-
Meßvorrichtung zum genauen Bestimmen der Größe und Richtung der Bewegungen
eines Gegenstandes relativ zu einem festen Bezugssystem Zusatz zum Patent 1 268
Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung der durch das Patent 1 040 268 geschützten
Meßvorrichtung zum genauen Bestimmen der Größe und der Richtung der Bewegungen eines
Gegenstandes relativ zu einem festen Bezugssystem.
-
Die Meßvorrichtung nach dem Hauptpatent weist ein mit dem feststehenden
Bezugssystem verbundenes optisches Gitter mit mindestens annähernd senkrecht zur
Bewegungsrichtung verlaufenden Strichen auf, das von einem mit dem bewegten Gegenstand
verbundenen, gleichartigen Gitter überdeckt ist, dessen Striche einen sehr kleinen
Winkel mit den Strichen des feststehenden Gitters bilden.
-
Das beim Bewegen des sekundären Gitters entstehende, sich etwa senkrecht
zur Meßbewegung hewegende zyklische Sekundärgitterbild abwechselnder Lichtdurchlässigkeit
und Lichtundurchlässigkeit wird voil zwei Lichtbündeln durchstrahlt, die im Abstand
eines Bruchteils der halben Gitterkonstanten des sekundären Gitterbildes angeordnet
sind und die nach dem Durchdringen des sekundären Gitterbildes auf zwei Photozellen
treffen, deren Signale über getrennte Leitungen elektronischen Schaltstufen zugeführt
werden, die aus der relativen Phasenlage der beiden Signalfolgen die Richtung und
aus der Zahl der während eines Bewegungsvorganges des sekundären Gitterbildes erzeugten
Impulszyklen die Größe der Bewegung des Gegenstandes ermitteln.
-
Die elektronischen Schaltsufen sind dabei gleichstromgekoppelt, und
auch die als Anzeigeeinrichtung dienenden Photozellen geben Gleichstromsignale ab,
so daß ein der relativen Phase der Stellungen des Sekundärgitterbildmusters in den
zwei Positionen des in bezug auf die Anzeigevorrichtung stillstehenden Gitterbildes
entsprechender Ansprechzustand der elektronischen Schaltstufen erreicht wird, der
den Schaltstufen eine korrekte Wiederaufnahme ihrer Funktionen erlaubt, sobald das
Sekundärgitterbildmuster sich erneut zu bewegen beginnt. Die von der Einrichtung
abgegebene Spannung ist daher eher direkt von dem Zustand des sekundären Gitterbildes
als von seiner zeitlichen Funktion abhängig.
-
Zur Impulserzeugung ist eine der elektronischen Schaltstufen als
eine aus einem Gleichstromverstärker mit nachgeschaltetem Begrenzer bestehende Diskriminatorstufe
ausgebildet, der die von der Anzeigevorrichtung erzeugten Ausgangssignale zugeleitet
werden und die einen Impulszug erzeugt, dessen Wiederholungsfrequenz direkt proportional
der Frequenz der von der Anzeigevorrichtung erzeugten Signale ist, und die die Impulszüge
über die eine oder die andere der zwei Ausgangsleitungen abgibt in Abhängigkeit
von der relativen Phasenlage der Signalfolgen. Die Impulse dieser Signalfolgen sind
Recht-
eckimpulse, deren positive und negative Halbwellen die gleiche Amplitude aufweisen
müssen.
-
Um die von der Anzeigevorrichtung abgegebenen sinusoidalen Impulse
in Reckteckimpulse umzuwandeln, werden bekannterweise durch den mit dem Gleichstromverstärker
zusammenarbeitenden Begrenzer die sinusoidalen Wellen an jeder Seite eines vorgegebenen
Gleichstromniveaus abgeschnitten. Nun bewirkt jedoch jede Veränderung der Gleichstromkomponente
eine Frequenzverwerfung in der Weise, daß die Länge der positiven und negativen
Halbwelle ungleich wird, was sich natürlich nachteilig auf die Genauigkeit des Meßapparates
auswirkt. Derartige Änderungen des Gleichstromniveaus der Eingangssignale können
beispielsweise durch Veränderungen der Organe zum Erzeugen des Sekundärgitterbildes
hervorgerufen werden. Wenn beispielsweise das Sekundärgitterbild ein optisches Gitterbild
ist und die Anzeigeorgane Photozellen sind, kann jede Veränderung der Stärke der
Lichtquelle, die das System beleuchtet, das Gleichstromniveau verschieben. Desgleichen
wird das Gleichstromniveau durch Ände-
Pungeil ddr an den Photozellen
liegenden pälilluii oder der Empfindlichkeit und der Stärke des sòge nannten Dunkelstroms
der Zellen infolge Alterung, Ermüdung oder Temperaturschwankuflgen ersChobLh: Eine
Stabilisierung dieser \ eränderlichen Schaltelemente ist schwierig oder kaum durchzuführen.
-
Aufgabe der Weiterbildung der Erfindung ist, bei WIeßapparaten der
genannten Art die Anwendung derartiger Stabilisierungen überflüssig zu machen, indem
a) eine erste, zweite, dritte und vierte Anzeigevorrichtung vorgesehen ist, die
während der Bewegung des sekundären Gitterbildes dessen Augenblickszustand elektrisch
nachbilden und deren in bezug auf das sekundäre Gitterbild feststehende Positionen
so ausgewählt sind, daß sowohl die erste und dritte als auch die zweite und die
vierte Position annähernd in Gegenphase zueinander stehen; b) eine erste und zweite
Differenzierstufe zur Erzeugung von Signalen vorgesehen ist, die hinsichtlich des
Bewegullgssinnes und der Anzahl von der Differenz zwischen den Augenblickswerten
der Signale der ersten und dritten Anzeigeorgane und von der Differenz zwischen
den Angenblickswerten der Signale der zweiten und vierten Anzeigeorgane, wobei die
Stellungen der Anzeigeorgane so gewählt sind, daß diese abgeleiteten Signale um
den Bruchteil der halber: Gitterkonstanten des sekundären Gitterhildes gegeneinander
phasenverschoben sind; c) elektronische Stufen vorgesehen sind für das Bestimmen
der Richtung der relativen Bewegung des ersten Gegenstandes in Abhängigkeit von
der relativen Phase der elektrischen Ausgangsimpulse der Differenzierstufen und
für das Bestimmen der Größe der Bewegung aus der Anzahl der Perioden der während
der Bewegung auftretenden Ausgangsimpulse.
-
Durch eine derartige Anordnung wird die Impulsabgabe einer jeden
Differenzierstufe unabhängig von jeglichen Schwankungen in dem Gleichstromniveau
der von den als Photozellen ausgebildeten Anzeigeorganen ausgehenden Signale, da
derartige Schwankungen sich auf jedes Anzeigeorgan eine Paares -erste und dritte,
zweite und vierte Anzeigevorrichtung in in gleichem Maße und in gleichem Sinne auswirken.
-
Die Differenzierstufen umfassen einen Gleichstromverstärker und \'orrichtungen,
die ihnen die Signale des ersten und dritten Anzeigeorgans oder des zweiten und
vierten Anzeigeorgans als Eingangssignale zuiühren, wobei der Verstärker ein Ausgangssignal
abgibt, welches in irgendeinem Augenblick dem Uríterschied zwischen dem Wert der
beiden Eingangssignale in diesem Augenblick proportional ist. In der ersten und
zweiten Position können die Stellungen des Sekundärgitterbildes um 900 gegeneinander
phasenverschoben sein. während die Stellungen des Gitterbildes in der ersten und
dritten Position und in der zweiten und vierten Position in Gegenphase zueinander
stehen.
-
Wenn das Streifensystem ein optisches System ist, können vier Sammellinsen
vorgesehen werden, die das I.icht von dem Streifensystem an den vier Punkten empfangen,
wobei die Anzeigeorgane in diesem Fall an den; jeweiligen Brennpunkten der Linsen
angeordnete Photozellen sind.
-
Die Erfindung ist in den Patentansprüchen gekennzeichnet und in der
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung erläutert. Ini einzelnen zeigt Fig.
1 eine schemafische Darstellung des Prinzips einer Anordnung gemäß det Erfindung.
-
Fig. 2 eine vereinfachte perspektivische Ansicht einer Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 3 in vergrößertem Maßstab einen Vertikalschnitt durch das Linsensystem
der Fig. 2, Fig. 4 und 5 schematische Schaltungen von Vorrichtungen der in Fig.
1 prinzipiell dargestellten Art, Fig; 6 elektrische Wellenformen zwecks Darstellung
der Wirkungsweise der Vorrichtung nach Fig. 5.
-
In Fig. 1 ist das periodische Streifensystem mit 10 bezeichnet, der
erste bis vierte Abtastpunkt mit 11, 12, 13 und 14 und die Anzeigeorgane mit 21,
22, 23 bzw.
-
24. Die Stellungen des Streifensystems sind bei 11 und 12 um 900 gegeneinander
phasenverschoben, bei 11 und 13 sowie bei 12 und 14 in Gegenphase.
-
Die Signale der Anzeigeorgane 21 und 23 werden als Eingangssignale
dem Differentialgleidstromverstärker 15 zugeleitet, dessen Ausgangssignale in irgendeinem
Augenblick der Differenz zwischen den Gleichstromniveaus jener Signale in jenem
Augenblick proportional sind. Die Signale der Anzeigeorgane 22 und 24 werden einem
anderen Differentialverstärker 16 von ähnlicher Charakteristik zugeleitet.
-
Die Ausgangssignale der Verstärker 15 und 16 werden über die Leitungen
17 und 18 den weiteren Stufen 35 und 36 zugeleitet, welche ähnlich ausgebildet sein
können wie die in dem Patent 1 040 268 beschriebenen Stufen 35 und 36.
-
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß beim Betrieb die Wiedergabe
jedes Verstärkers unabhängig von jeglichen Schwankungen in dem Gleichstromniveau
der von den Anzeigeorganen ausgehenden Ausgangssignale ist, da sich derartige Schwankungen
auf jedes Anzeigeorgan eines Paares (21 und 23 oder 22 und 24) in gleichem Maße
und in gleichem Sinne auswirken mit dem Ergebnis, daß die Differenz zwischen den
Momentanwerten der Eingangssignale zu jedem Verstärker durch derartige Schwankungen
des Gleichstromniveaus nicht beeinflußt wird.
-
Die Stellungen des Streifensystems bei den Punkten 11 und 12 brauchen
nicht genau um 900 phasenverschoben zu sein, solange sie um einen Bruchteil der
halben Wellenlänge des Streifensystems phasenverschoben sind. In ähnlicher Weise
brauchen die Stellungen bei den Punkten 11 und 13 und bei den Punkten 12 und 14
nicht genau in Gegenphase zu sein: In der Praxis ergibt sich in jedem Falle eine
Phasendifferenz zwischen ungefähr drei Achtel bis fünf Achtel der Wellenlänge des
Streifensystems gute Ergebnisse.
-
Diese beiden Phasendifferenzen sollten so sein, daß das Ausgangssignal
des Verstärkers 15 gegen die Phase des Ausgangssignals des Verstärkers 16 um einen
Bruchteil der halben periodischen Wellenlänge des Streifensystems, vorzugsweise
um 900. phasenverschoben ist. Daraus folgt, daß, wenn die Stellungen des Streifensystems
bei den Punkten 11 und 12 um 90° phasenverschoben sind, die Phasendifferenz zwischen
den Stellungen des Streifensystems gleich sein sollte der Phasendifferenz zwischen
den Stellungen des Streifensystems bei den Punkten 12 und 14, wenn die 900-Phasenverschiebung
bei den Verstärkereingangssignalen erhalten bleiben soll.
-
Jede dieser Phasendifferenzen kann natürlich um ein ganzes Vielfaches
der ganzen Wellenlängen jeweils vergrößert werden, obwohl es für die Praxis ratsam
ist, daß die Abtastpunkte jedes Paares möglichst nahe beieinander liegen, so daß
irgendwelche Veränderungen des Streifensystems als Ganzes -z. B. Veränderungen durch
Schwankungen der Lichtquelle, wenn das System ein optisches Streifensystem ist -
sich auf jedes Anzeigeorgan eiiies Paares in gleicher Weise auswirken.
-
Nun wird ein der Anordnung der Fig. 1 des Patents
1
040 268 ähnelndes, jedoch der Klarheit wegen sehr A ereinfachtes Ausführungsbeispiel
beschrieben, bei dem das periodische Wellensystem ein optisches System ist (vgl.
Fig. 2).
-
Bei dieser Anordnung ist das mit dem ersten Gegenstand - d. h. dem
beweglichen Gegenstand - verbundene Gitter mit 31 und das feststehende Gitter mit
32 bezeichnet. Die Striche des Gitters 32 verlaufen in einem geeigneten einstellbaren
Winkel schräg zu den Sol eichen des Gitters 31, so daß das in dem Patent 1 040 268
beschriebene sekundäre Streifensystem entsteht. Das Streifensystem wird von dem
Licht der eine kleine Fläche aufweisenden Lichtquelle 33 beleuchtet, das durch die
sphärische Linse 34 zu einem parallelen Strahl gebündelt, das Streifensystem durchdringt.
-
Nach dem Austritt aus dem Streifensystem fällt der Lichtstrahl auf
die besonders ausgebildete Speziallinse 37, die den Lichstrahl in vier divergierende
Teilstrahlenlil, 121, 131 und 141 aufgespaltet mit je einem besonderen Brennpunkt
in je einem Anzeigeorgan in Form einer Photozelle 21, 22, 23 bzw. 24.
-
Die Ausgangssignale der Photozellen werden an die mit Bezug auf Fig.
1 beschriebenen Differentialverstärker 15 und 16 weitergeleitet.
-
Die Größe des Winkels des Gitters 32 wird so gewählt, daß die vier
Teilstrahlen 11t, 121, 131 und 14 des Lichtstrahls von den vier gegeneinander phaseni
erschobenen Stellungen 11, 12, 13 und 14 des Streifensystems ausgehen. Die Bewegung
des Gitters 31 (die beiden Bewegungsrichtungen sind durch einen Pfeil bei 31' angezeigt)
veranlaßt das optische Streifensystem, sich an den Photozellen aufwärts oder abwärts
zu bewegen, wobei die Verstärker 15 und 16 - wie vorstehend beschrieben - ansprechen.
-
Damit das auf jede Photozelle fallende Licht möglichst gleichmäßig
ist - d. h. um das Licht für jede Photozelle aus einem Teil des Streifensystems
mit in sich möglichst geringer Phasendifferenz abzuleiten -kann eine bei Fig. 2
getrennt dargestellte Maske 38 zwischen die Linse 34 und das Streifensystem eingesetzt
werden. Die Maske hat vier parallele, senkrecht zur Richtung der Striche des Gitters
31 verlaufende Schlitze 39. Die Mittellinien der Schlitze 39 sind um eine Viertelwellenlänge
des Streifensystems voneinander entfernt. Die Länge der Schlitze 39 ist nicht kritisch.
Die Länge wird zweckmäßig möglichst groß gewählt, da, je länger die Schlitze, um
so mehr Licht durchfällt und daher die von den Photozellen geforderte Empfindlichkeit
um so geringer sein kann.
-
In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die Speziallinse 37 dargestellt.
Sie besteht aus den vier zu einer Einheit verbundenen Linsen 41, 42, 43 und 44.
Auf jede dieser Linsen trifft (mit dem parallelen Lichtstrahl 45) von der entsprechenden
Teilfläche des Streifensystems Licht - auf die Linse 41 von der Stelle 11 des Streifensystems
usw. -, und sie leitet es zum Brennpunkt, der in der entsprechenden Photozelle liegt.
-
Zweckmäßigerweise werden die Linsen so gewählt, daß die Mittelpunkte
aller vier Photozellen auf der geraden Linie 46 liegen (vgl. Fig. 3).
-
Jeder Differentialverstärker 15 oder 16 kann die in Fig. 4 dargestellte
Schaltung haben. Die Kathoden der Triodenröhren 51 und 52 sind durch einen gemeinsamen
Widerstand 53 geerdet, und ihre Anoden sind über die Widerstände 54 bzw. 55 mit
den positiven Polen einer Stromquelle von ungefähr 300Volt verbunden, deren negativer
Pol geerdet ist. Die Ausgangssignale der Phqtozellen oder anderer Anzeigeorgane
werden zwischen der Erde und den Steuergittern der entsprechenden Röhre zugeleitet.
Die
Steuergitter sind über die Widerstände 56 bzw. 57 mit einer +50-Alolt-Anzapfung
der Stromquelle verbunden. Das Ausgangssignal wird von der Anode der Rohre 52 über
die Leitung 58 abgeleitet.
-
Während des Betriebes läßt eine kleine Änder ung der Differenz zwischen
den Spannungsniveaus der Eingangssignale den gemeinsamen Kathodenbelastungsstrom
im Wesentlichen konstant bleiben, und die resultierende Änderung der Steuergitter-Kathöden-Spannung
def Röhre 52 erscheint verstärkt in der Ausgangsleitung 58. Anderseits beeinflußt
eine gleiche und in der gleichen Richtung erfolgende Veränderung der Spannung an
den Steuergittern -welche beispielsweise durch eine Schwankung der Beleuchtungshelligkeít
des Streifensystems hervorgerufen sein kann - den gemeinsamen Kathodenbdastungsstroni
in einem solchen Sinne, daß das Kathodenpotential sich in der Richtung der entsprechenden
Schwankung der Potentiale der Steuergitter ändert, dergestalt, daß sich die Steuergitter-Kathoden-Spannung
der Röhre 52 nur sehr wenig ändert und nur eine Veränderung zweiter Ordnung der
Spannung in der Ausgangsleitung 58 hervorruft, was keinen nennensW-erten Einfluß
auf die nachfolgenden Stufen hat. Daher sind - Wie bereits erwähnt -die Ausgangssignale
der Verstärker in jedem beliebigen Augenblick nur der Differenz zwischen den Werten
der beiden Eingangssignale der Photozellen in diesem Augenblick proportional.
-
Wie bereits erwähnt, können die Vektoranzeiger-und Zähler-Stufen
35 bzw. 36 von der in dem Patent 1 040 268 beschriebenen Art sein. Eine weitere
Ausführungsform dieser Stufen soll jedoch ad Hand des Schaltschemas der Fig. 5 und
der Wellenformen der Fig. 6A (der Strom ist Leitstrom) und 6B (der B-Strom ist Leitstrom)
beschrieben werden.
-
Der Vektoranzeigel- besitzt einen ,4-Kanal und einen B-Kanal, die
durch über die Leitungen 17 bzw. 18 (vgl. Fig. 1) empfangene Signale gespeist werden.
Der A-Kanal besitzt eine kombinierte Gleichstromverstärker- und Rechteckwandlerstufe
71, welche dazu dient, von dem Strom (vgl. Fig. 6, Wellenform a) einen Strom von
rechteckiger Wellenform b zu erzeugen, der synchron mit ihm ist. An diese Stufe
schließt sich eine Impulserzeugungsstufe 72 an, die dazu dient, aus dem aus der
Stufe 71 austretenden Rechteckstrom einen scharfen Stromimpuls 73 (Wellenform c)
in Koinzidenz mit jedem negativ gehenden Rand der Wellenform b zu erzeugen. Ein
Differentiator mit einem nachgeschalteten Gleichrichter sind zweckmäßige Bestandteile
dieser Stufe, die jeweils einen scharfen Stromimpuls je Periode des A-Stromes erzeugt.
Diese Impulse werden der Einfachheit halber im folgenden als Impulse bezeichnet.
-
Der B-Kanal umfaßt eine andere Gleichstromxerstärker- und Rechteckwandlerstufe
74, die der Stufe 71 ähnelt und dazu dient, den B-Strom (Wellenform d) in einen
mit ihm synchronen Strom von rechteckiger Wellenform umzuwandeln. Dieses Signal
wird auf eine Gegentaktstufe 75 übertragen, die dazu bestimmt ist, ein erstes Rechteckwellen-Ausgangssignal
f in Phase mit dem Signal e und ein zweites Rechteckwellen-Ausgangssignal g in Gegenphase
mit dem Signal e zu erzeugen.
-
In dem A-Kanal ist eine Sperr- oder Torstufe 76 und in dem B-Kanal
ist eine andere Sperr- oder Torstufe 77 angeordnet. Diese Stufen werden der Einfachheit
halber im folgenden als Schleuse und B-Schleüse bezeichnet. Jede Torstufe erzeugt
nur dann ein Ausgangssignal, wenn jedes der beiden Eingangssignale
positiv
ist. Die A-Impulse der Stufe 72 werden in positiv gehendem Sinne als eines der Eingangssignale
jeder Schleuse zugeleitet. Das erste Ausgangssignal f der Gegentaktstufe 75 wird
als das andere Eingangssignal der A-Schleuse zugeleitet, während das zweite Ausgangssignal
g als das andere Eingangssignal der B-Schleuse zugeleitet wird. Jede der Schleusen
kann zweckmäßigerweise eine Pentodenröhre aufweisen, deren Steuergitter und Bremsgitter
die .-l-Impulse bzw. die Rechteckwellensignale zugeleitet werden. Die Röhre ist
mit beiden Gittern an die Anodenstromsperre angeschlossen und dient als Stromleiter.
wenn beide Signale an diesen Gittern positiv sind. Die Ausgangssignale der .4- und
B-Schleusen werden über die Leitungen C bzw. D zu dem Zähler 36 geleitet.
-
Aus dieser Beschreibung ergibt sich ohne weiteres folgendes: a) Je
Periode des ersten und des zweiten Ausgangssignals f und g existiert ein .4-Impuls.
b) Dank der Viertelwellenlängenverschiebung der Ströme 4 und B verläuft jeder Impuls
73 annähernd synchron mit dem Mittelpunkt einer Rechteckwellen-Halbperiode dieser
Signale. Jeder Impuls 73 liegt daher vollkommen innerhalb einer Halbperiode der
Signale f und g. d. h., der Impuls liegt nicht teilweise in der einen Halbperiode
und teilweise in der nächsten. c) Eine der Halbperioden, mit denen jeder Impuls
73 zusammenfällt, ist positiv und die andere negativ, da diese Signale in Gegenphase
sind. d) Jede Schleuse 76 und 77 läßt den Impuls durch, wenn die koinzidenzierende
Halbperiode von positivem Sinne ist, wobei dieser Sinn vorbestimmt und der gleiche
für jede Schleuse ist. e) Das Kriterium, welches bestimmt, ob diese positiven Halbperioden
jene der ersten oder der zweiten Ausgangssignale f oder g sind, ist die Phasenbeziehung
zwischen den um eine Viertelwellenlänge verschobenen .4- und B-Strömen, d. h, welches
der Steuer- oder Leitstrom ist.
-
Es wird angenommen, daß die Anordnung eine solche ist. daß - -eIln
der A-Stromo der Leitstrom ist (Fig. 6A - die positiven Halbperioden. die mit den
.-l-Impulsen zusammenfallen, jene Halbperioden 80 des ersten Ausgangssignals f sind
und daß - wenn der B-Strom der Leitstrom ist (Fig. 6B - die positiven Halbperioden,
welche mit den A-Impulsen zusammenfallen. die Halbperioden 81 des zweite Ausgrangssignals
g sind.
-
Weiiii daher der . 4-Strom der Leitstrom ist, kommt jeder 4-impuls
bei der A-Schleuse zu einer Zeit an, da das andere Eingaiigssignal zu dieser Schleuse
auch in positivem Sinne ist: das Ergebnis ist, daß diese Schleuse jeden 4-Impuls
über den oben angegebenen Leiter C' durchläßt. Auf der anderen Seite kommt jeder
si-lmpuls bei der B-Schleuse an, wenn das andere Eingangssignal zu dieser Schleuse
negativ ist, und zwar aus dem oben unter Ziffer c) angegebenen Grunde. Diese Schleuse
bleibt dementsprechend geschlossen. und es gehen keine Impulse über die Leitung
D. Die Impulse zu dem Zähler werden daher nur über den Leiter C geleitet.
-
In ähnlicher Weise wird - wenn der B-Strom der I.eitstrom ist r die
Schleuse geschlossen gehalten, und der Zähler empfängt nur Impulse über die Leitung
D.
-
Der Zähler 36 kann aus einer hinreichend großen Anzahl von Zehner-Zählröhren
in Kaskadenschaltung bestehen. die für algebraische Addition angeordnet
sind. Die
Einer- und Zehnerröhren sind schematisch bei 85 bzw. 86 dargestellt. Diese Röhren
können von dem sogenannten Dekatrontyp sein. In diesem Faile ist die Anordnung so
getroffen, daß die Impulse auf den Leiter C zu dem Leitring Nr. 1 (siehe Bezugszeichen
87) der Einerröhre 85 ohne Verzögerung und zu dem Leitring Nr. 2 (siehe Bezugszeichen
88) mit einer durch eine Verzögerungsstufe 89 erzeugten Verzögerung geleitet werden,
und daß die Impulse auf dem Leiter D zu den Leitringen 87 und 88 mit einer durch
eine Verzögerungsstufe 90 erzeugten Verzögerung geleitet werden bzw. ohne Verzögerung.
In jeder der vier Verbindungen zu den Leitringen sind Nletallgleichrichter 91 angeordnet,
um eine wechselseitige Störung zu verhindern.
-
Die neunte und zehnte Elektrode 92 bzw. 93 der Röhre 85 sind mit
den passenden Leitringen 95 bzw.
-
94 der Röhre 86 über die Schleusen 97 bzw. 96 und ein Verzögerungssystem
100 gekoppelt.
-
Die Schleusen 97 und 96 werden durch das zweite bzw. erste Ausgangssignal
f und g der Gegentaktstufe 75 gesteuert, so daß die Impulse der zehnten Elektrode
93 durchgehen, wenn Addition erforderlich ist, und die Impulse der neunten Elektrode
92 durchgehen, wenn Subtraktion erforderlich ist.
-
Da die Röhre 85 mit einer beachtlichen Verzögerung arbeitet, ist
es notwendig, diese Steuersignale zu den Schleusen 96 und 97 durch eine Art von
Verzögerungsvorrichtung oder einen mit 98 bezeichneten Zaun zu leiten, und diesen
Signalen eine zusätzliche Verzögerung aufzuerlegen mittels einer weiteren Verzögerungsvorrichtung
99, bevor sie zu dem nicht gezeichneten Schleusenpaar zwischen der Zehnerröhre 86
und der - nicht dargestellten - Ilunderterröhre geleitet werden. Eine zusätzliche
Verzögerung muß in ähnlicher Weise bei jeder nachfolgenden Stufe vorgesehen werden.
-
Das Verzögerungssystem 100 besteht aus den Teilen 89, 90 und 91 ähnelnden
und in der gleichen Weise miteinander verbundenen Organen, so daß die von der Elektrode
92 empfangenen Impulse an den Leitring 95 ohne Verzögerung, an den Leitring 94 jedoch
mit Verzögerung weitergegeben werden, wogegen die von der Elektrode 93 empfangenen
Impulse zu dem Leitring 95 mit Verzögerung und zu dem Leitring 94 ohne Verzögerung
weitergeleitet werden. Ein ähnliches System wird für die Hunderterröhre und jede
höhere Röhre verwendet.
-
Die Wirkungsweise des Zählers braucht im einzelnen nicht beschrieben
zu werden, da jede Röhre in an sich bekannter Weise jeden Impuls addiert oder subtrahiert
in Abhängigkeit davon, an welchem der beiden Leitringe der Impuls zuerst anlangt,
d. h. in Abhängigkeit davon, welchen Ring der Impuls ohne den durch die Verzögerungsstufe
89 oder 90 oder eine ähnliche mit den Zehnerröhren und nachfolgenden Röhren zusammenwirkende
Stufe bewirliten Zeitverlust erreicht.