DE1231676B - Verfahren zur Herstellung eines Silicium- oder Germaniumfilms auf einer Silicium- bzw. Germaniumunterlage durch epitaktisches Aufwachsen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Silicium- oder Germaniumfilms auf einer Silicium- bzw. Germaniumunterlage durch epitaktisches AufwachsenInfo
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- C30B29/08—Germanium
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
BOIj
Deutsche KI.: 12 g-17/32
Nummer: 1231676
Aktenzeichen: W 32457IV c/12 g
Anmeldetag: 20. Juni 1962
Auslegetag: 5. Januar 1967
Epitaktisch gewachsene Halbleiterschichten verschiedener Leitfähigkeiten auf Halbleiter- oder Leiterflächen
sind bei Halbleiterbauelementen, insbesondere bei bestimmten Transistortypen bekannt.
Zu deren Herstellung ist ein Verfahren bekannt, bei dem Halbleitermaterial, dessen Zusammensetzung
im wesentlichen der in der Schicht gewünschten entspricht, über die Dampfphase auf eine Halbleiterunterlage
übergeführt wird. Diese Überführung wird durch eine Oxydations-Reduktions-Transportreaktion
erreicht, die durch verschiedene Parameter, hauptsächlich Zusammensetzung der Atmosphäre in der
Reaktionskammer und Temperaturdifferenz zwischen Halbleiterunterlage und Halbleitermaterial, eingeleitet
und gesteuert wird.
Die Transportreaktion umfaßt die Reduktion eines Halbleitertetrahalogenids in reduzierendem Gas, ζ. Β.
Wasserstoff, wobei die Unterlage auf niedrigerer Temperatur als das Halbleiterausgangsmaterial gehalten
wird. Infolge der schwierigen Steuerung der verschiedenen Parameter im Hinblick auf die Gleichgewichtslage
der Reaktion konnten Schichten mit hohem spezifischem Widerstand nicht erhalten werden.
Ferner weisen die Schichten Dickeschwankungen in der Größenordnung von 1 bis 2 Mikron auf. Mit
Verfahren zur Herstellung eines Silicium- oder Germaniumfilms auf einer Silicium- bzw. Germaniumunterlage
durch epitaktisches Aufwachsen, wobei die Unterlage im Abstand von einem Körper aus Silicium
bzw. Germanium innerhalb einer ein Halogenid von Silicium bzw. Germanium enthaltenden Atmosphäre
angeordnet ist und während des Aufwachsens eine Temperatur aufweist, die mindestens um 2O0C
tiefer ist als die Temperatur des Körpers, können aber dünne, beispielsweise 10 Mikron starke Filme erhalten
werden, die weniger als 0,2 Mikron in der Filmdicke über die gesamte Fläche variieren, wenn erfmdungsgemäß
der Abstand mindestens 0,025 cm beträgt und während des Aufwachsens ein Druck zwischen 1O-1
und ΙΟ""6 mm Hg aufrechterhalten wird, und die einen
spezifischen Widerstand von 500 Ohm · cm bis über 3000 Ohm · cm aufweisen.
Die Betriebstemperaturen von Halbleiterunterlage und Halbleiterausgangsmaterial sind im wesentlichen
durch die Eigenschaften des speziell verwendeten Halbleiters bestimmt. Für Siliciumschichten auf
Siliciumunterlagen wird die Temperatur des Ausgangsmaterials vorzugsweise zwischen 1200 und 13500C
gehalten und die der Unterlage zwischen 1000 und 11800C. Für Germanium haben sich als Unterlage-
und Ausgangsmaterialtemperaturen die Bereiche von 400 bis 6800C bzw. 700 bis 9000C als geeignet er-Verfahren
zur Herstellung eines Silicium- oder
Germaniumfilms auf einer Silicium- bzw.
Germaniumunterlage durch epitaktisches
Aufwachsen
Germaniumfilms auf einer Silicium- bzw.
Germaniumunterlage durch epitaktisches
Aufwachsen
Anmelder:
Western Electric Company, Incorporated,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Fecht, Patentanwalt,
Wiesbaden, Hohenlohestr. 21
Als Erfinder benannt:
Eileen Tanenbaum Handelman,
Short Hills, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 5. Juli 1961 (121 999) - -
wiesen. Hierbei ist wesentlich, daß die Temperaturdifferenz von wenigstens 20° C, vorzugsweise wenigstens
500C, zwischen Unterlage und Ausgangsmaterial aufrechterhalten wird.
Die Reaktionsatmosphäre enthält als das Halogenid vorzugsweise das Tetrahalogenid des verwendeten
Halbleitermaterials. Es können auch verdünnende, inerte Gase in die Atmosphäre der Reaktionskammer
in sehr großen Verhältnissen eingebracht werden, solange der Druck ausreichend niedrig bleibt, um eine
angemessene mittlere freie Weglänge der Reaktionspartner in der Reaktionskammer zu erhalten. Dabei
ist aber wesentlich, daß das Halogenid in noch ausreichender Konzentration, vorzugsweise mit wenigstens
lO°/o> vorhanden ist.
Im folgenden ist das erfindungsgemäße Verfahren an Hand einer in der Zeichnung schematisch dargestellten, seiner Durchführung dienenden Vorrichtung beschrieben.
Im folgenden ist das erfindungsgemäße Verfahren an Hand einer in der Zeichnung schematisch dargestellten, seiner Durchführung dienenden Vorrichtung beschrieben.
Eine Silicium- oder Germaniumunterlage 10 ist an einem Träger 11 in einem als Reaktionskammer
dienenden Quarzrohr 12 angebracht. Das Quarzrohr ist bei 13 an ein Gaszuführungs- und Steuersystem
angeschlossen.
609 750/395
Das System enthält eine Wasserstoffquelle 14, die über ein Ventil 15 mit einer durch ein Bad 17 mit
flüssigem Stickstoff gekühlten Wasserstoffzumeßküvette 16 verbunden ist. Ein Ventil 18 steuert die in
die Reaktionskammer strömende Wasserstoffmenge. Ferner ist eine durch ein Ventil 20 gesteuerte Stickstoffquelle
19 vorgesehen sowie eine Silicium- bzw. Germaniumhalogenidquelle 21, die in einem Bad 22
mit flüssigem Stickstoff gekühlt und durch ein Ventil 23 gesteuert ist. Das Gaszuführungssystem ist über ein
Ventil 24 an eine Vakuumpumpe 25 angeschlossen.
Ein Kältefinger 26 wird zum Speichern und Überführen des Halogenids in noch zu beschreibender
Weise verwendet. Eine Hochfrequenzheizspule 27 dient zum Aufheizen der Unterlage 10 und des Trägers
11, der zugleich als Halbleiterausgangsmaterial dient. Mit einer Ionisationsmeßeinrichtung 28 und einer
Thermoelementmeßeinrichtung 29 wird der Druck im System gemessen. Die Temperatur wird mit einem
nicht dargestellten Pyrometer bestimmt.
Die Unterlage 10 wird am Träger 11 so an dessen Tragteilen befestigt, daß sie von der Trägeroberseite
im Abstand von wenigstens 0,025 cm gehalten wird. Der Träger besteht aus dem Halbleitermaterial, aus
dem der zu züchtende Film bestehen soll. Das gesamte System wird dann auf den gewünschten Druck
evakuiert. Das Ventil 24 wird dann geschlossen, und etwa 1 cm3 Siliciumtetrachlorid wird, wenn Silicium
als Halbleitermaterial vorgesehen ist, von der HaIbleiterhalogenidvorratsküvette
21 in den Kältefinger 26 abgezogen und dort mit flüssigem Stickstoff ausgefroren.
Von der Wasserstoffzumeßküvette 16 wird Wasserstoff bei einem Druck von 0,1 mm Hg zugegeben,
und die Hochfrequenzspule 27 wird eingeschaltet. Der Träger 11 wird auf Betriebstemperatur
für 3 Minuten erwärmt. Der Wasserstoff wird dann abgepumpt, und das Siliciumtetrachlorid im Kältefinger
26 wird durch ein Bad aus Alkohol und flüssigem Stickstoff auf —1000C ausreichend lang erwärmt, um
den gewünschten SiCl4-Dampfdruck in der Reaktionskammer
zu erhalten. Daraufhin beginnt der Niederschlag. Am Ende des Vorgangs wird das SiCl4 wieder
ausgefroren und der Hochfrequenzgenerator ausgeschaltet. Die Reaktionskammer wird mit Stickstoff
rückgefüllt und anschließend die Probe aus dem System entnommen.
Eine [lll]-FIäche einer Einkristall-Siliciumunterlage 10 wurde, um eine glatte, saubere Fläche zu erhalten,
geätzt und dann elektromechanisch poliert. Die Unterlage war eine Scheibe mit den Abmessungen 1,27 · 1,27 ·
0,025 cm und bestand aus η-leitendem Silicium und hatte einen spezifischen Widerstand von 0,006 Ohnvcm.
Die Unterlage 10 wurde am Träger 11 in der Weise angebracht, daß die vorbehandelte Fläche einen Abstand
von etwa 1,016 cm von der Trägeroberseite hatte. Der Träger bestand aus p-leitendem Silicium
mit einem spezifischen Widerstand von 6000 Ohm · cm. Der Träger 11 wurde auf 1325° C erwärmt. Die Verfahrensmaßnahmen
und die Vorrichtung waren dieselben, wie vorstehend beschrieben worden ist. Die Temperatur der Unterlage 10 wurde auf 10550C
gehalten. Der SiCl4-Druck der Reaktionskammer betrug 0,015 mm Hg. Die Niederschlagszeit war
10,5 Minuten. Es wurde ein epitaktisch gewachsener Siliciumfilm mit einer Dicke von 5 Mikron und einer
n-Störstellenkonzentration von 2,0 ± 0,5 · 1012 Atom
pro Kubikzentimeter erhalten. Der Film zeigte außergewöhnliche Kristallvollkommenheit mit [lll]-Orientierung
und sehr gleichmäßiger Dicke. Die maximale Dickenschwankung betrug weniger als 0,3 Mikron.
Es wurde im wesentlichen wie nach Beispiel I gearbeitet, mit der Ausnahme, daß der SiCl4-Dampfdruck
auf 0,007 mm Hg eingestellt wurde. Der erhaltene Film hatte eine Dicke von 3,6 Mikron und im wesentlichen
denselben spezifischen Widerstand und dieselben physikalischen Eigenschaften wie der Film nach
Beispiel I. Dieses Beispiel zeigt die außergewöhnlich gute Reproduzierbarkeit der Filmqualität und des
spezifischen Widerstands, die nach dem Verfahren erhalten werden.
Das Verfahren nach Beispiel I wurde durchgeführt,
wobei ein bordotierter, p-leitender Silici umträger (spezifischer Widerstand etwa 0,5 Ohm · cm) verwendet
wurde. Die Unterlage war phosphordotiertes, n-leitendes Silicium (spezifischer Widerstand etwa 5,0 Ohm · cm),
und der erhaltene Film war η-leitend (spezifischer Widerstand etwa 0,4 Ohm · cm), woraus sich die
Anwendbarkeit des Verfahrens zum Herstellen von pn-Übergängen ergibt. Der so erzeugte pn-Übergang
hat eine Durchbruchsspannung von 50 Volt.
Es wurde dasselbe Verfahren durchgeführt, wobei aber SiCl4 durch GeCl4 ersetzt und Germanium für
Unterlage und Träger verwendet wurde. Die Unterlage war mit 2 · 1019 Galliumatomen pro Kubikzentimeter
dotiertes, p-leitendes Germanium mit [lll]-Orientierung.
Die Unterlage wurde auf einer [lll]-Fläche elektromechanisch poliert. Die Temperatur des Trägers
betrug 875° C. Die Temperatur der Unterlage wurde bei etwa 6750C gehalten. Der GeCl4-Druck in der
Reaktionskammer betrug 0,05 mm Hg. Die Wachstumsgeschwindigkeit betrug 0,1 Mikron pro 25 Minuten.
Mit einem auf etwa 0,9 mm Hg eingestellten GeCl4-Dampfdruck war die Wachstumsgeschwindigkeit
etwa 1 Mikron pro 70 Minuten. Der Film war p-leitendes Germanium mit einem spezifischen Widerstand
von etwa 0,01 Ohm · cm und einer Dicke von etwa 2 Mikron. Er zeigte gute Einkristallvollkommenheit
und Gleichförmigkeit.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Silicium- oder Germaniumfilms auf einer Silicium- bzw.
Germaniumunterlage durch epitaktisches Aufwachsen, wobei die Unterlage im Abstand von
einem Körper aus Silicium bzw. Germanium innerhalb einer ein Halogenid von Silicium bzw.
Germanium enthaltenden Atmosphäre angeordnet ist und während des Auf wachsens eine Temperatur
aufweist, die mindestens um 20° C tiefer ist als die Temperatur des Körpers, dadurchgekennzeichnet,
daß der Abstand mindestens 0,025 cm beträgt und während des Aufwachsens ein Druck
zwischen 10"1 und 10~6 mm Quecksilber aufrechterhalten
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Druck zwischen 10~2 und 10~4mm
Quecksilber aufrechterhalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand 1,016 cm beträgt.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 865160;
Journal of electrochem. Soc, 96 (1948), 5, S. 318; (1959), S. 509;
Electronics, Juli 1960, S. 66 bis 68.
Electronics, Juli 1960, S. 66 bis 68.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 750/395 12.6« © Bundesdruckerei Berlin
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