeigten
Anordnung.
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Die
Figuren zeigen jeweils einen Kopf 1 eines Implantatbettbohrers,
welcher mit entsprechenden Schneiden versehen ist. Hinsichtlich
der Ausgestaltung des Kopfes 1 ist die Erfindung nicht
auf eine Ausgestaltungsvariante beschränkt, vielmehr ergeben sich
hierbei die unterschiedlichsten Ausgestaltungsformen, abhängig von
dem jeweiligen Anwendungszweck. Es ist nochmals zu betonen, dass
die Erfindung auch nicht auf einen Implantatbettbohrer beschränkt ist.
Vielmehr können
sämtliche,
nur einmal verwendbaren medizinischen Instrumente oder Dentalinstrumente
in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildet
sein.
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Die
Figuren zeigen weiterhin einen Schaft 2, welcher mit einem
Einspannende versehen ist. Dieses ist so gestaltet und dimensioniert,
dass es beispielsweise in eine Winkelstück oder einen sonstigen Antriebsmechanismus
einspannbar ist. Auch hierzu wird auf den Stand der Technik verwiesen.
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Bei
dem in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist einstückig
sowohl an dem Schaft 2 als auch an dem Kopf 1 jeweils
ein Ansatz 4 ausgebildet, welcher beispielsweise kegelförmig oder
pyramidenförmig
ausgebildet sein kann. Zur Drehmomentübertragung kann es günstig sein,
den Ansatz 4 mit einem polygonalen Querschnitt zu versehen,
beispielsweise dreieckig, quadratisch oder fünfeckig. Wie gezeigt, erweitert
sich der Ansatz 4 zu seinem freien Ende hin, so dass sich
ein Hinterschnitt ergibt.
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Das
bei dem Ausführungsbeispiel
der 1 und 2 vorgesehene Verbindungselement 3 ist somit
hinsichtlich seiner grundsätzlichen
Ausgestaltung ringförmig
ausgebildet und weist eine Ausnehmung 5 auf, in welche
die beiden Ansätze 4 zueinander
weisend und aneinander liegend einbringbar sind. In besonders günstiger
Ausgestaltung dieses Ausführungsbeispiels
wird das Verbindungselement 3 aufgespritzt, nachdem der
Kopf 1 und der Schaft 2 separat gefertigt und
zueinander positioniert wurden. Es ist jedoch auch möglich, in
Abwandlung des gezeigten Ausführungsbeispiels
eine Rastverbindung oder Steckverbindung o. ä. vorzusehen.
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In
jedem Falle führt
das Verbindungselement 3 bei dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2 zu
einer sicheren Verklammerung und Halterung des Kopfes 1 an
dem Schaft 2, wobei bei der Erstapplikation durch das Kunststoffmaterial
des Verbindungselements 3 ausreichende Haltekräfte aufgebracht
werden. Durch den Sterilisationsvorgang wird die Festigkeit des
Materials des Verbindungselementes 3 soweit geschwächt, dass
sich der Kopf von dem Schaft lösen
kann. Alternativ hierzu kann eine Verformung des Verbindungselements 3 auftreten,
die erkennbar zu einer winkelmäßigen Desorientierung
des Kopfes 1 relativ zu dem Schaft 2 führt. Auch
hierdurch ist für den
Zahnarzt ersichtlich, dass das Dentalinstrument nicht wieder verwendbar
ist.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
zeigt die Darstellung der 3 und 4.
Hierbei ist an dem Schaft 2 ein Mehrkant-Ansatz 6 ausgebildet,
welcher mit einer Wulst 7 versehen ist.
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An
dem Kopf 1 ist ein in seiner Außenkontur im Wesentlichen zylindrischer
Lagerbereich 8 vorgesehen, welcher mit einer Ausnehmung
versehen ist (siehe 4). Die Ausnehmung ist ebenfalls
mehrkantig konturiert und so dimensioniert, dass ein mehrkantiges,
polygonales Verbindungselement 3 formschlüssig einschiebbar
ist. Das Verbindungselement 3 ist hinsichtlich seiner Ausgestaltung
so ausgebildet, dass es einen Hohlraum oder Innenraum aufweist,
in welchen passend der Ansatz 6 des Schaftes 1 einsteckbar
ist. Dieser kann mittels der Wulst 7, welche in eine nicht
dargestellte Nut der Innenseite des Verbindungselements 3 eingreift,
axial gesichert werden. Durch geeignete Ausgestaltung der Ausnehmung 9 des
Lagerbereichs 8 kann das Verbindungselement 3 in
der Ausnehmung 9 formschlüssig gehaltert und durch entsprechende
Verrastungen (im Einzelnen nicht weiter dargestellt) axial gesichert
werden. Die Verbindung des Kopfes mit dem Schaft erfolgt somit bei
dem Ausführungsbeispiel
der 3 und 4 rein mechanisch durch eine
Steckverbindung. Es versteht sich, dass zusätzlich eine Verklebung oder
ein weiteres Fügeverfahren zur
Anwendung gelangen können.
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- 1
- Kopf
- 2
- Schaft
- 3
- Verbindungselement
- 4
- Ansatz
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Ansatz
- 7
- Wulst
- 8
- Lagerbereich
- 9
- Ausnehmung