-
Kunststoffchassis für ein Funk- oder Fernsehempfangsgerät Die Erfindung
bezieht sich auf ein Kunststoffchassis für ein Funk- oder Fernsehempfangsgerät,
das der Aufnahme von Teilen des Empfangsgerätes dient und an dem als Kunststoffspritzteile
ausgebildete profilierte Verbindungsstücke zum Halten von Gehäuseteilen unterschiedlicher
Art und Größe sowie von Bauelementen vorgesehen sind.
-
Es ist bekannt, bei einem Funkempfangsgerät, insbesondere einem Kofferempfänger,
an den Gehäusewandungen Kunststoffspritzteile vorzusehen, die dem Profil der anzubringenden
Bauteile angepaßt sind und an denen diese Bauteile durch Anschrauben festgelegt
werden können. Zum Anschrauben ist es notwendig, in den Verbindungsstücken wenigstens
Durchbrüche, beispielsweise Bohrungen, zum Durchschieben von metallischen Befestigungsteilen
vorzusehen. Obwohl das Einspritzen derartiger Ausnehmungen nicht sehr aufwendig
ist, ist es aber wenigstens erforderlich, ausreichende Randquerschnitte stehenzulassen,
damit die durchbrochenen Verbindungsstücke nicht infolge der Querschnittsschwächung
durch die Durchbrüche wegbrechen können. Weiterhin ist es von Nachteil, daß besondere
Befestigungselemente, beispielsweise Schrauben, zum Festlegen der Bauteile an dem
Gehäuse benötigt werden.
-
Es sind auch elektrische Steckverbinder bekannt. Diese Steckverbinder
bestehen aus einem kastenförmigen Gehäuse, in dem parallel zueinander eine Anzahl
von Kontaktfedem angeordnet ist. In dieses Gehäuse sind zwischen die paarweise angeordneten
Federn Leiterplatten schiebbar, auf die größtenteils beiderseits Kontaktstreifen
in Form von gedruckten Leitungszügen aufgebracht sind. Diese Steckverbinder dienen
zwar in begrenztem Umfang auch der mechanischen Halterung, und zwar insoweit, als
die Platten nur mit leichten Bauelementen bestückt sind. Wesen und Aufgabe der Steckverbinder
ist es aber, einfache und leicht lösbare elektrische Verbindungen zu schaffen, so
daß einzelne Bauteile, an denen sich ein Defekt eingestellt hat, kurzfristig ausgewechselt
werden können.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das n#echanische Festlegen
von einzelnen Bauteilen an einem Chassis weitestgehend zu vereinfachen, indem zusätzliche
mechanische Befestigungselemente fortfallen und die Querschnitte der mechanischen
Verbindungsstücke unkritisch sind.
-
Die gestellte Aufgabe ist bei einem Kunststoffchassis für ein Funk-
oder Fernsehempfangsgerät dadurch gelöst, daß gemäß der Erfindung die Verbindungsstücke
als mechanische Steckverbindungen ausgebildet sind, die aus in das Chassis eingespritzten
parallelen Leisten bzw. Zungen bestehen, und daß zwischen den Leisten gebildete
Nuten Aufnahmen für Zungen der aufzubringenden Teile bilden, während die Zungen
des Chasssis zur Aufnahme der Nuten aufzusteckender Teile dienen.
-
Die Nuten und Zungen bilden nach dem Zusammenstecken eine feste Einheit,
so daß die Nuten und Zungen sich gegenseitig gegen ein Abbrechen stützen. Am einfachsten
ist die mechanisch feste Verbindung dieser Teile durch ein Zusammenkleben herbeizuführen.
Es ist jedoch nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung auch möglich,
die Leisten und Zungen durch plastische Verformung unlösbar miteinander zu verbinden.
Auch sind Widerhaken und Ausnehmungen für die Widerhaken im Fall von leichteren
zu befestigenden Bauteilen möglich. Durch die Verwendung derartiger mechanischer
Steckverbindungen können selbst von ungelernten Arbeitskräften verschiedene Gerätetypen
mehr oder weniger komplett zusammengesteckt werden, wenn nur die einzelnen zusammengehörigen
Aufbauteile bereitliegen.
-
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können schließlich
auch noch weitere aufsteckbare Geräteteile als Träger ganzer Baueinheiten ausgebildet
sein. So kann der aufsteckbare Skalenrahmen gleichzeitig Träger der Skalenplatte,
des Skalenantriebes, der Skalenbeleuchtung und der Abstimmelemente sein. Auf diese
Weise läßt sich ein komplettes Gerät fast nur durch Zusammenstecken aufbauen, was
insbesondere im Hinblick auf einen variablen Gehäuseaufbau nicht nur für Rundfunk-
und Fernsehgeräte, sondern beispielsweise auch für Steuergeräte äußerst günstig
ist.
-
Die Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
F i g. 1 zeigt eine Draufsicht auf das Kunststoffchassis nach
der Erfindung;
F i g. 2 zeigt einen in das Chassis einsteckbaren
Rahmenteil; F i g. 3 bis 7 zeigen verschiedene Einsatzmöglichkeiten
des Chassis nach der Erfindung bei elektrischen Rundfunk- und Fernsehempfangsgeräten.
-
Das Chassis nach der Erfindung besteht aus einer rechteckigen Platte
1 und einem diese umschließenden hochstehenden rahmenartigen Rand
3. Der hochstehende Rand des aus Kunststoff gespritzten Chassis bildet dabei
einen Teil der Außenwand eines elektrischen Gerätes.
-
An der Vorderseite 5 des Randes 3 sind öffnungen
7 zum Durchführen von Tasten und Achsen vorgesehen. Innerhalb des hochstehenden
Randes sind in das Chassis verschiedenartige Leisten eingespritzt. Die hinter der
Vorderseite 5 der Vorderwand befindlichen Leisten 9 bilden dabei zusammen
mit der Vorderwand Nuten 11, 12, in die der in F i g. 2 dargestellte,
den Skalenausschnitt begrenzende und die Skala tragende Rahmen 13 mit Befestigungszungen
14 eingeschoben ist. Der Rahmen kann gleichzeitig Träger des Skalenantriebes, der
Skalenbeleuchtung und der Abstimrnelemente sein. Je nachdem, was für eine Größe
das zu bildende Gerät haben soll, greifen die Zungen 14 dabei in die mittleren Nuten
11 oder in die weiter außen liegenden Nuten 12 ein. Weitere Leistungspaare
15 bilden Nuten 16, in die mit nicht dargestellten Lautsprechern versehene
Schallwände einschiebbar sind. Andere Leistenpaare 17, 19 dienen beispielsweise
dem Befestigen des Gerätetransformators oder einer Ferritantenne. Weiterhin sind
auch noch Winkelleisten 21 vorgesehen, zwischen denen die nicht dargestellte gedruckte
Schaltungsplatte des Gerätes einklemmbar ist. Schließlich sind an der Platte
1 auch noch Zungen 22 vorhanden, die in nicht dargestellte Nuten von weiteren
nicht dargestellten Bauelementen einschiebbar sind.
-
Die Leisten 9 und 15 bis 21 können dabei mit vorspringenden,
nicht dargestellten Nasen versehen sein, die in entsprechende Ausnehmungen der zugehörigen
Zungen eingreifen. Ein ungewolltes Lockern der eingesetzten Bauteile ist damit dann
ausgeschlossen. Zu einer noch ablössichereren mechanischen Steckverbindung kommt
man dann, wenn das Chassis aus einem thennoplastischen Kunststoff besteht und die
mechanische Steckverbindung nach dem Zusammenstecken thennoplastisch verformt wird.
Eine solche Verformung wird aber nur für die Teile in Betracht kommen, die später
selbst bei Reparaturen nicht mehr gelöst zu werden brauchen.
-
Das Kunstsstoffchassis dient als Grundbaustein für die in den F i
g. 3 bis 7 dargestellten elektrischen Geräten. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach F i g. 3 bildet dabei ebenso wie bei dem Ausführungsbeispiel nach F
i g. 4 das Chassis die Grundfläche des Gerätes, auf das das restliche Gehäuse
23 nach der Bauteilmontage haubenartig aufgesetzt werden kann. Die beiden
Geräte weisen dabei unterschiedlich große Rahmen 13 auf, die beispielsweise
wieder selbsttragende Gestelle für die Skalenplatte, den Skalenantrieb, die Beleuchtung
und den Abstimmkondensator bilden.
-
Bei den Geräten nach den F i g. 5 und 6 stehen Gehäuseteile
25 seitlich über das Chassis über. In diesen überstehenden Teilen können
die Lautsprecher beispielsweise bei Stereogeräten untergebracht sein.
-
Die F i g. 7 veranschaulicht schließlich, wie das Chassis als
Grundbaueinheit in ein Fernsehempfangsgerät einsetzbar ist.