DE1270193B - Schutzvorrichtung gegen UEberdruecke in Gebaeuden von Kernreaktoren - Google Patents

Schutzvorrichtung gegen UEberdruecke in Gebaeuden von Kernreaktoren

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DE1270193B
DE1270193B DEP1270A DE1270193A DE1270193B DE 1270193 B DE1270193 B DE 1270193B DE P1270 A DEP1270 A DE P1270A DE 1270193 A DE1270193 A DE 1270193A DE 1270193 B DE1270193 B DE 1270193B
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Didier Costes
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Commissariat a lEnergie Atomique et aux Energies Alternatives CEA
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Commissariat a lEnergie Atomique CEA
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES ^Vti^ PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
G21d
Deutsche KL: 21g-21/31
P 12 70 193.8-33
1. Juli 1966
12. Juni 1968
Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung gegen Überdrücke in Gebäuden von Kernreaktoren mit einem unter Druck stehenden primären Kühlmittel, das bei einem Kühlmittelleitungsbruch in gasförmigem Zustand ausströmt und bei dem Druck und der Temperatur der äußeren Atmosphäre höchstens teilweise kondensierbar ist.
Der schwerste bei einem solchen Reaktor in Betracht zu ziehende Unfall besteht im vollständigen Bruch einer Sammelleitung zwischen dem Reaktor und Wärmeaustauschern. Zur Begrenzung der Folgen eines solchen Bruchs kann man einerseits den Durchmesser dieser Sammelleitungen begrenzen, was die Maximalmenge des am Leck ausströmenden Mediums begrenzt, und andererseits für das Kühlmittel einen Expansionsraum von einer solchen räumlichen Gestalt und mechanischen Widerstandsfähigkeit vorsehen, daß das kontaminierte Kühlmittel nicht in die umgebende Atmosphäre entweichen kann, es sei denn durch Filter, die die Verunreinigungen zurückhalten.
Die bisher allgemein angewandte Lösung dieser Aufgabe besteht darin, das Reaktorbauwerk mit einer genügenden Widerstandsfähigkeit gegen innere Überdrücke auszubilden, so daß es dem Druck der Gase im Fall eines solchen Bruchs standhalten kann. Diese Lösung besitzt offensichtlich den Nachteil, daß man ein Reaktorbauwerk erstellen muß, daß eine befriedigende Dichtigkeit besitzt und einen verhältnismäßig hohen Überdruck aushalten kann, was die Baukosten erheblich erhöht.
Es ist auch aus der deutschen Auslegeschrift 1066 288 bekannt, zum Schutz gegen Überdrücke den Raum des Reaktorgehäuses durch eine Leitung mit geringem Strömungswiderstand mit einem Gasometer mit variablem Volumen zu verbinden und in dieser Leitung gegebenenfalls einen Kondensator für das austretende kondensierbare Kühlmedium vorzusehen. Diese Vorrichtung wirkt durch eine Vergrößerung des dem Gas bei seiner Expansion zur Verfügung stehenden abgeschlossenen Volumens. Das Wasser, im Fall der Verwendung eines nassen Gasometers, dient der Abdichtung. Der Kondensator kann nur einen Teil des kondensierbaren Kühlmediums abscheiden, wenn er nicht zu einer übermäßigen Erhöhung des Strömungswiderstands führen soll. Diese bekannte Vorrichtung besitzt auch bewegliche Teile, die eine dauernde Unterhaltung erfordern und eine erhebliche Masse aufweisen, wodurch im Fall eines Kühlmittelleitungsbruchs der Druckaufbau nur allmählich abgeschwächt wird und ein hoher vorübergehender Überdruck auftritt. Das ist bei einer geSchutzvorrichtung gegen Überdrücke in
Gebäuden von Kernreaktoren
Anmelder:
Commissariat ä !'Energie Atomique, Paris
Vertreter:
Dr. H. U. May, Patentanwalt,
8000 München 2, Ottostr. 1 a
Als Erfinder benannt:
Didier Costes, Paris
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 2. Juli 1965 (23 368)
schlossenen Gaskammer mit variablem Volumen grundsätzlich unvermeidbar.
Es ist ferner aus der Zeitschrift »Technische Überwachung«, Bd. 2, 1961, Heft Nr. 10, S. 377 bis 381, bekannt, zur Druckentlastung von Reaktorgebäuden und von Innenräumen biologischer Schirme bei einem Unfall im Fall von kondensierbaren Kühlmitteln, insbesondere von Dampf, den Druckaufbau durch Kondensation des frei werdenden Dampfes von vornherein zu verhindern oder herabzusetzen. Hierzu wird der beim Unfall entstehende Dampf in einem innerhalb oder außerhalb des Reaktorgebäudes liegenden Wasserbecken oder sonstigen Wärmespeicher niedergeschlagen oder durch Berieseln mit Kühlwasser kondensiert. Eine solche Lösung ist jedoch offensichtlich nur bei einem kondensierbaren Kühlmedium, insbesondere Wasser, möglich. Sie hat weiterhin den Nachteil, daß man dabei Kühlwasserbecken benötigt, die hinsichtlich der Korrosionsgefahr und der Einhaltung der erforderlichen Wasserhöhe dauernd überwacht werden müssen.
Diese Nachteile der bekannten Vorrichtungen sollen nunmehr in einer Weise ausgeschaltet werden, daß dennoch die Erstellung des Reaktorbauwerks in üblicher Bauweise mit nur verhältnismäßig geringen Abweichungen bei der eigentlichen Reaktoranlage möglich ist.
Es wird daher eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art für einen Kernreaktor, der mit einem
809 559/385
einen primären Kühlkreislauf abdichtend umgebenden biologischen Schirm versehen ist, bei der das Gebäude über einen Kanal mit geringem Strömungswiderstand mit einer Gaskammer verbunden ist, die das ausströmende Gas auffängt, vorgeschlagen, die sich erfindungsgemäß dadurch auszeichnet, daß die Gaskammer über den Kanal mit dem vom biologischen Schirm eingeschlossenen Raum verbunden ist und an dem der Kanalmündung in die Gaskammer gegenüberliegenden Ende zur freien Atmosphäre hin geöffnet ist, daß das vom Kanal und der Gaskammer gemeinsam gebildete Volumen mindestens so groß ist wie das vom gesamten ausströmenden Gas eingenommene Volumen bei Atmosphärendruck und daß eine an den Kanal angeschlossene, mit einem Filter für radioaktive Verunreinigungen versehene Absaugvorrichtung eine von dem zur Atmosphäre hin geöffneten Ende der Gaskammer zum Kanal hin gerichtete Strömung erzeugt, wobei die Gaskammer, der Kanal und die Absaugvorrichtung so ausgebildet sind, daß sie einem bei einem Kühlmittelleitungsbruch auftretenden Überdruck widerstehen.
Hierbei bilden also der Kanal und die Gaskammer zusammen einen sogenannten Auspuffkanal, der ein so großes Volumen besitzt, daß das Kühlmittel vollständig in den Auspuffkanal entweichen kann, von wo es die bei normalem Betriebszustand dort befindliche Luft in die freie Atmosphäre verdrängt.
Vorzugsweise sind der Kanal und die Gaskammer mit Strömungsleitvorrichtungen, wie Stützpfeilern, versehen, um das eintretende Gas zu kühlen und seine Vermischung mit der normalerweise diesen Raum einnehmenden Luft zu verhindern.
Der obenerwähnte Auspuffkanal bewirkt wegen seiner Größe und Ausbildung mit kühlend wirkenden Strömungsleitvorrichtungen nicht nur eine Entspannung des aus dem Reaktor entweichenden Kühlmediums auf Atmosphärendruck, sondern auch seine Abkühlung, so daß tatsächlich kein kontaminiertes Gas, sondern nur die zuvor in der Gaskammer enthaltene Luft in die freie Atmosphäre entweicht und die Gaskammer tatsächlich wie ein Stopfen wirkt, ohne jedoch einen erheblichen Druckaufbau zu bewirken. Durch die vorgesehene Absaugvorrichtung wird außerdem sehr rasch das kontaminierte Gas. aus der Gaskammer abgesaugt und so seine Diffusion in di& freie Atmosphäre verhindert, während die Gaskammer sich vom offenen Ende her wieder mit Luft füllt.
Ferner soll die oben beschriebene Schutzvorrich- go tang auch bei einem Reaktor verwendet werden, dessen biologischer Schirm Wärmeaustauscher für den Austausch zwischen dem ersten und einem zweiten wärmeübertragenden Medium umgibt.
Die oben beschriebene Schutzvorrichtung wird an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Schutzvorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer »Gaskammer (Auspuffkanal},, wie sie in der Vorrichtung der Fig. 1 verwendbar ist,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Verbindung zweier Kernreaktoren mit einer einzigen Schutzvorrichtung, die zum Schutz des einen oder anderen wirksam werden kann,
F i g. 4 eine schematische Darstellung des Rückschlagventils 46 der F i g. 3.
Fi g. 1 zeigt im Aufriß das Gebäude 4 eines Kernreaktors A und die diesem zugeordnete Schutzvorrichtung B. Der eigentliche Reaktor 6 und die Gesamtheit seines schematisch durch die Sammelleitungen 8 und 8' und den Wärmeaustauscher 10 wiedergegebenen Primärkühlkreises sind in einer den biologischen Schirm bildenden Kammer 12 eingeschlossen. Der Reaktor ist beispielsweise ein mit schwerem Wasser moderierter und durch Umlauf von unter Druck stehendem Kohlendioxidgas gekühlter Reaktor. Dieser Umlauf kann durch ein Gebläse 14 bewirkt werden, das von einem außerhalb der Kammer 12 angeordneten Motor 16 angetrieben wird.
Mit dem Reaktor^ ist die SchutzvorrichtungB verbunden, die im wesentlichen aus einem Auspuffkanal 18 von großem Volumen im Vergleich mit dem Innenraum 11 des biologischen Schirms 12 besteht, der diesen Innenraum 11 mit der Atmosphäre verbindet. Dieser Auspuffkanal ist vorfeilhäfterweise über den größten Teil seiner Länge in einer flachen Form mit Hilfe von Betonfertigbauteilen, die mit einer Erdaufschüttung von beispielsweise 1 m Höhe abgedeckt sind, hergestellt. Eine bevorzugte, jedoch nicht ausschließliche Ausführungsform dieses Auspuffkanals wird im folgenden beschrieben. Der Auspuffkanal ist außerdem über einen Absaugkreis C mit der Atmosphäre verbunden, der nacheinander eine Schalldüse 20 zum Schutz des übrigen Kreises, ein Filter 24, ein Gebläse 22 und gegebenenfalls einen Abblaskamin 26 umfaßt.
Der biologische Schirm 12 muß selbstverständlich so hergestellt sein, daß er dem bei einem Bruch der Sammelleitung 8 oder 8' entstehenden vorübergehenden Überdruck widerstehen kann. Dieser Überdruck selbst hängt von den Abmessungen und geometrischen Merkmalen des Auspuffkanals 18 ab. Vorzugsweise ist ein Maximalwert des Überdrucks von etwa 1 bis 2 bar vorgesehen, so daß es genügt, den biologischen Schirm 12 aus leicht armiertem Beton herzustellen.
Der Auspuffkanal 18 kann in sehr verschiedener Weise ausgebildet werden, je nach der Art des Terrains, in dem er angelegt wird. Der in den F ig. 1 und 2 gezeigte Auspuffkanal 18 besteht aus zwei hintereinander angeordneten Abschnitten. Der erste Abschnitt besteht aus Kanälen 32 zur Verbindung des biologischen Schirms 12 mit dem zweiten Abschnitt, der aus einer gegen die Atmosphäre bei 28 offenen Gaskammer 34 besteht. Die Kanäle 32 sind vorzugsweise so kurz wie möglich und mit möglichst großem Querschnitt ausgebildet, um die Druckverluste und den Überdruck im Innenraum 11 des biologischen Schirms 12 herabzusetzen. Die Gaskammer 34 muß zwei Forderungen zugleich entsprechen: einerseits muß sie dem bei einem Bruch des Primärkreises des Reaktors auftretenden Überdruck widerstehen, und andererseits muß sie eine genügende Kühlung des von dem Innenraum 11 kommenden Gases gewährleisten und dazu diesem eine ausreichende Berührungsfläche darbieten.
Die in Fig. 2 gezeigte Gaskammer 34 besitzt eine flache Form von größerer Breite als Höhe. Sie umfaßt vorgefertigte Bauteile aus armiertem Beton, die die senkrechten Stützpfeiler 36 bilden, welche einen in der Strömungsrichtung des Gases profilierten waagerechten Querschnitt besitzen, um einerseits dem Gas eine genügende Berührungsfläche zu liefern, um e& auf den vorgesehenen Wert abzukühlen, und
andererseits ein scheibenweises Ausströmen zu begünstigen. Dabei wird näherangsweise eine laminare Strömung erzielt und die Durchmischung vermieden, wie bei üblichen Verfahren in Gebläsen durch die dort verwendeten Gitteranordnungen. Die Stützpfeiler 36 sind auf Längsschwellen gegossen, die in die Betonkanäle 40 und waagerechten Deckplatten 38 eingelassen sind. Die Deckplatten 38 können einfach zusammen und auf den Stützpfeilern ohne Zwischenschaltung von Dehnungsfugen vergossen sein, vorausgesetzt, daß der Auspuffkanal mit einer die Temperaturschwankungen ausgleichenden Erdschicht abgedeckt ist. Die so erhaltene Erdaufschüttung von größenordnungsmäßig 1 m Dicke liefert einen Druck, der als Gegengewicht gegen den vorübergehenden Überdruck ausreicht und ein Hochdrücken der Vorrichtung im Einsatzfall verhindert. Diese halb unterirdische und im Erdboden nur wenig verankerte Konstruktion läßt sich auf sehr wirtschaftliche Weise herstellen.
Die Schutzvorrichtung arbeitet wie folgt: Beim Bruch einer Sammelleitung füllt das entweichende Gas den Innenraum 11 und verdrängt aus dem Auspuffkanal 18 die darin befindliche Luft. Der Hilfskreis C wird durch die Schalldüse 20 geschützt, welche die Durchtrittsgeschwindigkeit und damit die Durchtrittsmenge und den sich insbesondere in den Filtern ausbildenden Überdruck begrenzt Gleichzeitig mit seiner Ausdehnung in den Auspuffkanal 18 kühlt sich das Gas in Berührung mit den Wänden ab. Es ist darauf hinzuweisen, daß Durchtrittsöffnungen, wie 15, durch den biologischen Schirm 12 nach Zahl und Art möglichst klein gehalten werden müssen, damit die Ableitung einer zu großen Gasmenge in den innerhalb des Gebäudes 4 und außerhalb des biologischen Schirms 12 befindlichen Raum 5 vermieden wird. Die Abdichtung braucht jedoch nicht vollkommen zu sein, vorausgesetzt, daß das Gebäude 4 Öffnungen, wie die bei 17 gezeigte, zur Verbindung mit der Außenumgebung besitzt, deren Querschnitt ausreicht, um den Überdruck auf einen zulässigen Wert zu begrenzen, der viel Meiner ist als für den biologischen Schirm 12. Die Öffnungen 17 sollen genügend weit von den Durchführungsöffnungen 15 entfernt sein, damit die aus dem Innenraum 11 in den Raum 5 tretenden Spaltprodukte nicht in die Atmosphäre gelangen. Falls das Gebäude 4 Teile des Primärkreises umschließt, die nicht im Inneren des biologischen Schirms 12 angeordnet werden konnten, insbesondere eine Brennstofflademaschine, die im Betrieb mit dem Primärkreis verbunden sein kann, muß man Vorsorge gegen den Bruch dieser Teile treffen. Die dabei möglicherweise auftretende Leckmenge wird abgeschätzt. Wenn sie klein ist, kann sie durch die Durchführungsöffnungen 15 in den Innenraum 11 und durch die vorzugsweise mit Filtern versehenen Öffnungen 17 nach außen abgeleitet werden. Bei einer höheren Leckmenge muß man einen Ableitungskanal 19 vom Raum 5 zum Auspuffkanal 18 unter Zwischenschaltung eines Klappenventils 21 vorsehen, das ein Ausströmen nur in der gewünschten Richtung gestattet.
Nach Verlauf der Übergangsperiode und Erreichen eines Drucks in der Nähe des Atmosphärendrucks kann die Diffusion des den Auspuffkanal 18 füllenden Gases durch das (offene) Ende 28 zur Atmosphäre hin verhindert werden, indem man durch Einschaltung des Gebläses 22 des Hilfskreises C einen Gegenstrom erzeugt. Die Gase werden dann nach Dekontaminierung in den Filtern 24 in die Atmosphäre abgeblasen.
Beispielsweise kann man die Schutzvorrichtung für das Gebäude eines 500-MW-Kernreaktors, der mit Schwerwasser moderiert und durch Kohlendioxidkreislauf gekühlt ist und dessen Primärkreislauf 701 Kohlendioxydgas bei einem mittleren Druck von 60 bar und einer mittleren Temperatur von
ία 375° C enthält, wie folgt bemessen. Wenn der Innenraum 11 des biologischen Schirms 12 ein Volumen von 5000 m3 besitzt und der Auspuffkanal 18 ein Volumen von 5000 ms für die Ausdehnung des Gases bietet, kann man die folgenden Kennzahlen ansetzen,.
die für einen Leckquerschnitt des Primärkreises von 1 m2 zu einem vorübergehenden Überdruck von weniger als 2 bar in dem vom biologischen Schirm umschlossenen Raum von 5000 m3 und von 0,16 bar im Auspuffkanal und einer Höchsttemperatur von
aö etwa 60° C führen.
Kanäle 32:
200 m Länge und 30 m2 Querschnitt;
Gaskammer 34:
200 m Länge, 5 m Höhe und 40 m Breite (Kontaktfläche in der Größenordnung von 1 m2/m3);
Stützpfeiler:
5 m Höhe in Abständen von 2 m, so daß sie zu 5O°/o offene Längswände bilden und eine Kontaktfläche von etwa 0,9m2/m3 Gas liefern.
Das obige Beispiel entspricht einem Auspuffkanal, der in Reihe Kanäle 32 und eine Gaskammer 34 aufweist. Zwischen dem vom biologischen Schirm 12 umschlossenen Raum und der Kammer 34 kann man eine Verbindung mit größerem Querschnitt vorsehen, beispielsweise würde man bei einem gleich großen Innenraum des biologischen Schirms wie oben und einem 250 m langen Kanal von 200 m2 Querschnitt zu einem Überdruck von im Innenraum des biologischen Schirms 0,33 bar gelangen.
Zum Vergleich sei angegeben, daß bei Verwendung einer gegenüber der Atmosphäre abgeschlossenen Gaskammer zum Auffang der ausströmenden Gase von 55 000 m3 ein Überdruck von 1,40 bar auftreten würde. Da die Gestehungskosten im wesentlichen vom Produkt Volumen mal Überdruck abhängen, sind die Vorteile der oben beschriebenen Vorrichtung ohne weiteres ersichtlich.
Die oben beschriebene Vorrichtung besitzt den Vorteil, daß man eine gemeinsame Vorrichtung für mehrere Kernreaktoren einsetzen kann, wie das Schema der F i g. 3 zeigt. Die Reaktoren 12 und 12' sind beide mit der gleichen Gaskammer 34 über Kanäle verbunden, die aus einem beiden Reaktoren gemeinsamen Abschnitt 42 und Anschlußstücken 44 und 44' für die Reaktoren 12 und 12' bestehen. In diesem Fall sind in den Kanälen 44 und 44' Rückschlagventile 46 und 46' vorgesehen, um zu verhindern, daß ein Unfall in einem der Reaktoren einen Überdruck im Gesamtkreis und Störungen des anderen Reaktors hervorruft. Diese Rückschlagventile gestatten die Ausdehnung des Gases vom Reaktor in
die Kammer 34, schließen jedoch einen Rückfluß aus. In der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform besteht das Rückschlagventil aus einer dünnen Folie 48, die gegen ein Gitter 50 drückt. Bei einem von der
stromabwärts gelegenen Seite her nach stromaufwärts gerichteten Überdruck legt sich die Membran gegen das Gitter 50 und widersteht dem Überdruck. Dagegen birst die Folie 48 bei einem von der stromaufwärts gelegenen Seite nach stromabwärts gerichteten Überdruck und gestattet die Ausdehnung des vom Reaktor kommenden Gases in die Kammer 34.
Bei einer solchen Anordnung sind die Hilfskreise C und C" stromaufwärts von den Rückschlagventilen 46 und 46' abgezweigt und dauernd in Betrieb, wodurch die normale Ventilation der Reaktorgebäude bewirkt wird. Im Fall eines einzigen Reaktors kann man den Kreis C für die normale Ventilation benutzen, muß jedoch stromabwärts ein Ventil entsprechend dem Rückschlagventil 46 vorsehen, damit nicht die gesamte Luft durch den Auspuffkanal 18 angesaugt wird.
Die obige Beschreibung zeigt, daß man mit Hilfe dieser Vorrichtung einen Schutz für das Gebäude eines Kernreaktors mit Druckrohren mittels verhältnismäßig wenig aufwendiger Installation erzielen kann, da der Aufwand dafür nur etwa ein Viertel bis ein Drittel des Aufwands für eine dem Gesamtdruck widerstehende Kammer beträgt. Der Schutz wird gesteigert, da das Auftreten hoher Überdrücke vermieden wird.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Schutzvorrichtung gegen Überdrücke in Gebäuden von Kernreaktoren mit einem unter Druck stehenden primären Kühlmittel, das bei einem Kühlmittelleitungsbruch in gasförmigem Zustand ausströmt und bei dem Druck und der Temperatur der äußeren Atmosphäre höchstens teilweise kondensierbar ist, und mit einem einen primären Kühlkreislauf abdichtend umgebenden biologischen Schirm, bei der das Gebäude über einen Kanal mit geringem Strömungswiderstand mit einer Gaskammer verbunden ist, die das ausströmende Gas auffängt, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaskammer (34) über den Kanal (32) mit dem vom biologischen Schirm eingeschlossenen Raum (11) verbunden ist und an dem der Kanalmündung in die Gaskammer (34) gegenüberliegenden Ende (28) zur freien Atmosphäre hin geöffnet ist, daß das vom Kanal (32) und der Gaskammer (34) gemeinsam gebildete Volumen mindestens so groß ist wie das vom gesamten ausströmenden Gas eingenommene Volumen bei Atmosphärendruck und daß eine S. an den Kanal (32) angeschlossene, mit einem Filter (24) für radioaktive Verunreinigungen versehene Absaugvorrichtung (22, 26) eine von dem zur Atmosphäre hin geöffneten Ende (28) der Gaskammer zum Kanal (32) hin gerichtete Strömung erzeugt, wobei die Gaskammer (34), der Kanal (32) und die Absaugvorrichtung (22,24,26) so ausgebildet sind, daß sie einem bei einem Kühhnittelleitungsbruch auftretenden Überdruck widerstehen.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (32) und die Gaskammer (34) eine geradlinige Längsausdehnung besitzen und mit Strömungsleitvorrichtungen, wie Stützpfeilern (36), ausgestattet sind, um das eintretende Gas zu kühlen und die Vermischung der bei einem Unfall freigesetzten kontaminierten Gase mit der normalerweise diesen Raum einnehmenden und von diesen Gasen verdrängten Luft zu verhindern.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugvorrichtung (22,24,26) zum Schutz vor Überdruck über eine Schalldüse (20) mit dem Kanal (32) verbunden ist.
4. Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als gemeinsame Schutzvorrichtung für mehrere Kernreaktorengebäude ausgebildet ist und der Kanal (42) von jedem der Innenräume der biologischen Schirme (12, 12') durch ein dichtes Ventil oder eine Berstscheibe (46, 46') getrennt ist, das sich oder die sich bei einem Überdruck im Innenraum (11) des biologischen Schirms (12,12') zum Kanal (42) hin öffnet bzw. birst und bei einem Überdruck in umgekehrter Richtung geschlossen bleibt bzw. diesem widersteht.
5. Verwendung der Schutzvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 für einen Reaktor, dessen vom biologischen Schirm eingeschlossener Raum zusätzlich Wärmeaustauscher für den Austausch zwischen dem ersten und einem zweiten wärmeübertragenden Medium enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1066 288; Technische Überwachung, Bd. 2, 1961, Nr. 10, bis 381.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 559/385 5.68 © Bundesdruckerei Berlin
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