DE1239078B

DE1239078B - Akustisch zweischalige Schalldaemmplatte

Info

Publication number: DE1239078B
Application number: DE1956I0012248
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Karl Goesele
Original assignee: Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Current assignee: Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Priority date: 1956-09-27
Filing date: 1956-09-27
Publication date: 1967-04-20

Description

Akustisch zweischalige Schalldämmplatte Die Erfindung betrifft eine akustisch zweischalige Schalldämmplatte für den Aufbau von Wänden oder als Türblatt, bei der die Schalen am Rande fest miteinander verbunden sind und zwischen den Schalen eine Luftschicht oder eine weichfedernde Dämmschicht angeordnet ist.
Zweischalig aufgebaute Trennwände, Türen u. ä. weisen, wie bekannt, eine gute Luftschalldämmung auf, wenn die beiden Schalen in akustischem Sinn biegeweich ausgebildet und durch eine Luftschicht oder eine genügend weichfedernde Dämmschicht voneinander getrennt sind.
Aus Gründen der mechanischen Stabilität muß man dabei den nicht selbsttragenden Schalen einen festen Halt geben.
Es ist bekannt, zu diesem Zweck die beiden Schalen einer Platte zum Aufbau schalldämmender Leichtwände am Rande fest miteinander zu verbinden, so daß sich ein stabiler Hohlkasten ergibt, der keiner weiteren Tragkonstruktion mehr bedarf. Der Hohlraum kann mit einem weichfedernden Dämmstoff gefüllt sein. Eine solche Konstruktion hat den Vorteil, daß die im akustischen Sinn zweischalige Wand im bautechnischen Sinn eine einschalige Wand darstellt. Der Nachteil dabei ist, daß die Körperschallübertragung von einer Schale zur anderen über die festen Verbindungen so groß ist, daß die Schalldämmung trotz des doppelschaligen Aufbaues nicht befriedigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Körperschalldämmung von der einen zur anderen Schale der akustisch zweischalig ausgebildeten Schalldämmplatte trotz der vorhandenen festen Randverbindungen zu vergrößern.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß innenseitig an den Schalen in verteilter Form ungebundener oder plastisch gebundener körperschalldämpfender Schüttstoff, wie Sand od. dgl., angrenzt. Dieser Schüttstoff wirkt dabei zugleich als Beschwerung und als Körperschalldämpfung der Schale. Durch die erhöhte Dämpfung wird erreicht, daß die auftretenden Schwingungsamplituden der Schale auf der leisen Seite der Platte auf Grund ihrer erhöhten Dämpfung stark verringert werden.
Die beiden Schalen können aus einem biegezugfesten, anorganischen oder organischen Material, wie z. B. Gips, Beton, Holzwerkstoffplatten u. dgl., bestehen, während als Schüttstoff Sand, Schlackengrus od. dgl. in Betracht kommt.
Es ist zwar schon bekannt, die Hohlräume von einschaligen Wänden, z. B. die Hohlräume von zu ihrem Aufbau verwendeten Hohlsteinen, oder von üblichen Massiv- oder Balkendecken mit Sand od. dgl. zu füllen. Auch die Füllung einer Platte, z. B. eines Türblattes, mit körperschalldämpfendem, körnigem Schüttstoff ist bereits bekannt. Auch hierbei handelt es sich um eine akustisch einschalige Konstruktion. Die durch die Schüttstoffüllung bedingte Erhöhung der Schalldämpfung ist jedoch bei einschaligen Konstruktionen wegen der hohen Biegesteifigkeit verhältnismäßig gering.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Schüttstoff lose in sich auf der Innenseite der Schalen befindenden Taschen, Hohlräumen od. dgl. enthalten ist, die durch Profilierung der Schalen selbst oder der an diese angrenzenden Dämmschicht gebildet sind. Diese Hohlräume können durch Aussparungen, Einfräsungen od. dgl. der Innenseite der Außenschale gebildet werden.
Das plastische Bindemittel besteht zweckmäßig aus einem bituminösen Stoff oder einem plastischen Kunstharz.
Sofern eine Dämmschicht vorgesehen ist, kann sie durch Matten oder Platten aus Mineralwolle, synthetischem Schaumstoff od. dgl. gebildet sein.
Außerdem ist es vorteilhaft, wenn das Gesamtgewicht des an die betreffende Schale angrenzenden Schüttstoffes größer ist als das Gewicht der Schale.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen der Schalldämmplatte näher erläutert. Dabei zeigen jeweils im Schnitt F i g. 1 und 2 Wandplatten, bei denen der Schüttstoff in Schichten angeordnet ist, F i g. 3 und 4 Wandplatten, bei denen der Schüttstoff in Aussparungen der Schalen angeordnet ist, F i g. 5 einen Randteil eines Türblattes, bei dem der Schüttstoff in Aussparungen der Dämmschicht gehalten ist.
Bei der Wandplatte gemäß F i g. 1 bestehen die beiden Schalen 24 und der umlaufende Rahmen 25, der die beiden Schalen verbindet, aus Gips, Beton od. ä., 29 bezeichnet die weichfedernde Dämmschicht zwischen den Schalen. Mit 28 sind die beiden erfindungsgemäßen Schichten aus ungebundenem oder plastisch gebundenem Schüttstoff, wie z. B. Sand, Schlackengruß od. ä., bezeichnet. Die Platte ist zum besseren Verbund mit den Nachbarplatten innerhalb der Wand mit Nuten 26 und Federn 27 ausgeführt.
In F i g. 2 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der je eine zwischen den beiden Schalen 24 und einer sich im Inneren befindenden Luftschicht 31 liegende Scheidewand 30 in Form einer dünnen Platte vorgesehen ist.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den F i g. 3 und 4 sind die beiden Schalen mit 32 und der umlaufende Rahmen mit 33 bezeichnet. Die an den Rahmen angebrachten Nuten sind mit 34 und die Federn mit 35 gekennzeichnet. Die Innenseite der Schalen 32 weist Taschen 36 zur Aufnahme des Schüttstoffes bildende Profilierung auf, die gemäß Fig.4 durch eine an die Luftschicht 31 angrenzende, dünne Schicht 10 gehalten werden.
Bei dem Türblatt gemäß F i g. 5 sind die beiden Außenschalen 39 durch einen Rahmen 40 miteinander verbunden, während sich im Inneren zwischen den beiden Schalen 39 eine Dämmschicht 37 befindet, die mit Aussparungen 38 zur Aufnahme des Schüttstoffes versehen ist. Die beiden Schalen 39 bestehen beispielsweise aus Sperrholz und sind durch Kleben mit der Dämmschicht 37 verbunden, so daß der sich in den Aussparungen 38 befindende Schüttstoff gehalten wird.

Claims

Patentansprüche: 1. Akustisch zweischalige Schalldämmplatte für den Aufbau von Wänden oder als Türblatt, bei der die Schalen am Rand fest miteinander verbunden sind und zwischen den Schalen eine Luftschicht oder eine weichfedernde Dämmschicht angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß innenseitig an den Schalen (24, 32, 39) in verteilter Form ungebundener oder plastisch gebundener körperschalldämpfender Schüttstoff (28), wie Sand od. dgl., angrenzt.
2. Schalldämmplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schüttstoff (28) lose in sich auf der Innenseite der Schalen (32, 39) befindenden Taschen, Hohlräumen od. dgl. enthalten ist, die durch Profilierung (36, 38) der Schalen (32, 39) selbst oder der an diese angrenzenden Dämmschicht (37) gebildet sind.
3. Schalldämmplatte nach Anspruch 1 oder 2, bei der Schüttstoff plastisch gebunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das plastische Bindemittel aus einem bituminösen Stoff oder einem plastischen Kunstharz besteht.
4. Schalldämmplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit weichfedernder Dämmschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmschicht (29, 37) durch Matten oder Platten aus Mineralwolle, synthetischem Schaumstoff od. dgl. gebildet ist.
5. Schalldämmplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gesamtgewicht des an die betreffende Schale (24, 32, 39) angrenzenden Schüttstoffes (28) größer ist als das Gewicht der Schale. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 810 661, 841496, 880 798, 951110; schweizerische Patentschrift Nr. 276 062; britische Patentschrift Nr. 643 181; Kunststoffe, H. 11l1953, S. 449.