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Verfahren zur Kontrolle der Lage zweier Körper relativ zueinander,
insbesondere der Lage eines Bogens in einer Druckmaschine Die Erfindung geht aus
von einem bekannten Verfahren zur Kontrolle der Lage zweier Körper relativ zueinander,
insbesondere der Lage eines zu bedrukkenden Bogens in der Anlage einer Druckmaschine,
mittels einer wechselspannungsgespeisten, induktiven, aus einer Spule und einem
von einem der beiden Körper bewegten Kern bestehenden Meßvorrichtung.
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Bei dem bekannten Verfahren zur Ermittlung der relativen Lage zweier
Körper zueinander mittels induktiv nach dem Differentialübertragerprinzip arbeitender
Meßvorrichtungen, sogenannter induktiver Stellungsgeber, ist das Gehäuse der Meßvorrichtung
mit einer feststehenden Spule mit einer Primär- und einer Sekundärwicklung versehen
und an einem der beiden Körper befestigt. Ein innerhalb der Spule angeordneter und
bewegbarer Kern wird vom anderen Körper bewegt und beeinflußt die magnetische Kopplung
zwischen der Primär- und der Sekundärwicklung, so daß die Größe der Sekundärwechselspannung
bei konstanter eingespeister Primärwechselspannung eine Funktion der Kernstellung
und damit der relativen Lage der beiden Körper zueinander ist. Die Sekundärwechselspannung
kann an einem Instrument mit einer der Lage beider Körper zueinander entsprechenden
Eichung angezeigt, jedoch auch für Schalt-und Steuerzwecke ausgenutzt werden. In
diesem Falle wird sie elektrischen Auswerteeinrichtungen, beispielsweise Schwellwertschaltern,
zugeführt, die ihrerseits Anzeige- oder Schaltvorgänge auslösen, wenn die Sekundärwechselspannung
einen bestimmten Wert erreicht hat, der einer bestimmten Kernstellung und damit
auch einer bestimmten Lage zweier Körper entspricht. Der Schaltvorgang kann beispielsweise
das Ausschalten eines Vorschubantriebes sein, wenn der zu verschiebende Körper seine
Sollage erreicht hat.
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Da die Auswerteeinrichtungen bei bestimmten Spannungen schlagartig
ansprechen, ist bei Änderung der Sollage der zwei Körper zueinander eine Verschiebung
des Stellungsgebers auf seiner Befestigung an dem einen der beiden Körper notwendig.
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Wenn Änderungen der Sollage der beiden Körper zueinander um äußerst
geringe Beträge oder mit sehr großer Genauigkeit notwendig sind, muß der Stellungsgeber
unter Umständen mehrfach gelockert, verschoben und wieder befestigt werden. Dies
ist sehr umständlich und zeitraubend, insbesondere dann, wenn der Stellungsgeber
schlecht zugänglich ist. Es ist natürlich möglich, Stellungsgeber in präzisen Führungen
feinstufig einstellbar auszubilden, wenn es die Platzverhältnisse gestatten, jedoch
erhöht sich dadurch der Aufwand erheblich und es treten zusätz-
liche, die Genauigkeit
beeinträchtigende Fehlerquellen auf. In der Anlage von Druckmaschinen befestigte
Stellungsgeber wären sehr schlecht zugänglich, andererseits müssen die Bogenkanten
mit großer Genauigkeit abgetastet werden, wobei je nach dem Druckausfall öfters
Korrekturen der Sollage des Bogens in der Druckmaschine um geringste Beträge vorzunehmen
sind. Schon der schlechten Zugänglichkeit wegen sind induktive Stellungsgeber bisher
zur Abtastung von Bogenkanten in der Anlage von Druckmaschinen nicht angewandt worden.
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Die bekannten induktiven Stellungsgeber weisen weiter eine Reihe
von Nachteilen auf, die sie für bestimmte Meßaufgaben, beispielsweise zur äußerst
schnell aufeinanderfolgenden Messung der Lage der Vorderkanten und gegebenenfalls
auch der Seitenkante zu bedruckender Bogen in der Anlage von Druclunaschinen, mehr
oder weniger ungeeignet machen. So hat der Kern dieser Stellungsgeber eine nicht
zu vernachlässigende Masse und Trägheit, daher müssen zu seiner Bewegung bestimmte
und von der Kante eines Papierbogens nicht zu übertragende Kräfte aufgebracht werden,
um den Kern zu beschleunigen. Trotz des geringen, vom Kern zurückzulegenden Weges
sind die Beschleunigungskräfte bei einer Druckgeschwindigkeit von 200001Bogen pro
Stunde untragbar hoch, zumal für die Kernbewegung und Abtastung seiner Endlage nur
ein Bruchteil der reinen Bogenlaufzeit zur Verfügung steht.
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Übliche Stellungsgeber werden primärseitig mit Wechselspannungen
von Netzfrequenz bis etwa 400 Hertz gespeist. Während der extrem kurzen Zeit, in
der der Stellungsgeber bei der Bogenabtastung
das Lagemeßergebnis
in Form einer Sekundärwechselspannung abgeben muß, läuft nur ein Bruchteil einer
Schwingungsperiode ab, so daß je nach Phasenlage der Wechselspannung im Auswertmoment
unterschiedliche Spannungen bei gleicher Kernstellung gemessen werden, so daß die
geforderte Genauigkeit nicht zu erreichen ist. Es ist nicht möglich, übliche Stellungsgeber
mit höheren Frequenzen zu speisen, da in diesem Falle die kapazitiven Streuungen
der Primär- auf die Sekundärwicklung und die kapazitiven Verluste zu groß werden.
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Da in Bogendruckmaschinen bis über 20 000 Bogen in der Stunde hinsichtlich
ihrer präzisen Lage in der Anlage in kürzester Zeit zu überprüfen und anschließend
zu bedrucken sind und darüber hinaus bei der Einstellung der Lagetoleranzgrenzen
Verstellungen der Stellungsgeber um geringste Beträge und mit größter Genauigkeit
laufend vorzunehmen sind, sind aus den bereits erwähnten Gründen Verfahren zur Abtastung
der Lage der Bogenvorderkante in der Anlage von Bogendrnckmaschinen mittels induktiver,
nach dem Differentialübertragerprinzip arbeitender Meßeinrichtungen nicht angewandt
und für nicht anwendbar gehalten worden.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren
zur Messung der relativen Lage zweier Körper zueinander mittels wechselspannungsgespeister,
induktiver, aus einer Spule und einem vom beweglichen Körper gesteuerten Kern bestehender
Meßeinrichtung so zu verbessern, daß es zum Messen sehr schnell aufeinanderfolgender
Körper in kürzester Zeit geeignet wird und insbesondere eine bequeme und einfache
Einstellung der Lagetoleranzgrenzen und damit des Toleranzbereiches gestattet.
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Es wurde gefunden, daß der wesentlichste Teil der induktiven Stellungsgebern
anhaftenden Nachteile durch nach dem gleichen Verfahren arbeitende induktive Schwingungsaufnehmer
vermieden wird.
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Diese induktiven Schwingungsaufnehmer, die meist als induktive Meßwertgeber
bezeichnet werden, bestehen aus einer äußerst kleinen Spule mit einer Primär- und
zwei gegeneinandergeschalteten Sekundärwicklungen und einem extrem leichten, in
der Spule verschiebbaren Ferritkern. Sie werden primärseitig mit Wechselspannungen
mit einer Frequenz von mehreren Kilohertz gespeist und finden in Schwingungsmeßplätzen
Anwendung. Der Kern ist ausreichend massearm, so daß er auch von Bogenkanten ohne
Deformation derselben verschoben werden kann. Der Meßwertgeber liefert der hohen
Primärfrequenz wegen auch in extrem kurzen Meßzeiten ausreichend genaue Meßspannungen,
so daß sehr schnell aufeinanderfolgende Messungen mit kürzester Meßzeit möglich
werden.
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Diesen induktiven Meßwertgebern haftet ebenfalls der Nachteil an,
daß eine Änderung der von einer Auswerteinrichtung auszuwertenden Toleranz nur durch
Verschiebung derselben vorgenommen werden kann.
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Um diesem Mangel zu begegnen, werden erfindungsgemäß zwischen die
Sekundärwicklungen und die Auswerteinrichtung Stelleinrichtungen geschaltet, die
eine Einstellung der von der Auswerteinrichtung zu verarbeitenden Lagetoleranzgrenzen
ermöglichen.
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Werden als Eingangsglieder der Auswerteinrichtungen beispielweise
Schwellwertschalter benutzt, die bei bestimmten festliegenden Spannungen ansprechen,
dann
können als Stelleinrichtungen beispielsweise Spannungsteiler benutzt werden, die
eine Anpassung in der Toleranzstellung des Kernes gelieferten gemessenen Spannung
an die zur Schaltung der Schwellwertgeber erforderliche Spannung gestatten. Dadurch
erübrigt sich jede mechanische Beeinflussung des Meßwertgebers bei Toleranzänderungen.
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Durch entsprechende Einstellung der Eingangsspannung der Primärwicklung
der Induktivität mittels einer weiteren Stelleinrichtung ist es weiter leicht möglich,
die Lagentoleranzgrenzen gleichsinnig und gleichmäßig zu verschieben, so daß dadurch
auf rein elektrischem Wege eine Verschiebung der Sollage des abzutastenden Körpers
und damit Toleranzbereiches erfolgt.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient, wie bereits
erläutert, ein an sich bekannter induktiver Meßwertgeber mit Differentialwicklung
als Induktivität, dessen Kern durch eine beliebige Kraft derart in seiner Mittellage
gehalten wird, daß sein Ende oder ein mit dem Kern in Verbindung stehendes Bewegungsmittel
aus dem Meßwertgeber herausragt und durch den abzutastenden Körper unter Überwindung
der genannten Kraft in eine außermittige Lage gedrückt werden kann.
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Die angeführten, an sich bekannten induktiven Meßwertgeber finden
in der Praxis für die oszillographische Messung von Schwingungen Anwendung, ihre
Verwendung zur Kontrolle der relativen Lage zweier Körper zueinander ist bisher
ebensowenig bekanntgeworden, wie ihre Speisung mit einer einstellbaren Wechselspannung
statt einer stabilisierten Wechselspannung.
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Da die Masse des Ferritkernes des Meßwertgebers nur Bruchteile eines
Gramms und die Bewegungsstrecke nur wenige Millimeter beträgt, ist die vom abzutastenden
Körper aufzubringende kinetische Energie zur Einstellung des Kernes äußerst gering
und praktisch vorwiegend abhängig von der zu überwindenden Kraft für die Rückstellung
des Kernes.
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Als Rückstellkraft für den Kern läßt sich beispielsweise auch Druckluft
verwenden, die gegen die dem abzutastenden Körper abgewendete Stirnseite des Kernes
geblasen wird. Der Luftdruck läßt sich ohne Schwierigkeiten feinstufig regeln und
die Stirnfläche des Kernes läßt sich so ausbilden, daß der Kern im Hohlraum des
Meßwertgebers auf einem Druckluftpolster schwebt, so daß zur Bewegung des Kernes
geringste Kräfte genügen. Die Rückstellung des Kernes durch Druckluft bewirkt weiter
eine Dämpfung der Bewegung sowohl des Kernes als unter Umständen auch des abzutastenden
Körpers und eine Selbstreinigung der Induktivität durch Ausblasen etwa zwischen
Kern und Hohlraum eingedrungener reibungserhöhender Fremdkörper, darüber hinaus
ist es möglich, durch Veränderung des Luftdruckes eine mehr oder weniger starke
Abbremsung des abzutastenden Körpers zu erreichen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und einige Ausführungsbeispiele für
Mittel zu seiner Durchführung werden an Hand der Figuren erläutert. Es zeigt F i
g. 1 ein Schaubild der mechanisch-elektrischen Funktion einer bekannten Kontrolleinrichtung
mit elektrischen Kontakten, F i g. 2 ein Schaubild der Funktion der erfindungsgemäßen
Kontrolleinrichtung entsprechend Fig. 1, Fig.3 eine zum Teil geschnittene schematische
Seitenansicht einer Kontrolleinrichtung für die passergenaue
Anlage
eines zu bedruckenden Bogens in einer Druckmaschine kurz vor Beendigung der Bogenbewegung,
F i g. 4 eine zum Teil geschnittene Draufsicht der Kontrolleinrichtung der F i g.
3, F i g. 5 ein anderes Ausführungsbeispiel der Kontrolleinrichtung in einer der
Fig. 3 entsprechenden Darstellung, F i g. 6 ein Blockschema der Kontrolleinrichtungen
für die rechte und linke Vordermarkenanlage sowie die Seitenmarkenanlage eines zu
bedruckenden Bogens in einer Bogendruckmaschine und Fig. 7 eine schematische Darstellung
des mechanischen und elektrischen Aufbaues eines an sich bekannten induktiven Meßwertgebers
im Schnitt.
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F i g. 1 zeigt die bei der Kontrolle eines abzutastenden Körpers,
beispielsweise eines Bogens an der Anlegemarke einer Druckmaschine durch eine bekannte
Einrichtung mit Kontakten auftretenden Verhältnisse als Schaubild unter der Annahme,
daß der im Abtastzeitpunkt P richtig liegende Bogen einen Kontakt geöffnet hat,
so daß der elektrische Widerstand des Kontaktes sehr groß ist. In Pfeilrichtung
bewegte Bogen beginnen in einem Wegbereich Rx den Kontakt zu öffnen, sein niedriger
Widerstand wird demzufolge in sehr kurzer, aber im Wegbereich Fehlerbereich Rx in
ihrer Lage nicht genau zu definierender Zeit sehr groß. Die Öffnung des Kontaktes
unterbleibt, wenn der Bogen im Abtastzeitpunkt P nicht genügend weit gefördert ist,
die Kontrolleinrichtung wird demzufolge im Abtastzeitpunkt P ansprechen. Ist der
Bogen zu weit gefördert, dann spricht die Kontrolleinrichtung nicht an, obwohl dies
wünschenswert wäre, da der Kontakt bereits, wenn auch vorzeitig, geöffnet worden
ist.
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Es liegt auf der Hand, daß alle Bogen, die im Bereich ihrer Stellung
zwischen - T2 und P liegend abgetastet werden, kein Ansprechen der Kontrolleinrichtung
bewirken können, daß jedoch das Ansprechen der Kontrolleinrichtung bei zwischen
- T1 und T2, also im FehlerbereichRx liegend, abgetasteten Bogen nur dann unterbleibt,
wenn der Kontakt geöffnet ist. Da der Abtastzeitpunkt P funktionell bedingt festliegt,
läßt sich der Bereich - T2 und P als Bereich der zulässigen Lagetoleranz nur durch
Verschiebung des Kontakts, als des Punktes - T2 ändern.
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Es ist natürlich möglich, zwei Kontakte in Bewegungsrichtung des
Bogens hintereinander in einem Abstand anzuordnen, der der zulässigen Lagetoleranz
entspricht, und beispielsweise den ersten Kontakt zur Öffnung des Stromkreises und
den zweiten Kontakt, der durch zu weit geförderte Bogen betätigt wird, zum erneuten
Schließen des Stromkreises zu benutzen. In diesem Fall tritt der Fehlerbereich Rx
bei beiden Kontakten als die Genauigkeit beeinträchtigender Faktor in Erscheinung.
Zur Veränderung des Lagetoleranzbereiches müssen die Kontakte gegeneinander verschoben
werden, zur Änderung der Lage der Toleranzbereichsmitte müssen beide Kontakte gleichmäßig
im Verhältnis zum Abtastzeitpunkt P verstellt werden.
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Ein entsprechendes Schaubild für das erfindungsgemäße Verfahren zeigt
F i g. 2. Hier ist eine Wechselspannung U über die Streckes aufgetragen. Der Bogen
wird in Pfeilrichtung gefördert, er möge im Abtastzeitpunkt die mit P gekennzeichnete
Lage einnehmen. Dieser Lage entspricht eine bestimmte Stellung des verschiebbaren
Kerns der Induktivität und
damit eine bestimmte Wechselspannung Up, die einer Auswerteeinrichtung
zugeführt wird. Zwischen der Sekundärwicklung der Induktivität und dem Eingang der
Auswerteeinrichtung (A, F i g. 6) sind Stelleinrichtungen (B, F i g. 6) angeordnet,
mit deren Hilfe Wechselspannungsgrenzen eingestellt werden können, innerhalb derer
die Auswerteeinrichtung nicht anspricht, wie an Hand der F i g. 6 noch näher erläutert
wird. Zwischen den Spannungen Umtn bis U=a, lassen sich dadurch zwei beliebige Spannungswerte
als obere und untere Toleranzgrenzen einstellen und je nach Notwendigkeit ohne jede
Verstellung von Teilen der Abtasteinrichtung beliebig verschieben. Die Genauigkeit
der Spannungsmessungen, auf die praktisch die Kontrolle der Lage des Bogens zurückgeführt
wird, kann vornehmlich durch Schaltungsmaßnahmen außerordentlich hoch getrieben
werden, so daß praktisch Lageabweichungen von einem hundertstel Millimeter einstell-
und auswertbar werden. Ein FehlerbereichRx gemäß Fig. 1 tritt praktisch nicht auf,
Abtastgenauigkeiten liegen eine Größenordnung unter der obengenannten auswertbaren
Lageabweichung. Die Abtastgeschwindigkeit kann, abhängig von der Frequenz der Wechselspannung,
höher gewählt werden, als bei allen bekannten Verfahren.
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Eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist in den folgenden
Fig. 3 bis 6 in schematischen Ausführungsbeispielen dargestellt. Nach den -F i g.
3 bis 5 wird auf einem Tisch 1 ein Bogen 2 in Pfeilrichtung gefördert. Seine Fördergeschwindigkeit
wird ständig derart verzögert, daß der Bogen 2 mit geringer Geschwindigkeit mit
seiner Vorderkante auf einen Tischanschlag 3 zuläuft. Hinter dem Tischanschlag 3
ist ein Meßwertgeber 4 befestigt, aus dem ein Schubbolzen 5 durch den Tischanschlag
3 hindurchtretend und der Bogenvorderkante entgegengerichtet, herausgeführt ist.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig.3 und 4 ist der Schubbolzen 5 an einer Blattfeder
6 befestigt, die an ihrem unteren Ende am Tischanschlag 3 befestigt ist und das
Bestreben hat, den Schubbolzen 5 aus dem Meßwertgeber 4 herauszuziehen. Durch den
Bogen 2, der mit seiner Kante gegen die Blattfeder 6 anschlägt und erst nach mehr
oder weniger starkem Eindrücken der Blattfeder6 zum Halten kommt, wird der Schubbolzen5
mehr oder weniger weit in den Meßwertgeber 4 hineingedrückt. Vom Meßwertgeber 4
wird im Abtastzeitpunkt, sobald der Bogen 2 in seiner genau definierten Lage zum
Halten gekommen sein muß, eine Spannung abgetastet, deren Höhe von der Stellung
des Schubbolzens 5 und damit von der Stellung der Vorderkante des Bogens 2 abhängt.
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Aufbau und Funktion eines an sich bekannten induktiven Meßwertgebers
für Schwingungsmessungen werden später an Hand der F i g. 7 näher erläutert.
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Wie bereits ausgeführt, ist es möglich, den Schubbolzen 5 pneumatisch
dem anlaufenden Bogen 2 entgegen zu bewegen. Eine derartige Anordnung ist in der
F i g. 5 schematisch dargestellt. Der Meßwertgeber 4 wird von einer Abdeckkappe
8 dicht umschlossen, in der sich ein Stutzen 8 befindet. Direkt am Stutzen9 oder
durch eine Schlauchleitung mit ihm verbunden ist ein Druckregelventil 10 mit einem
Druckluftanschluß 11 angeordnet. Die in die Abdeckkappe 8 eingeführte Druckluft
kann aus dieser nur durch einen Spalt entweichen, der sich zwischen der
zylindrischen
Führung für den Schubbolzen 5 im Meßwertgeber und dem zylindrischen Schubbolzen
5 selbst befindet. Die an der Spitze des Schubbolzen 5 austretende Luft trifft von
hinten auf eine Prallscheibe 7. Durch den Druck der Luft gegen die rückwärtige Fläche
des Schubbolzens 5 und die Prallscheibe 7 wird der Schubbbolzen 5 aus dem Meßwertgeber
4 im gewünschten Maße herausgedrückt.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist die vom Meßwertgeber 4 abgegebene
Spannung der Stellung der Bogenkante proportional.
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Fig. 6 zeigt ein Blockschema einer Kontrolleinrichtung für die Bogenanlage
einer Druckmaschine, bei der die greifergerecht liegenden Bogen durch zwei Vordermarken
an der Vorderkante und eine Seitenmarke an der Seitenkante abgetastet werden.
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An jeder Abtaststelle befindet sich ein Meßwertgeber M, dessen Spannung
einer Bereichsverstelleinrichtung zugeführt wird. In dieser Bereichsverstellung
B können die der oberen und unteren Toleranzgrenze + T und - T entsprechenden Spannungswerte,
die nach Austastung in entsprechenden Schaltstufen St in nachfolgenden Auswahlstufen
A ausgewertet werden, beispielsweise durch Betätigung von Stellern beliebig und
unabhängig voneinander eingestellt werden, wie F i g. 2 zeigt. Die Bereichsverstellung
B für die Toleranz ermöglicht sowohl die Wahl eines breiten Toleranzbereiches als
auch eine beliebige Einstellung der Toleranzgrenzen in bezug auf den Abtastzeitpunkt
P nach F i g. 2, ohne daß irgendeine Verstellung am Meßwertgeber M selbst oder am
Tischanschlag notwendig wäre.
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Die an der Bereichsverstellung B ständig anliegenden Spannungen,
deren Höhe mit der jeweiligen Lage der Bogenkante verhältnisgleich sind, werden
in der zugehörigen Schaltstufe St im Abtastzeitpunkt P ausgetastet, der zugehörigen
AuswahlstufeA zugeleitet und dem Ausgang Ag zugeführt. Im Ausgang Ag werden die
Impulse, die fehlerhafte Bogenlagen kennzeichnen, in bekannter Weise ausgewertet.
Zusätzlich können von den Schaltstufen St oder den Auswahl stufen A Anzeigemittel
gesteuert werden, die die Art der auftretenden Fehler anzeigen.
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F i g. 7 zeigt schematisch den Aufbau eines bekannten und für Schwingungsmessungen
benutzten induktiven Meßwertgebers. Er besteht aus einem Meßwertgebergehäuse 12,
in dem ein Kern 13 über einen Schubbolzen 14, an dem eine Pralischeibe 15 befestigt
sein kann, leicht seitlich verschiebbar gelagert ist. Im Meßwertgebergehäuse 12
ist eine Primärwicklung 16 konzentrisch um den Kern 13 fest angeordnet. Eine Sekundärwicklung
ist in zwei gegeneinandergeschaltete Wicklungshälften, eine linke Sekundärwieklungshälfte
17a und eine rechte Sekundärwicklungshälfte 17 b aufgeteilt, die beiderseits der
Primärwicklung 16 angeordnet sind. Innerhalb der Wicklungen ist der Kern 13 leicht
verschiebbar.
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Der Primärwicklung 16 wird eine Wechselspannung zugeführt. Wenn sich
der Kern 13 in der Mitte zwischen den Sekundärwicklungshälften 17 a und 17b befindet,
wie in Fig. 7 dargestellt, dann heben sich die in den Sekundärwicklungshälften induzierten
Spannungen gegenseitig auf. Wird der Kern 13 beispielsweise nach links verschoben,
dann steigt die Induktionsspannung in der linken Sekundärwicklungshälfte 17 a an,
die ihr entgegengerichtete, in der rechten Sekundärwicklungshälfte 17b induzierte
Spannung dagegen sinkt ab. Dadurch entsteht eine Differenzspannung an der Sekundärwicklung
17, deren Höhe von der jeweiligen Stellung des Kerns 13 abhängig ist, demzufolge
ist die Spannung unmittelbar ein Maß für die jeweilige Lage eines bewegbaren, an
der Prallscheibe 15 des feststehenden Meßwertgebers anliegenden Körpers. Sobald
der Körper, bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen der Bogen2, wieder von der
Pralischeibe 15 beispielsweise durch Greifer entfernt wird, muß der Kern 13 wieder
in seine mittige Ausgangsstellung zurückgeführt werden. Dies kann in einer jedem
Fachmann geläufigen Weise erfolgen, beispielsweise durch eine Blattfeder 6 nach
dem Ausführungsbeispiel in F i g. 3 und 4 oder durch Druckluft nach dem Ausführungsbeispiel
der F i g. 5.