DE102005011917B4 - Dentalinstrument - Google Patents

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Abstract

Dentalinstrument mit einem mit zumindest einer Schneide versehenen Kopf (1) sowie mit einem in einer Antriebsvorrichtung einspannbaren Schaft (2), wobei der Kopf (1) und der Schaft (2) als separate Bauelemente gefertigt sind und mittels eines aus Kunststoff bestehenden Verbindungselements (3) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) aus einem Kunststoff gefertigt ist, welcher bei Erreichen oder Überschreiten einer Sterilisationstemperatur seine mechanischen Werte verändert.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Dentalinstrument mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruchs.
  • Im Einzelnen bezieht sich die Erfindung auf ein Dentalinstrument mit einem mit zumindest einer Schneide versehenen Kopf sowie mit einem in einer Antriebsvorrichtung einspannbaren Schaft.
  • Bei Dentalinstrumenten stellt sich die Problematik, dass diese grundsätzlich mehrfach verwendbar sind. Nach einem Einsatz bei einem Patienten werden die Dentalinstrumente gereinigt und anschließend sterilisiert. Dieser Vorgang kann insbesondere bei aus Metall bestehenden Dentalinstrumenten grundsätzlich beliebig oft wiederholt werden, wobei lediglich die Schnittleistung der Schneiden bzw. deren Schärfe die Einsatzdauer begrenzt.
  • Für bestimmte Einsatzzwecke ist es jedoch wünschenswert, sogenannte Einpatienteninstrumente zu verwenden, beispielsweise Einpatientenbohrer für die Implantatbettaufbereitung. Bei derartigen Einpatienteninstrumenten, welche nur einmal bei einem einzigen Patienten zur Anwendung gelangen sollen, sollte somit sichergestellt werden, dass eine Mehrfachverwendung durch den Zahnarzt nicht möglich ist.
  • Die US 4,478,578 A offenbart einen Handgriff für ein Wurzelkanalinstrument. Um die Handgriffe ausreichend beständig gegen häufige Benutzung, Beschädigungen sowie Reinigungen und Desinfektionen zu machen, wird vorgeschlagen, den Schaft des Instruments in eine rohrförmige Hülse mittels eines Kunststoffmaterials einzubetten. Um der Reinigung und Desinfektion zu widerstehen, muss das Kunststoffmaterial temperatur- und formbeständig sein.
  • Aus der US 6,135,769 A ist ein dentales Injektionssystem bekannt, bei welchem die Nadel über einen Adapter mit einem Schaft verbunden wird. Der Adapter ist mehrteilig ausgebildet und ermöglicht das Wechseln der Nadeln. Der Adapter kann auch aus Kunststoff bestehen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dentalinstrument der eingangs genannten Art zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau und einfacher, kostengünstiger Herstellbarkeit eine Mehrfachverwendung ausschließt.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Hauptanspruchs gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
  • Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass der Kopf und der Schaft als separate Bauelemente gefertigt sind, welche miteinander verbunden sind. Diese Verbindung erfolgt mittels eines Kunststoffs, welcher in Form eines Verbindungselements ausgestaltet sein kann. Es gelangt somit in dem Verbindungsbereich oder Fügebereich ein Kunststoff zum Einsatz, der sich zumindest von dem Material des Kopfes des Dentalinstruments unterscheidet. Das erfindungsgemäße Dentalinstrument zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile aus.
  • Durch die Verwendung eines Kunststoffs als Fügematerial oder als Verbindungselement wird die Möglichkeit geschaffen, durch Auswahl eines geeigneten Kunststoffmaterials Maßnahmen zu treffen, die eine Mehrfachverwendung des Dentalinstrumentes ausschließen. Besonders günstig ist es dabei, wenn ein Kunststoff gewählt wird, welcher seine Formbeständigkeit bei einer Temperatur größer oder gleich der Sterilisationstemperatur verliert. Alternativ hierzu kann der Kunststoff auch so gewählt werden, dass seine Festigkeitseigenschaften bei Erreichen oder Überschreiten der Sterilisationstemperatur sich so verändern bzw. abnehmen, dass eine sichere Verbindung zwischen dem Schaft und dem Kopf nicht mehr gewährleistet ist. Der Kopf kann sich somit beim Sterilisieren vom Schaft lösen. Als Alternative ergibt sich die Möglichkeit, dass sich die Fügestelle zwischen dem Kopf und dem Schaft verformt, so dass ein Rundlauf des Dentalinstruments nicht mehr möglich ist und dieses aus diesem Grunde nicht mehr ein zweites Mal einsetzbar ist.
  • Übliche Sterilisationstemperaturen liegen über 100 °C. Beispielsweise wird eine Temperatur von 143 °C beim Sterilisieren gefordert. Diese Temperaturwerte sind normiert und entsprechend festgelegt. Eine Sterilisation bei niedrigeren Temperaturen ist aus medizinischen und mikrobiologischen Gründen nicht möglich, so dass sich für den Zahnarzt keine andere Alternative ergibt als die Sterilisation, sofern er das Dentalinstrument ein weiteres Mal verwenden möchte.
  • Erfindungsgemäß sind unterschiedlichste Kunststoffmaterialen möglich. Diese können sich bei Erreichen der kritischen Temperatur beispielsweise verformen. Es ist jedoch auch möglich, dass das Kunststoffmaterial schmilzt und somit zu einer geometrischen Verformung des Dentalinstruments führt. Eine weitere Variante besteht darin, ein Kunststoffmaterial zu wählen, welches bei Erreichen der kritischen Temperatur verdampft und sich somit auflöst, so dass das Dentalinstrument in seine Einzelteile zerfällt. Alle diese Maßnahmen sind für den Anwender so offensichtlich, dass die Gefahr, ein nicht mehr vollständig funktionsfähiges Dentalinstrument nochmals zu verwenden, auszuschließen ist. Gefährdungen für den Patienten bestehen somit nicht.
  • Erfindungsgemäß kann es günstig sein, wenn das Verbindungselement als separates Element ausgebildet ist und mit dem Schaft und/oder dem Kopf formschlüssig verbunden ist. Somit kann das Verbindungselement in Art einer Kupplung ausgebildet sein, welche mittels eines zusätzlichen Fügeverfahrens oder rein mechanisch den Kopf mit dem Schaft verbindet. Es sind dabei beispielsweise auch Steckverbindungen oder Einrastverbindungen möglich.
  • Alternativ hierzu ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, den Kopf und den Schaft mittels eines Fügeverfahrens zu verbinden, wobei das aus Kunststoff bestehende Verbindungselement auf ein Fügematerial reduziert ist.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Dentalinstrument können der Kopf und/oder der Schaft beide aus Metall oder beide aus Keramik gefertigt sein. Es ist jedoch auch möglich, unterschiedliche Kombinationen vorzusehen, beispielsweise den Kopf aus Keramik, beispielsweise ZrO-Keramik, zu fertigen, während der Schaft aus einem nicht rostenden Stahl oder Titan besteht. Es versteht sich, dass als Alternative hierzu auch der Kopf aus nicht rostendem Stahl oder Titan gefertigt sein kann, während der Schaft aus Keramik besteht. Auch eine Beschichtung der Oberfläche mit Keramik ist bei den beschriebenen Varianten möglich. Insofern ist die erfindungsgemäße Lösung in weitem Rahmen anwendbar, ohne dass sich hierdurch Einschränkungen in der Ausgestaltung des Kopfes und/oder des Schaftes ergeben würden.
  • Als alternative Ausgestaltungsform ist es auch möglich, den Schaft selbst aus dem beschriebenen Kunststoffmaterial oder aus einem anderen Kunststoffmaterial zu fertigen. Sofern der gesamte Schaft aus dem genannten Kunststoffmaterial gefertigt ist, wird sich dieser bei Erreichen oder Überschreiten der kritischen Temperatur (Sterilisationstemperatur) entsprechend verformen, da er seine Formbeständigkeit und/oder seine Festigkeitswerte verliert bzw. diese erheblich reduziert werden, so dass ein weiterer Einsatz nicht mehr möglich ist.
  • Erfindungsgemäß ergeben sich Ausgestaltungsvarianten, bei welchen das Verbindungselement im fertigen Gebrauchszustand des Dentalinstruments entweder sichtbar oder nicht-sichtbar ist. In beiden Fällen ergibt sich der Effekt, dass das Dentalinstrument im Neuzustand ohne Einschränkungen verwendbar ist, während es bei dem Versuch, dieses zu sterilisieren, unbrauchbar wird oder zerstört wird.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
  • 1 eine schematische Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels im nicht-montierten Zustand,
  • 2 eine Ansicht, analog 1, in Teil-Schnittansicht,
  • 3 eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels, analog der Darstellung der 1, und
  • 4 eine Teil-Schnittansicht der in 3 gezeigten Anordnung.
  • Die Figuren zeigen jeweils einen Kopf 1 eines Implantatbettbohrers, welcher mit entsprechenden Schneiden versehen ist. Hinsichtlich der Ausgestaltung des Kopfes 1 ist die Erfindung nicht auf eine Ausgestaltungsvariante beschränkt, vielmehr ergeben sich hierbei die unterschiedlichsten Ausgestaltungsformen, abhängig von dem jeweiligen Anwendungszweck. Es ist nochmals zu betonen, dass die Erfindung auch nicht auf einen Implantatbettbohrer beschränkt ist. Vielmehr können sämtliche, nur einmal verwendbaren medizinischen Instrumente oder Dentalinstrumente in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildet sein.
  • Die Figuren zeigen weiterhin einen Schaft 2, welcher mit einem Einspannende versehen ist. Dieses ist so gestaltet und dimensioniert, dass es beispielsweise in eine Winkelstück oder einen sonstigen Antriebsmechanismus einspannbar ist. Auch hierzu wird auf den Stand der Technik verwiesen.
  • Bei dem in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist einstückig sowohl an dem Schaft 2 als auch an dem Kopf 1 jeweils ein Ansatz 4 ausgebildet, welcher beispielsweise kegelförmig oder pyramidenförmig ausgebildet sein kann. Zur Drehmomentübertragung kann es günstig sein, den Ansatz 4 mit einem polygonalen Querschnitt zu versehen, beispielsweise dreieckig, quadratisch oder fünfeckig. Wie gezeigt, erweitert sich der Ansatz 4 zu seinem freien Ende hin, so dass sich ein Hinterschnitt ergibt.
  • Das bei dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2 vorgesehene Verbindungselement 3 ist somit hinsichtlich seiner grundsätzlichen Ausgestaltung ringförmig ausgebildet und weist eine Ausnehmung 5 auf, in welche die beiden Ansätze 4 zueinander weisend und aneinander liegend einbringbar sind. In besonders günstiger Ausgestaltung dieses Ausführungsbeispiels wird das Verbindungselement 3 aufgespritzt, nachdem der Kopf 1 und der Schaft 2 separat gefertigt und zueinander positioniert wurden. Es ist jedoch auch möglich, in Abwandlung des gezeigten Ausführungsbeispiels eine Rastverbindung oder Steckverbindung o. ä. vorzusehen.
  • In jedem Falle führt das Verbindungselement 3 bei dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2 zu einer sicheren Verklammerung und Halterung des Kopfes 1 an dem Schaft 2, wobei bei der Erstapplikation durch das Kunststoffmaterial des Verbindungselements 3 ausreichende Haltekräfte aufgebracht werden. Durch den Sterilisationsvorgang wird die Festigkeit des Materials des Verbindungselementes 3 soweit geschwächt, dass sich der Kopf von dem Schaft lösen kann. Alternativ hierzu kann eine Verformung des Verbindungselements 3 auftreten, die erkennbar zu einer winkelmäßigen Desorientierung des Kopfes 1 relativ zu dem Schaft 2 führt. Auch hierdurch ist für den Zahnarzt ersichtlich, dass das Dentalinstrument nicht wieder verwendbar ist.
  • Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt die Darstellung der 3 und 4. Hierbei ist an dem Schaft 2 ein Mehrkant-Ansatz 6 ausgebildet, welcher mit einer Wulst 7 versehen ist.
  • An dem Kopf 1 ist ein in seiner Außenkontur im Wesentlichen zylindrischer Lagerbereich 8 vorgesehen, welcher mit einer Ausnehmung versehen ist (siehe 4). Die Ausnehmung ist ebenfalls mehrkantig konturiert und so dimensioniert, dass ein mehrkantiges, polygonales Verbindungselement 3 formschlüssig einschiebbar ist. Das Verbindungselement 3 ist hinsichtlich seiner Ausgestaltung so ausgebildet, dass es einen Hohlraum oder Innenraum aufweist, in welchen passend der Ansatz 6 des Schaftes 1 einsteckbar ist. Dieser kann mittels der Wulst 7, welche in eine nicht dargestellte Nut der Innenseite des Verbindungselements 3 eingreift, axial gesichert werden. Durch geeignete Ausgestaltung der Ausnehmung 9 des Lagerbereichs 8 kann das Verbindungselement 3 in der Ausnehmung 9 formschlüssig gehaltert und durch entsprechende Verrastungen (im Einzelnen nicht weiter dargestellt) axial gesichert werden. Die Verbindung des Kopfes mit dem Schaft erfolgt somit bei dem Ausführungsbeispiel der 3 und 4 rein mechanisch durch eine Steckverbindung. Es versteht sich, dass zusätzlich eine Verklebung oder ein weiteres Fügeverfahren zur Anwendung gelangen können.
  • 1
    Kopf
    2
    Schaft
    3
    Verbindungselement
    4
    Ansatz
    5
    Ausnehmung
    6
    Ansatz
    7
    Wulst
    8
    Lagerbereich
    9
    Ausnehmung

Claims (10)

  1. Dentalinstrument mit einem mit zumindest einer Schneide versehenen Kopf (1) sowie mit einem in einer Antriebsvorrichtung einspannbaren Schaft (2), wobei der Kopf (1) und der Schaft (2) als separate Bauelemente gefertigt sind und mittels eines aus Kunststoff bestehenden Verbindungselements (3) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) aus einem Kunststoff gefertigt ist, welcher bei Erreichen oder Überschreiten einer Sterilisationstemperatur seine mechanischen Werte verändert.
  2. Dentalinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) mit dem Schaft (2) und/oder dem Kopf (1) formschlüssig verbunden ist.
  3. Dentalinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) mit dem Schaft (2) und/oder dem Kopf (1) mittels eines Fügeverfahrens verbunden ist.
  4. Dentalinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) als Fügematerial ausgebildet ist.
  5. Dentalinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dieses als Implantatbettbohrer ausgebildet ist.
  6. Dentalinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (1) und/oder der Schaft (2) aus Metall gefertigt sind.
  7. Dentalinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (1) und/oder der Schaft (2) aus Keramik gefertigt sind.
  8. Dentalinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (1) aus Metall und der Schaft (2) aus Kunststoff gefertigt sind, wobei das Verbindungselement (3) einstückig mit dem Schaft (2) ausgebildet ist.
  9. Dentalinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) im fertigen Gebrauchszustand sichtbar ist.
  10. Dentalinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (3) im fertigen Gebrauchszustand nicht-sichtbar ist.
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