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Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen und Sortieren von Häcksel Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen und Sortieren
von Häcksel.
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Bisher wurde dabei in der Weise verfahren, daß das Gut in einem besonderen
Sortierwerk auf Länge sortiert und anschließend das auf Länge sortierte Gut von
den vorhandenen Unreinigkeiten, wie z. B. Körnern, Knoten, kleinen Steinen usw.
befreit wurde.
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Dazu diente eine besondere, selbständige, umfangreiche Reinigungsanlage,
die der Sortiereinrichtung nachgeschaltet war und die aus verschiedenen einzelnen
Aggregaten bestand, wobei noch ein besonderes Aggregat vorgeschaltet war, mit dessen
Hilfe das in der Sortiereinrichtung aussortierte, zu lange Gut der Häckselmaschine
erneut vorgelegt wurde.
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In den weiteren Fällen wurde jedoch auf die Anwendung des Sortierwerkes
verzichtet und nur auf eine zufriedenstellende Reinigung des gehäckselten Gutes
Wert gelegt. Dies insbesondere deshalb, weil das Sortierwerk, das aus einem selbständigen
Aggregat besteht, beträchtliches Bauvolumen beansprucht.
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Es bestand somit ein dringendes Bedürfnis, ohne die Bereitstellung
einer umfangreichen und teueren Reinigungs- und Sortieranlage die Reinigung und
Sortierung des gehäckselten Gutes vorzunehmen.
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Solange beispielsweise bei der Zellstoffherstellung diskontinuierlich
gearbeitet wurde, konnte der Wegfall des Sortierwerkes in Kauf genommen werden bzw.
das Sortierwerk durch ein anderes, weniger Bauvolumen in Anspruch nehmendes Aggregat
ersetzt werden, wie z. B. Einmaisch-Schnecken und Kocherstampfer. Da man aber jetzt
bei der Zellstoffherstellung von der diskontinuierlichen Arbeitsweise zur kontinuierlichen
Arbeitsweise übergeht, muß das gehäckselte Gut immer eine gleichmäßige Länge besitzen.
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In gleicher Weise wie bei der Zellstoffherstellung kann daher auch
das Bedürfnis vorliegen, anderes gehäckseltes Gut zu reinigen und zu sortieren.
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Das Ziel der Erfindung besteht daher darin, an die Stelle des absatzweisen
Verfahrens zum Sortieren und Reinigen von Häcksel ein kontinuierliches Verfahren
zu setzen, bei dessen Durchführung Einrichtungen verwendbar sind, die bei geringem
Bauvolumen eine zufriedenstellende Sortierung und Reinigung des Gutes erzielen,
ohne daß es erforderlich ist, den überlauffiäcksel der Häckselmaschine erneut vorzulegen.
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Zur Erreichung dieses Zieles werden aus dem zu reinigenden und zu
sortierenden Gut durch jeweils einen Siebvorgang zunächst die überlangen Häckselteile,
danach die auf vorschriftmäßige Länge geschnittenen Häckselteile und schließlich
die feinen Häckselteile ausgeschieden, wobei die überlangen Häckselteile nach Durchlauf
einer Zerkleinerungsvorrichtung, in der sie auf vorschriftsmäßige Länge geschnitten
werden, gemeinsam mit den bei den anderen Siebprozessen abgeschiedenen Häckselteilen
abgeführt werden, während die zurückbleibenden Verunreinigungen einem Klassiervorgang
unterworfen werden.
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Eine Vorrichtung zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
in der Weise ausgebildet, daß am Ende eines oberen, geneigt angeordneten Schüttelsiebes,
dessen Löcher der vorschriftmäßigen Häcksellänge entsprechen, eine Zerkleinerungsmaschine
für den überlaufhäcksel angeordnet ist und unter der oberen Sortiereinrichtung ein
weiteres Sortiersieb liegt, dessen Löcher kleiner sind als die normale Häcksellänge,
und daß ferner unter dem zweiten Sortiersieb eine Reinigungseinrichtung mit mehreren
untereinanderliegenden, vorzugsweise geneigt angeordneten Sieben vorgesehen ist,
deren Löcher nach unten kleiner werden, wobei unterhalb der beiden oberen Sortiersiebe
Leitbleche angebracht sind, die das durchfallende Gut jeweils dem Aufgabenende der
darunterliegenden Einrichtung zuführen, und wobei ferner neben den Reinigungssieben
ein Ventilator angeordnet ist, dessen Luftaustrittsstutzen die tieferliegenden Enden
der Reinigungssiebe zugewendet sind.
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Eine in dieser Weise ausgebildete Einrichtung ermöRlicht auf kleinem
Raum eine große Leistung bei
kontinuierlicher Arbeitsweise, ohne
daß die Gefahr einer überlastung der Häckselmaschine besteht. Sämtliche einzelnen
Aggregate sind in einem gemeinsamen ortsfesten Rahmen gelagert, und die in ihm untergebrachten,
übereinanderliegenden Siebsysteme werden unabhängig voneinander in Bewegung gesetzt.
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Gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung sind unterhalb der Reinigungssiebe
Sammelkästen für die ausgeschiedenen Körner, Knoten und Fremdkörper vorgesehen.
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Die Verunreinigungen fallen daher sortiert an und können mit Hilfe
der Sarnrnelkästen leicht ent-nommen werden.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß im Bereich der
dem Ventilator abgewendeten Enden der Reinigungssiebe eine schräggestellte, ausziehbare,
schwenkbare und in ihrer Schräglage feststellbare Wand mit ausziehbarem Teil vorgesehen
ist.
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Die jeweilige Einstellung dieser feststellbaren Wand richtet sich
nach den Betriebserfordernissen.
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Ferner ist noch im Luftaustrittsstutzen des Ventilators eine verstellbare
und feststellbare Klappe vorgesehen, durch die die Richtung des Luftstromes regelbar
ist.
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An Hand der Zeichnung ist ein Erfindungsbeispiel beschrieben und dargestellt.
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Von der nicht dargestellten Häckselmaschine wird das Gut durch die
Schlotte 1 dem Blindboden 2 der aus einem Schüttelsieb 3 bestehenden
oberen Sortiereinrichtung zugeleitet. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt
das Langsieb 3 sechs Siebelemente 4. Diese Siebelemente 4 sind als Rundlochsiebe
ausgebildet, die in ihrer Größenordnung auf die Länge des jeweils herzustellenden
Häcksels abgestimmt sind. Der überlaufhäcksel wird am Ende des in üblicher Weise
in Schwingbewegungen versetzten Siebes ausgetragen und gelangt in eine dort angeordnete
Zerkleinerungsmaschine 5. In dieser werden die zu langen Häckselteile auf
die geforderte Häcksellänge geschnitten bzw. gerissen. Nach dem Schneiden fallen
sie durch den mit entsprechenden Ausnehmungen versehenen Korb 6 der Zerkleinerungsmaschine
hindurch. Sie gelangen dabei auf eine weitere Sortiereinrichtung 7, die unter
der Sortiereinrichtung 3 angeordnet ist und ebenfalls in üblicher Weise in
Schwingbewegungen versetzt wird. Auf diese Weise werden sie am unteren Ende der
Sortiereinrichtung 7 ausgetragen.
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Das gehäckselte Gut, das durch die Löcher 8 in der oberenSortiereinrichtung
hindurchfällt, wird mit Hilfe der Leitbleche 9 bzw. 10 dem Aufgabeende
der Sortiereinrichtung 7 zugeleitet. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Sortiereinrichtung 7 mit einem Blindboden 11 und fünf Sieben
12 ausgerüstet, die verschiedene Lochung besitzen. Die auf die geforderte Länge
geschnittenen Häckselteile gleiten über das Sieb 7 hinweg und werden an seinem
Ende ausgetragen. Körner, Knoten, Fremdkörper und feine Häckselteile fallen durch
die Löcher 12 a der Siebelemente 12 hindurch. Sie werden von den Leitblechen
13, 14 dem Blindboden 15 der darunterliegenden Kömervorreinigung
16 zugeleitet. Seitlich der Körnervorreinigung 16 und unterhalb derselben
liegt ein Ventilator 17, dessen Austrittsstutzen 18 der Körnervorreinigung
16 zugewendet ist. Dabei werden die durch das Sieb 16 hindurchtretenden
Teilchen von Verunreinigungen gereinigt. Die langen Teile werden am Ende des hin-
und herschwingenden Siebes 16 von dem Luftstrom erfaßt und entsprechend ihrem
spezifischen Gewicht voneinander getrennt. Die leichten Teile werden über die schräg
gestellte Wand 19, die einen ausziehbaren Teil 20 besitzt, hinweggetragen
und gelangen in den Luftschacht. Die feinen Teile fallen durch das Sieb
16 hindurch und gelangen auf das darunterliegende Mittelsieb 21, das eine
bedeutend feinere Lochung besitzt als das darüberliegende Obersieb 16. Dabei
werden die feinen Häckselteile von dem Luftstrom weggetragen, während die schweren
Teile, wie z. B. Körner und Knoten und kleine Steine, entgegen dem Luftstrom auf
dem geneigten Sieb herabrollen und schließlich in den darunterliegenden Sammelbehälter
22 gelangen. Noch feinere Teile fallen durch das Sieb 21 hindurch und gelangen auf
das Untersieb 23, das mit besonders feiner Lochung ausgerüstet ist, so daß
auf ihm eine weitere Trennung der ankommenden Teile erfolgt. Die Körner gelangen
schließlich in den Sammel-
behälter 22, während kleinere Teile, wie Körnerbruch
usw., durch das Sieb hindurchfallen und in den übrigen Sammelbehältern 24,
25 aufgefangen werden. Verunreinigungen, die auf der schräg stehenden Wand
19, 20 entgegen dem Luftstrom herabgleiten, werden im Behälter
26 gesammelt.
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Die Pressung des Luftstromes, der durch den Stutzen 1 austritt,
ist regelbar. Seine Richtung wird mit Hilfe einer einstellbaren Klappe
27 beeinflußt.
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Das gesamte, aus den verschiedenen übereinanderliegenden Aggregaten
bestehenden Sortier- und Reinigungswerk wird von einem gemeinsamen Rahmen
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getragen.