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Verfahren und Einrichtung zur Darstellung und/oder Aufzeichnung des
gleichzeitigen Verlaufes der während eines sehr kurzen Zeitintervalls auftretenden
Intensitätsänderung an mehreren Punkten einer linienförmigen Strahlungsquelle Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Darstellung und/oder Aufzeichnung
des gleichzeitigen Verlaufes der während eines sehr kurzen Zeitintervalls auftretenden
Intensitätsänderung an mehreren verschiedenen, längs ihrer wirksamen Erstreckungsverteilung
liegenden Punkten einer linienförmigen Strahlungsquelle.
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Um den Verlauf einer sich schnell ändernden, eindimensionalen Energieverteilung,
z. B. eines Spaltbildes od. dgl., darzustellen, hat man sich bisher verschiedener
Verfahren bedient.
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Ein bekanntes Verfahren besteht beispielsweise darin, das Spaltbild
auf eine photographische Schicht abzubilden und diese während des zu erfassenden
Zeitintervalls schnell senkrecht zum Spaltbild zu bewegen. Man erhält dadurch ein
zweidimensionales Bild, dessen eine Koordinate die Intensität in Längsrichtung der
Energieverteilung, also beispielsweise des beleuchteten Spaltes, und dessen andere
Koordinate die Änderungen der Energie eines bestimmten Punktes des Spaltes darstellt;
ähnliche Ergebnisse lassen sich auch mit Drehspiegelkameras u. dgl. erzielen. Diese
Verfahren haben den Vorzug einer hohen Bildauflösung, ihrer Anwendbarkeit sind jedoch
wegen der mechanisch bewegten Teile und der begrenzten Empfindlichkeit der photographischen
Schicht Grenzen gesetzt. Außerdem eignen sich diese Verfahren schlecht zur fortlaufenden
Überwachung von kurzdauernden Vorgängen, die sich periodisch wiederholen.
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Zur Darstellung schnell verlaufender Vorgänge hat man sich auch bereits
rein elektrisch arbeitender Anordnungen bedient, die beispielsweise einen Bildwandler
oder Speicheranordnungen, wie sie bei Fernsehaufnabmeröhren gebräuchlich sind, enthalten.
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Speichernde Anordnungen sind jedoch verhältnismäßig träge und eignen
sich daher nicht für extrem schnell verlaufende Vorgänge, während bei Bildwandlern
das Auflösungsvermögen etwa umgekehrt proportional dem erzielbaren Verstärkungsfaktor
ist, d. h. also, daß das Auflösungsvermögen mit der Intensität der Primärenergie
abnimmt.
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Es ist ferner bei seismischen Bodenuntersuchungen bekannt, eine Anzahl
von Signalen, die von einer gleichen Anzahl von Geophonen (seismischen Schwingungsaufnehmern)
gleichzeitig erzeugt werden, auf einer entsprechenden Anzahl von in Vorschubrichtung
aufeinanderfolgenden Abschnitten eines Aufzeichnungsträgers aufzuzeichnen. Hierzu
können die Geophone beispielsweise jeweils mit einem Magnetkopf verbunden sein.
Die Magnetköpfe sind dann im Abstand voneinander längs eines Magnetbandes angeordnet,
das im Verlauf einer Aufzeichnung um eine dem Abstand zwischen zwei Magnetköpfen
entsprechende Strecke vorgeschoben wird.
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Zur Auswertung der so aufgezeichneten Signale werden diese getrennt
wiedergegeben und, gegebenenfalls nach Einstellung der gegenseitigen Phasenlage,
miteinander vereinigt.
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Durch dieses Verfahren soll die Verwendung mehrerer paralleler Speicherspuren,
die damals anscheinend technisch noch nicht sicher beherrscht werden konnte, vermieden
werden. An eine serienmäßige Wiedergabe der hintereinander aufgezeichneten Signalgruppen
ist im bekannten Fall nicht gedacht, sie wäre bei seismischen Untersuchungen auch
nicht sinnvoll.
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In der Meßtechnik ist es ferner bekannt, mehrere gleichzeitig ablaufende
Vorgänge mit Hilfe von Mehrfach-Oszillographen oder Mehrfach-Schreibern darzustellen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Einrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit der sehr rasch ablaufende
Intensitätsänderungen und sehr kurze Zeitintervalle mit relativ geringem apparativem
Aufwand erfaßt werden können.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Darstellung und/oder Aufzeichnung
des gleichzeitigen Verlaufes der während eines sehr kurzen Zeitintervalls auftretenden
Intensitätsänderung an mehreren verschiedenen, längs ihrer wirksamen Erstreckungs-
verteilung
liegenden Punkten einer linienförmigen Strahlungsquelle gemäß der Erfindung dadurch
erreicht, daß die von den einzelnen Punkten ausgehende Strahlung, vorzugsweise nach
Umsetzung in entsprechende elektrische Signale, um festgelegte Zeitintervalle verzögert
wird, welche von Punkt zu Punkt um einen wenigstens annähernd konstanten Betrag
ansteigen, der mindestens gleich der Dauer des sehr kurzen Zeitintervalls bemessen
ist, und daß die verzögerten Signale in an sich bekannter Weise nacheinander dargestellt
und/oder aufgezeichnet werden.
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Eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß die von den einzelnen Punkten der linienförmigen Strahlungsquelle ausgehende
Strahlung oder die hieraus erzeugten elektrischen Signale jeweils getrennten Verzögerungseinrichtungen
zugeführt sind, deren Verzögerungszeiten sich von Verzögerungseinrichtung zu Verzögerungseinrichtung
um eine Zeitspanne, die mindestens gleich der Dauer des sehr kurzen Zeitintervalls
ist, unterscheiden, und daß die Ausgänge aller Verzögerungseinrichtungen mit einer
Einrichtung zur Darstellung und/oder Aufzeichnung gekoppelt sind.
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Eine andere Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die von den einzelnen Punkten der linienförmigen
Strahlungsquelle ausgehende Strahlung oder die hieraus erzeugten elektrischen Signale
jeweils getrennten Verzögerungseinrichtungen mit unter sich gleichen Verzögerungszeiten,
die mindestens gleich der Dauer des sehr kurzen Zeitintervalls sind, zugeführt sind,
daß der Ausgang einer ersten Verzögerungseinrichtung mit einer Einrichtung zur Darstellung
und/oder Aufzeichnung gekoppelt ist und daß die Ausgänge der übrigen Verzögerungseinrichtungen
jeweils mit dem Eingang der vorangehenden Verzögerungseinrichtung gekoppelt sind.
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Weitere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Verzögerung der Primärenergie oder der durch Umwandlung aus dieser
erzeugten elektrischen Energie kann durch Änderung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit
der Energie und/oder der zu durch: laufenden Strecke bewirkt werden. Das der Erfindung
zugrunde liegende Prinzip läßt sich daher auf die verschiedensten Energieformen
anwenden, die Primärenergie kann beispielsweise elektromagnetische oder Korpuskularstrahlung
oder unter Umständen auch kinetische Energie, wie Druck, Wärme, Schall, sein. Die
Begriffe »rasch« und »sehr kurz« sind daher relativ im Hinblick auf die in Betracht
kommenden Energieformen und ihre Fortpflanzungsgeschwindigkeit zu verstehen.
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Das bevorzugte Anwendungsgebiet der Erfindung ist jedoch die Darstellung
von Strahlungsbildern, insbesondere aus optischer Wellenstrahlung.
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Die Erfindung soll nun an Hand der Zeichnung in Verbindung mit nicht
einschränkend auszulegenden Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Grundprinzips des Verfahrens
gemäß der Erfindung und F i g. 2 bis 6 schematische Darstellungen von Einrichtungen
gemäß der Erfindung zur Ausübung des an Hand von F i g. 1 erläuterten Verfahrens.
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In F i g. 1 ist links eine in erster Näherung linien-
förmige Energiequelle
10 in Form eines Spaltes perspektivisch dargestellt. Zur Vereinfachung der Darstellung
soll angenommen werden, daß eine Längsauflösung des einen Bildpunkt breiten Spaltbildes
in vier Bildpunkte 11 bis 14 genügen soll. Ferner soll angenommen werden, daß die
EnergiequellelO nur während eines kurzen Zeitintervalls z Energie abgibt.
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Falls die Energiequelle diese Eigenschaft nicht von Natur aus besitzt,
kann sie mit einem geeigneten Verschluß versehen sein.
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Die einzelnen »Objektpunkte« 11 bis 14 der Energieverteilung liefern
also Energieimpulse, die mit 21 bis 24 bezeichnet sind. Während des Zeitintervalls
z, also der Impuls dauer, soll sich ein Merkmal der Energie ändern, und diese Änderung
soll, getrennt für die einzelnen Objektpunkte 11 bis 14, zur Darstellung gebracht
werden. Das sich ändernde Merkmal der Energie kann die Intensität sein, ferner bei
einer Wellenstrahlung oder einem periodischen mechanischen Vorgang die Frequenz
oder im Falle einer Korpuskularstrahlung auch die Teilchenenergie oder Dichte.
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Die von den Objektpunkten 11, 12, 13, 14 abgegebenen Energieimpulse
21, 22, 23 bzw. 24 werden nun schrittweise um einen vorzugsweise wenigstens annähernd
konstanten Betrag verzögert, und zwar wird der Impuls 21 nicht verzögert, der Impuls
22 um die Zeitdauerdt, der Impuls 23 um die Zeitdauer 2dt und der Impuls 24 um die
Zeitdauer 3 X t. Die vorher gleichzeitig auftretenden Energieimpulse 21 bis 24 folgen
daher nach der Verzögerung im Abstand von A t aufeinander, wie die Impulse 21' bis
24' zeigen, die in einem Zeitpunkt dargestellt sind, bei dem der letzte Impuls 24'
gerade die zugehörige Verzögerungseinrichtung durchlaufen hat. Bis hierher waren
die Energien der einzelnen Abschnitte der Energieverteilung, d. h. der Objektpunkte
11 bis 14, in getrennten Kanälen 15 bis 18 übertragen worden. Nun werden die getrennten
Kanäle zu einem einzigen Kanal 19 vereinigt, der die aufeinanderfolgenden Impulse
führt, wie bei 21" bis 24" dargestellt ist.
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Der Betragdt, um den sich die einzelnen Verzögerungszeiten für die
verschiedenen Impulse unterscheiden, soll mindestens gleich der Impulsdauer z, gegebenenfalls
zuzüglich einer gewissen Zeitspanne A z sein, über deren Dauer noch genaue Angaben
gemacht werden.
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Der auf diese Weise erzeugte Impulszug wird nun zur Modulation eines
Elektronenstrahles verwendet, der in einer Oszillographenanordnung 25, vorzugsweise
nach Art eines Fernsehrasters, über einen Bildschirm 26 abgelenkt wird, d. h., der
Elektronenstrahl schreibt eine Reihe von untereinanderliegenden Zeilen 31 bis 34.
Die Zeilendauer soll wenigstens annähernd der Impulsdauer z entsprechen, und die
Zeitspanne A r muß mindestens gleich der für den Zeilenrücklauf benötigten Zeitdauer
sein.
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Die Modulation des Elektronenstrahles ist vorzugsweise eine Intensitätsmodulation,
so daß sich die Helligkeit längs der Zeitbasis oder der einzelnen Zeilen in Abhängigkeit
von den Änderungen des darzustellenden Merkmales der Energieverteilung ändert.
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Die Modulation kann jedoch auch aus einer Ablenkung senkrecht zur
Zeit- oder Zeilenablenkung bestehen, die dann der Rasterablenkung überlagert wird.
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Um die Modulation des Elektronenstrahles ausführen zu können, muß
die Primärenergie der Quelle
10 zu irgendeinem geeigneten Zeitpunkt
in elektrische Energie in Form einer Spannung umgewandelt werden. Diese Umwandlung
kann vor oder nach der Verzögerung durchgeführt werden, wie die folgenden Beispiele
zeigen.
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Das beschriebene Verfahren ermöglicht also, ohne mechanisch bewegte
Teile und ohne statische Speicherung, gleichzeitig ablaufende Merkmalsänderungen
einer Anzahl von Objektpunkten 11 bis 14 nacheinander zur Darstellung zu bringen.
Die Darstellung kann in periodischen Abständen wiederholt werden, die mindestens
gleich der maximalen Verzögerungsdauer zuzüglich der Dauer des Zeitintervalls und
der Rücklaufzeit, also bei der bevorzugten Ausführungsform der Rasterrücklaufzeit
ist.
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F i g. 2 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform einer Einrichtung
zur Ausübung des an Hand von F i g. 1 erläuterten Verfahrens gemäß der Erfindung.
Es sei dabei angenommen, daß die Aufgabe gestellt sei, den Verlauf der Inteisität
einer Plasmaentladung während eines bestimmten, kurzen Zeitintervalls t längs eines
repräsentativen Querschnittes zu messen.
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Die Plasmaentladung möge in einem nur schematisch angedeuteten Gefäß
40 erzeugt werden, das mit einem spaltförmigen Austrittsfenster 10' versehen sein
soll, das so angeordnet ist, daß Strahlung aus dem interessierenden Entladungsbereich
austreten kann.
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Bei dem dargestellten Beispiel möge es sich um optische Strahlung
zwischen dem Vakuum-UV und dem mittleren Infrarot handeln. Aus der emittierten Gesamtstrahlung
des Plasmas kann gewünschtenfalls ein enger Spektralbereich durch an sich bekannte
Mittel ausgeblendet werden.
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Das Austrittsfenster 10', das als leuchtender Spalt angesehen werden
kann, wird durch eine nur schematisch angedeutete Optik 41 auf eine Anzahl von photoempfindlichen
Einrichtungen, hier vorzugsweise Multipliers 42 bis 45, abgebildet. Die Anzahl der
photoempfindlichen Einrichtungen richtet sich wieder nach der in Längsrichtung des
Spaltes 10' geforderten Auflösung. Der Ausgang des ersten Multipliers 42 ist über
eine Verzögerungsschaltung 46 und einen Verstärker 47 mit dem Ausgang des zweiten
Multipliers 43 verbunden, der seinerseits über eine zweite Verzögerungseinrichtung
48 und einen zweiten Verstärker 49 mit dem Ausgang des dritten Multipliers 44 verbunden
ist usw. bis zum Ausgang des letzten, hier vierten Multipliers 45, der direkt mit
dem Eingang einer Oszillographenanordnung 25' verbunden ist. Der Verstärkungsgrad
der Verstärker47, 49 usw. ist so bemessen, daß die Dämpfung und/oder der Phasengang
der mit ihnen in Reihe geschalteten Verzögerungseinrichtungen 46 bzw. 48 usw. sowie
etwaige Empfindlichkeitsunterschiede der photoempfindlichen Einrichtungen kompensiert
werden.
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Die Arbeitsweise der in F i g. 2 dargestellten Einrichtung ist in
Verbindung mit den an Hand von F i g. 1. gegebenen Erläuterungen leicht zu verstehen.
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Die Aufteilung der etwa linienförmigen Energieverteilung längs des
Spaltes 10' erfolgt durch die diskreten, lichtempfindlichen Einrichtungen 42 bis
45.
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Falls die Energieemission aus dem Spalt 10' nicht von Natur aus auf
ein kurzes, bestimmtes Zeitintervall beschränkt ist, wird die interessierende Zeitdauer
durch irgendeinen Verschluß ausgeblendet. Es kann sich dabei um einen Kerrzellenverschluß
im Weg der optischen Strahlung zwischen dem Spalt 10' und den
photoempfindlichen
Einrichtungen 42 bis 45 handeln; vorzugsweise wird jedoch die Betriebsspannung der
photoempfindlichen Einrichtungen, also beispielsweise die Betriebsspannung der Multipliers
42 bis 45, durch eine schematisch dargestellte Impulsquelle 50 getastet.
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Im Betrieb treten an sämtlichen Ausgängen der photoempfindlichen
Einrichtungen 42 bis 45 gleichzeitig Ausgangsimpulse entsprechend der Intensität
der linienförmigen Strahlungsquelle 10' auf. Der Ausgangsimpuls der Einrichtung
45 gelangt dabei ohne Verzögerung zum Oszillographen 25'. Der Ausgangsimpuls der
Einrichtung 44 muß zuerst die Verzögerungseinrichtung 51 durchlaufen und erscheint
am Verbindungspunkt 52 erst, nachdem der Impuls von der Einrichtung 45 schon zu
Ende ist. Entsprechendes gilt für die von den Einrichtungen 43 und 42 gelieferten
Impulse. Dem Eingang des Oszillographen 25' wird also eine Reihe von beabstandeten
Impulsen entsprechend der Impulsreihe 21" bis 24" in F i g. 1 zugeführt. Der Elektronenstrahl
im Oszillographen 25' wird wie in Fig. 1 so abgelenkt, daß eine Anzahl von untereinanderliegenden
Zeilen geschrieben wird.
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Jeder einzelne Ausgangsimpuls der Einrichtungen 45 bis 42 moduliert
den Strahl während eines Zeilenhinlaufes. Der Zeilenrücklauf erfolgt in der Pause
1 z (F ig. 1) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Impulsen. Wenn der Strahl in der
Intensität moduliert wird, entspricht die auf dem Bildschirm des Oszillographen
25' wiedergegebene Darstellung in etwa einer Drehspiegelaufnahme. Die Zeilenablenkung
kann in üblicher Weise getriggert werden, man kann auch der Verzögerungsanordnung
einen Vorimpuls zuführen, der die Zeilenablenkung auslöst. Die eine Torschaltung
G, eine Verzögerungseinrichtung T und einen Verstärker V enthaltende Reihenschaltung
war bisher nicht erwähnt worden. Diese Reihenschaltung dient vor allem bei visueller
Beobachtung des Schirmbildes dazu, den Impulszug mehrmals umlaufen zu lassen, so
daß theoretisch eine unbegrenzte Wiederholung der Darstellung des einmaligen Vorganges
möglich wäre. In der Praxis wird der Impulszug beim mehrmaligen Durchlaufen der
Verzögerungsanordnung natürlich mehr und mehr verzerrt.
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Eine visuelle Beobachtung wird aber auch schon durch wenige Wiederholungen
sehr erleichtert, für Justierarbeiten genügt auch häufig eine ungenauere, mehr qualitative
Wiedergabe. Die Anzahl der Umläufe kann durch die Schleuse G gesteuert werden, die
z. B. einen Zähler enthalten kann, der abschaltet, wenn eine bestimmte Impulszahl
durchgelaufen ist.
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Bei dem in F i g. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel wird nicht
das elektrische Signal, in das die Primärenergie zur Modulation des Elektronenstrahles
verwandelt wird, verzögert, sondern die Primärenergie selbst. Es sei auch hier angenommen,
daß die Primärenergie optische Strahlung ist.
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Die Primärstrahlung möge wieder aus einer spaltförmigen Quelle 10
stammen und in Form eines wenigstens annähernd parallelen Strahles austreten.
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Die Strahlung durchläuft dann eine Verzögerungsanordnung 60, in der
die verschiedenen Abschnitte der Strahlung längs des Spaltes 10 um verschiedene
Zeiten verzögert werden. Nach Durchlaufen der Verzögerungsanordnung 60 wird die
Strahlung durch eine nur schematisch dargestellte Optik 64 auf eine einzige strahlungsempfindliche
Einrichtung 65 fokussiert, an deren Ausgang dann wieder ein Impulszug
abnehmbar
ist, der in der beschriebenen Weise mittels eines Oszillographen 25 dargestellt
wird.
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Die Vergrößerungseinrichtung 60 kann eine Anzahl von Lichtleiterstrecken
61, 62, 63 enthalten, die aus Quarz- oder Kunststoffstäben, Faserbündeln, Rohren
oder Schläuchen, die mit einer hochbrechenden Flüssigkeit gefüllt sind, usw. bestehen.
Die Länge und/ oder der Berechnungsindex der Lichtwege wird so gewählt, daß die
Laufzeit von Stab zu Stab um einen bestimmten Betrag A t zunimmt. Die Strahlung
vom ersten Abschnitt 11 der spaltförmigen Strahlungsquelle 10 gelangt unmittelbar
zur photoempfindlichen Einrichtung 65, die wieder ein Multiplier sein kann, die
Strahlung vom Abschnitt 12 durchläuft einen Lichtleiter 61, der sich um die Zeitdauer
d t verzögert; die Strahlungsenergie aus dem Abschnitt 13 wird durch den Lichtleiter
62 um die Zeitdauer 26 t und die Energie aus dem Abschnitt 14 durch den Lichtleiter
63 um die Zeit 3 A t verzögert. Die Lichtleiter 61 bis 63 können gebogen, z. B.
aufgewickelt sein und enden dann vorzugsweise alle direkt am Eintrittsfenster der
Zelle 65.
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Wenn bei der in F i g. 3 - dargestellten Anordnung ein Verschluß
nötig ist, muß er vor der Verzögerungsanordnung 60 angeordnet werden. Als Verschluß
dient vorzugsweise eine Kerrzellenanordnung 66.
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Die Energie aus den Abschnitten 11 bis 14 wird infolge der verschiedenen
zu durchlaufenden Strecken und Medien auch verschieden stark geschwächt werden.
Um diese Schwächung auszugleichen, wird vorzugsweise in den Weg des elektrischen
Signals ein Verstärker 67 mit veränderlichem Verstärkungsgrad geschaltet. Der Verstärkungsgrad
des Verstärkers kann von Impuls zu Impuls stufenweise erhöht werden. Bei einer größeren
Anzahl von Abschnitten, in die die Energieverteilung unterteilt wird, ist es jedoch
auch möglich, die stufenweise Änderung durch eine lineare zu ersetzen. Der Verstärkungsgrad
des Verstärkers 67 kann dann einfach entsprechend der Ablenkung des Elektronenstrahles
senkrecht zur Zeilenrichtung, z. B. direkt durch die Rasterablenkspannung oder eine
dieser proportionalen Spannung, gesteuert werden.
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F i g. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei
der ebenfalls die primäre optische Strahlungsenergie verzögert wird. Die Anordnung
nach F i g. 3 stellt in gewisser Hinsicht ein Analogon zu F i g. 2 dar, da die Strahlungsenergie
von den einzelnen Abschnitten nicht verschiedene, individuelle Verzögerungsstrecken
durchläuft, sondern eine sukzessive, ansteigende Anzahl von wenigstens annähernd
gleichen Verzögerungsstrecken.
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Es soll wieder angenommen werden, daß der Spalt 10 ein möglichst
paralleles Strahlenbündel liefere und daß eine Unterteilung des Spaltbildes in vier
Abschnitte 11 bis 14 ausreichend sei. Das Strahlenbündel kann wieder einen Kerrzellenverschluß
66 durchlaufen, falls dies nötig ist, und gelangt dann in eine als Ganzes mit 70
bezeichnete Verzögerungsanordnung.
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Die wesentlichen Elemente der Verzögerungsanordnung 70 sind vier
spiegelnde Flächen 71, 72, 73, 74, die vorzugsweise durch drei Prismen 75, 76, 77
gebildet werden.
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Das bandförmige Strahlenbündel tritt vorzugsweise senkrecht in das
Prisma 75 ein, dessen Fläche 71 teildurchlässig verspiegelt sein kann. Ein Teil
des auf die Fläche 71 auftreffenden Lichtes wird nach oben reflektiert und geht
verloren, der Rest tritt durch die
Fläche 71 in die eigentliche Verzögerungsanordnung
ein. Die Strahlen sollen nach dem Austritt aus dem Prisma 75 mit der Fläche 71 einen
Winkel von 450 bilden. Wenn die eintretende Strahlung nicht monochromatisch ist,
wird nur ein enger Spektralbereich durch die Prismenanordnung übertragen. Macht
man den Eintrittswinkel der Strahlung in das Prisma 75 veränderlich, so kann man
nach Wunsch einen bestimmten Spektralbereich ausblenden, die Anordnung wirkt dann
gleichzeitig als Monochromator.
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Die in F i g. 3 oberen Kanten 78, 79 der reflektierenden Flächen
71 bzw. 72 sind gegeneinander um die Breite eines Abschnittes (entsprechend der
Breite eines aufzulösenden Objektpunktes) versetzt, so daß angrenzend an die Kante
79 ein Stück 80 des aus der Fläche 71 austretenden Lichtbündels nicht von der gegenüberliegenden
Katheterfiäche des Prismas 76 aufgenommen wird. Der aus der Fläche 71 am Punkt 81
austretende Strahl 11' kann daher durch den Bereich 80 direkt zu der strahlungsempfindlichen
Einrichtung gelangen, die wie in Fig. 3 ein Multiplier sein kann und an die eine
hier nicht dargestellte elektrische Anordnung angeschlossen ist, die wie in F i
g. 3 ausgebildet sein kann.
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Der aus dem Prisma 75 im Punkt 82 austretende, gestrichelt gezeichnete
Strahl 12' gelangt dagegen zu der Prismenfläche 72 und wird an dieser in eine Laufstrecke
84 reflektiert. Am Ende dieser Laufstrecke tritt er durch die Hypotenusenfläche
in das Prisma 77 ein, wird an den Flächen 73 und 74 gespiegelt und gelangt nach
erneutem Durchlaufen der Laufstrecke 84 wieder zum Prisma 75. Da die Spiegelfläche
71 des Prismas 75 jedoch um die Breite eines der Abschnitte 11 bis 14 in Richtung
der Lichtstrahlen in der Laufstrecke 84 verschoben angeordnet ist, trifft der Strahl
12' nicht mehr an seinem Austrittspunkt 82 ein, sondern am Austrittspunkt 81 des
Strahles 11', der von dem vorhergehenden Abschnitt emittiert worden war.
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Im Punkt 81 wird der Strahl 12' entsprechend dem Verspiegelungsgrad
der Fläche 71 reflektiert und gelangt auf demselben Weg wie der Strahl 11' zu der
strahlungsempfindlichen Einrichtung 65.
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Der vom Abschnitt 13 ausgehende, punktiert gezeichnet Strahl 13'
tritt im Punkt 83 aus dem Prisma 75 aus, wird an den Flächen 72, 73 und 74 reflektiert
und gelangt wieder zu der verspiegelten Fläche 71, die er im Punkt 82, an dem der
Strahl 12' ausgetreten war, erreicht. Hier wird der Strahl 13' nach rechts gespiegelt
und durchläuft nun genau denselben Weg, den vorher der Strahl 12' durchlaufen hatte.
Er wird schließlich am Punkt 81 in die strahlungsempfindliche Einrichtung 65 reflektiert.
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Es ist leicht einzusehen, daß ganz analoge Verhältnisse auch beim
Strahl 14' und allen eventuell noch folgenden Strahlen vorliegen. Der Strahl 14'
trifft nach einem Umlauf am Punkt 83, nach zwei Umläufen am Punkt 81 und nach drei
Umläufen am Punkt 81 ein und gelangt schließlich nach der dreifachen Verzögerungsdauer
in die strahlungsempfindliche Einrichtung 65. An der strahlungsempfindlichen Einrichtung
trifft daher eine Folge von beabstandeten Lichtimpulsen ein, die von den aufeinanderfolgenden
Abschnitten der linienförmigen Strahlungsverteilung stammen.
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Bei jeder Reflexion an der teildurchlässig verspiegelten Fläche 71
tritt natürlich ein Lichtverlust auf, da ein Teil der Strahlung aus der Laufstrecke
84 in das Prisma 75 eintritt und verlorengeht. Man wird
daher auch
hier eine Verstärkeranordnung verwenden, deren Verstärkungsfaktor stufenweise oder
vorzugsweise zeitlinear ansteigt.
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Der Verspiegelungsgrad der Fläche 71 richtet sich nach der Anzahl
der Blldpunkte, d. h. nach der maximalen Anzahl der Reflexion. Eine starke Verspiegelung
der Fläche 71 hat natürlich zur Folge, daß nur ein entsprechend geringer Anteil
der Strahlung durch die Fläche 71 hindurch in die Verzögerungsanordnung gelangt.
Andererseits sind aber bei einer starken Verspiegelung die Reflexionsverluste geringer.
Da der Verlust beim Eintreten des Lichtes in die Verzögerungsanordnung nur ein einziges
Mal eingeht, während sich die Reflexionsverluste multiplizieren, wird man die Verspiegelung
der Fläche 71 um so stärker wählen, je mehr Reflexion, d. h. je mehr Bildpunkte
vorhanden sind.
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Mit Kerrzellenverschlüssen lassen sich nach dem derzeitigen Stand
der Technik Lichtimpulse einer minimalen Dauer von etwa 20 ns herstellen. Geht man
von einer Impulsdauer von 50 ns aus, die sich leichter beherrschen läßt und zu annähernd
rechteckförmigen Impulsen führt, so ergibt sich eine Länge des Lichtimpulses von
etwa 15 m. Sieht man für den Rücklauf des Elektronenstrahles ebenfalls eine Zeitdauer
von 50 ns vor, so ergibt sich für den Abstand der Prismen 75, 76 vom Prisma 77 etwa
15 m.
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Optische Anordnungen dieser Größenordnung sind auch im Vakuum ohne
weiteres realisierbar.
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Es ist leicht einzusehen, daß die in Fig. 4 dargestellte Anordnung
ein sehr paralleles Strahlenbündel erfordert, wenn sie einwandfrei arbeiten soll.
Zur Erzeugung einer weitgehenden parallelen Strahlung kann man sich bekanntlich
einer sehr langbrennweitigen Optik bedienen. Eine andere Möglichkeit, die jedoch
nur für Transmissionsmessungen anwendbar ist, zeigt Fig. 5.
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In der in Fig. 5 und 6 dargestellten Anordnung wird als Lichtuelle
ein Laser 90 verwendet. der in an sich bekannter Weise im Impulsbetrieb arbeiten
kann. Die aus dem Laser austretende, sehr weitgehend parallele und monochromatische
Strahlung wird durch einen Spalt 91 begrenzt und tritt durch ein Eintrittsfenster
92 in ein Gefäß 93 ein, in dem der auf Grund seiner Absorptionsänderungen zu untersuchende
Vorgang abläuft. Die modifizierte Strahlung tritt dann aus einem Austrittsfenster
94 aus und kann dann wie in Fig.4 weiter verarbeitet werden. Das Austrittsfenster
94 tritt dann also an die Stelle des Spaltes 10 in Fig. 4.
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In F i g. 5 ist jedoch noch eine etwas abgewandelte Verzögerungsanordnung
70 dargestellt, bei der der Lichtverlust vermieden wird, den das Strahlenbündel
beim Durchtritt durch die geneigte Fläche 71 und den Reflexionen an ihr erleidet.
Das Prisma 75' ist in Fig.S ebenfalls ein gleichschenklig rechtwinkliges Prisma
wie das Prisma 76' und liegt spiegelbildlich zu diesem, so daß sich zwei Kathetenflächen
berühren, die vorzugsweise möglichst genau aneinander angesprengt sind. F i g. 6
zeigt die Prismen 75' und 76' von der Seite. Die spiegelnden Flächen 71' bzw. 72'
der Prismen 75' bzw. 76' sind wie bei Fig.4 um eine Bildpunktbreite gegeneinander
versetzt. Außerdem ist das Prisma 75' gegenüber dem Prisma 76' in Richtung der Prismenkanten
etwa seitlich versetzt, so daß das Strahlenbündel senkrecht in die eine Kathetenfläche
des Prismas 76 eintreten kann. Das Strahlenbündel wird dann in der beschriebenen
Weise
von der Fläche 72 reflektiert und gelangt zum Prisma 77', das jedoch gegenüber
dem Prisma 77 in F i g. 4 etwas um eine zur Lichteinfallsrichtung parallele Achse
verdreht ist. Die in Wirklichkeit sehr kleine und in F i g. 5 stark übertrieben
dargestellte Verdrehung ist gerade so groß, daß die vom Prisma 77' zum Prisma 75'
reflektierten Strahlen in das Prisma 75' eintreten können und dann in der beschriebenen
Weise umlaufen, bis sie schließlich aus der Fläche 80' (F i g. 6) austreten. Infolge
der Verdrehung des Prismas 77' treten die Lichtimpulse je nach der Anzahl der Umläufe
an verschiedenen Stellen längs der Kante 80' aus, wie die gestrichelten Geraden
96, die die Wege der aufeinanderfolgenden Lichtimpulse versinnbildlichen sollen,
zeigen. Die parallelen Strahlen 96 werden durch eine Linse 95 auf eine engbegrenzte
Fläche der Photokathode des Multipliers 65 fokussiert, so daß eine unterschiedliche
Empfindlichkeit der verschiedenen Bereiche der Photokathode ohne Einfluß ist.
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Die in F i g. 4 oder 5 dargestellte Anordnung läßt sich leicht so
weiterbilden, daß auch Lichtimpulse von einer zweidimensionalen optischen Energieverteilung
aufgelöst werden können. Es ist leicht einzusehen, daß die Verzögerungsanordnung
70 in F i g. 4 in genau derselben Weise arbeitetv, wenn nicht ein lichtimpuls von
einer linienförmigen Lichtquelle, sondern von einer zweidimensionalen, flächigen
Lichtquelle durch die Prismenfläche71 in die Verzögerungsanordnung70 eintritt. Der
einzige Unterschied besteht darin, daß aus der Fläche 80 dann eine Folge von bandförmigen
Lichtimpulsen austritt, die dann ebenso zerlegt werden können wie die von der Lichtquelle
10 in F i g. 4 ausgehenden Lichtimpulse. Um ein rechteckiges Bild aufzulösen, ist
es also lediglich erforderlich, zwei Verzögerungsanordnungen 70, deren Verzögerungsstrecken
84 einen Winkel von 900 miteinander bilden, vorzusehen, wobei die erste Verzögerungsanordnung
dann streifenförmige Lichtimpulse in einem solchen Abstand liefert, daß sie von
der zweiten Verzögerungsanordnung in der in Verbindung mit Fig.4 beschriebenen Weise
aufgelöst werden können.
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Die Erfindung wurde an Hand einiger Ausführungsbeispiele erläutert,
die jedoch in der verschiedensten Weise abgewandelt werden können. So ist es beispielsweise
bei dem in Fig.2 dargestellten Ausführungsbeispiel möglich, getrennte Verzögerungsleitungen
und getrennte Verstärker zu verwenden, die jeweils nur von dem Signal einer strahlungsempfindlichen
Einrichtung durchlaufen werden. Die Laufstrecke 84 in F i g. 4 kann zur Verkürzung
der Abmessungen von einem hochbrechenden Medium erfüllt sein. Schließlich könnte
der Impulszug auch während einer einzigen Querablenkung des Elektronenstrahles dargestellt
werden, wenn auch die Übersichtlichkeit und Auflösbarkeit der Anordnung darunter
leiden würde.
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Es ist ebenfalls leicht einzusehen, daß sich die beschriebenen Anordnungen
auch zur Wiedergabe anderer als optischer Energieverteilungen eignen. In F i g.
2 können beispielsweise an die Stelle der Multipliers 42 bis 45 andere Wandlereinrichtungen
treten, z. B. Szintillationszähler, Neutronenzählrohre usw., wenn der Spalt 10'
andere Energieformen liefert. Bei entsprechender Abwandlung der F i g. 3 können
auch andere Energieformen auf Grund von Laufzeit- oder Laufstreckeneffekten verschieden
verzögert werden.
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Die Energieverteilung muß nicht notwendig, wie bei den dargestellten
Beispielen, gerade sein.