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Spritzkopf für eine Spritzpistole zum Zerstäuben flüssiger Farbe ohne
Preßluft Die Erfindung betrifft einen Spritzkopf für eine Spritzpistole zum Zerstäuben
flüssiger Farbe ohne Preßluft, bei dem sich an einen Ventilkörper mit einer verengten
Farbeintrittsöffnung ein zylindrischer Kanal anschließt, der durch eine längliche,
mit der Farbeintrittsöffnung fluchtende Düsenöffnung abgeschlossen wird.
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Es sind bereits Spritzpistolen oder dergleichen Einrichtungen bekannt,
bei denen die bekannten Nachteile #von mit Preßluft arbeitenden Spritzpistolen dadurch
. vermieden werden sollen, daß Farbe unter verhältnismäßig großem Druck mit
hoher Geschwindigkeit durch speziell ausgebildete Zerstäubungsdüsen gedrückt wird.
Dabei verwendete Spritzköpfe haben gewöhnlich eine kleine Düsenöffnung mit elliptischem
oder länglichem Querschnitt, die scharfe Kanten aufweist. Damit wird die bei mit
Preßluft arbeitenden Spritzpistolen erzielbare Ausbildung eines zerstäubten Farbstrahls#
mit. einem etwa elliptischen Q,uerschnitt',und Randzonen mit geringerer Farbmenge
pro Flächeneinheit erstrebt, damit durch überlappung bei aufeinanderfolgenden Arbeitsvorgängen
eine gleichmäßige Auftragdicke der Farbe erzielt werden kann. Ein zufriedenstellendes
Ergebnis durch Ausbildung gleichmäßiger und hochwertiger überzüge oder Lackierungen
kann jedoch mit den üb-
lichen Spritzköpfen in der Praxis in vielen Fällen
nicht erreicht werden, weil wegen Abweichungen von der erwähnten Querschnittsverteilung
der Farbe in dem zerstäubten Farbstrahl linienförmige Verdickungen in der aufgetragenen
Farbschicht auftreten. Bekannte Versuche, die bestehenden Schwierigkeiten bei ohne
Preßluft arbeitenden Spritzpistolen zu verhindern, schließen eine Verringerung der
Viskosität und Oberflächenspannung der Farbe durch Verdünnung oder Erwärmung sowie
eine weitere Erhöhung des Drucks ein, konnten jedoch die bestehenden Schwierigkeiten
nicht in entscheidender Weise vermeiden. Es sind auch Spritzköpfe bekannt, bei denen
die Farbe aus einer verengten Farbaustrittsöffnung in einen erweiterten Raum eintaucht
und von hier durch eine enge Düsenöffnung ausgespritzt wird.
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Durch eine solche Anordnung wird jedoch eine Kontraktion des Farbstrahls
in der Düsenöffnung nicht vermieden und eine Querschnittsverteilung des zerstäubten
Farbstrahls auf der zu überziehenden Oberfläche nicht erzielt, so daß bei einer
überlappung bei aufeinanderfolgenden Arbeitsvorgängen eine möglichst gleichmäßige
Schichtdicke des aufgetragenen überzugs erreicht werden könnte, um hohen Anforderungen
genügende überzüge in Form von Lackierungen od. dgl. herstellen zu können. Es ist
deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Spritzkopf so auszubilden, daß die vorstehend
genannten Vorteile erzielt werden können.
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Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, daß zwischen der Farbeintrittsöffnung
und der Düsenöffnung eine Abflußöffnung vorgesehen ist, die über eine Leitung mit
einem nicht unter Druck stehenden Farbauffangbehälter in Verbindung steht. Praktische
Erfahrungen haben gezeigt, daß mit einer derartigen Ausbildung eines Spritzkopfes
die erstrebte Querschnittsverteilung des zerstäubten Farbstrahls auf der zu überziehenden
Oberfläche erzielt werden kann, so daß auf diese Weise überzüge in Form von Lackierungen
od. dgl. mit überraschend verbesserter Qualität hergestellt werden können.
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An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es
zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Spritzpistole mit einem Spritzkopf
bereits vorgeschlagener Ausbildung und F i g. 2 ein Ausführungsbeispiel eines
Spritzkopfes gemäß der Erfindung.
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Die in F i g. 1 dargestellte Spritzpistole hat einen Handgriff
10, an dem der Spritzteil 12 durch eine Schraube 13 befestigt ist.
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Der Spritzteil 12 weist eine axiale Bohrung 14 auf, welche über ein
mit einem Filter 19 versehenes Anschlußstück 18 mit einer Schlauchkupplung
21 und
einem daran befestigten Schlauch mit der Pumpeinrichtung
für die Farbe in Verbindung steht.
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Eine Mutter 23 ist in das Gewindeende 15 der Bohrung
14 eingeschraubt, welche den Ventilkörper 24 abstützt. Durch den Ventilkörper24
geht ein axialer Ventilkanal 25 hindurch. Das innere Ende davon kann durch
ein Kugelventil 26 mit einer Ventilstange 27 verschlossen werden.
Die Ventilstange 27
ist in geeigneter Weise vorgespannt, um den Ventilkanal
25 abzuschließen. Wenn der Abzug 35 gegen den Handgriff
10 gedrückt wird, zieht er die Ventilstange 27 zurück und öffnet den
Ventilkanal 25.
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Der Spritzteil 12 am vorderen Ende der Bohrung 14 hat ein Außengewinde,
um eine überwurfinutter 36 aufzunehmen, welche einen Spritzkopf
37 am vorderen Ende der Spritzpistole trägt.
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Ein Ausführungsbeispiel des Spritzkopfes gemäß der Erfindung ist in
F i g. 2 dargestellt. Der Ventilkörper hat eine Bohrung 325, die vorzugsweise
einen größeren Querschnitt als die größte zu verwendende Düsenöffnung hat. Die Gewindehülse.323
hat eine Bohrüng-341, die im wesentlichen den gleichen Durchmesser wie die Bohrung
325 hat. Ein erweiterter Teil 351 schließt sich bei diesem Ausführungsbeispiel
an die Bohrung 341 an. Die Gewindehülse 323
hat eine als - Abflußöffnung373
dienende Querbohrung, die von der Bohrung 341 zu einem Ringraum 374 führt. Eine
weitere Querbohrung 375 geht durch die überwurfmutter 336. Bei diesem
Beispiel dient ein an die Abflußöffnung angeschlossener Schlauch 376, der
beispielsweise mit der Eingangsseite der Pumpe verbunden sein kann, zur Ableitung
von Farbe in einen Farbauffangbehälter oder einen sonstigen Niederdruckbereich.'
Die radialen Bohrungen 373 und 375 haben einen genügend großen Durchmesser,
damit der Druck in der Bohrung 341 praktisch auf#Atmosphärei#druck»reduziert wird.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Farbe auf die gewünschte Geschwindigkeit
beschleunigt, indem ein größeres Volumen durch den Ventfikörper gedrückt wird, als
es durch die Düsenöffnung abgegeben werden kann. Bei offenem Kugelventil
326 strömt Farbe durch den Ventilkanal 325 mit einer Geschwindigkeit,
die durch den ausgeübten Druck und den Durchmesser des Ventilkanals 325 besimmt
ist. Der Drruck fällt dann etwa auf Atmosphärendruck, wenn die Farbe die Bohrung
341 erreicht. Der Farbstrahl, der mit hoher Geschwindigkeit axial aus der Bohrung
341 austritt, wird dann durch die Düsenöffnung in dem Spritzkopf im wesentlichen
mit der gleichen Geschwindigkeit getrieben, wobei der infolge des großen Durchmessers
der Bohrung 325 vorhandene überschuß an Farbe durch die radialen Bohrungen
373 und 375 praktisch unter Atmosphärendruck austritt. Bei einem derartigen
Spritzkopf kann in Verbindung mit einem einzigen Ventilkörper eine Anzahl unterschiedlich
großer Düsenöffnungen Verwendung finden, um eine Anpassung an spezielle Verhältnisse,
insbesondere hinsichtlich der Farbeigenschaften zu erzielen.