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Nicht schäumendes Reinigungs-und Spülmittel Die vorliegende Erfindung
betrifft ein nicht schäumendes Reinigungs- und Spülmittel, enthaltend als waschaktive
Komponente eine Kombination von Alkylarylkondensationsprodukten mit Äthylenoxyd
und Polyoxyäthylenkondensationsprodukten mit Propylenoxyd.
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Bekannt sind Reinigungsmittel sowohl auf Mineralsäurebasis als auch
auf organischer Säurebasis, die beispielsweise zur Entfernung von Kesselstein, Bierstein,
aber auch zur Entfernung von organischen Verschmutzungen dienen. Weiterhin sind
Reiniger, bestehend aus festen und flüssigen Säuren der obengenannten Gruppen, zusammen
mit waschaktiven Substanzen bekannt, wobei die waschaktive Substanz auf Grund ihrer
Fähigkeit, die Oberflächenspannung zu erniedrigen, ein leichteres Eindringen der
sauren Komponente in die Kapillarräume der Ablagerungen bewirkt und dadurch ein
leichteres Auflösen und Entfernen der Ablagerungen ermöglicht. Bekannt sind als
waschaktive Substanzen für Reinigungsmittel aller Art und für die verschiedensten
Zwecke anionenaktive, kationenaktive. und nichtionogene Produkte und deren Kombinationen
untereinander.
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Außer den bisher benannten Reinigungsmitteln sind auch solche auf
neutraler bzw. alkalischer Basis bekannt, die für die verschiedensten Reinigungszwecke
eingesetzt werden und in etwa dieselben waschaktiven Substanzen wie die sauren Reinigungsmittel
neben weiteren, die reinigende Wirkung verbessernden Bestandteilen enthalten.
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Weiterhin ist bekannt, daß durch eine bestimmte Auswahl und Kombination
der waschaktiven Substanzen in wiederum bestimmten Mengenverhältnissen das Schaumverhalten
von Reinigungslösungen auf die gewünschten Erfordernisse eingestellt werden kann.
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Ebenso ist es bekannt, bei Reinigungstemperaturen von 20.bis 80°C
schwerlösliche waschaktive Substanzen mit solchen waschaktiven Substanzen zu mischen,
die durch eine sehr große Anzahl von Äthylenoxydgruppen im Molekül leicht wasserlöslich
sind und daher als. Lösungsvermittler bei diesen Temperaturen dienen.
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In der deutschen Auslegeschrift 1106 907 werden auch flüssige
Geschirrspülmittel beschrieben, die Äthylenoxydanlagerungsprodukte enthalten, die
im Molekül 15 und mehr Mol Äthylenoxyd enthalten, beispielsweise Produkte aus 1
Mol Nonylphenol und 20 Mol Äthylenoxyd. Diese Geschirrspülmittel wirken jedoch,
wie die Vergleichsbeispiele zeigen, nur in Reinigungsflüssigkeiten über 40°C schaumdämpfend,
während sie in kalten Reinigungsflüssigkeiten mehr oder minder stark schäumen, auch
dann, wenn ihnen ein sogenannter Entschäumer zugesetzt wird. Es wurde nun- gefunden,
daß die geschilderten Nachteile behoben werden können, wenn ein Reinigungs-und Spülmittel
zur Anwendung gelangt, das als Alkylarylkondensationsprodukte mit Äthylenoxyd solche
enthält,. die je Mol Alkylarylkomponente 0,5 bis 3 Mol Äthylenoxyd gebunden enthalten,
vorzugsweise Nonylphenolpolyglykoläther mit 0,5 bis 3 Mol Äthylenoxyd.
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Die Alkylarylkondensationsprodukte mit Äthylenoxyd werden erfindungsgemäß
im Gemisch mit Polyoxypropylen-Polyoxyäthylenoxyd-Addukten angewendet. Bevorzugt
werden dabei solche mit 10 bis 5001,
vorzugsweise 10 bis 20 °/o Äthylenoxyd.
Die Wirkung dieses erfindungsgemäßen Reinigungs- und Spülmittels kann durch den
Zusatz von an sich bekannten anorganischen und organischen reinigend wirkenden Substanzen,
wie z.B. Polyphosphate, Silikate, Soda, Ätznatron, Säuren, wie Wein- und Citronensäure,
Gluconsäure, Milchsäure, Mineralsäure und/oder deren Salze, verbessert werden. Mit
Hilfe eines solchen Mittels werden bei der Verwendung von harten und sehr harten
Wässern in praktisch schaumfreien kalten Reinigungsflotten .glanzklare Flaschen
und Geschirr erhalten.
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Die genannten waschaktiven Komponenten für sich allein angewandt würden
in der Kälte entweder stark schäumen oder praktisch keine Netzwirkung zeigen. Auch
Mischungen mit anderen Mischungsverhältnissen bringen nicht den gewünschten Erfolg.
So neigt z. B., wie Versuche gezeigt haben; eine Mischung, die mehr als 4 Mol Äthylenoxyd
pro Mol Alkylarylkondensationsprodukt enthält, bereits in der Kälte zum Schäumen
und ist dadurch in der Verwendung in Reinigungsmaschinen sehr beeinträchtigt.
Die
erfindungsgemäße Komponente kann sowohl Bestandteil von flüssigen als auch von festen,
sauren, neutralen oder alkalischen Reinigungsmitteln sein. Ein besonderer Vorteil
liegt z. B. noch darin, daß beim Anfahren von Spülaggregaten während der Aufheizzeit
der Reinigungsflotte ein Überschäumen dieser und damit Verunreinigungen, Beschädigung
der Aggregate, ein Flottenverlust und andere Störungen vermieden werden.
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Die Zusatzmengen der speziellen waschaktiven Komponenten kann entsprechend
den Bedürfnissen in weiten Grenzen variieren und je nach Verwendungszweck 1 bis
90 Teile im Reinigungs- und Spülmittel betragen. _ Die Herstellung des-erfindungsgemäßen
Reinigungs-und Spülmittels erfolgt nach bekannten und üblichen Verfahren für pulverföxmige
bzw: flüssige Reinigungsmittel. -" Beispiel 1 36 Teile Citronensäure-Monohydrat,
24 Teile Wasser, 2 Teile des Anlagerungsproduktes von 1 bis 2 Mol 'Äthylenoxyd an
1 Mol Nonylphenol, 3 Teile des Anlagerungsprodüktes von 10 °/o Äthylen oxyd an"
-90 °1ö Propylenoxydkondensationsprodukt, - -6 Teile des Anlagerurigsproduktes von
20 °/o Äthylenoxyd an 80 °1ö Propylenoxydkondensationsprodukt, .
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29 Teile Isopropanol.
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Diese Mischung -eignet sich besonders gut zum Spülen von Geschirr
und kann bevorzugt im Klarspülgang bei Geschirrspülmaschinen Verwendung finden.
_ @.
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Beispiel 2: _ 7,7 Teile Anlagerungsprodukt von 10 °/o Polyäthylenoxyd
an 9091, Polyoxypropylenkondensationsprodukt, - - -4,3 Teile des Anlagerüngsproduktes
von 1 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Nonylphenol, 8 Teile Anlagerungsprodukt von 20 °/o
Polyäthylenoxyd an 80 °J, Polyoxypropylenkondensationsprodukt, 80 Teile Äthylalkohol.
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Eine solche Mischung kann vorzugsweise sowohl zur manuellen als auch
automatischen Reinigung von Kunststoffen und Metallteilen verwendet werden.
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Beispiel 3 65 Teile Triphosphat, 10 Teile eines Gemisches aus 3,8
Teilen des Anlage-. rungsproduktes von 1 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Nonylphenöl; 4,2
Teilen Anlagerungsprodukt von 10 °/o Polyäthylenoxyd an 90 %
Polyoxypropylen
und 2 Teilen Anlagerungsprodukt von 20°/a Polyäthylenoxyd an 80 °/o Polyoxypropylen,
25 Teile anhydrisches Phosphat mit 69 °/o P205 .
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Eine solche Mischung kann bevorzugt in Flaschenwaschanlagen, auch
in Kombination mit Ätznatron eingesetzt werden, ohne daß beim Kaltanfallren bereits
verschmutzter Lauge Schaum auftritt.
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Zur besseren Veranschaulichung der erfindungsgemäßen Reinigungs- und
Spülmittel mit Alkylarylkondensationsprodukten mit nur 0,5 bis 3 Mol Äthylenoxyd
gegenüber Reinigungsmittel mit Alkylarylkondensationsprodukten mit 15 und mehr Mol
Äthylenoxyd (gemäß deutscher Auslegeschrift 1106 907) wurden Vergleichsversuche
durchgeführt.
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Es wurden folgende Reinigungsmischungen hergestellt: 1. Mischung I
(gemäß Beispiel 2 der vorliegenden Erfindung, enthaltend ein Anlagerungsprodukt
von 1 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Nonylphenol).
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2. Mischung II (gemäß Beispiel 1 der Auslegeschrift 1106 907, enthaltend
ein Anlagerungsprodukt von 20 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Nonylphenol). Zusammensetzung
der Mischung II: 5 Teile Anlagerungsprodukt von 10 °/o Polyäthylenoxyd an 90 °/o
Polyoxypropylenkondensationsprodukt, 4 Teile des Anlagerungsproduktes von 20 Mol
Äthylenoxyd an 1 Mol Nonylphenol und 8 .Teile Isopropanol. _ 3.- Mischung III (Zusammensetzung
wie Beispiel 1 der Auslegeschrift 1106 907, nur an Stelle des Anlagerungsproduktes
von 20 Mol Äthylenoxyd an Nonylphenol ein solches mit 15 Mol Äthylenoxyd an Nonylphenol).
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Vergleichsbeispiel 1 -Schaumverhalten Geprüft wurde das Schaumverhalten
der Mischungen I und II in Leitungswasser bei 20°C. Die Prüfung wurde nach der Schlagmethode
vorgenommen.
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500 ml der betreffenden Lösung wurden in einen 1000-ml-Meßzylinder
eingefüllt und mit einem Schaumstempel 30 Stöße innerhalb 30 Sekunden durchgeführt.
Die Schaumhöhe bzw. das Schaumvolumen wurde sofort und nachbestimmten Zeiten abgelesen
bzw. die Schaumvolumenbeständigkeit gestoppt.
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Die Bestimmung des Schaumvermögens wurde nach DIN 53 902 vorgenommen.
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Die Anwendungskonzentration betrug bei Mischung I 0,5 g/l, bei Mischung
II und Mischung HI 0,2 g/1. Die eingesetzten WAS-Mengen sind damit in beiden Fällen
gleich.
Das Ergebnis ist in den Tabellen 1 und 2 zusammengestellt.
Tabelle 1 |
Schaumvolumen in Leitungswasser von 20°C |
zeit Mischung I Mischung II - Mischung IH |
(deutsche (deutsche |
(erfindungsgemäß) |
Auslegeschrift 1106 907) |
Auslegeschrift 1106907) |
Sofort- . . . . . . ... . . . . . . . . . . . . 80m1 130 ml
130m1 |
2 Minuten ...... .......... -. - 110_m1 120 ml |
5 Minuten................ - 100 ml 120 m1 |
10 Minuten. 90M1 120 ml |
15 Minuten ......... ........ . - 80m1
Moral |
Tabelle 2 |
Reinigermischung Schaumbeständigkeit Beschaffenheit des Schaumes |
Mischung I................................ etwa 9 Sekunden
grobblasig und sehr stark lufthaltig |
(erfindungsgemäß) |
Mischung 1I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
. . . . . . . länger als 1 Stunde feinblasig und sehr fest |
(deutsche Auslegeschrift 1106 907) |
Mischung III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . länger als 1 Stunde feinblasig und äußerst fest (sahnig) |
deutsche Auslegeschrift 1106 907) . |
Vergleichsbeispiel 2 Feststellung der Waschkraft Es wurde die Waschkraft der im
Beispiel 2 der vorliegenden Erfindung (Mischung I) und im Beispiel 1 der deutschen
Auslegeschrift
1106 907 (Mischung II) angegebenen Reinigermischung bestimmt
sowie auch die Waschkraft der gleichen Reinigermischungen nach Zugabe üblicher Mengen
an Ätznatron bzw. Säure.
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Dazu wurden Versuche in der Miele-Geschirrspülmaschine durchgeführt.
Als Anschmutzung diente die vom technischen Ausschuß für Haushaltsgeschirrspühnaschinen
empfohlene Standardanschmutzung.
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Verwendet wurde Ludwigshafener Stadtwasser mit einer Gesamthärte von
etwa 17°. Die Anwendungskonzentration betrug auch hier bei Mischung 10,5
g/1, bei Mischung 11 0,2 g/1 (gleiche WAS-Menge).
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Das Programm der Miele-Geschirrspülmaschine wurde derart geändert,
däß der Hauptreinigungsgang, in den das Reinigungsmittel eingegeben wurde, 5 Minuten
dauerte, wobei nicht aufgeheizt wurde. Hierauf wurde mit Frischwasser 15 Sekunden
zwischengespült, anschließend mit 60°C heißem Wasser 15 Sekunden unter Zusatz von
3 ml eines handelsüblichen sauren Klarspülmittels (CALGONIT-Klarspüler S) nachgespült.
In allen Versuchen war die Geschirrspülmaschine mit acht Maßgedecken beschickt.
Die Ergebnisse sind aus Tabelle 3 zu ersehen.
Tabelle 3 |
Reinigungslösung Mischung I Mischung IL |
(erfindungsgemäß) |
(deutsche Auslegeschrift 1106 907) |
Neutral (wie in den betreffenden 7 Teile einwandfrei gereinigt
0 Teile einwandfrei gereinigt |
Beispielen angegeben) 21 Teile mäßig gereinigt 9 Teile mäßig
gereinigt |
60 Teile ungenügend gereinigt 79 Teile ungenügend gereinigt |
Sauer (zu 50/,'Mischung I und 1I 5 Teile einwandfrei gereinigt
4 Teile einwandfrei gereinigt |
je + 5001, Citronensäure, H20- 32 Teile mäßig gereinigt
15 Teile. mäßig gereinigt |
frei) 51 Teile ungenügend gereinigt 69 Teile ungenügend gereinigt |
Alkalisch (zu 5 0/0 Mischung I und 18 Teile einwandfrei gereinigt
10 Teile einwandfrei gereinigt |
II je + 15 0/0 NaOH, + 40 0/0 22 Teile mäßig gereinigt 35 Teile
mäßig gereinigt |
Metasilikat # 5H20, -f- 400/0 Tri- 48 Teile ungenügend gereinigt
43 Teile ungenügend gereinigt |
phosphat) |
Die Vergleichsbeispiele 1 und 2 zeigen deutlich das unterschiedliche Verhalten bezüglich
der Schaumbildung und der Waschkraft von Reinigungsmitteln, die Alkylarylkondensationsprodukte
mit 15 und mehr Mol Äthylenoxyd (gemäß deutscher Auslegeschrift 1106 907) enthalten,
und dem erfindungsgemäßen Spül-und Reinigungsmittel mit Alkylarylkondensationsprodukten
mit nur 0,5 bis 3 Mol Äthylenoxyd (gemäß vorliegender Erfindung). So tritt nur bei
dem erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmittel in kalten Reinigungsflüssigkeiten
praktisch keine Schaumbildung auf, während .die Reinigungsmischungen gemäß der deutschen
Auslegeschrift 1106 907 in kalten Reinigungsflüssigkeiten schäumen. Auch ist die
Waschkraft
der erfindungsgemäßen Reinigungsmittel wesentlich besser
als die der Reinigungsmittel der deutschen Auslegeschrift
1106 907: