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Abzug für Laboratorien Die Erfindung bezieht sich auf einen Abzug
für Laboratorien mit einer unverschlossenen öffnung zum Laboratoriumsraum unter
Benutzung eines in den Abzug mündenden Fremdluftstromes.
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Es ist bekannt, in Laboratorien an beliebiger Stelle schlitzförmige
Düsen aufzustellen, aus denen die Luft ausströmt und die abzuführenden Gase, Nebel,
Dämpfe oder Rauche in der Nähe der Entstehungsstelle erfaßt und ihnen einen Auftrieb
zu einem Ab-
zug hin er-teilt. Mit dieser Einrichtung werden zwar die abzuführenden
Gase, Dämpfe usw. abgeführt, je-
doch wird auch ein Teil der Raumluft mit
hinweggenommen, so daß es schwierig ist, in einem solchen Raum, vor allem im Winter,
die nötige Temperatur für die Arbeitsmöglichkeiten zu erhalten. Es ist ferner bekannt,
in Laboratoriumsabzügen mit verschließbarer Arbeitsöffnung Fremdluftzuleitungen
mit mechanisch angetriebener Luftzufuhr einzubauen, deren Luft am Fuße der hinteren
Wand des Abzuges ausströmt und von dort in den Sog, der von der Absaugung erzeugt
wird, zu dem oberen Teil des Abzuges gelangt. Der Nachteil der üblichen Abzüge,
nur Raumluft abzuziehen, ist mit dieser Fremdluftzuführung zwar behoben. Der Lufteintritt
aus dem Raum in den Abzug ist allerdings nur mengenmäßig geringer und erfolgt auch
nur mit geringerer Geschwindigkeit. Jedoch kann auch mit dieser Vorrichtung nicht
vermieden werden, daß im Laufe der Zeit größere Mengen Luft, die ersetzt werden
müssen, aus dem Arbeitsraum entnommen werden.
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Nach dem Hauptpatent wird in der Arbeitsöffnung ein Luftschleier aus
Fremdluft erzeugt, der die Luft des Arbeitsraumes vollständig von den Vorgängen
in dem Abzua, abschirmt. Die Erzeugung dieses Luftschleiers erfolgt durch Luft,
die in Kanälen rings um die Arbeitsöffnung zugeführt wird, in welcher öffnungen
vorhanden sind, aus denen diese zugeführte Luft in die Arbeitsöffnung hineinströmt.
Sobald der Abzug in Tätigkeit gesetzt wird, strömt die Luft aus diesen in der Arbeitsöffnung
vorhandenen Öffnungen automatisch nach und reißt die im Abzug erzeugten Gase, Nebel,
Dämpfe mit, ohne daß dazu zusätzlich Luft aus dem Arbeitsraum benötigt und entnommen
wird.
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Die Erfindung ist eine Weiterentwicklung der selbsttätigen Luftzuführung
nach dem Hauptpatent und sieht Luftfilter als gesonderte Einsätze in entsprechend
geformten Aussparungen in der Zuführungsleitung seitlich der Arbeitsöffnung vor.
Der Einsatz ist ein Aggregat für sich, das im wesentlichen aus zwei Platten besteht,
deren Abstandhalter im Zickzack von oben nach unten angeordnet und auch gegebenenfalls
mit Rollen umgeben sind, auf die ein Filterband aufgezogen wird. Im vorderen Teil
des Einsatzes befinden sich die Luftaustrittsöffnungen entsprechend den Öffnuncren
in der Arbeitsöffnung. Die Größe dieser Austrittsöffnungen kann mittels verschließbarer
Schieber geregelt werden. Außerdem können in die Luftaustrittsöffnungen des Einsatzes
sich verengende Röhrchen, vorzugsweise aus Kunststoff, eingesetzt werden. Sie wirken
wie Düsen und richten den Luftstrahl.
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Durch diese Einsätze ist es möglich, einmal die Luftzufuhr genau zu
überwachen und zu regeln, zum anderen die Filterbänder äußerst einfach und bequem
auszuwechseln, indem der Einsatz herausgezogen, das verschmutzte Filterband abgezogen
und ein neues Band eingesetzt wird.
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Durch die sorgfältige Filterung der Luft und die besondere Art, dieselbe
in den Abzug einzuführen unter vollkommener Abschirmung der Arbeitsraumluft, eignet
sich der Abzug besonders auch dort, wo mit Perchlorsäure gearbeitet wird, da diese
hochexplosiv ist, wenn sie mit organischen Stoffen zusammenkommt. Bei dem Bau des
neuen Abzuges ist daher auch, besonders im Innenraum, jeglicher Einsatz von oraanischen
Stoffen, wie z. B. Holz od. dgl., vermieden.
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Eine weitere Sicherung für diesen Einsatz ist durch die Anordnung
einer Sprühdüse gegeben, die jedoch nicht, wie üblich, von oben nach unten sprüht,
sondern umgekehrt von unten nach oben. Sie ist etwa in Höhe der oberen Abgrenzung
des Austritts aus dem Abzug in den Abluftkanal angeordnet, so daß jegliches aus
dem Austritt ausströmende Abgas-Cemisch sofort angefeuchtet und damit explosiv unschädlich
wird.
Es hat sich gezeigt, daß das Sprühen von unten nach oben die Aufgabe der Durchfeuchtung
wesentlich besser erfüllt als umgekehrt, da die Abgase unmittelbar in einen Wasserschleier
hineinströmen.
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Ein ebenso wichtiges Einsatzfeld für den neuen Abzug sind die nuklearen
Laboratorien, da auch den radioaktiven Staubteilchen der Eintritt in die Arbeitsräume
durch den strömenden Luftschleier verwehrt ist, so daß das äußerst schädliche Ablagern
solcher Staubteilchen in den Laboratoriumsräumen sowie das daraus zwangsweise sich
ergebende Verschleppen der Teilchen unterbunden ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Ab b. 1 eine Vorderansicht eines Abzuges mit eingebauten
Filtereinsätzen und Luftzuführungen in der Arbeitsöffnung gemäß der Erfindung,
Ab b. 2 einen senkrechten Schnitt nach der Linie II-II durch die
A b b. 1,
Ab b. 3 eine perspektivische Ansicht eines Einsatzes mit
abgenommener Vorderwand.
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In den Abbildungen bedeutet 1 den Abzug mit der in der Rückwand
angebrachten Abzugsöffnung 2. Mit 3 ist die Arbeitsöffnung bezeichnet, in
welcher die Fremdluftzuführungsöffnungen 4 vorgesehen sind. Die Fremdluftzuführung
erfolgt durch die Luftkanäle 5. Bevor die Fremdluft in die Arbeitsöffnung
eintritt, wird sie durch die Einsätze 6 geleitet, in denen sie gefiltert
wird.
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Nach Ab b. 3 setzt sich der Einsatz aus zwei Wandplatten
7 zusammen, die durch Abstandhalter 8
in gleichmäßigem Abstand gehalten
werden. Die Ab-
standhalter können vorzugsweise mit frei beweglichen Hülsen
umgeben sein. Günstig ist eine zickzackförmige Anordnung der Abstandhalter, die
dann erlaubt, ein der Breite des Einsatzes entsprechendes Filterband 12 nur durch
diese Abstandhalter hindurchzuschlingen, was infolge der drehbaren Hülsen sehr leicht
und bequem einzuziehen ist. Die hintere Wand des Einsatzes ist offen, so daß dort
die Luft freien Zutritt hat. Infolge der durch die Zickzackanordnung erzielten großen
Oberfläche des Filters ist der Widerstand beim Durchtritt der Luft gering. Im vorderen
Teil des Einsatzes befinden sich die Öffnungen 9, die den Austrittsöffnungen
4 in der Arbeitsöffnung 3 entsprechen. Diese Öffnungen 9 können z.
B. durch Schieber 10 in beliebigem Maße geschlossen werden, so daß eine ziemlich
weit differenzierte Zufuhrregelung erfolgen kann. Das Innere der Öffnungen
9
ist ferner so gestaltet, daß Düsenröhrchen, z. B. aus Kunststoff, einsetzbar
sind, die den Luftstrahl richten, d. h., dieser bleibt länger in Blasrichtung,
er wird nicht so rasch abgebogen.
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Der Abluftkanal ist mit 13 bezeichnet. In ihm ist die Sprühdüse
14 etwa in Höhe der oberen Begrenzung der Abzugsöffnung oder Abgaseintrittsöffnung
2 angeordnet.
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