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Verfahren zur Förderung von aus einem Brennofen abgezogenem Gut über
einen Schrägrostkühler Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Förderung
von aus einem Brennofen abgezogenem Gut über einen aus mehreren treppenförmig angeordneten
Stufen bestehenden Schrägrostkühler durch Erzeugung einer hin- und hergehenden Bewegung
von Roststufen sowie auf ein Verfahren zum Kühlen von Gut. Die Erfindung betrifft
ferner einen nach diesem Verfahren arbeitenden Schrägrostkühler.
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Bei den bekannten Schrägrostkühlern wird die Förderung des Gutes über
den Rost dadurch bewirkt, daß einzelne Roststufen in Förderrichtung des Gutes hin
und her bewegt werden. Hierbei stellen die beweglichen Roststufen gewissermaßen
Transport- und Schubelemente dar, die bei ihrer Vorwärtsbewegung in Förderrichtung
das auf der darunter angeordneten feststehenden Roststufe befindliche Gut nach vorn
schieben und bei ihrer Rückbewegung einen Teil des auf den beweglichen Roststufen
liegenden Gutes über ihre Vorderkante auf die nächste feststehende Roststufe abwerfen.
Diese bekannte Art der Gutförderung über einen Schrägrostkühler ist im praktischen
Betrieb mit erheblichen Nachteilen behaftet: Das Gut verteilt sich nur recht ungleichmäßig
über die ganze Breite des Schrägrostkühlers. Die Kühlluft sucht sich infolgedessen
ihren Weg durch den Bereich der geringsten Schichtstärke, was zu einer ungleichmäßigen
Kühlung des Gutes und einem schlechten Wärmerückgewinn führt.
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Da ferner die beweglichen Roststufen bei ihrer Vorwärtsbewegung in
Förderrichtung das auf der darunterliegenden feststehenden Roststufe befindliche
Gut nach vorn schieben, ist es bei dem bekannten Verfahren unvermeidlich, daß kleine
Gutteilchen in den Spalt zwischen der Vorderkante der beweglichen Roststufen und
der Oberseite der feststehenden Roststufen gelangen, was zu einem raschen Verschleiß
dieser Kante führt. Bei der Rückbewegung wird die Vorderkante der feststehenden
Roststufe in ähnlicher Weise beansprucht.
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Man hat versucht, diesem letztgenannten Mangel in der Weise etwas
zu begegnen, daß man die durch den Raum unterhalb des Schrägrostes zugeführte Kühlluft
vorwiegend durch den von den gefährdeten Vorderkanten begrenzten Spalt zwischen
benachbarten Roststufen hindurchführte, um auf diese Weise ein Eindringen von Gutteilchen
in diesen Spalt zu verhindern. Selbst bei Anwendung eines sehr großen Luftdruckes
läßt sich hierdurch jedoch nur eine unvollkommene Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß die aufgezeigten Nachteile vermieden
sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bewegung
der Roststufen eine quer zur Förderrichtung des Gutes liegende Komponente aufweist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren stellen die beweglichen Roststufen
somit nicht mechanische Transport- und Schubelemente dar, die das Gut in Förderrichtung
zur nächsten Stufe schieben bzw. tragen. Durch die in Querrichtung beweglichen Roststufen
wird vielmehr die innere Reibung des auf dem Schrägrost liegenden Gutes und damit
sein Böschungswinkel so weit verringert, daß das Gut gleichsam nach allen Seiten
»auseinanderfließt« und sich damit sowohl über die ganze Breite des Rostes gleichmäßig
verteilt als auch kontinuierlich in Förderrichtung über den Schrägrost wandert.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
somit in der durch die rasche, gleichmäßige Verteilung des Gutes über die ganze
Breite des Rostkühlers erreichten erheblichen Verbesserung der Kühlung. Da zumindest
ein Teil der durch das Gut vorgewärmten Kühlluft dem vor-P (Y schalteten Ofen als
Sekundärluft zugeführt wird, ist mit der erzielten Verbesserung der Kühlung zugleich
eine Erhöhung der Sekundärlufttemperatur und damit eine Verbesserung des Wirkungsgrades
der ganzen Anlage verbunden.
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Da sich ferner bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die beweglichen
Roststufen nicht oder zumindest nur wenig in Förderrichtung des Gutes bewegen, entfällt
die Gefahr einer Verklemmung von Gutteilchen im Spalt unter der Vorderkante der
beweglichen Roststufen, so daß durch die erhebliche Verringerung des Verschleißes
eine wesentliche Vergrößerung der Lebensdauer des Rostes erzielt
wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es demgemäß auch nicht erforderlich, im
Bereich des Spaltes unter der Vorderkante der Roststufen eine intensive, nach außen
gerichtete Kühlluftströmung nur zu dem Zwecke der Freihaltung dieses Spaltes von
Gutteilchen zu erzeugen. Da nämlich bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ohnehin nicht die Gefahr besteht, daß sich Gutteilchen in diesem Spalt verklemmen,
können in den Roststufen ausreichend große Schlitze für den Durchtritt der Kühlluft
vorgesehen werden, so daß mit einem wesentlich kleineren Kühlluftdruck gearbeitet
werden kann.
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Wie sich bei Versuchen überraschenderweise zeigte, kann durch Einstellen
von Frequenz und/oder Amplitude der beweglichen Roststufen die Bewegungsgeschwindigkeit
des Gutes exakt beeinflußt und auf den optimalen Wert eingestellt werden. Unabhängig
von der Bewegungsgeschwindigkeit des Gutes in Förderrichtung ist jedoch stets eine
absolut gleichmäßige und bereits im obersten Bereich des Schrägrostkühlers eintretende
Verteilung des Gutes über die ganze Rostbreite gewährleistet.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt die Bewegung der Roststufen ausschließlich quer zur Förderrichtung des Gutes.
Es ist jedoch grundsätzlich auch möglich, die Roststufen unter einem von 90° abweichenden
Winkel gegenüber der Förderrichtung zu bewegen, so daß außer der quer zur Förderrichtung
des Gutes liegenden Bewegungskomponente auch eine in Förderrichtung verlaufende
Komponente vorhanden ist. Im allgemeinen wird es sich jedoch empfehlen, den Winkel
zwischen der Bewegungsrichtung der Roststufen und der Förderrichtung des Gutes nicht
kleiner als etwa 45° zu machen.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, den Roststufen eine kreisförmige
oder in sonstiger Weise gekrümmte Bewegung zu erteilen, sofern nur eine Querkomponente
der Bewegung vorhanden ist. Aus konstruktiven Gründen wird jedoch im allgemeinen
eine geradlinige, etwa quer zur Förderrichtung des Gutes erfolgende Bewegung vorzuziehen
sein, zumal sich - wie die Versuche zeigten - auch beim Fehlen jeglicher Bewegungskomponente
in Förderrichtung allein durch die hin- und hergehende Querbewegung eine exakt definierte
und genau einstellbare Bewegung des Gutes in Förderrichtung ergibt.
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Die Frequenz der hin- und hergehenden Bewegung der Roststufen ist
zweckmäßig in einem Bereich zwischen 100 und 500 Hubvorgängen/Minute und die Amplitude
dieser Bewegung in einem Bereich zwischen 10 und 80 mm einstellbar. Günstige Verhältnisse
ergaben sich bei Versuchen beispielsweise mit einer Frequenz von 250 Hubvorgängen/Minute
und einer Amplitude von etwa 20 mm.
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Bei einer zweistufigen Kühlung von Gut in einer Vorkühlzone und einer
Nachkühlzone hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn das erfindungsgemäße
Verfahren in der Vorkühlzone benutzt wird, da es hier entscheidend auf eine rasche,
gleichmäßige Verteilung des aus dem vorgeschalteten Ofen austretenden Gutes ankommt.
Die Nachkühlzone kann dann beispielsweise durch einen Wanderrostkühler gebildet
werden.
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Bei einer zweckmäßigen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind im Unterschied zu bisher bekannten Schrägrostkühlern alle Roststufen
beweglich. Die bisher üblichen, zwischen beweglichen Roststufen angeordneten feststehenden
Roststufen können erfindungsgemäß in Fortfall kommen, was bei gleicher Kühlleistung
eine Verkürzung der Baulänge ermöglicht.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
ferner darin, daß sich die Breite der Roststufen in Förderrichtung vergrößert. Man
kann auf diese Weise über die gesamte Länge des Schrägrostkühlers die durch das
erfindungsgemäße Förderverfahren erzielte Tendenz des Gutes ausnützen, nicht nur
in Förderrichtung, sondern auch in Querrichtung unter gleichmäßiger Verteilung auseinderzufließen.
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Diese und weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung einer in der Zeichnung schematisch veranschaulichten Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hervor. Es zeigt F i g. 1 eine Aufsicht
auf einen erfindungsgemäßen Schrägrostkühler, F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie
11-II der Fig. 1.
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Der dargestellte erfindungsgemäße Schrägrostkühler l dient zur Vorkühlung
von Gut, beispielsweise Zementklinker, das von einem Drehrohrofen 2 abgeworfen wird
und von dem Schrägrostkühler auf einen Wanderrost 3 gelangt, der eine Nachkühlzone
bildet.
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Der Schrägrostkühler 1 besteht aus einer Anzahl von treppenförmig
angeordneten Roststufen (z. B. 4, 5, 6), die in Richtung der Pfeile 7 quer zur Förderrichtung
(Pfeil 8) des Gutes beweglich sind. Je drei Roststufen sind dabei zu einem Rostabschnitt
(z. B. 9)
zusammengefaßt und gemeinsam beweglich. Der im einzelnen nicht dargestellte
Antrieb der Roststufen ist dabei so ausgebildet, daß aufeinanderfolgende Rostabschnitte
(z. B. 9 und 9') jeweils gegenläufig zueinander bewegt werden. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel vergrößert sich die Breite der Roststufen von Abschnitt zu Abschnitt
in Förderrichtung (vgl. F i g. 1).
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Die Kühlluft wird unterhalb des Schrägrostkühlers in Richtung der
Pfeile 10 zugeführt und tritt durch die Spalte zwischen übereinanderliegenden
Roststufen in das Gut ein. Die Roststufen können gegebenenfalls auch im Bereich
ihrer eigentlichen Plattenfläche mit Durchbrüchen versehen sein, sofern man einen
kleinen Rostdurchfall von feinkörnigem Gut in Kauf nimmt. Die Roststufen sind zweckmäßig
unter einem kleinen Winkel (beispielsweise zwischen 2° und 6°) gegenüber der Horizontalen
nach vorn geneigt, so daß das Gut bei einer hin- und hergehenden Querbewegung der
Roststufen mit der gewünschten Geschwindigkeit in Richtung des Pfeiles 8 wandert,
wobei es sich gleichzeitig über die ganze, Breite jeder Roststufe, d. h. quer zur
Förderrichtung verteilt.