DE1227249B - Kreiselkompass - Google Patents

Kreiselkompass

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DE1227249B
DE1227249B DES45272A DES0045272A DE1227249B DE 1227249 B DE1227249 B DE 1227249B DE S45272 A DES45272 A DE S45272A DE S0045272 A DES0045272 A DE S0045272A DE 1227249 B DE1227249 B DE 1227249B
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DE
Germany
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gyro
horizontal
signal
axis
inclination
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Application number
DES45272A
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English (en)
Inventor
Victor Vacquier
Andrew P Cope
Richard Proskauer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sperry Corp
Original Assignee
Sperry Rand Corp
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Publication date
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Publication of DE1227249B publication Critical patent/DE1227249B/de
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C19/00Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
    • G01C19/02Rotary gyroscopes
    • G01C19/34Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes
    • G01C19/38Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes with north-seeking action by other than magnetic means, e.g. gyrocompasses using earth's rotation

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Description

  • Kreiselkompaß Die Erfindung betrifft einen Kreiselkompaß mit einem kardanisch um eine normalerweise waagerechte und senkrechte Achse frei drehbar gelagerten Kreisel, dem nach Maßgabe der Neigung der Kreiselachse gegenüber der Waagerechten Drehmomente über die waagerechte und die senkrechte Kardanachse zugeführt werden, welche den Kreisel zu einer Präzession in eine horizontale und mit der Meridianrichtung übereinstimmende Lage veranlassen.
  • Ein derartiger Kreiselkompaß ist meri di ansuchend, wobei er sich jedoch - falls nicht besondere Maßnahmen getroffen sind - auf eine gegen den Meridian und die Horizontale etwas geneigte Stellung einstellt, derart, daß das durch diese leichte Verkippung erzeugte Kippsignal gerade ausreicht, um diejenigen Drehmomente zu erzeugen, durch welche der Kreisel mit zur Kompensation der Vertikalkomponente der Erdrotation an dem betreffenden Ort ausreichenden Geschwindigkeit präzediert wird; dieser Verkippungswinkel wird dabei im wesentlichen konstant aufrechterhalten.
  • Es sind auch bereits Maßnahmen bekannt, diese zwar kleine, aber störende bleibende Abweichung (»Breitenfehler«) der Achse des empfindlichen Kreiselementes von der Horizontalen und der Meridianrichtung zu beseitigen. Zu diesem Zweck ist es bereits bekannt, ein Drehmoment vorgegebener Größe um die horizontale Achse zu erzeugen, durch welches der Kreisel zu einer Präzession mit einer der Vertikalkomponente der Erdrotation entsprechenden Geschwindigkeit veranlaßt wird. Hierbei wird also die Präzessionsbewegung des Kreisels zur Kompensation der Vertikalkomponente der Erdrotation nicht durch eine in Kauf genommene dauernde Verkippung erzeugt, sondern durch eine bewußt zugeführte Korrekturgröße, deren Betrag auf die jeweilige Vertikalkomponente der Erdrotation je nach dem Standort des Fahrzeugs abgestimmt sein muß. Eine Möglichkeit zur Korrektur des Breitenfehlers besteht darin, daß in einer Rechenvorrichtung ein Signal als Funktion der Vertikalkomponente der Erdrotation gebildet und dieses Signal zur Erzeugung eines Drehmomentes um die Horizontalachse verwendet wird, um den Kreisel mit einer entsprechenden, die Erdrotation kompensierenden Geschwindigkeit präzedieren zu lassen und so genau auf den Meridian eingestellt zu halten.
  • Jedoch ist auch bei einem derart mit Breitenfehlerkorrektur versehenen Kreiselkompaß nicht zuverlässig gewährleistet, daß der Kreisel stets genau auf den Meridian ausgerichtet ist. Das System kann nämlich mit konstanten Störmomenten behaftet sein, die eine verbleibende restliche Verkippung des Kreisels bedingen, die dann auch zu einer bleibenden Abweichung vom Meridian führt. Derartige konstante Störmomente können verschiedenartige Ursachen haben. So ist es beispielsweise bei einem Kreiselkompaß mit Breitenfehlerkorrektur der erwähnten Art, bei welcher ein Korrektursignal als Funktion der Vertikalkomponente der Erdrotation in einer entsprechenden Rechenvorrichtung laufend gebildet wird, möglich, daß kleinere Fehler beispielsweise in der Rechenvorrichtung oder in den anderweitigen Kompensationsvorrichtungen auftreten. Eine weitere und besonders wichtige Ursache derartiger verbleibender konstanter Störmomente können statische Ungleichgewichte an dem empfindlichen Kreiselelement bzw. seiner Lagerung sein. In sämtlichen Fällen hätten derartige konstante Störmomente zur Folge, daß der Kreisel nicht mit der richtigen Geschwindigkeit präzediert und sich daher nicht genau auf den Meridian, sondern auf eine gegen den Meridian und gegen die horizontale geneigte Stellung einstellt und so eine wenn auch geringe, so doch störende bleibeide Abweichung zeigt.
  • Der Erfindung liegt als Aufgabenstellung die Beseitigung dieser restlichen, durch etwaige konstante Störmomente bedingten bleibenden Abweichung des Kreisels von der Meridianrichtung und von der Horizontalen zugrunde. Es sei dabei betont, daß derartige, durch konstante Störmomente bedingte Restabweichungen auch bei einem stationären Kreiselkompaß auftreten können, die grundlegende Aufgabenstellung somit unabhängig davon ist, ob der Kreiselkompaß auf festem Boden oder auf einem Fahrzeug installiert ist. Andererseits stehen in der Praxis selbstverständlich die Anwendungsfälle, wo es sich um Kreiselkompasse auf -Fahrzeugen handelt, im Vordergrund; in diesen Fällen sind gewöhnlich an sich bekannte Einrichtungen zur Kompensation des Fahrtfehlers und des Fahrtbeschleunigungsfehlers vorgesehen; hierbei soll die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Beseitigung des durch konstante Störmomente bedingten Restfehlers mit möglichst geringem zusätzlichem Aufwand unter weitgehender Ausnutzung der für die anderen an sich bekannten Korrekturen und Kompensationen ohnehin vorgesehenen Anlageteile erreicht werden.
  • Die Erfindung betrifft somit zunächst einen stationären Kreiselkompaß der eingangs genannten Art, dem lediglich nach Maßgabe der örtlichen Vertikalkomponente der Erddrehung ein Drehmoment über die waagerechte Kardanachse zwecks Kompensation des Breitenfehlers zugeführt wird.
  • Zur Beseitigung einer durch etwaige auf das empfindliche Kreiselelement einwirkende konstante Störmomente bedingten restlichen Abweichungen von der genauen Meridianstellung ist dabei gemäß der Erfindung vorgesehen, daß dem Kreisel über die waagerechte Kardanachse auch ein Drehmoment nach Maßgabe des Integrals der Neigung der Kreiselachse gegenüber der Waagerechten zugeführt wird.
  • Indem man gemäß der Erfindung den um die waagerechte Kardanachse wirkenden Drehmomentgeber mit einem dem Integral der Verkippung der Kreiselachse gegenüber der Waagerechten entsprechenden Signal beaufschlagt, erfaßt man hierdurch gerade die in ihrer Auswirkung zu eliminierenden konstanten Störmomente; durch dieses dem Drehmomentgeber zugeführte zusätzliche, dem Integral der Verkippung entsprechende Signal wird daher ein zusätzliches Drehmoment um die waagerechte Kardanachse genau in der erforderlichen Größe erzeugt, um den Kreisel unter Kompensation wider durch die konstanten Störmomente bedingten bleibenden Restabweichung in eine genau auf den Meridian ausgerichtete und genau horizontale Lage zu bringen und sodann mit der zur Kompensation der Vertikalkomponente der Erddrehung gerade entsprechende Geschwindigkeit präzedieren zu lassen.
  • Wie schon erwähnt, eignet sich die Erfindung insbesondere auch zur Anwendung für nicht stationären Betrieb unter gleichzeitigem an sich bekanntem Einsatz von Einrichtungen zur Kompensation des Fahrtfehlers und des Fahrtbeschleunigungsfehlers, wobei hinsichtlich der Kompensation indes Fahrtbeschleunigungsfehlers ein in an sich bekannter Weise gewonnenes, der Nordkomponente der Fahrtbeschleunigung proportionales Signal in einem Mischgerät dem vom Neigungsmesser gelieferten Signal entgegengeschaltet wird.
  • Zweckmäßig ist dabei vorgesehen, daß das dem Integral der Neigung der Kreiselachse gegenüber der Waagerechten entsprechende Signal zusammen mit dem Horizontal- und Nordfess elungssignal sowie dem Breitenfehlerkompensationssignal über einen Mischverstärker einem gemeinsamen Drehmomentgeber an der waagerechten Kardanachse zugeführt wird. Dies stellt eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung dar, da hierbei für Idas normale Stützmoment für die horizontale Kardanachse, für die Korrektur Wider Nordkoniponente der Fahr- zeugbeschleunigung sowie für die gemäß der Erfindung vorgesehene Kompensation der Effekte von konstanten Störmomenten ein und derselbe tJbertragungskanal und Drehmomentgeber ausgenutzt wird.
  • In dem erwähnten Fall, in welchem eine Korrektur des vom Neigungsfühler gelieferten Signals bezüglich der Nordkomponente der Fahrzeugbeschleunigung vorgesehen ist, wird der Integriervorrichtung gemäß der Erfindung zweckmäßig das bereits bezüglich der Fahrtbeschleunigung korrigierte Neigungssignal zugeführt; um hierbei eine Beeinträchtigung der Korrektur gemäß der Erfindung durch nach Größe und/oder Dauer beträchtliche nördliche Fahrzeugbeschleunigungen zu vermeiden, ist gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung eine auf den Betrag des der Nordkomponente der Fahrtbeschleunigung proportionalen Signals ansprechende Schaltvorrichtung vorgesehen, welche die Bildung und/oder Zufuhr des dem Intergral der Neigung der Kreis elachse gegenüber der Waagerechten entsprechenden Signals verhindert, sobald die Nordkomponente der Fahrtbeschleunigung einen vorgegebenen Schwellwert übersteigt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zur Bildung des Integrals der Neigung der Kreiselachse als Integriervorrichtung ein Motor-Generator-Aggregat vorgesehen, dessen Motor nach Maßgabe des Unterschieds zwischen dem der Integriervorrichtung als Eingangssignal zugeführten Neigungssignal und der Ausgangsgröße des Generators im Sinne einer Minimalisierung dieses Unterschieds gespeist wird, derart, daß die Drehgeschwindigkeit des Motors und des Generators dem elektrischen Neigungssignal proportional gemacht werden, und das als Ausgangsvorrichtung der Integriervorrichtung eni die Drehstellung der gemeinsamen Welle von Motor und Generator anzeigender linearer Stellung übertrager dient.
  • Die Erfindung ist mit Vorteil auch bei einem zu einer nordstabilisierten Lotzentrale erweiterten Kreiselkompaß anwendbar, welcher zusätzlich zu dem meridiansuchenden Kreisel einen im Azimut von -diesem zwangsgeführten weiteren Kreisel aufweist. Dabei kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung dem zweiten, zwangsgeführten Kreisel gemäß dem Grundgedanken der vorliegenden Erfindung ebenfalls -ein Drehmoment nach Maßgabe des Integrals der Neigung seiner Kreiselachse gegenüber der Waagerechten zugeführt -werden.
  • Im folgenden wird als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Zweikreisel-Kompaßlotzentrale an Hand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 in schematischer perspektivischer Ansicht den allgemeinen mechanischen Aufbau und die Aufhängung der Kompaßlotzentrale, F i g. 2 in schematischer Darstellung die Beaufschlagung der Kreisel der Kompaßlotzentrale mit den verschiedenen Kompensationssignalen.
  • Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die Kompaßlotzentrale zwei Kreiselelemente auf, welche in Rotorträgern 18 bzw. 24 untergebracht sind und deren Rotoren zum Umlauf um normalerweise horizontale Achsen 19 bzw. 25 angetrieben werden. Das eine Kreiselelement 18 ist als meridiansuchender Richtungskreisel ausgebildet, dessen Rotorachse 19 somit normalerweise waagerecht und in Nord-Süd-Richtung weisend verläuft; das andere, ebenfalls als Richtungskreisel ausgebildete Kreiselelement 24 ist im Azimut von dem meridiansuchenden Kreisel 18 zwangsgeführt, derart, daß seine normalerweise waagerechte Umlaufachse 25 in Ost-West-Richtung weist.
  • Die beiden Rotorträger 18 und 24 sind in der aus F i g. 1 schematisch dargestellten Weise in dem Fahrzeug im indifferenten Gleichgewicht gelagert. Die Aufhängung weist folgende Teile auf: einen an zwei fahrzeugfesten Stützen 10, 11 um eine der Fahrzeuglängsachse entsprechende Achse 13 gelagerten, normalerweise waagerechten Plattform-Kardanring 12, einen an dem Kardanring 12 um eine der Fahrzeugquerachse entsprechende Achse 15 drehbar gelagerten, normalerweise senkrechten Plattform-Tragring 14, einen in dem Tragring 14 um eine normalerweise senkrechte Achse 17 drehbar gelagerten Plattform-bzw. Azimutrahmen 16 und zwei in dem Azimutrahmen 16 um normalerweise vertikale Achsen 20 bzw.
  • 28 drehbar gelagerte, auf Grund der erwähnten Zwangsführung in zueinander senkrecht stehenden Ebenen gehaltene Kreisel-Kardanringe 22 bzw. 26 für die Rotorträger 18 bzw. 24, welche in den Kreisel-Kardanringen 22 bzw. 26 auf Wellen 32 bzw. 35 um waagerechte Achsen 21 bzw. 27 drehbar gelagert sind. Die drehbare Lagerung des Plattform-Kardanringes 12, des Plattform-Tragringes 14 und des Plattform- bzw. Azimutrahmens 16 kann jeweils mittels Drehzapfen vorgesehen sein; für die Lagerung der Kreiselkardanringe 22 bzw. 26 an dem Azimutrahmen 16 kann eine Torsionsaufhängung 23 bzw. 29 vorgesehen sein.
  • Die Einstellung auf den Meridian und die damit in Verbindung stehende Horizontaleinstellung des im indifferenten Gleichgewicht gelagerten Richtungskreisels 18 erfolgt schwerkraftabhängig mittels folgender Azimutsteuerung: An dem Rotorträger 18 ist als auf Schwerkraft ansprechende Vorrichtung eine Libelle 63 angeordnet, welche den Rotorträger 18 auf Verkippungen aus der Horizontalen um seine waagerechte Achse 21 überwacht und in Abhängigkeit hiervon ein elektrisches Signal erzeugt. Die Libelle 63 ist zweckmäßig so ausgebildet, daß sie innerhalb eines verhältnismäßig kleinen Bereichs von Kippwinkeln von beispielsweise + 0,50 ein der Verkippung proportionales Signal erzeugt, während für darüber hinausgehende Kippwinkel das Ausgangssignal auf einen vorgegebenen Maximalwert begrenzt bleibt. Dieses an der Leitung 74 auftretende, die Neigung der Kreiselachse 19 gegenüber der Waagerechten wiedergebende Ausgangssignal wird nach weiterer Bearbeitung und Kombination mit zusätzlichen Korrektursignalen zur Kompensation des Breiten-, des Fahrtbeschleunigungs- und des Fahrtfehlers sowie mit dem speziellen Korrektursignal gemäß der Erfindung einem um die waagerechte Achse 21 des Rotorträgers 18 wirkenden Drehmomentgeber 72 zugeführt. Die Bildung des dem Drehmomentgeber 72 zugeführten resultierenden Korrektursignals wird weiter unten an Hand von F i g. 2 noch im einzelnen erläutert.
  • Der Drehmomentgeber 72 wirkt zwischen dem Kreisel-Kardanring 22 und der Lagerwelle 32 des Rotorträgers 18 und weist einen E-förmigen Stator mit einer Statorwicklung, welcher das Korrektursignal zugeführt wird, sowie einen beweglichen Anker auf. Von diesen beiden miteinander zusammenwirkenden Teilen des Gebers 72 ist das eine an einem Fortsatz des Kreisel-Kardanringes 22 und das andere an einem entsprechenden Fortsatz 73 der Lagerwelle 32 des Rotorträgers 18 angebracht. Durch das dem Drehmomentgeber 72 zugeführte Signal wird der Rotorträger 18 im Azimut so präzediert, daß die Rotorumlaufachse 19 genau waagerecht und auf den Meridian ausgerichtet gehalten wird.
  • Der Azimutrahmen 16 wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Azimutstellung des Rotorträgers 18 im Azimut in die jeweilige Stellung des Kreisel-Kardanringes 22 nachgedreht, und zwar durch folgende Steuerung: Ein zwischen dem Azimutrahmen 16 und dem Kreisel-Kardanring 22 wirkender Signalgeber 56, welcher in analoger Weise wie der Drehmomentgeber 72 ausgebildet sein kann, erzeugt ein der Verdrehung zwischen dem Kreisel-Kardanring22 und dem Azimutrahmen 16 entsprechendes Signal auf der Leitung 57; über einen Azimutverstärker 58 und eine Leitung 59 wird dieses Signal leinem am Plattform-Tragring 14 befestigten Nachführmotor 60 zugeführt, dessen Ausgangswelle über ein Untersetzungsgetriebe 61 kraftschlüssig mit der Lagerwelle 43 des Azimutrahmens 16 verbunden ist; sobald an dem Geber 56 eine Verdrehung zwischen dem Kreisel-Kardanring 22 und dem Azimutrahmen 16 festgestellt wird, wird durch das in Abhängigkeit hiervon erzeugte Signal der Azimutrahmen 16 nachgedreht.
  • Zur Dämpfung der durch die beschriebene Azimutsteuerung des meridiansuchenden Elements 18 hervorgerufenen Azimutschwingungen ist ein zwischen dem Azimutrahmen 16 und dem Kreisel-Kardanring 22 wirkender weiterer Drehmomentgeber 155 vorgesehen, Ider von gleicher Bauart wie der Drehmomentgeber 72 sein kann; die beiden miteinander zusammenwirkenden Teile des Drehmomentgebers 155 sind an entsprechenden Fortsätzen 156 bzw. 157 des Azimutrahmens 16 bzw. des Kreisel-Kardanringes 22 angeordnet. Die Bildung des Dämpfungssignals, mit welchem der Dämpfungs-Drehmomentgeber 155 beaufschlagt wird, wird weiter unten an Hand von F i g. 2 beschrieben.
  • Die Azimutsteuerung des Rotorträgers 24 des zweiten Kreis el elements erfolgt, wie erwähnt, zwangläufig in Abhängigkeit von dem ersten Kreisel 18, und zwar derart, daß die Umlaufachsen 19 bzw. 25 der beiden Rotorträger 18 bzw. 24 senkrecht zueinander gehalten werden; damit ist gleichbedeutend, daß die Kreisel-Kardanringe 22 bzw. 26 der beiden Rotorträger in zueinander rechtwinkligen vertikalen Ebenen gehalten werden. Die Azimut-Zwangsführung des zweiten Rotorträgers 24 erfolgt neben der bereits beschriebenen Nachdrehsteuerung für den Azimutrahmen 16, mittels welcher dieser in Ausrichtung auf die jeweilige Azimutstellung des Kreisel-Kardanringes 22 des ersten Kreisels gehalten wird, durch folgende Steuerung: Ein elektrischer Signalgeber 163 erzeugt ein der Verdrehung zwischen dem Azimutrahmen 16 und dem Kreisel-Kardanring 26 aus ihrer zueinander rechtwinkligen Bezugsstellung entsprechendes Signal, das über eine Leitung 165 (F i g. 2 A), einen Verstärker 166 und eine Leitung 167 einem um die waagerechte Lagerungsachse 35 des zweiten Rotorträgers 24 wirkenden Drehmomentgeber 164 zugeführt wird. Der Signalgeber 163 und der Drehmomentgeber 164 können in gleicher Art wie der Signalgeber 56 und der Drehmomentgeber 72 ausgebildet sein; der Drehmomentgeber 164 wirkt zwischen einem Fortsatz des Kreisel-Kardanringes 26 und einem entsprechenden Fortsatz der Lagerwelle 35 des Rotorträgers 24; das von dem Drehmomentgeber 164 auf den Rotorträger 24 um dessen waagerechte Lagerungsachse 27 ausgeübte Drehmoment bewirkt eine Präzession des Rotorträgers 24 und des mit ihm verbundenen Kreisel-Kardanringes 26 im Azimut in die gemäß der Zwangsführung gewünschte Azimutstellung.
  • Des weiteren ist eine schwerkraftabhängige Horizontalsteuerung für den im indifferenten Gleichgewicht gelagerten zweiten Rotor 24 vorgesehen. Diese weist als auf Schwerkraft ansprechende Vorrichtung eine elektrolytische Libelle 171 von gleicher Art wie die Libelle 63 auf, welche den zweiten Rotorträger 24 auf Verkippungen um seine (infolge der zuvor geschilderten Azimut-Zwangsführung zur Nord-Süd-Richtung parallel waagerechte) Lagerachse 27 überwacht; zweckmäßig ist wiederum vorgesehen, daß für verhältnismäßig kleine Kippwinkel innerhalb eines Bereichs von beispielsweise + 0,50 ein der Verkippung proportionales Ausgangssignal, für größere Kippwinkel ein auf einen Maximalwert begrenztes Ausgangssignal erzeugt wird; dieses an der Ausgangsleitung 172 der Libelle 171 auftretende Ausgangssignal wird wiederum nach einer weiter unten an Hand von F i g. 2 B näher beschriebenen Kombination mit Signalen zur Kompensation der waagerechten Komponente der Erddrehung (Breitenfehler), des Fahrtgeschwindigkeits- und des Fahrtbeschleunigungsfehlers sowie mit dem spezifischen Korrektursignal gemäß der Erfindung einem um die vertikale Achse 28 wirkenden Drehmomentgeber 168 zugeführt, dessen beide miteinander zusammenwirkende Teile an entsprechenden Fortsätzen des Azimutringes 16 und des Kreisel-Kardanringes 26 angebracht sind.
  • Durch dieses um die vertikale Achse 28 wirkende Drehmoment wird der Kreisel zu einer Präzessionsbewegung um seine waagerechte Lagerungsachse 27 veranlaßt und so die Rotorachse 25 waagerecht gehalten.
  • Die in der vorstehend beschriebenen Weise waagerecht und in vorgegebener Ausrichtung bezüglich des Meridians gehaltenen Rotorachsen 19 bzw. 25 der beiden Kreiselelemente bzw. die Lagerungsachsen 21 und 27 der beiden Kreiselelemente definieren die waagerechte, nordorientierte Bezugsebene der Kompaßlotzentrale. Die Kompaßlotzentrale stellt somit ein dreiachsiges Bezugsinstrument dar, das Angaben über die jeweilige Längsneigung, Querneigung und Azimutstellung des Fahrzeugs zu liefern vermag.
  • Diese Angaben können für übliche Zwecke, beispielsweise zur Betätigung von Folge- bzw. Tochtergeräten mit Sichtanzeige, für eine Selbststeueranlage des Fahrzeugs oder zur Stabilisierung von im Fahrzeug verwendeten Instrumenten dienen. Die Längsneigung-, Querneigungs- und Azimutangaben werden in folgender Weise gebildet: Jede Kippung des Fahrzeugs und damit der fahrzeugfesten Stützen 10, 11 gegenüber dem erwähnten kreiselstabilisierten Bezugsachsensystem wird zunächst über die Aufhängerahmen durch je einen mit jedem der beiden Rotorträger verbundenen Signalgeber 30 bzw. 33 nachgewiesen; die beiden Geber 30 bzw. 33 weisen jeweils einen an einem Fortsatz des entsprechenden Kreisel-Kardanringes 22, 26 angeordneten Stator und einen damit zusammenwirkenden, an einem entsprechenden Fortsatz 31 bzw. 34 der horizontalen Lagerwellen 32 bzw. 35 angeord- neten Rotor auf und stellen jede Verkippung der Kreisel-Kardanringe22 bzw. 26 aus ihrer zu den waagerechten Rotorachsen 19 bzw. 27 senkrechten Stellung fest. Die von den Sinalgebern 30 und 33 gelieferten Signale dienen zur Stabilisierung des Plattform-Tragringes 14 um seine Achsen 13 und 15 unter gleichzeitiger Bildung entsprechender Querneigungs-und Längsneigungsangaben. Zu diesem Zweck werden die Ausgangssignale der Signalgeber 30 bzw. 33 über Leitungen 50 bzw. 51 dem Rotor eines Komponentenzerlegers 42 zugeführt; der Rotor des Komponentenzerlegers 42 sitzt auf einem Fortsatz der vertikalen Lagerungswelle 43 des Azimutrahmens 16; der Stator des Komponentenzerlegers 42 ist an dem Plattform-Tragring 14 befestigt. Da der Azimutrahmen 16 mit seiner Lagerungswelle 43 im Azimut entsprechend dem jeweiligen Kurs nachgedreht wird, hängt die Relativstellung zwischen dem Rotor und dem Stator des Komponentenzerlegers 42 somit vom jeweiligen Fahrzeugkurs ab. Durch den Komponentenzerleger 42 wird somit gewährleistet, daß in jeder Azimutstellung des Azimutrahmens 16 gegenüber dem fahrzeugfesten Achsensystem von Längsachse 13 und Querachse 15 die Ausgangssignale der Signalgeber 30 bzw. 33 in richtiger Weise auf die mit den Ausgängen 44 bzw. 45 des Stators des Komponentenzerlegers 42 verbundenen Längsneigungs- bzw. Querneigungskanäle aufgeteilt werden.
  • Das Längsneigungsignal wird über die Leitung 44, einen Verstärker 46 und eine Leitung 48 einem Längsneigungsmotor 39 zugeführt, dessen Ausgangswelle 40 über ein Untersetzungsgetriebe 41 den Plattform-Tragring 14 um die Querneigungsachse 15 verdreht; die Ausgangswelle 40 des Längsneigungsmotors 39 treibt ferner über ein Untersetzungsgetriebe 55 einen Längsneigungsgeber 54, an dessen Ausgangsleitung ein Längsneigungssignal zur weiteren Verwendung verfügbar ist.
  • Das der Querneigung entsprechende Ausgangssignal des Komponentenverlegers 42 wird über die Leitung 45, einen Querneigungsverstärker 47 und eine Leitung 49 einem Querneigungsmotor 36 zugeführt, dessen Ausgangswelle 37 über ein Untersetzungsgetriebe 38 den Plattform-Kardanring 12 um seine mit der Fahrzeuglängsachse zusammenfallende Lagerachse 13 verdreht; der Querneigungsmotor 36 treibt ferner über ein Untersetzungsgetriebe 53 einen Querneigungsgeber 52, an dessen Ausgangsleitung ein Querneigungssignal zur weiteren Verwendung verfügbar ist.
  • Eine Azimutangabe steht an der Ausgangsleitung 94 eines an dem Plattform-Tragring 14 befestigten Azimutgebers 62 zur Verfügung, welcher über das Getriebe 61 in Antriebsverbindung mit dem Azimutmotor 60 der Nachführsteuerung des Azimutrahmens 16 steht.
  • Im folgenden wird an Hand von F i g. 2 die Zusammensetzung und Bildung der Kompensationssignale beschrieben, mit welchen der Drehmomentgeber 72 der Horizontal- und Nordfesselungssteuerung und der Drehmomentgeber 155 der Dämpfungssteuerung des ersten Rotorträgers 18 sowie der Drehmomenterzeuger 168 der Horizontalsteuerung des zweiten Rotorträgers 24 beaufschlagt werden.
  • F i g. 2 A zeigt in perspektivischer Ansicht die in diesem Zusammenhang interessierenden Teile der Aufhängung und Steuerung der beiden Rotorträger 18 und 24 sowie in Form eines Blockschaltbildes die zur Beaufschlagung des ersten Rotorträgers 18 dienenden Teile.
  • Dem Drehmomentgeber 72 der Horizontal- und Nordfesseiungssteuerung des ersten Rotorträgers 18 wird über die Leitung 78 ein resultierendes Korrektursignal zugeführt, das in einem Summationsverstärker 77 aus mehreren Einzelsignalen wie folgt zusammengesetzt wird: Über die Leitung 76 wird dem Summationsverstärker 77 ein Signal zugeführt, das der (hinsichtlich der Nordkomponente der Fahrzeugbeschleunigung kompensierten) Neigung der Kreiselachse des Elements 18 gegenüber der Waagerechten entspricht; dieses Signal enthält als wesentlichen Bestandteil das über die Leitung 74 zugeführte Ausgangssignal der Libelle 63; dieses Neigungssignal wird in einem Mischgerät 75 subtraktiv mit einem auf der Leitung 116 zugeführten Signal kombiniert, das der Nordkomponente der Fahrzeugbeschleunigung entspricht. Hierdurch wird dem Umstand Rechnung getragen, daß die auf Schwerkraft ansprechende Libelle 63 auch auf in Nord-Süd-Richtung wirkende Fahrtbeschleunigungskräfte anspricht, also bei Vorliegen einer Fahrzeugbeschleunigung mit Nordkomponente fälschlich ein Ausgangssignal erzeugt, auch wenn der Rotorträger 18 eine genau waagerechte Stellung einnimmt.
  • Das Ausgangssignal des Mischgerätes 75 bildet somit ein genaues, hinsichtlich des Einflusses der Nordbeschleuenigung des Fahrzeugs auf die Libelle 63 kompensiertes Maß der Neigung der Kreiselachse 19 des ersten Kreisels 18 gegenüber der Waagerechten.
  • Dieses Signal wird über die Leitung 76 dem Summationsverstärker77 als Hauptkomponente des resultierenden Signals für den Drehmomentgeber 72 zugeführt; es dient zur primären Azimutsteuerung und bewirkt, daß die Umlaufachse des Kreiselmotors 18 in erster Näherung in die Nord-Süd-Richtung gebracht und gleichzeitig in horizontaler Lage gehalten wird.
  • Des weiteren wird dem Summationsverstärker 77 auf der Leitung 154 ein der örtlichen Vertikalkomponente der Erdrotation proportionales Signal zugeführt. Bekanntlich würde die Vertikalkomponente der Erdrotation eine scheinbare Drehung des Kreisels im Azimut um die vertikale Achse 20 bzw. in Verbindung damit eine Verkippung aus der Horizontalen bewirken; diese Abweichung von der Horizontalen würde zwar durch die Libelle 63 nachgewiesen und in Abhängigkeit hiervon im Wege der erwähnten Primärsteuerung ein Drehmoment erzeugt, das eine laufende Präzession des Kreisels in die Meridianrichtung bewirken würde. Da jedoch als Auslösung für diese Präzessionssteuerung eine gewisse Mindestabweichung des Kreisels aus der Horizontalen Voraussetzung ist, würde die Kreiselachse jeweils in einer geringfügig von der Horizontalen und auf den Meridian ausgerichteten Stellung abweichenden Stellung verbleiben. Durch die Beaufschlagung mit einem besonderen, der jeweiligen Vertikalkomponente der Erddrehung entsprechenden Signal wird erreicht, daß die Kreiselachse in eine genaue horizontale und auf den Meridian ausgerichtete Stellung gebracht und durch eine laufende, die Erddrehung kopensierende Präzession in dieser Stellung gehalten wird. Diese Komponente ist betragsmäßig proportional dem Ausdrucke sin L, worin We die Geschwindigkeit der Erdrotation und L die jeweilige geographische Breite ist.
  • Wie erwähnt, ist auch eine Kompensation der durch die Eigenbewegung des Fahrzeuges, und zwar durch die östliche Komponente der Fahrzeuggeschwindigkeit verursachten Abweichung des Kreisels aus der Nord-Süd-Stellung und der Horizontalstellung, vorgesehen. Diese Abweichung kommt in ähnlicher Weise zustande wie die durch die Erdrotation bedingte. Zu ihrer Kompensation wird dem Summationsverstärker 77 auf der Leitung 153 ein der jeweiligen östlichen Fahrzeuggeschwindigkeit und dem Tangens der geographischen Breite, d. h. also dem Ausdruck v sin c tg L, proportionales Signal zugeführt, worin v die Fahrzeuggeschwindigkeit, c den Kurswinkel des Fahrzeugs und L wiederum die geographische Breite bedeutet.
  • Schließlich ist gemäß dem Grundgedanken der vorliegenden Erfindung eine Kompensation hinsichtlich konstanter Störmomente vorgesehen, wie sie beispielsweise durch statische Ungleichgewichte an dem empfindlichen Kreiselelement bzw. seiner Lagerung oder durch anderweitige Ursachen hervorgerufen werden können. Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung dem Summationsverstärker 77 zusätzlich auf der Leitung 126 eine Signalkomponente zugeführt, welche dem Integral des auf der Leitung 76 auftretenden, hinsichtlich der Nordkomponente der Fahrzeugbeschleunigung kompensierten Neigungssignals entspricht. Die Bildung dieses Signals erfolgt in der als Ganzes mit 119 bezeichneten Integrationsvorrichtung. Diese weist ein auf einer gemeinsamen Welle gekuppeltes Aggregat aus einem Tachogenerator 120 und einem Motor 121 sowie einen von der Ausgangswelle des Motors 121 über ein Untersetzungsgetriebe U angetriebenen linearen Stellungsübertrager 122 sowie eine auf der Welle des Stellungsübertragers sitzende Skalenscheibe 127 mit Ablesemarke 128 zur Sichtanzeige der jeweiligen Ausgangsgröße der Integrationsvorrichtung auf. Die Statorwicklungen des Generators 120, des Motors 121 und des Stellungsübertragers 122 werden aus einer gemeinsamen Wechselstromquelle 119 erregt. Das Ausgangssignal des Generators 120 ist eine lineare Funktion der Winkelgeschwindigkeit seiner (mit dem Motor 121 gemeinsamen) Welle. Zur Integration des kompensierten Neigungssignals wird der Motor 121 über einen Verstärker 125 mit der Differenz zwischen dem über die Leitung 123 (von der Leitung 76 her) zugeführten kompensierten Neigungssignal und dem damit in Reihe liegenden Ausgangssignal des Generators 120 beaufschlagt. Da das Ausgangssignal des Generators 120 eine lineare Funktion der Winkelgeschwindigkeit seiner (mit der Welle des Motors 121 direkt gekuppelten) Welle ist, wird durch diese Anordnung die Winkelgeschwindigkeit des Motors 121 so geregelt, daß die genannte Differenz ein Minimum wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Winkelgeschwindigkeit des Motors 121 und des von ihm angetriebenen Generators 120 proportional dem als Eingangssignal zugeführten Neigungssignal wird. Die Gesamtdrehung der Welle des von dem Motor über das Untersetzungsgetriebe U angetriebenen linearen Stellungsübertragers 122 innerhalb eines bestimmten Zeitraums bildet daher ein Maß für den Mittelwert des Zeitintegrals des kompensierten Neigungssignals innerhalb dieses Zeitraums. Das an der Ausgangswicklung des linearen Stellungsübertragers 122 abgenommene Ausgangssignal der Integrationsvorrichtung 119 wird über die Leitung 126 dem Summationsverstärker 77 zugeführt. Ist infolge irgendwelcher konstanter Stördrehmomente das von der Libelle 63 abgegebene, in der Mischvorrichtung75 bezüglich der Nordbeschleunigung kompensierte Neigungssignal 76 innerhalb eines bestimmten Zeitraums nicht im Mittel Null, d. h. mit anderen Worten, verschwindet das Zeitintegral des kompensierten Neigungssignals über einen bestimmten Zeitraum hin nicht, so tritt auf der Ausgangsleitung 126 der Integrationsvorrichtung 119 ein von Null verschiedenes Korrektursignal auf, durch welches auf den Kreisel ein Drehmoment ausgeübt wird, das dem konstanten Stördrehmoment entgegengesetzt gleich ist, derart, daß der Kreisel 18 genau in die Meridianrichtung und in die Horizontallage gebracht und in dieser gehalten wird.
  • Da der Integrationsvorrichtung 119 als Eingangssignal bei 123 das hinsichtlich der Nordbeschleunigungen kompensierte Neigungssignal 76 zugeführt wird, könnte sich beim Vorliegen starker und/oder länger andauernder nördlicher Fahrzeugbeschleunigungen in der Integrationsvorrichtung 119 ein größerer Fehler kumulieren. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, das Eingangs signal der Integrationsvorrichtung 119 automatisch während solcher Zeiträume abzuschalten, während welcher das auf der Leitung 116 zugeführte Nordbeschleunigungssignal einen bestimmten vorgegebenen Wert überschreitet. Zu diesem Zweck ist in der Zufuhrleitung zu dem Motorverstärker 125 eine Relaisschaltung 124 vorgesehen, welche über eine Leitungl31 von der Leitung 116 das Nordbeschleunigungssignal zugeführt erhält. So--bald das Nordbeschleunigungssignal auf den Leitungen 116 und 131 den erwähnten vorgegebenen Wert überschreitet, unterbricht das Relais 124 die zu dem Verstärker 125 und dem Motor 121 führende Leitung und setzt damit die Integriervorrichtung 119 so lange außer Betrieb, wie die erwähnten Bedingungen hoher Beschleunigung andauern.
  • Die vorstehend näher erläuterten, auf den Leitungen 76, 126, 153, 154 zugeführten Einzelsignale werden in dem Summationsverstärker 77 kombiniert und über die Leitung 78 dem Drehmoment 72 für die Horizontal- und Nordfesselungssteuerung des Rotorträgers 18 zugeführt und gewährleisten, daß die Rotorachse 19 des Kreisels 18 stets genau auf den Meridian ausgerichtet und horizontal gehalten wird.
  • Der Dämpfungsdrehmoment 155 des meridiansuchenden Richtungskreisels 18 wird über einen Kombinationsverstärker 158 beaufschlagt, welchem einerseits über die Leitung 160 das kompensierte Neigungssignal von der Leitung 76 her und andererseits auf der Leitung 162 ein der Nordabtrift des Fahrzeugs und der Nordkomponente v cos c der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängiges Signal zugeführt wird. Durch den in der Zufuhrleitung 160 des kompensierten Neigungssignals liegenden Widerstand 161 kann das Verhältnis des über den ersten Drehmomentgeber 72 der Horizontal- und Nordfesselungssteuerung auf den Xreisel ausgeübten Drehmoments zu dem von dem Drehmomentgeber 155 ausgeübten Dämpfungssteuerdrehmoment bestimmt werden. Dieses Verhältnis kann beispielsweise so gewählt werden, daß das eine variable Periode aufweisende Instrument unter einer geographischen Breite von etwa 40° eine 3stündige Periode erhält.
  • Im folgenden wird an Hand von F i g. 2B, welche an die Darstellung von Fig. 2 A rechts anschließend zu denken ist, noch die Art und die Bildung der Signale zur Horizontalsteuerung des zwangsgeführten Kreisels 24 erläutert.
  • Der in diesem- Fall um die vertikale Aehse28 (Fig. 1) wirkende Drehmomentgeber 168 wird ebenfalls mit einem über die Leitung 170 zugeführten resultierenden Kompensationssignal beaufschlagt, welches in einem Summationsverstärker 169, welcher dem Verstärker 77 in F i g. 2 A entsprechen kann, in ähnlicher Weise aus einzelnen, verschiedene Fehlerkorrekturen betreffenden Komponenten (184, 188, 189, 197) zusammengesetzt wird wie das resultierende Kompensationssignal 78 in Fig. 2A aus den Komponenten 76, 126, 153, 154.
  • Im einzelnen wird als Hauptkomponente auf der Leitung 184 ein Signal zugeführt, das im wesentlichen dem auf der Ausgangsleitung 172 der Libelle 171 des Rotorträgers 24 auftretenden Neigungssignal entspricht; dieses Neigungssignal 172 wird in einer Mischvorrichtung 173 (ähnlich wie bei 75 in F i g. 2A) mit einem bei 183 zugeführten Signal subtraktiv kombiniert, welches der Ost-West-Komponente der Fahrzeugbeschleunigung entspricht, welche eine Verfälschung der Neigungsanzeige der Libelle 171 bewirken könnte. Das bei 184 dem Summationsverstärker 169 zugeführte kompensierte Neigung signal bildet wiederum die Hauptkomponente der Horizontalsteuerung des zwangläufig geführten Kreisels 24.
  • Des weiteren ist ebenfalls eine Kompensation hinsichtlich der Ostkomponente der Fahrzeuggeschwindigkeit vorgesehen; die diesbezügliche Komponente wird dem Summationsverstärker 169 auf der Leitung 188 in Gestalt eines Signals v sin c zugeführt. Des weiteren wird der zwangläufig geführte Kreisel 24 bezüglich der waagerechten Komponente der Erddrehung kompensiert. Ein dem Betrag We cos L entsprechendes Signal wird zu diesem Zweck über die Leitung 189 zugeführt.
  • Schließlich ist gemäß dem Grundgedanken der vorliegenden Erfindung auch für den zwangläufig geführten Kreisel 24 eine Kompensation bezüglich.konstanter Störmomente vorgesehen, wie sie z. B. durch Ungleichgewichte des Rotorträgers 24 bzw. in seiner Lagerung hervorgerufen werden können und welche ohne Gegenmaßnahmen zu einer bleibenden Verkippung des Kreisels 24 um seine waagerechte Lagerungsachse 27 (Fig. 1) und einer entsprechenden Verfälschung der Querneigungs- und Längsneigungsanzeigen der Lotzentrale führen könnten. Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung wiederum die Zufuhr eines dem Zeitintegral des kompensierenden Neigungssignals 184 entsprechendes Signal auf der Leitung197 vorgesehen. Die Bildung dieses Kompensationssignals erfolgt in der Integrationsvorrichtung 190, welche in der gleichen Art wie die Integrationsvorrichtung 119 von Fig. 2 A aufgebaut sein kann und ein direkt gekuppeltes Generator-Motor-Aggregat 193, 195, ein Untersetzungsgetriebe U, einen Stellungsübertrager 196, eine Anzeigeskala 198 mit Ablesemarke 199 und einen Verstärker 191 aufweisen kann. Als Eingangssignal wird der Integrationsvorrichtung 190 von der Leitung 184 her über die Leitung 192 das kompensierte Neigungssignal (Ausgangssignal der Mischvorrichtung 173) zugeführt, das in subtraktiver Serienschaltung mit dem Ausgangssignal des Generators 193 über die Leitung 194 dem Motorverstärker 191 zur Speisung des Motors 195 zugeführt wird. An der Ausgangswicklung des linearen Stellungsübertragers 196 wird über die Leitung 197 das dem Zeitintegral des kompensierten Neigungssignals entsprechende Signal abgenommen und dem Summationsverstärker 169 zugeführt.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Stationärer Kreiselkompaß mit einem kardanisch um eine normalerweise waagerechte und senkrechte Achse frei drehbar gelagerten Kreisel, dem nach Maßgabe der Neigung der Kreiselachse gegenüber der Waagerechten Drehmomente über die waagerechte und die senkrechte Kardanachse zugeführt werden, welche den Kreisel zu einer Präzession in eine horizontale und mit der Meridianrichtung übereinstimmende Lage veranlassen, und dem nach Maßgabe der örtlichen Vertikalkomponente der Erddrehung ein Drehmoment über die waagerechte Kardanachse zwecks Kompensation des Breitenfehlers zugeführt wird, dadurch gekennz e i c h n e t, daß dem Kreisel (18) über die waagerechte Kardanachse (21) auch ein Drehmoment nach Maßgabe des Integrals der Neigung der Kreiselachse (19) gegenüber der Waagerechten zugeführt wird (bei 72).
  2. 2. Kreiselkompaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung des Integrals der Neigung der Kreiselachse (19) gegenüber der Waagerechten als Integriervorrichtung (119) ein Motor-Generator-Aggregat (121,120) vorgesehen ist, dessen Motor (121) nach Maßgabe des Unterschieds zwischen dem der Integriervorrichtung als Eingangssignal (123) zugeführten elektrischen Neigungssignal und der Ausgangsgröße des Generators (120) im Sinne einer Minimalisierung dieses Unterschieds gespeist wird, derart, daß die Drehgeschwindigkeit des Motors und des Generators dem elektrischen Neigungssignal proportional gemacht werden, und daß als Ausgangsvorrichtung der Integriervorrichtung (119) ein die Drehstellung der gemeinsamen Welle von Motor (121) und Generator (120) anzeigender linearer Stellungsübertrager (122) dient.
  3. 3. Anwendung des Kreiselkompasses nach Anspruch 1 für nicht stationären Betrieb unter gleichzeitigem, an sich bekanntem Einsatz von Einrichtungen zur Kompensation des Fahrtfehlers und des Fahrtbeschleunigungsfehlers, wobei hinsichtlich der Kompensation des Fahrtbeschleunigungsfehlers ein in an sich bekannter Weise gewonnenes, der Nordkomponente der Fahrtbeschleunigung proportionales Signal (116) in einem Mischgerät (75) dem vom Neigungsmesser (63) gelieferten Signal entgegengeschaltet wird.
  4. 4. Kreiselkompaß nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine auf den Betrag des der Nordkomponente der Fahrtbeschleunigung proportionalen Signals (131) ansprechende Schaltvorrichtung (124), welche die Bildung und/oder Zufuhr des dem Integral der Neigung der Kreiselachse gegenüber der Waagerechten entsprechenden Signals verhindert, sobald die Nordkomponente der Fahrtbeschleunigung einen vorgegebenen Schwellwert übersteigt.
  5. 5. Kreiselkompaß nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Integral der Neigung der Kreiselachse (19) gegenüber der Waagerechten entsprechende Signal (Leitung 126) zusammen mit dem Horizontal- und Nordfesselungssignal (Leitung 176) sowie dem Breitenfehlerkompensationssignal (Leitung 154) und gegegebenenfalls dem Fahrtfehlerkompensationssignal (Leitung 153) über einen Mischverstärker (77) einem gemeinsamen Drehmomentgeber (72) an der waagerechten Kardanachse (21) zugeführt wird.
  6. 6. Erweiterung des Kreiselkompasses gemäß Anspruch 3 zu einer nordstabilisierten Lotzentrale durch Hinzufügung eines im Azimut vom meridiansuchenden Kreisel (18) zwangsgeführten weiteren Kreisels (24), dem ebenfalls ein Drehmoment nach Maßgabe des Integrals der Neigung seiner Kreiselachse (25) gegenüber der Waagerechten zugeführt wird (bei 168).
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 425 954, 929 326; britische Patentschriften Nr. 509 602, 603 430; Fiat Review of German Science, Bd.
  7. 7, Teile, Wiesbadenl948, S.224, Abs. c, und 8.229/230, Ziffer 4.
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