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Verfahren und Anordnung zur Aufprojektion eines Hintergrundes bei
Film- oder Fernsehaufnahmen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung
zur Aufprojektion eines Hintergrundes bei Film- oder Fernsehaufnahmen mit einem
Aufnahme- und einem Projektionsgerät.
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Bei den bekannten Aufprojektionsverfahren befindet sich das aufzunehmende
vordergründige Bildgeschehen, beispielsweise eine Person, vor der Projektionswand,
auf die mit Hilfe eines Projektionsgerätes und eines teildurchlässigen Spiegels
das Hintergrundbild projiziert wird. Das Aufnahmegerät nimmt dabei gleichzeitig
durch den teildurchlässigen Spiegel hindurch sowohl das gesondert beleuchtete vordergründige
Bildgeschehen als auch das vom Projektionsgerät auf die Projektionswand projizierte
Hintergrundbild auf. Die Einspiegelung des im allgemeinen von einem Dia stammenden
Hintergrundbildes erfolgt dabei achsengleich mit dem Aufnahmegerät. Die verwendete;
autakollimatorische Projektionswand besteht aus> 'kleinen, auf der Rückseite verspiegelten
oder etwa. zur Hälfte in eine reflektierende Oberfläche eingebetteten Glaskügelchen,
deren Brechungsindex :optimal mit etwa 1;8 bis 1,9 bemessen ist. .
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Bei den bekannten Anordnungen werden zur Aufprojektion eines umbewegten
Hintergrundes vorgefertigte Dia-Aufnahm-en -"desselben und zur Aufprojektion eines
bewegten. Hintergrundes vorgefertigte Filmaufnahmen 'desselben verwendet, die mit
Hilfe eines Diaprojektors,: bzw. eines Filmprojektors während der- AufnahtÜe . der:
Bildszene im Vordergrund auf die Projektibnsleinwand projiziert werden. Beide bekannte
Aafpräjektionsverfahren weisen insbesondere- folgende' schwerwiegende Nachteile
auf, die z. B. die Anwendung der Aufprojektion im aktuellen Fernseheinsatz-. (Life-Sendungen)
nur sehr begrenzt ermöglichen abzw: ausschließen: Eine Anpassung des'Xontrastes-de
von einem: Dia oder von einem Bildfilnisfreifen auf -die Projektionswand projizierten
'I=lintergründes an die Szene im Vordergrund -ist sehr Ütüständlich und nur 'dadurch
möglich, daß von den ,'vorgefertigten Dia-Bildern bzw. Filmstreifen Kopien mit einer
passenden =Gradation angefertigt werden.
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Weiterhin machen die Geräusche der Kühlveptilatoren eines Diaprojektors
bzw. Laufgeräusche eines Filmprojektors häufig eine direkte, gleichzeitig mit der
Bildaufnahme erfolgende Tonaufnahme unmöglich, so daß in der Regel die Tonaufnahme
entweder vor oder nach der Bildaufnahme durchgeführt wird. Als Folge hiervon ist
eine sehr umständliche Nachsynchronisierung erforderlich oder muß zur Herstellung
des Synchronismus zwischen Bild- und Tonaufzeichnung die Tonaufnahme, nach dem Playback-Verfahren
erfolgen.
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Schließlich besteht ein weiterer Nachteil darin, daß die Bedienung
der Dia- und Filmprojektoren im Studio vielfach sehr umständlich ist und den Aufnahmebetrieb
stört und daß eine betrieblich sehr erwünschte Fernbedienung der Dia- und Filmprojektoren.
nur mit einem sehr großen Aufwand durchführbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten betrieblichen
Nachteile zu vermeiden und insbesondere während der Aufnahme einer Bildszene mit
aufprojiziertem Hintergrund dessen Kontrast laufend und beliebig sowie fernbedienbar
an die Bildszene im Vordergrund anzupassen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei Verwendung
eines Fernseh-Projektionsempfängers als Projektionsgerät die Gradation des projizierten
Hintergrundes durch Änderung der Gradationskurve des Bildgebers und Empfängers beeinflußbar
ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der Zeichnung erläutert.
In bekannter Weise sind in einem Studio eine Fernsehkamera 1, ein Projektionsgerät
2 mit Projektionsoptik 3 und ein -teildurchlässiger Spiegel 4 so vor den aufzunehmenden
Gegenständen 5 und der hinter diesen aufgestellten Projektionswand 6 angeordnet,
daß das Strahlenbündel des - Projektionsgerätes 2 bzw. seiner Optik 3 vom Spiegel
4 in die Aufnahmeachse der Kamera umgelenkt und auf die Projektionswand 6 gespiegelt
wird und daß die Kamera 1 durch den Spiegel 4 hindurch die Gegenstände 5 und das
auf die Projektionswand 6 projizierte Hintergrundbild aufnimmt. Als Projektionsgerät
wird ein Fernseh-Projektionsempfänger 2 verwendet, der seine Bild- und Synchronsignale
über
den Regieraum von einem vorzugsweise außerhalb des Studios aufgestellten beliebig
wählbaren Bildgeber 7 erhält und dessen Schirmbild 3 vom Spiegel 4 auf die Projektionswand
6 gespiegelt bzw. projiziert wird.
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Zur Fernbedienung der Einstellung des Projektionsempfängers 2 sind
dessen Einstellelemente insbesondere für die Einstellung und Änderung seiner Gradatonskurve,
d. h. für alle die Grädation seines Schirmbildes bestimmenden Werte, wie Schwarzwert,
Gradationsentzerrung und Spitzenhelligkeit, räumlich und konstruktiv in einem gesonderten
Bedienungsgerät 8 vereinigt, das z. B. im Bildregieraum, d. h. außerhalb des Studios
aufgestellt und bedient werden kann und das die Möglichkeit bietet, vom BÜdregieraum
aus den Kontrast des aufprojizierten Hintergrundes an die aufzunehmende Bildszene
(Gegenstände 5) anzupassen.
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Eine weitere Möglichkeit, die Gradation des aufprojizierten Hintergrundes
an die Kontrastverhältnisse der aufzunehmenden Gegenstände 5 anzupassen, besteht
außerdem und zusätzlich noch darin, daß auch die Gradationskurve des jeweiligen
Bildgebers 7 in bekannter Weise und mit dieser die Gradation des Schirmbildes des
Empfängers 2 verändert wird. Um mit der Änderung der Gradationskurve des Projektionsempfängers
2 und/oder des Bildgebers 7 eine feinabgestufte Anpassung des Kontrastes des Hintergrundes
an die Büdszene 5 zu erreichen, ist es zweckmäßig und vorteilhaft, die Helligkeit
des aufprojizierten Hintergrundes durch Verwendung eines teildurchlässigen Spiegels
4 zu erhöhen, dessen Reflexion größer als seine Transparenz ist.
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Die mit der Erfindung erzielten- Vorteile bestehen insbesonders darin,
daß bei Verwendung eines als Projektionsgerät für die Aufprojektion eines Hintergrundes
dessen Kontrast fernbedenbar und vor allem auch während der Aufnahme des Bildgeschehens
- laufend und ohne Störung der Bildaufzeichnung an das vordergründige Bildgeschehen
bzw. an die im Studio gegebenen Kontrastverhältnisse angepaßt werden kann und daß
außerdem gleichzeitig mit der Bildaufnahme auch eine störungsfreie direkt Tonaufnahme
durchgeführt werden.kann. -Weiterhin können sämtliche in einem Studio vorhandenen
Bildquellen, wie Fernsehkameras, --Diaabtaster, -Filmabtaster, -Epidiaskope und;
magnetische Bildaufzeichnungsanlagen als Bildgeber verwendet werden und über vorhandene
Bildmischer und Kreuzschienen wahlweise einzeln oder in Koriibination auf den: Projektionsempfänger
geschaltet werden, so daß z. B. während der Bildaufnahme in ein auf die Projektionswand-
projiziertes Hintergrundbild noch. vor dessen Aufprojektion ein hon einem zweiten
Bildgeber geliefertes Bild -eingeblendet werden kann.
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1VIit dieser Technik ergibt sieh eine beachtliche Erleichterung des
Produktionsablaufes und insbesondere im. aktuellen Dienst eine Erweiterung der Gestaltungsmöglichkeiten
für den aufprojizierten Hintergrund. Schließlich wird durch das erfindungsgemäße
Verfahren der Raumbedarf einer Aufprojektionsanlage verkleinert, insbesondere dann,
wenn, wie in der Figur angedeutet ist, der Projektionsempfänger mit senkrecht verlaufender
Projektionsachse unterhalb des Spiegels 4 angeordnet wird.
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Bei einer praktisch ausgeführten, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeitenden Aufprojektionsanlage werden bei Verwendung einer Superorthikon-Aufnahmekamera
sowie einer Projektionswand mit autokollimatorischen Teilchen folgende Qualitätseigenschaften
erzielt: Reflektierte Leuchtdichte in den Weißspitzen etwa 500 asb, bei einer Projektionswand
von 1,5 X 2 m, Mödülationstcefe.bei 5 MHz etwa 40e/0; .Kontrast bis zu 1: 20, je
nach" Studiolicht, 'd.-h. das projizierte »Schwarz« liegt einige Prozent über dem
möglichen Schwarz im Studiovordergrund. Für die. Projektion ist die zusätzliche"Streulichtquelle
neben dem: Spiegel, der Wand und der Projektionsoptik vor -ällem -die Bildröhre
selbst. Die Helligkeitsverteirürig des projizierten Hintergrindes ist sehr- gleichmäßig,
so daß nur ein geringer Randabfall auftritt.
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Die Ausleuchtung des Vordergrundes- beträgt bei den vörstehend genannten
Daten für die Projektiön etwa 1000 Lux. Will hui größere Projektibnswände verwenden,
so kann man noch.' etwa 50,01o Reserve in. der Röhre des Fernseh-Projektiönsempfängers
ausnutzen- sowie mit kleineren Beleuchtungsstärken im Studio arbeiten, denn in der
Fernsehkamera liegt noch mindestens bin Faktor Z, bis etwa bei Blende 5,6 die sinnvoll--
Grenze erreicht -wird-.
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An Stelle einer Superortliikon-Kamera kann auch eine, Plumbikon=Kamera
verwendet werden. Dabei ergibt sich eine etwas bessere Halbtonwiedergabe-und eire
-besserer Störabstand; dem- steht eine' etwas geringere Schärfe gegenüber.