DE1242129B - UEberzugs-Auftragevorrichtung fuer Materialbahnen - Google Patents

Description

DEUTSCHES #f# PATENTAMT AUSLEGESCHRIFT

DeutscheKl.: 75 a-20

Nummer: 1 242 129

Aktenzeichen: B 724211 b/75 a

J 242 129 Anmeldetag: 26. Juni 1963

Auslegetag: 8. Juni 1967

Die Erfindung bezieht sich auf eine Auftragevorrichtung für Materialbahnen mit einer Auftragerolle zum Auftragen einer Überzugsmasse und einer Gegenrolle zum Führen der Bahn an der Auftragsstelle.

Es sind verschiedene Mehrfachrollenvorrichtungen dieser Art bekanntgeworden, deren Zweck die Aufbringung dekorativer Schutz- oder sonstiger Überzüge auf einen Untergrund, wie z. B. eine Papierbahn, ist. Im allgemeinen lassen sich diese Vorrichtungen für Bahnen und Überzugsmaterialien der verschiedensten Art und Qualität verwenden. Jeder dieser Vorrichtungen sind jedoch im Hinblick auf die Dünne des zu überziehenden Bahnmaterials Grenzen gesetzt. Betrachtet man z. B. eine VorrichtungzurHerstellung von Kohlepapier durch Überziehen einer Papierbahn mit Tinte, so zeigt sich, daß die bekannten Vorrichtungen bei der Massenproduktion von mit Tinte überzogenem, sehr stark porösem Papier, wie z. B. Seidenpapier, nicht eingesetzt werden können. Man hat nämlich festgestellt, daß beim Auftragen von Tinte auf ein derartiges äußerst poröses Papier die Tinte durch das Papier hindurchdringt und sich nach und nach auf der das Papier abstützenden Rolle ansammelt. Durch solche Tintenstauungen werden nicht selten Falten und andere störende Erscheinungen an dem Papier hervorgerufen.

Aufgabe der Erfindung war nun, die geschilderten Nachteile beim Überziehen von Materialbahnen zu überwinden. Dies ist erfindungsgemäß dadurch geschehen, daß wenigstens eine Lage der Bahn im Führungsbereich zwischen der Gegenrolle und der zu überziehenden Bahn verläuft. Mit dieser Anordnung läßt sich dünnes und auch poröses Bahnmaterial mühelos mit Überzügen der verschiedensten Art versehen. Ein Durchdringen der Überzugsmasse auf die Gegenrolle ist mit Sicherheit verhindert. Sollte Überzugsmasse durch die zu überziehende Bahn hindurchdringen, so wird sie vollständig von der zwischen der zu überziehenden Bahn und der Gegenrolle liegenden Materialbahn aufgesaugt.

Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung wird bei Verwendung einer Vorratsspule die Bahn von dieser Vorratsspule über die Gegenrolle und über die Vorratsspule zu der Auftragerolle geführt.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der angestrebte Zweck, nämlich die Sauberhaltung der Gegenrolle, in jedem Fall erreicht. Sollte nämlich eine Zwischenlage zwischen der zu überziehenden Lage und der Gegenrolle nicht ausreichen, so können bei Bedarf bis zum Auffangen des gesamten durchtretenden Überzugsmaterials auch mehrere Zwischenlagen vorgesehen sein.

Überzugs-Auftragevorrichtung für
Materialbahnen

Anmelder:

Burroughs Corporation,
Detroit, Mich. (V. St. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. H. Kosel, Patentanwalt,

Bad Gandersheim, Braunschweiger Str. 22

Als Erfinder benannt:
*5 Robert Alexander McRae,
OldTappan, N.J.(V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:
a" V. St. v. Amerika vom 16. Juli 1962 (209 912)

Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, daß sie das Überziehen dünneren und poröseren und daher billigeren Papiers als bisher ermöglicht. Beispielsweise kann man jetzt mit einer Vorrichtungsart, die bisher nur zum Aufbringen eines Überzuges von bestimmten Gewicht auf Papier, welches nicht dünner als Kraftpapier (d. h. braunes, aus hochwertigem Sulphat-Holzstoff hergestelltes Papier) war, geeignet war, das gleiche Tintengewicht auf Seidenpapier auftragen. Das bedeutet eine spürbare Einsparung an Papierkosten.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung als Beispiel für das Auftragen von Tinte auf poröses Papier dargestellt.

Die Vorrichtung 10 umfaßt eine Vorratsspule 14 mit Papier 16, welches mit einem Überzug versehen werden soll. Die Vorratsspule ist aus Gründen der günstigsten Betriebsweise und bauliche Einfachheit unmittelbar unterhalb der Station angebracht, in welcher das Uberzugsmaterial auf das Papier aufgebracht wird. Die Vorrichtung 10 umfaßt weiter eine geeignete Tintenquelle (nicht dargestellt). Die Tinte wird von der Quelle über einen beliebigen Transportzug, z. B. Rollen (nicht dargestellt), zu einer drehbaren Auftragerolle 20 gefördert. Die Auftragerolle ist mit einer weichen, elastischen Oberfläche versehen, welche durch eine Bespannung mit synthetischem Gummi, wie z. B. Neopren mit einer Härte

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Claims (2)

von etwa 80 bis 90 Durometer-Einheiten, gebildet sein kann. Die Auftragerolle ist auf der Welle 24 drehbar gelagert, welche hohl ausgebildet ist, so daß eine die Temperatur regelnde Flüssigkeit durch die Rolle geleitet werden kann. An den Enden der Welle 24 können Zahnräder 30 oder ähnliche Mittel zur Drehung der Auftragerolle angebracht sein. Die Auftragerolle 20 ist durch nicht dargestellte Mittel höhen- und seitenverstellbar gelagert, um so den Anpreßdruck und -ort an die benachbarte Bahnförderoder Gegenrolle 34 einzustellen. Die Gegenrolle 34 ist in der Nähe der Auftragerolle 20 und waagerecht mit dieser ausgerichtet angeordnet. Die Rolle 34 ist mit einer harten Oberfläche, z. B. aus rostfreiem Stahl, versehen und auf einer Welle 40 gelagert, welche Zahnräder 42 oder ähnliche Mittel zur Drehung der Welle aufweist. Auch die Welle 40 ist am besten als Hohlwelle ausgebildet, so daß eine die Temperatur regelnde Flüssigkeit durch die Rolle 34 geleitet werden kann. Wenn erforderlich, können eine Anzahl Abkühl- oder Laufrollen 46 in der Nähe und im Anschluß an die Gegenrolle 34 angebracht sein. Ferner kann eine beliebige Anzahl von Leitrollen (nicht dargestellt) vorgesehen sein, welche die Bahn, nachdem sie mit dem Überzug versehen worden ist, zu einer Sammelspule 50 leitet. Die Sammelspule ist an einen Antriebsmotor 54 angekuppelt. Der Antriebsmotor ist weiterhin mit der Auftragerolle 20 und der Gegenrolle 34 verbunden und treibt diese zwangläufig an. Diese Antriebsverbindungen sind als gestrichelte Linien 35 in der Zeichnung dargestellt. Die erfindungsgemäße Uberzugs-Auftragevorrichtung arbeitet wie folgt: Zur Aufbringung von Tinte auf ein Papier, das äußerst porös ist, wird die Papierbahn 16 von der Vorratsspule 14 zwischen der Auftragerolle 20 und der Gegenrolle 34 hindurch, über die Gegenrolle und zurück zur und über die Vorratsrolle, dann erneut zwischen der Auftrage- und der Gegenrolle hindurch und schließlich über die verschiedenen Abkühl- und Leitrollen zur Sammelspule 50 geleitet. Dank dieser Art und Weise, das Papier in die Vorrichtung einzulegen, liegt im Bereich zwischen den Rollen 20 und 34 eine doppelte Papierlage vor. Sollte daher das Überzugsmaterial die erste Papierbahn 16' durchdringen, wird es von der darunterliegenden zweiten Papierbahn 16" aufgesaugt und kann die Rolle 34 selbst nicht erreichen. Besonders hervorzuheben ist, daß die mit dem Überzug versehene Oberfläche des Papiers 16 weitergefördert werden ίο kann, ohne dabei irgendwelche Rollen der Vorrichtung 10 zu berühren. Zur Erreichung günstigster Ergebnisse bei dem Überziehvorgang und um so wenig Überzugsmaterial wie möglich in das zu überziehende Papier eindringen zu lassen, wird die Gegenrolle 34 bei verhältnismäßig niedriger Temperatur, also etwa 15,6 bis 21° C, betrieben. Die gewünschte Temperatur läßt sich beispielsweise dadurch erzielen, daß eine geeignete Flüssigkeit von einer Quelle 70 durch eine Hohl- ao welle 40, auf welcher die Gegenrolle gelagert ist, geleitet wird. Die Betriebstemperaturen aller anderen Rollen der Vorrichtung können in ähnlicher Weise eingestellt werden. Mittel für die Temperaturregelung sind allgemein bekannt und werden daher nicht weiter beschrieben. Patentansprüche:

1. Auftragevorrichtung für Materialbahnen mit einer Auftragerolle zum Auftragen einer Überzugsmasse und einer Gegenrolle zum Führen der Bahn an der Auftragsstelle, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Lage (16") der Bahn (16) im Führungsbereich zwischen der Gegenrolle (34) und der zu überziehenden Bahn (16') verläuft.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einer Vorratsspule für die Bahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn von der Vorratsspule (14) über die Gegenrolle (34) und über die Vorratsspule (14) zu der Auftragerolle (20) geführt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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