DE1237347B - Elektrische Messeinrichtung mit geringer Ansprechzeit - Google Patents
Elektrische Messeinrichtung mit geringer AnsprechzeitInfo
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Description
DEUTSCHES
WTTWs
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 42d-10
Nummer: 1237 347
Aktenzeichen: C 34760IX b/42 d
1 237 347 Anmeldetag: 28.Dezember 1964
Auslegetag: 23. März 1967
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Meßeinrichtung mit einem Meßumformer, der ein
elektrisches Ausgangssignal liefert, welches mit einer im wesentlichen einer Exponentialfunktion der Zeit
folgenden Verzögerung den zum jeweiligen Meßwert proportionalen Endwert annimmt, und mit einer
dem Meßumformer nachgeschalteten Vorrichtung zur Erzeugung eines Fehlersignals aus den ersten und
zweiten DifEerentialquotienten des Übergangssignals nach der Zeit und mit einer Summiereinrichtung, die
das Ausgangssignal und das Fehlersignal addiert.
Es ist eine Anordnung bekannt, die einen Meßwertumformer, ein Differenzierglied und ein Summierglied
aufweist. Der Meßwertumformer liefert ein elektrisches Ausgangssignal, das mit einer im
wesentlichen exponentiellen zeitlichen Verzögernug den dem jeweiligen Meßwert proportionalen Endwert
asymptotisch erreicht. Das Differenzierglied erzeugt ein Fehlersignal durch zeitliche Differentiation des
Ausgangssignals. Das Differenzierglied ist in Reihe zwischen den Meßwertumformer und das Summierglied
geschaltet, in dem das Ausgangssignal und das Fehlersignal addiert werden.
Ferner ist schon darauf hingewiesen worden, bei PD-Reglern das zum Meßsignal zu addierende
Fehlersignal aus der Summe des ersten und der weiteren zeitlichen Differentialquotienten höherer
Ordnung zu bilden, um die Verzögerungen entsprechender Ordnung auszugleichen. Bei veränderlichen
Koeffizienten der exponentiellen Ausgangs-Signalfunktion und bei Änderung der Polarität des Ausgangssignals
ist jedoch mit den bekannten Einrichtungen keine hinreichend genaue vorzeitige Anzeige
des asymptotisch erreichbaren Endwertes der Meßgröße möglich.
Bei vielen Meßwertumformern, wie z. B. ionenempfindlichen Glaselektroden mit großen Ansprechzeiten,
ist aber oft eine rasche und genauere Meßwertanzeige erwünscht. Elektroden dieser Art dienen
z. B. zur Messung der Ionenkonzentration in Lösungen und weisen gewöhnlich spezifische Widerstände
von annähernd 1 · IO-10 Ohm-cm auf. Die durch eine solche Glaselektrode entwickelte elektromotorische
Kraft liegt in der Größenordnung von Millivolt.
Infolgedessen muß das elektronische auf den Ausgang einer solchen Elektrode ansprechende Meßgerät
in der Lage sein, Potentialdifferenzen zu messen, die von einer extrem hohen Impedanz stammen.
Die Ansprechzeit eines derartigen Glaselektrodensystems liegt häufig in der Größenordnung von
Minuten, bevor eine stabile Ablesung vorgenommen werden kann. Der Anstieg des Ausgangssignals E
Elektrische Meßeinrichtung mit geringer
Ansprechzeit
Ansprechzeit
Anmelder:
Corning Glass Works, Corning, N. Y. (V. St. A.) Vertreter:
Dipl.-Ing. R. H. Bahr und Dipl.-Phys. Ε. Betzier, Patentanwälte, München, Alter St. Georgsplatz 9
Als Erfinder benannt:
lohn Hugh Riseman, Cambridge, Mass.;
James William Ross, Newton, Mass. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 30. Dezember 1963
(334283)
V. St. v. Amerika vom 30. Dezember 1963
(334283)
einer Glaselektrode hat bei sprunghafter Änderung der zu messenden Ionenkonzentration den durch folgende
allgemeine Gleichung (1) beschriebenen Ver laUf: E = A (1 - e-**). (1)
A ist der asymptotische Endwert, dem sich E mit der Zeit annähert. Der Koeffizient K hängt von der
Natur der Elektrode 22 ab, und t ist die Zeit in Sekunden. Im Stationärzustand
(e-Si _> o)
(e-Si _> o)
wird E — A.
Differenziert man die Formel (1) nach der Zeit, dann erhält man
Bei Verwendung eines Verstärkers für die Differentiation gilt für die Eingangs- und Ausgangsspannungen
Ei und E0 folgende Beziehung:
Zf
Ei.
Zf und Zi sind dabei die Werte der Rückkoppelungs-
und Eingangsimpedanzen, wobei die Rückkoppelungsimpedanz Zf im wesentlichen eine Widerstandsimpedanz
(Rf) und die Eingangsimpedanz Zi im wesentlichen eine kapazitive Impedanz (Ci) ist.
Damit liest sich die Gleichung (3) wie folgt:
E0=-SCiRfEt. (4)
Die Werte von Ci in Mikrofarad und von Rf in
Megohm sind vorzugsweise so gewählt, daß ihr Pro-
709 520/182
dukt einen vorbestimmten Wert, beispielsweise 1 aufweist. Der Operator S wird eine Differentiation
nach der Zeit und die Ausgangsspannung Ea ist dann — Ei Erfolgt die Differentiation der Gleichung (2) mit
einer Verstärkung von ~, dann gilt
E = Ao-lcK
(5)
Die Gleichung (5) definiert daher ein Fehlersignal, welches zur Korrektur der Gleichung (1) durch
Summierung verwendet werden kann, um rasch an den Wertv4 zu gelangen. Dies setzt jedoch voraus,
daß k im wesentlichen unveränderlich bleibt. In der Praxis ist jedoch bei vielen Meßwertumformern k
zeitabhängig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, auch bei veränderlichen Koeffizienten der Zeitverzögerung
des Meßwertumformers eine hinreichend genaue vorzeitige Anzeige des Endwertes der Meßgröße
zu gewährleisten.
Zur Lösung dieser Aufgabe bei einer Meßeinrichtung der eingangs genannten Art besteht die Erfindung
darin, daß der Ausgang einer ersten Differenzierstufe einerseits mit zwei Multiplikationseingängen
einer der Summiereinrichtung vorgeschalteten Recheneinrichtung und andererseits mit dem Eingang
einer weiteren Differenzierstufe verbunden ist, deren Ausgangssignal einem Divisoreingang der
Recheneinrichtung zugeführt ist, um den Quotienten aus dem Quadrat des ersten Differentialquotienten
dividiert durch den zweiten Differentialquotienten des Übergangssignals als Fehlersignal zu erzeugen.
Das so erzeugte Fehlersignaly ist nach Gleichung (6)
E2
und entspricht somit der Gleichung (5), wobei k eine Variable innerhalb ziemlich weiter Grenzen
sein kann.
Als Ausgangssignal A ergibt sich damit an einer Ablesevorrichtung
Ez
A = Ec + —^-
. (7)
Um von der Polarität des Ausgangssignals praktisch unabhängig zu sein, wird in weiterer Ausbildung
der Erfindung vorgeschlagen, daß zwischen dem Ausgang der zweiten Differenzierstufe und dem
Divisoreingang der Recheneinrichtung ein Absolutwertverstärker geschaltet ist.
Die Meßeinrichtung ist besonders vorteilhaft in Verbindung mit einer ionenempfindlichen Glaselektrode
zur Messung elektrochemischer Werte zu verwenden.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung an Hand der Fig. 1 bis 3 näher erläutert. Die
Figuren zeigen in
F i g. 1 ein schematisches Schaltbild, das teilweise in Blockform wiedergegeben ist, für eine bevorzugte
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes,
F i g. 2 eine beispielsweise graphische Darstellung der Wirkungsweise der Ausführungsform nach
F i g. 1 und in
F i g. 3 ein Blockschaltbild zur Wiedergabe einer abgeänderten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gerätes.
Aus F i g. 1 erkennt man ein elektronisches Schaltbild zur Wiedergabe der Prinzipien der vorliegenden
Erfindung mit einer Eingangsklemme 20, auf die ein Signal von einem Meßwertumformer, beispielsweise
einer ionenempfindlichen Glaselektrode 22 gegeben werden kann. Die Elektrode 22 weist eine Ausgleichsreaktion
auf, die im wesentlichen einer Exponentialfunktion der Zeit in Richtung auf einen
dem jeweiligen Meßwert entsprechenden Endwert entspricht.
Ein Differenzierverstärker 28 dient zum Differenzieren des Ausgangssignals des Meßwertumformers
von der allgemeinen Form nach Gleichung (1). Der Differenzierverstärker weist eine Eingangskapazität
30 auf, die in Reihe zwischen der Klemme 20 und dem Eingang eines Umkehrverstärkers 32 mit hohem
Verstärkungsgrad geschaltet ist. Der Ausgang 36 dieses Verstärkers 32 ist über den Rückkoppelungswiderstand
34 mit dem Eingang verbunden. Zur Nachbildung der Gleichung (7) mit einer Rechenschaltung
ist die Ausgangsklemme 36 über einen weiteren Kondensator 40 mit einem zweiten Verstärker
38 verbunden, dessen Verstärkerteil 42 einen hohen Verstärkungsgrad aufweist und der über den Rückkoppelungswiderstand
44 rückgekoppelt ist. Der Verstärker 28 bildet die erste Ableitung ε des Eingangssignals
E, und der nachgeschaltete Verstärker 38 erzeugt somit die zweite Ableitung ε von E. Die
Werte des Kondensators 40 und des Widerstandes 44 sind so gewählt, daß ihr Produkt gleich ist dem Produkt
der Rückkoppelungs- und Eingangsimpedanz des Verstärkers 28.
Das Ausführungsbeispiel in der Zeichnung enthält eine Recheneinrichtung 46 zur Multiplikation zweier
elektrischer Signale und Division des Produktes durch ein drittes elektrisches Signal. Analog-Rechenvorrichtungen
dieser Art sind bekannt und im Handel erhältlich.
Die Vorrichtung 46 enthält drei Eingangsklemmen 48, 50 und 52 sowie eine Ausgangsklemme 54.
Die Vorrichtung 46 ist so angeordnet, daß die an den Klemmen 50 und 52 aufgenommenen Signale
miteinander multipliziert werden, wobei das sich ergebende Produkt durch das an der Klemme 48
aufgegebene Signal dividiert wird. Dazu ist der Ausgang des Verstärkers 38 über den Widerstand 56 mit
der Klemme 48 verbunden, und die Ausgangsklemme 36 des Verstärkers 28 ist über die Parallelwiderstände
58 und 60 mit den Klemmen 50 und 52 verbunden. Bei der wiedergegebenen Ausführungsform
haben die Widerstände 56, 58 und 60 alle den gleichen Wert. Das an der Klemme 54 erscheinende
Ausgangssignal hat dann den Wert
Ez
Die in der Zeichnung wiedergegebene Ausführungsform enthält eine dritte Verstärkerstufe 62, bestehend
aus dem Umkehrverstärker 64 mit hohem Verstärkungsgrad und dem Rückkoppelungswiderstand
66. Der Eingang des Verstärkers 62 ist an die Eingangsklemme 20 über den Eingangswiderstand
68 und an die Ausgangsklemme 54 über den Eingangswiderstand 70 angekoppelt.
Auf diese Weise werden die Ausgangssignale an der Klemme 54 und an der Klemme 20 summiert, so
daß an der Ausgangsklemme 24 ein Signal nach der
Claims (3)
1. Elektrische Meßeinrichtung mit einem Meßumformer, der ein elektrisches Ausgangssignal
liefert, welches mit einer im wesentlichen einer Exponentialfunktion der Zeit folgenden Verzögerung
den zum jeweiligen Meßwert proportionalen Endwert annimmt, und mit einer dem Meßumformer nachgeschalteten Vorrichtung zur
Erzeugung eines Fehlersignals aus den ersten und zweiten Differentialquotienten des Übergangssignals
nach der Zeit und mit einer Summiereinrichtung, die das Ausgangssignal und das FehIersignaI addiert, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgang einer ersten Differenzierstufe (28) einerseits mit zwei Multiplikationseingängen
(50, 52), einer der Summiereinrichtung (62, 68, 70) vorgeschalteten Recheneinrichtung
(46) und andererseits mit dem Eingang einer weiteren Differenzierstufe (38) verbunden
ist, deren Ausgangssignal einem Divisoreingang (48) der Recheneinrichtung (46) zugeführt ist,
um den Quotienten aus dem Quadrat des ersten Differentialquotienten dividiert durch den zweiten
Differentialquotienten des Übergangssignals als Fehlersignal zu erzeugen.
2. Elektrische Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Ausgang der zweiten Differenzierstufe (38) und dem Divisoreingang (48) der Recheneinrichtung
(46) ein Absolutwertverstärker (72) geschaltet ist.
3. Elektrische Meßeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Meßwertumformer (22) eine ionenempfindliche Glaselektrode verwendet ist.
A = Ec +
E2
(8)
Dazu ist entsprechend der Ausführungsform nach Fig. 3 zwischen dem Ausgang des zweiten Diffe-In
Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2728 522;
»Grundlagen der selbsttätigen Regelung« von O. Schäfer, Franzisverlag, München, 1953, S. 26, und 47 bis 49.
»Grundlagen der selbsttätigen Regelung« von O. Schäfer, Franzisverlag, München, 1953, S. 26, und 47 bis 49.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 520/182 3.67 © Buiidesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| US334283A US3333185A (en) | 1963-12-30 | 1963-12-30 | Electronic device for extrapolating exponential signals |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE1237347B true DE1237347B (de) | 1967-03-23 |
Family
ID=23306481
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DEC34760A Pending DE1237347B (de) | 1963-12-30 | 1964-12-28 | Elektrische Messeinrichtung mit geringer Ansprechzeit |
Country Status (3)
| Country | Link |
|---|---|
| US (1) | US3333185A (de) |
| DE (1) | DE1237347B (de) |
| GB (1) | GB1064420A (de) |
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- 1963-12-30 US US334283A patent/US3333185A/en not_active Expired - Lifetime
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1964
- 1964-12-24 GB GB52444/64A patent/GB1064420A/en not_active Expired
- 1964-12-28 DE DEC34760A patent/DE1237347B/de active Pending
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Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| GB1064420A (en) | 1967-04-05 |
| US3333185A (en) | 1967-07-25 |
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