DE1273748B

DE1273748B - Mundwasser

Info

Publication number: DE1273748B
Application number: DEL43192A
Authority: DE
Inventors: Dr Werner Kaufmann
Original assignee: LINGNER WERKE GmbH
Current assignee: LINGNER WERKE GmbH
Priority date: 1962-10-12
Filing date: 1962-10-12
Publication date: 1968-07-25

Description

Mundwasser Kohlensäure wird von der Haut oder Mundschleimhaut resorbiert und bewirkt die Lösung von Zahnstein.
Im Zahnstein ist außer Hydroxylapatit und organischen Substanzen auch Calciumcarbonat vorhanden.
Dieses CaCO3 kann durch Kohlensäure in Lösung gebracht werden, wie aus der folgenden Formel ersichtlich ist: d. h. es bildet sich in wasserhaltigem Medium (Speichel) Calciumcarbonat, welches wasserlöslich ist.
Eine Verwertung dieser Tatsache konnte aber bisher nicht in die Praxis umgesetzt werden, da die Kohlensäure bei Normaldruck nur sehr wenig löslich ist und daher nie in der benötigten Konzentration vorhanden wäre.
Um diese Uberlegungen für ein wirksames Mundwasser oder einen Mundspray nutzen zu können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: Es müssen solche Lösungsmittel zur Mundwasserherstellung verwendet werden, in welchen bei einem Sättigungsdruck von 3 bis 6 atü bei etwa 25"C mindestens 1,1 bis 2,5 g CO2 in 100 ml löslich sind.
Dieses Lösungsmittel-CO2-Gemisch unter Druck muß in handlicher Form zur Verfügung stehen.
Es wurde nun gefunden, daß man obige Bedingungen erfüllen kann, wenn man erstens als Lösungsmittel mindestens 650/0 a) einwertige aliphatische Alkohole mit mindestens 3 C-Atomen primäre: z. B. n-Propylalkohol, sekundäre: z. B. Isopropylalkohol, tertiäre: z. B. Trimethylcarbinol, b) zweiwertige aliphatische Alkohole, z. B. Propylenglykol, c) mehrwertige aliphatische Alkohole, z. B. Glycerin, Sorbit, Mannit, Pentaerythrit. d) Polydiole und Polywachse, z. B. Diglykol, Polyglykole, e) aliphatische Ketone, z. B. Acetone, verwendet und zweitens eine Druckpackung anwendet, in welcher sich das Mundwasser mit dem in den Lösungsmitteln gelösten CO2 befindet.
Am besten eignen sich hierfür druckgeprüfte Glasflaschen aber auch innenlackierte Aerosoldosen mit aufgesetztem Ventil. Auf dem Ventil sitzt ein Sprühkopf mit seitlichem Ansatzrohr, aus welchem das Mundwasser bei Betätigung des Sprühkopfes ausgespritzt wird.
Die Anwendung kann eine direkte sein, indem man also den Sprühstrahl gleich in den Mund spritzt oder eine indirekte, indem man den Sprühstrahl in ein Glas mit Wasser einspritzt.
Je nach Konzentration der Kohlensäure und Art des Lösungsmittels im Mundwasser wird der Druck in der Druckpackung verschieden hoch sein. Es kommt bei CO2 eine Konzentration von 0,5 bis 10% in Frage. Am besten haben sich 1- bis 5°/Oige CO2-Lösungen bewährt, wobei der Druck dann 3 bis 6 atü beträgt. Außerdem müssen Menge und Art des Lösungsmittels so beschaffen sein, daß sie die dargestellte Bedingung - Gehalt an 0,5 bis 10% CO2, vorzugsweise 1 bis 5°/0 CO2 - erfüllen.
Die gleichzeitige Anwesenheit von CO2 und nachstehenden desinfizierenden aromatischen Halogenverbindungen fördert die carieshemmende Wirkung.
Dafür kommen in Betracht: 1. Organische Verbindungen mit aliphatisch oder aromatisch gebundenem Fluor: a) Fluorphenole folgender Formel wobei bedeutet R1 = H, Alkyl- von C1 bis C18 oder Halogen; R2 = H, Alkyl- von C1 bis C18 oder Halogen; R3 = F, - CH2F, CHF2 oder CF3. b) Organische Verbindungen folgender Formel wobei bedeutet Y = OH oder H; X =#(CH2)n#, wobei n = 1 bis 12, -COO-, -0-, -S R1 = R4 = Halogen, insbesondere F, -CH2F, -CF3; R2 = R3 = R5 = R6 = H, Alkyl- von C1 bis C', Halogen.
2. Mono- beziehungsweise Diester der unter 1 a) und lb) genannten Verbindungen mit aromatischen, Halogen oder Oxygruppen enthaltenden Carbonsäuren.
Um auch noch anderen kosmetischen Wirkungen Rechnung zu tragen, werden dem Mundwasser folgende Wirkstoffe zugesetzt: Echinacea-Extrakt, 1 ,4-Dimethyl-7-isopropyl-Azulen, Arnica- und Roßkastanien-Extrakt.
Diese Wirkstoffe sind in einer Kohlensäureatmosphäre wesentlich besser beständig, da sie vor Luftsauerstoff geschützt sind. Dadurch kann eine längere Haltbarkeit und Wirksamkeit des Mundwassers garantiert werden.
Um eine Emulsion aller Wirkstoffe und ätherischer Ele im Wasser zu erreichen, werden dem erfindungsgemäßen Mundwasser folgende Emulgatoren zugesetzt: a) die Alkali-, Mono-, Di- oder Triäthanolaminsalze der Fettalkoholsulfate oder der Alkylbenzolsulfonsäuren, b) die Alkali-, Mono-, Di- oder Triäthanolaminsalze der höheren Fettsäuren von %2 bis C18, c) Sorbitan-monofettsäureester, d) Polyoxymethylen-sorbitan-monofettsäureester, e) Glycerin-monofettsäureester, f) Glykol-mono- oder di-fettsäureester, g) Fettsäure-mono- oder -diäthanolamide höherer gesättigter oder ungesättigter Fettsäuren von C10 bis C18, h) Polyäthylenglykolfettsäureester, i) Fettalkoholpolyglykoläther, k) quaternäre Ammoniumverbindungen, I) Alkylphenolpolyglykoläther.
Zur Geschmacksverbesserung werden dem Mundwasser ätherische Ele, z. B. Pfefferminzöl, Wintergrünöl, Sternanisöl, Nelkenöl oder ähnliche zugesetzt.
Die Mengenangaben in den Beispielen sind Gewichtsprozent.
Beispiel 1 n-Propylalkohol 69,0 1,2-Propylenglykol . 8,7 Glycerin . 6,0 CO2 1,8 2-Amyl-4-fluorphenol............ 0,2 2,2'-Dioxy-5,5'-difluordiphenylmethan ........... .............. 0,1 Echinacea-Extrakt .. 1,0 Azulen ........ 0,2 Arnica-Extraki ......... 1,0 Roßkastanien-Extrakt................1,0 Polyäthylen-20-sorbitan-monolaurat 2,0 Polyäthylen-21-sorbitan-monolaurat 1,5 Undecylensäurediäthanolamid . 1,5 Atherische Ule 3,7 Saccharin . 0,3 Wasser . . .. 2,0 100,0 Beispiel 2 n-Propylalkohol.. . 59,1 Isopropylalkohol ................ . 10,0 Polyäthylenglykol 400 . 4,0 Aceton.. 5,0 CO2 ................................ 2,0 Nonylphenolpolyglykoläther .. ... 3,0 p-Fluorbenzoesäure-p-fluorphenylester ................ .. 0,2 2,2'-Dioxy-5-hexyl-3'-Brom-5'-fluordiphenylsulfid . . 0,1 Azulen .... . 0,1 Saccharin ...... 0,2 Ätherische Öle .. 2,8 Wasser . .. 13,5 100,0 Patentansprüche: 1. Mundwasser unter Verwendung desinfizierender Bestandteile, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß es mindestens 65% aliphatische Alkohole mit mindestens 3 C-Atomen, Polyglykole und/oder aliphatische Ketone und bei einem Lagerdruck von 3 bis 6 atü 0,5 bis 10, vorzugsweise 1 bis 5°/0 darin gelöstes CO2 enthält.

Claims

2. Mundwasser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe aromatische Halogenverbindungen folgender Konstitution enthält, wobei X = CH2)n, wobei n = 1 bis 12, #COO#, #O#, #S#; Y = OH oder H; R, = R4 = Halogen, insbesondere F, - CH2F, -CF3; R2 = R3 = R5 = R6 = H, Alkyl- von C, bis C18, Halogen bedeutet, sowie die Mono- oder Diester dieser Verbindungen mit aromatischen, Halogen oder Oxygruppen enthaltenden Carbonsäuren.

3. Mundwasser nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe Emulgatoren folgender Zusammensetzung enthält: a) die Alkali-, Mono-, Di- oder Triäthanolaminsalze der Fettalkoholsulfate oder der Alkylbenzolsulfonsäuren, b) die Alkali-, Mono-, Di- oder Triäthanolaminsalze der höheren C,2- bis Ct8-Fettsäuren, c) Sorbitan-monofettsäureester, d) Polyoxymethylen-sorbitan-monofettsäureester, e) Glycerin-monofettsäureester, f) Glykol-mono- oder difettsäureester, g) Fettsäure-mono- oder -diäthanolamide höherer gesättigter oder ungesättigter C10- bis C,8-Fettsäuren, h) Polyäthylenglykolfettsäureester, i) Fettalkoholpolyglykoläther, k) quaternäre Ammoniumverbindungen, 1) Alkylphenolpolyglykoläther.

4. Mundwasser nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe Extraktum Echinaceae enthält.

5. Mundwasser nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe Arnica- oder Roßkastanien-Extrakt enthält.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 514196, 692 337, 831 868.