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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Dentalinstrument mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Hauptanspruchs.
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Im
Einzelnen bezieht sich die Erfindung auf ein Dentalinstrument mit
einem mit zumindest einer Schneide versehenen Kopf sowie mit einem
in einer Antriebsvorrichtung einspannbaren Schaft.
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Bei
Dentalinstrumenten stellt sich die Problematik, dass diese grundsätzlich
mehrfach verwendbar sind. Nach einem Einsatz bei einem Patienten werden
die Dentalinstrumente gereinigt und anschließend sterilisiert.
Dieser Vorgang kann insbesondere bei aus Metall bestehenden Dentalinstrumenten
grundsätzlich beliebig oft wiederholt werden, wobei lediglich
die Schnittleistung der Schneiden bzw. deren Schärfe die
Einsatzdauer begrenzt.
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Für
bestimmte Einsatzzwecke ist es jedoch wünschenswert, sogenannte
Einpatienteninstrumente zu verwenden, beispielsweise Einpatientenbohrer für
die Implantatbettaufbereitung. Bei derartigen Einpatienteninstrumenten,
welche nur einmal bei einem einzigen Patienten zur Anwendung gelangen
sollen, sollte somit sichergestellt werden, dass eine Mehrfachverwendung
durch den Zahnarzt nicht möglich ist.
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Einen
weiteren Stand der Technik zeigt die
EP 1 582 171 A1 . Dort ist ein Dentalinstrument
in Form eines Wurzelkanalinstruments beschrieben, bei welchem am
Endbereich eines dünnen, metallischen Schaftes eine Kunststoffmanschette
vorgesehen ist, die zur Einspannung in eine Antriebseinrichtung
dient. Der Kunststoff verformt sich bei der Sterilisation in einem
Autoklaven, so dass das Dentalinstrument nicht mehr in ein Winkelstück
eingesetzt werden kann bzw. eine Führung zwischen dem Dentalinstrument
und dem Winkelstück nicht mehr gewährleistet ist.
Alternativ zeigt der Stand der Technik, die Kunststoffmanschette
ohne metallischen Kern herzustellen oder mit einem Flüssigkeitsreservoir
zu versehen, welches ein weiteres Aufquellen oder Aufplatzen zur
Durchmesseränderung bewirkt. Dem gleichen Zweck dient ein
hydrophiler Ring, welcher ebenfalls zu einer Durchmesservergrößerung
führt. Weiterhin sind Klebeverbindungen zwischen dem Schaft
und einem Anschlussteil vorgesehen, welche sich bei der Sterilisation
bzw. in einem Autoklaven lösen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dentalinstrument der eingangs
genannten Art zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau und einfacher,
kostengünstiger Herstellbarkeit eine Mehrfachverwendung
ausschließt.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst,
die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung.
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Durch
die erfindungsgemäß vorgesehene Formänderung
ist sichergestellt, dass das Dentalinstrument bei Erreichen der
Sterilisationstemperatur sich so verformt, dass es nicht mehr verwendbar
ist.
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Im
Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Dentalinstrumenten,
bei welchen keine Einspannung in ein Winkelstück oder in
eine Antriebseinheit mehr möglich ist, sofern eine vorgegebene
Temperatur (Sterilisationstemperatur) überschritten wurde,
verändert sich das erfindungsgemäße Dentalinstrument
hinsichtlich seiner Form. Es lösen sich somit Teile oder
verformen sich so, dass das Dentalinstrument nicht mehr verwendbar
ist.
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Bei
einer ersten Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass zwischen
dem Schaft und dem Arbeitsteil eine Klebeverbindung vorgesehen ist,
wobei ein stiftartiger, zylindrischer Schaft in eine zentrische Ausnehmung
eines verdickten Kopfes eingesetzt wird. Die Formänderung
besteht darin, dass sich die Klebeverbindung löst. Der
Klebstoff ist dabei so beschaffen, dass er bei dem Sterilisationsprozess
einen Großteil seiner Festigkeit verliert, so dass sich
der zylindrische Schaft von dem Kopf löst.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausgestaltungsvariante
ist vorgesehen, dass angrenzend an die zentrische Ausnehmung eine
Reservoirkammer vorgesehen ist, welche mit einem expansiven Medium,
beispielsweise Wasser, gefüllt ist. Durch die Klebeverbindung
wird die Reservoirkammer während des normalen Betriebes
geschlossen. Bei einer Sterilisation oder in einem Autoklav-Prozess
steigt der Druck im Inneren der Reservoirkammer. Zusätzlich
tritt der oben beschriebene Effekt auf, dass die Festigkeit des
Klebstoffes herabgesetzt wird. Durch den Druck in der Reservoirkammer
wird somit der Schaft aus dem Kopf ausgedrückt und löst sich
von diesem. Hierdurch ist das Dentalinstrument nicht mehr einsatzfähig.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung, welche
zu einer Formänderung führt, besteht darin, dass
ein eine Antriebs- und Mitnehmerfunktion erfüllender Endbereich
des Schaftes als bei Erreichen der Temperatur lösbares
Element ausgebildet ist. Dieses Element kann beispielsweise aus
Kunststoff bestehen und eine Verrastungsnute oder eine Mitnehmerfläche
am Endbereich des Schaftes bilden. Bei der auftretenden Formänderung
ist somit zwar ein Einsetzen in ein Winkelstück möglich,
jedoch nicht eine Verrastung und/oder eine Drehmomentübertragung.
Somit ist das Dentalinstrument nicht mehr axial verriegelbar und
nicht mehr in Drehung versetzbar. Eine nochmalige Verwendung scheidet
dadurch aus.
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Bei
dieser Ausgestaltungsvariante kann eine Formänderung durch
Verformung des lösbaren Elementes und/oder durch dessen
Abfallen und Trennen vom Schaft erfolgen.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Variante besteht darin,
dass der Schaft zweiteilig ausgebildet ist, wobei beide Teile des
Schaftes, nämlich auch insbesondere das lösbare
Element, aus Metall bestehen und die Formänderung durch
Lösen einer Klebeverbindung. Alternativ hierzu können
sowohl der Schaft als auch das lösbare Element aus Kunststoff
gefertigt sein.
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In
einer weiteren Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist vorgesehen,
dass sich die Formänderung des Dentalinstruments dadurch
ergibt, dass der Schaft aus einer Memorylegierung oder einem Material
mit Memory-Eigenschaften gefertigt ist. Hierbei kann der Schaft
aus NiTi, aus Stahl oder aus Kunststoff bestehen. Der Schaft wird
in üblicher Weise in den Kopf (Arbeitsteil) eingeklebt.
Wird nunmehr das Dentalinstrument sterilisiert oder einem Autoklav-Prozess
ausgesetzt, so verliert der Schaft seine vorgegebene Form und kehrt
in die Ursprungsform zurück, welche beispielsweise leicht
gebogen ist, so dass das Dentalinstrument nicht mehr verwendbar ist.
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Der
Schaft kann erfindungsgemäß, wie erwähnt,
aus einem Kunststoffmaterial bestehen, insbesondere einem "Shape-Memory-Kunststoff".
Ein derartiges Kunststoffmaterial dehnt sich bei Erwärmung
beispielsweise aus oder verformt/verbiegt sich, so dass sich der
Durchmesser des Schaftes vergrößert und dieser
somit nicht mehr in ein Winkelstück oder in eine Antriebseinheit
passt.
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Alternativ
hierzu ist es möglich, das Kunststoffmaterial so auszubilden,
dass es sich hinsichtlich weiterer Formeigenschaften oder Festigkeitseigenschaften ändert.
In jedem Falle ist das Kunststoffmaterial so ausgewählt,
dass der Schaft nicht mehr verwendbar ist und somit bei Überschreiten
der vorgegebenen Temperatur das Dentalinstrument nicht mehr einsatzfähig
ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
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1 eine
vereinfachte Seiten-Teilschnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
der Erfindung,
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2 eine
Teilschnitt-Seitenansicht, analog 1 eines
abgewandelten Ausführungsbeispiels,
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3 eine
weitere Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
und
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4 eine
Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels mit einem Schaft
aus einer Memory-Legierung.
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Bei
den Ausführungsbeispielen sind gleiche Teile mit gleichen
Bezugsziffern versehen.
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Das
erfindungsgemäße Dentalinstrument umfasst einen
Kopf 1, welcher als Arbeitsteil ausgebildet ist und mit
zumindest einer Schneide versehen ist. An seinem rückwärtigen
Endbereich umfasst der Kopf 1 eine zentrische Ausnehmung 3,
in welche ein stiftartiger Schaft 2 eingeklebt ist (1).
Die Klebeverbindung löst sich bei Erreichen oder Überschreiten
einer vorgegebenen Temperatur.
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Bei
dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist ergänzend
eine Reservoirkammer 4 vorgesehen, welche mit einem expansiven
Fluid, beispielsweise Wasser, gefüllt ist. Bei Erreichen
der vorgesehenen Temperatur drückt das expandierende Fluid den
Schaft aus der zentrischen Ausnehmung 3, da zu diesem Zeitpunkt
der Klebstoff der Fügeverbindung bereits seine Festigkeit
verloren hat.
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Die 3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem der Schaft 2 an
seinem rückseitigen Ende mit einer Ausnehmung 6 versehen
ist, in welche ein Stift 7 eines lösbaren Elements 5 eingeklebt
ist. Analog zu dem Ausführungsbeispiel der 1 ergibt
sich eine Formänderung durch Lösen der Klebeverbindung.
Die Formänderung erfolgt somit dadurch, dass die Arretierungsnut 8 keine
Axialbegrenzung mehr aufweist, so dass keine Axialarretierung des
Dentalinstruments in einem Winkelstück oder einer Antriebseinheit
möglich ist.
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Bei
dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der
Schaft aus einer Memory-Legierung gefertigt, welche bei Erreichen
einer vorgegebenen Temperatur ihre ursprüngliche nicht-gerade
Form wiederfindet, so dass das Dentalinstrument nicht mehr verwendbar
ist (siehe 4).
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- 1
- Kopf
- 2
- Schaft
- 3
- Zentrische
Ausnehmung
- 4
- Reservoirkammer
- 5
- Lösbares
Element
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Stift
- 8
- Arretierungsnut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005011917
B4 [0005]
- - EP 1582171 A1 [0006]