DE1271832B

DE1271832B - Wischrelais

Info

Publication number: DE1271832B
Application number: DES85872A
Authority: DE
Priority date: 1963-06-27
Filing date: 1963-06-27
Publication date: 1973-11-22
Also published as: DE1271832C2

Description

Wischrelais Bei Relaisschaltungen wird manchmal eine vorübergehende kurzzeitige Kontaktbetätigung erforderlich, die nicht an die Dauer ihres Auslösebefehls gebunden ist. So soll z. B. bei Befehlsgabe durch einen Druckknopf oder einen Dauerkontakt ein sogenannter Wischkontakt für eine bestimmte Zeit betätigt werden und dann in seinem unbetätigten Zustand zurückkehren, unabhängig davon, ob der Betätigungsbefehl weiter ansteht oder nicht. Beim Abschalten dieses Befehls soll keine Signalauslösung erfolgen. Bei erneuter Befehlsgabe soll ein weiterer Wischimpuls erfolgen.
Es ist bekannt, zu diesem Zweck sogenannte Wischrelais mit Quecksilberkontakten zu verwenden oder mehrere Relais vorzusehen, deren Zusammenwirken dann den Wischimpuls ergibt.
Ziel der Erfindung ist es, zur Lösung der vorstehend erwähnten Aufgabe mit einem normalen Relais auszukommen und so den durch die teuren Spezialwischrelais bedingten Aufwand zu vermeiden. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, auf einfache Weise eine größere Freizügigkeit hinsichtlich Wischimpulsdauer und Wischimpulsfolge zu ermöglichen als sie bei den bekannten Wischkontakteinrichtungen erreichbar war.
Es ist bei elektromechanischen Relais bekannt, zur Erzielung eines bestimmten zeitlichen Ansprech- oder Abfallverhaltens die Erregerspule des Relais in Reihe mit einem Kondensator anzuordnen. So ist z. B. ein ansprechverzögertes Relais bekannt, bei welchem nach Schließen eines Befehlskontaktes zunächst ein Kondensator aufgeladen wird und nach Öffnen dieses Kontaktes die Erregung des Relais mittels des Kondensatorentladestromes erfolgt. Zur Lösung der eingangs erwähnten Aufgabe, bei welcher nach Kontaktgabe eine sofortige Erregung der Relaisspule bestimmter Dauer erfolgen soll, wäre eine derartige Schaltung nicht brauchbar.
Die Erfindung bezieht sich demgegenüber auf ein Wischrelais, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Wicklung eines elektromagnetischen Relais ausschließlich vom Ladestrom eines in Reihe mit einem Befehlskontakt und einer Spannungsquelle liegenden Kondensators erregt ist und daß dem Kondensator ein Entladestrompfad über einen ohmschen Widerstand und ein parallel zur Erregerwicklung geschaltetes Ventil zugeordnet sind.
An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher veranschaulicht werden.
In F i g. 1 ist an den Gleichstromspeiseleitungen 1 und 2 ein Druckkontaktschalter 3 der Reihenschaltung eines Kondensators 4 und der Erregerwicklung eines elektromagnetischen Relais 5 vorgeordnet. Parallel zu dieser Reihenschaltung liegt der Widerstand 6 und parallel zur Erregerwicklung des Relais 5 eine Diode 7. Nach Betätigung des Druckknopfschalters 3 durchfließt der Kondensatorladestrom die Relaisspule und erregt dieselbe, so daß der Wischkontakt 8 geschlossen wird. Mit zunehmender Ladung des Kondensators 4 nimmt der Strom in der Erregerwicklung des Relais 5 ab, bis bei Erreichen des Relaisabfallstromes der Kontakt 8 wieder in seine unbetätigte Stellung zurückkehrt und so das Ende des Wischimpulses bestimmt. Die Dauer des Wischimpulses ist durch die Kapazität des Kondensators wählbar. Der Befehlskontakt muß länger geschlossen sein als die gewünschte Wischzeit, da diese sonst verkürzt wird. Da in der Regel als Wischzeiten nur Bruchteile einer Sekunde in Frage kommen, ist diese Vorbedingung wohl immer erfüllt.
Nach Abschalten des Befehlskontaktes 3 entlädt sich der Kondensator über den Widerstand 6 und, unter Umgehung der Erregerwicklung der Relaisspule 5, über die Diode 7. Die Relaisspule wird daher nicht vom Entladestrom erregt. Die Entladezeit des Kondensators 4 und damit die mögliche Wischimpulsfolge kann durch entsprechende Bemessung des Widerstandes 6 frei gewählt werden. Sie kann insbesondere durch einen entsprechend kleinen Widerstandswert des Widerstandes 6 soweit abgekürzt werden, wie es für die Belastung der Stromquelle bei eingeschaltetem Befehlskontakt 3 zulässig ist. Mit der Anordnung nach F i g. 1 lassen sich Wischimpulsdauer und mögliche Wischimpulsfolge unabhängig voneinander einstellen.
In F i g. 2 ist die Verwendung von mehreren Wischrelais nach F i g. 1 dargestellt. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist bei diesem Anwendungsfall jeweils zwischen den Befehlskontakten 3 und den Kondensatoren 4 eine Entkopplungsdiode 9 angeordnet. Auf diese Weise wird verhindert, daß sich die einzelnen Wischrelais in ihrem zeitlichen Verhalten gegenseitig beeinflussen.
Es besteht oft das Bedürfnis, auch in Wechselspannungsschaltkreisen eine Wischkontakteinrichtung zu verwenden. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung für diesen Anwendungsfall zeigt F i g.-3, bei der an die Speiseleitungen 1 und 2 eine Wechselspannung U_ angeschlossen ist. Die Anordnung nach F i g. 3 unterscheidet sich von denen gemäß der F i g. 1 und 2 dadurch, daß -im Entladungsstrompfad des Kondensators 4 ein simultan mit dem Befehlskontakt 3 betätigter Ruhekontakt 10 liegt. Durch den Ruhekontakt 10 wird sichergestellt, daß bei betätigtem Druckkontakt 3 stets nur ein Ladestrom fließen kann. Eine Entladung während der negativen Halbwellen der Wechselspannung, deren Strom durch die Diode 11 gesperrt ist, ist bei betätigtem Ruhekontakt 10 nicht möglich. Die Induktivität der Erregerwicklung des Relais 5 verhindert ein plötzliches Verschwinden des Spulenstromes und damit ein ungewolltes Abfallen des Relais 5 während der negativen Spannungshalbwellen.

Claims

Patentansprüche: 1. Wischrelais, dadurch gekennzeichn e t, daß die Wicklung eifies elektromagnetischen Relais ausschließlich vom Ladestrom eines in Reihe mit einem Befehlskontakt und einer Spannungsquelle liegenden Kondensators erregt ist und daß dem Kondensator ein Entladestrompfad über einen ohmschen Widerstand und ein parallel zur Erregerwicklung geschaltetes Ventil zugeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ventil zwischen Kondensator und Befehlskontakt geschaltet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2 für Speisewechselspannungen, dadurch gekennzeichnet, daß im Entladestrompfad des Kondensators ein simultan mit dem Befehlskontakt betätigter Ruhekontakt (offner) liegt. In Betracht gezogene Druckschriften: G. V. Druzhinin, »Time Relays«, Verlag Pergamon Press, London, 1961, S. 13.