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Zahnärztlicher Patientenstuhl mit höhenverstellbarer und nach hinten
kippbarer Sitz- und Lagerfläche Die Erfindung bezieht sich auf einen zahnärztlichen
Patientenstuhl mit einem Stuhlsockel, einem vom Sockel höhenverstellbar getragenen
Zwischenträger mit einer horizontalen Achse, welche die Sitz-und Lagerfläche des
Stuhles nach hinten (bis in eine Endstellung) frei kippbar trägt, und mit Mitteln
zum Anheben des Zwischenträgers und zum Aufrichten der Sitz- und Lagerfläche aus
der Kippstellung.
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Bei den bekannten zahnärztlichen Patientenstühlen der genannten Art
sind beide Verstellbewegungen getrennt voneinander steuerbar. Eine Zurückführung
der Sitz- und Lagerfläche von einer angehobenen gekippten Stellung in die abgesenkte
umgekippte Stellung erfordert dabei die gleichzeitige oder nacheinanderfolgende
Betätigung beider Schalter, was in der Praxis häufig dazu führt, daß die Sitz- und
Lagerfläche auch noch nach ihrer Absenkung in der Kippstellung steht. Der Patient
ist dann genötigt, aus dieser Stellung heraus den Stuhl zu verlassen, was insbesondere
für ältere und gebrechliche Personen außerordentlich schwierig ist.
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Bei bekannten zahnärztlichen Stühlen der genannten Art, bei denen
die Nach-hinten-Kippung und die Zurückkippung von Hand vorgenommen werden müssen,
kommt zu den vorstehend genannten Nachteilen hinzu, daß der Zahnarzt bei der Zurückkippung
ein nicht unerhebliches Gewicht anheben muß.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, einen Stuhl der eingangs
erwähnten Art so auszubilden, daß die Wiederaufrichtung der Sitz- und Lagerfläche
aus einer Kippstellung selbsttätig erfolgt. Eine erfindungsgemäße einfache Lösung
dieser Aufgabe ist durch einen Anschlag erreicht, der, seitlich der Kippachse liegend
und am Stuhlsockel befestigt, dem schräg nach unten kippbaren Teil der Sitz- und
Lagerfläche zugeordnet ist und in der Höhe der aus der Kippung aufgerichteten Sitzfläche
in deren abgesenkter Stellung in den Weg ihrer Abwärtsbewegung hineinragt. Die gekippte
Sitzfläche fährt bei ihrer Abwärtsbewegung mit ihrem schräg nach unten gekippten
Teil kurz vor Erreichen ihrer abgesenkten Stellung gegen den Anschlag, der somit
den schräg nach unten gekippten Teil der Sitzfläche bei der restlichen Abwärtsbewegung
nach oben drückt und dadurch die gekippte Sitzfläche aufrichtet.
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Gemäß der Erfindung wird bei einem zahnärztlichen Patientenstuhl
mit einem Stuhlsockel, auf dem sich ein heb- und senkbarer Stuhlteil ab stützt,
der die Sitz- und Lagerfläche auf einer horizontalen Achse ruhend und um diese Achse
nach hinten kippbar und nicht arretierbar trägt, dem sich beim Nach-
hintenkippen
senkenden Teil der Sitz- und Lagerfläche ein mechanischer Anschlag am Stuhlsockel
zugeordnet, der in der Höhe der aus der Kippung aufgerichteten Sitzfläche in deren
abgesenkter Stellung in den Weg seiner Abwärtsbewegung hineinragt.
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Nachstehend sind Einzelheiten der Erfindung an Hand der Figuren beschrieben.
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In der Fig. 1 ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein zahnärztlicher
Patienten stuhl mit hydraulisch heb- und senkbarer sowie wahlweise nach hinten oder
nach seitlich-hinten hydraulisch kippbarer Sitz-und Lagerfläche in seiner tiefsten
Stellung schaubildlich dargestellt. Auf der großflächigen Grundplatte 1 ist um eine
vertikale Achse dreh- und mittels eines aus Fig. 1 nicht ersichtlichen Fußhebels
feststellbar der Sockel 2 angeordnet, der den hydraulisch in der Höhe verstellbaren
Zwischenträger 3 trägt. Die Sitzfläche 5 stützt sich auf eine horizontale, mittels
des Handgriffes 4 horizontal verstellbare Kippachse des Zwischenträgers 3 ab. An
dem Rahmen der Sitzfläche sind an aufrecht stehenden Flanschen die Armlehnen 6 und
7 gehaltert, von denen die letztere von Hand nach Art einer Tür um etwa 450 in die
gestrichelt dargestellte Stellung geschwenkt werden kann. Vorn schließt sich an
die Sitzfläche 5 schräg nach unten abgewinkelt die Wadenauflage 8 an, an deren Unterseite
motorisch längsverschiebbar und feststellbar die Fußraste9 gehaltert ist. Von dem
hinteren Teil des Rahmens der Sitzfläche 5 wird die gegenüber der Sitzfläche 5 hydraulisch
nach hinten neigbare Rückenlehne 10 mit Kopfstütze 11 getragen.
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Mit 12 ist der aus kontaktloser Mittelstellung entgegen Federkraft
in zwei verschiedene Endstellungen drehbare Fußhebel zur Betätigung der hydraulischen
Höhenverstellung des Zwischenträgers 3 bezeichnet, und 13 ist ein Doppelhebel mit
zwei entgegengesetzten
Schaltstellungen ohne Mittelstellung zur
Betätigung der hydraulischen Kippung der Sitz-und Lagerfläche 5 bis 11 um die horizontale
Kippachse. Der hydraulischen Verstellung der Rückenlehne dient der versenkt in die
Seitenwand der Rückenlehne eingebaute Kipphebelschalter 14.
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Die F i g. 2 veranschaulicht den Stuhl nach Fig. 1 in der höchsten
Stellung des Zwischenträgers 3 mit Sitz- und Lagerfläche 5 bis 11 sowie gestrichelt
angedeutet die Sitz- und Lagerfläche 5 bis 11 in nach seitlich-hinten gekippter
Stellung.
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Die Fig.3 stellt eine aufgebrochene Teilseitenansicht des Stuhles
nach F i g. 1 und 2 in angehobener Stellung des Zwischenträgers 3 mit Sitz- und
Lagerfläche 5 bis 11 ohne Armlehnen dar. Es ist ersichtlich, daß der Stuhlsockel
2 den Gehäuseblock 15, den gehäuseartigen Gußteil 16 und die Ölwanne 26 umfaßt.
An den Gehäuseblock 15 ist bei 17 und 18 an horizontale Achsen der Parallelogrammarm
19 und 20 angelenkt, von dem bei 21 und 22 an horizontale Achsen angelenkt der Zwischenträger
3 getragen wird. Innerhalb des Gußteils 16 ist an dem Lagerbock 23 um die Achse
24 drehbar der Zylinder 25 des Hydraulikaggregates zur Höhenverstellung abgestützt,
dessen Kolbenstangenkopf bei 27 an dem dort nach oben abgeknickten Parallelogrammarm
20 angelenkt ist. Zufolge dieser Knickstelle im Parallelogrammarm 20 kann auch bei
relativ tiefer Lage dieses Armes das zwischen diesem und dem Stuhlsockel 2 angeordnete
Hydraulikaggregat zur Höhenverstellung hinreichend lang ausgeführt werden. In dem
Gußteil 16 ist ferner die in die Ölwanne 26 hineinragende Flüssigkeitspumpe 28 mit
angebautem elektrischem Antriebsmotor 29 befestigt. Im Zwischenträger 3 ist in einem
stufenförmigen Absatz der Zylinder 30 des der Kippung der Sitz- und Lagerfläche
dienenden Hydrauliksystems gehaltert, auf dessen Kolbenstangenkopf 32 der Rahmen
33 der Sitzfläche 5 aufliegt. Der Zwischenträger 3 ist oben mit der kreisringförmigen
Laufbahn 34 versehen, und der Rahmen 33 der Sitzfläche 5 trägt unten die weitere
kreisringförmige Laufbahn 35. Mittels Laufrollen 36 ist zwischen den Laufbahnen
34 und 35 die in dem Handgriff 4 endende horizontale Kippachse derart horizontal
verstellbar gelagert, daß sie von der dargestellten Stellung aus in eine zur Sitzfläche
5 etwa diagonale Lage eingestellt werden kann. Als weitere Abstützung zwischen dem
Rahmen 33 der Sitz- und Lagerfläche 5 bis 11 ist die Druckfeder 37 vorgesehen, die
einerseits einer schrägen Schulter des Zwischenträgers 3 oben und andererseits der
Wadenauflage 8 unten anliegt.
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Die horizontale Kippachse ist derart angeordnet, daß das Gewicht der
Sitz- und Lagerfläche (und gegebenenfalls das Gewicht des auf dem Stuhl sitzenden
Patienten) ein Drehmoment bezüglich dieser Achse ausübt, welches die Sitz- und Lagerfläche
nach hinten (bis in eine Endstellung; s. Fig. 2) zu kippen versucht. Im gleichen
Sinn wirkt auch die zwischen dem Zwischenträger 3 und der Sitz- und Lagerfläche
angreifende Feder 37. In der Fig.3 ist eine Stellung des Stuhles dargestellt, in
der der Kolbenstangenkopf 32 nach oben ausgefahren ist und ein Kippen der Sitz-
und Lagerfläche nach hinten verhindert. Sobald der Schalthebel 13 in die Stellung
»Kippen« gebracht wird, drückt das auf den Kolbenstangenkopf einwirkende Gewicht
der Lagerfläche (und des Pa-
tienten) bzw. das von der Feder 37 ausgeübte Drehmoment
die Druckflüssigkeit aus dem Zylinder 30 in die Ölwanne zurück, und die Sitz- und
Lagerfläche kippt nach hinten. Mit 38 ist eine Führung für den Rahmen 33 am Zwischenträger
3 bezeichnet. Der hintere Teil des Rahmens 33 ist an beiden Seiten mit je einem
Flansch 39 versehen, die der Lagerung der Schwenkachse 40 der Rückenlehne 10 dienen.
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An der Schwenkachse 40 greift der Kniehebel 41 an, über den die Schwenkachse
40 der Rückenlehne 10 in Antriebsverbindung steht mit der Kolbenstange 43 des Hydraulikaggregates
zur Neigung der Rückenlehne gegenüber der Sitzfläche. Der Zylinder 44 dieses Hydraulikaggregates
ist im Rahmen 33 um die Achse 31 drehbar gehaltert. Der Schalter 14 zur Auslösung
der hydraulischen Verstellung der Rückenlehne ist als selbsttätig in die Ruhestellung
zurückfedernder Kipphebelschalter ausgebildet und derart angeschlossen, daß ein
Umlegen des Kipphebels nach vorn eine Bewegung der Rückenlehne nach vorn und ein
Umlegen nach hinten eine Bewegung der Lehne nach hinten einleiten. 45 ist der hinten
an der Rükkenlehne angebrachte Träger der Kopfstütze 11, in dem die beiden Druckknopfschalter
46 zur Betätigung des Verstellmotors für die Fußraste 9 (Fi g. 1 und 2) befestigt
sind. Der obere der beiden Druckknopfschalter 46 ist der Verstellung der Fußraste
9 längs der Wadenstütze 8 nach oben und der untere Drucklcnopfschalter 46 der Verschiebung
der Fuß raste nach unten zugeordnet. Der weitere im Träger 45 der Kopfstütze angeordnete
Druckknopfschalter 47 dient, ähnlich wie der Fußhebel 29, der Betätigung der hydraulischen
Höhenverstellung der Sitz- und Lagerfläche. Oben auf dem Teil 15 des Sockels 2 ist
noch eine feste Abstützung 48 für den Rahmen 33 in seiner abgesenkten Stellung angeordnet.
Wird die Sitz- und Lagerfläche in nach hinten oder nach seitlich-hinten gekippter
Stellung nach unten gefahren, so bewirkt diese Abstützung 48 eine selbsttätige Aufrichtung
der gekippten Sitz- und Lagerfläche kurz vor Erreichen ihrer untersten Stellung.
Mit der gestrichelten Linie 49 ist angedeutet, daß im Sockelteil 15 die Steuereinrichtung
für die drei Hydraulikaggregate als von hinten leicht zugängliche Baueinheit untergebracht
ist.