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Transportgerät für Frühgeburten Die Erfindung bezieht sich auf ein
Transportgerät mit Heizung und Temperaturregelung für Frühgeburten, bei dem durch
eine Trennwand das Gerät in ein Ober- und ein Unterteil getrennt wird und das am
Lufteingang ein Sieb oder ein Filter aufweist. In ihm werden die Kinder nach der
Geburt in eine Umgebung gebracht, die die klimatischen und biologischen Bedingungen
zur Lebenserhaltung erfüllen.
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In den tragbaren Geräten sind bestimmte Vorrichtungen notwendig für
die infektfreie Unterbringung, die Konstanthaltung einer gleichmäßigen Raumtemperatur
von 33 bis 350 C, für eine entsprechend vorgewärmte Fnschluftzuführung, die Ableitung
der Kohlensäure und die regulierende Zuführung von vorgewärmtem Sauerstoff und einer
Luftfeuchtigkeit von 70 bis 90°/o. Die Temperatur im Liegeraum darf eirien Temperaturunterschied
von höchstens 2 bis 30 C haben. Um das Kind vor Erschütterungen beim Transport zu
schützen, soll dieses auf einer gefederten Unterlage ruhen. Die Behandlungsmöglichkeit
schon während des Transportes muß vorhanden sein. Bei etwaigen Atembeschwerden muß
die direkte Sa-uerstoffzuführung möglich sein. Hierzu kommt noch, daß das Gewicht
des Gerätes auf ein Minimum zu bringen ist.
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Bei bekannten Transportgeräten erfolgt die Frischluftzuführung über
einen Sauerstoff-Injektor, der gleichzeitig kalte Frischluft ansaugt. Das Kind liegt
mit dem Gesicht in diesem strömenden kalten Sauerstoff-Luft-Gemisch, welches durch
eine übermäßig große Öffnung im Liegeraum gleichfalls an der Kopfseite des Kindes
ins Freie abströmt. Die klimatische und biologische Forderung zur Lebenserhaltung
ist 'sdmit nicht eingehalten. Der Sauerstoffverbrauch ist hierbei sehr hoch. Um
ein 380/oiges Sauerstoffgemisch im Liegeraum zu erhalten, ist eine Dosierung von
2 limin erforderlich. Bei einer Sauerstoffflasche von 0,81 Inhalt reicht der Vorrats
höchstens 1 Stunde.
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Bei längeren Transporten, die z. B. im Sanitätsauto durchgeführt werden,
müssen Reserveflaschen mitgeführt werden. Durch diese Kaltluftzuführung in den Liegeraum
findet auch eine schnelle Abkühlung desselben statt, und somit ist die Bedingung
einer gleichmäßig warmen Raumtemperatur nicht erfüllt. Eine infektfreie Unterbringung
ist hierbei nicht gewährleistet. Das Kind liegt auf keiner gefederten Unterlage,
die es vor Stößen schützt. Diese Geräte haben auch kein Aggregat zur Erzeugung einer
ausreichenden Luftfeuchtigkeit. Die Kinder liegen somit in einer trockenen Luft,
die gleichfalls nicht zur Lebenserhaltung beiträgt. Um das Kind vor Kaltluft zu
schützen, hat man einen Inkubator mit einem in ein wärmespeicherndes Material eingebetteten
Heizkörper ausgerüset. Nach jeder Stromabschaltung gibt das wärmespeichernde Material
seine Wärme an den Innenraum des Inkubators ab, bis ein Temperaturausgleich zwischen
beiden geschaffen ist. Bei einem weiteren Absinken der Temperatur wird der Heizkörper
wieder eingeschaltet.
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Nachteilig hieran ist, daß beim Erreichen der am Kontaktthermometer
eingestellten Temperatur ein Nachheizen durch das wärmespeichernde Material erfolgt,
was zu einer erheblichen Temperaturüberschreitung im Innenraum des Inkubators führt.
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Analog verhält es sich beim Absinken der Temperatur, so daß bei dieser
Heizungsanordnung erhebliche unerwünschte Temperaturschwankungen auftreten.
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Die erfindung stellt sich die Aufgabe, diese Fehler zu beseitigen
und ein Transportgerät für Frühgeburten zu schaffen, bei dem alle notwendigen Voraussetzungen
zur Lebenserhaltung dieser und auch unterentwickelter Säuglinge erfüllt werden.
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Dies wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale erreicht.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung der Erfindung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Vorderansicht mit Teilschnitt durch das Unterteil,
F i g. 2 die Draufsicht ohne Oberteil mit abgebrochener Trennwand, F i g. 3 die
Perspektivdarstellung des Luftanfeuchters und F i g. 4 die Vorderansicht mit Isolierbezug.
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Das Gerät besteht aus dem aufklappbaren haubenähnlichen Haubenteil
5 aus durchsichtigem Material als Liegeraum für das Kind und dem doppelwan-
digen,
aus Innen- 30 und Außenbehälter31 bestehenden Unterteil 1 mit den Heizkörpern 3,
Kontaktthermometer 14 und Relais 15, Sauerstoffflasche 7 und der auf den Unterteil
ruhenden Trennwand 4 mit der federnd angebrachten lösbaren Liegewanne 12.
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Durch am Boden im doppelwandigen Unterteil 1 angebrachte Filtersiebe
2 wird bei Erwärmung durch die Heizkörper 3 kalte Frischluft angesaugt. Diese strömt
über die Heizkörper und wird hierbei erwärmt. Durch die an der Kopfseite des Kindes
gelochte Trennwand 4 zwischen Unterteil 1 und Oberteil 5 strömt die Warmluft durch
die Strömungslöcher 21 an einem Luftanfeuchter 6, der aus einem Gestell 22 mit angefeuchtetem
Schwamm 23 besteht, vorbei in das Oberteil. Dieses feuchte Warmluftgemisch wird
mit vorgewärmtem Sauerstoff aus der Sauerstoffflasche 7 über ein Flowmeter 8 und
Schlauch 9 mit Trichter 10 angereichert. Das gesamte Gemisch einschließlich der
ausgeatmeten Kohlensäure des Kindes fließt über Abflußlöcher 11 im Oberteil 5 an
der Fußseite ins Freie. Das Kind liegt in einer auf Federn gelagerten und lösbaren
Liegewanne 12 auf einer Schaumgummiunterlagel3, die es vor Stößen schützt.
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Das Gerät wird in der Bereitschaftsstelle auf die erforderliche Temperatur
mittels des elektrischen Heizkörpers 3 vorgeheizt und die Temperatur durch an sich
bekannte Bauelemente, wie Kontaktthermometer 14 mit Relais 15, die den Strom zeitweise
abschalten, konstant gehalten. Der Fühler des Kontaktthermometers 14 befindet sich
im Unterteil 1 in einem Raum 16, der nur durch Strömungslöcher 17 in der Trennwand
4 mit dem Raum im Oberteil 5 in Verbindung steht und wesentlich kleiner als dieser
Raum im OberteilS ist. Durch diese Anordnung ist ein gleichmäßiger Temperaturausgleich
zwischen Raum 16 und Oberteil 5 gegeben.
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Die Sauerstofffiasche 7 ist im Unterteil 1 des Gerätes eingebaut
und liegt zwischen der Außenwand 18, der Zwischenwand 26 und der Innenwand 19 desselben.
Die Sauerstoffflasche wird durch die Innenwandung 19 erwärmt. Um eine Überwärmung
zu verhindern, befinden sich an der Außenwand 18 längsseitig der Sauerstoffflasche
Abzugslöcher 20.
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Die Sauerstoffflasche ist auswechselbar und wird durch ein elastisches
Schellenband 24, welches zwi-
schen der Außenwand 18 und der Innenwand 19 angeordnet
ist, durch eine Feststellvorrichtung 25 außerhalb des Unterteilesl arretiert. Im
OberteilS sind Hygrometer 32 und Prüfthermometer 27 zur Kontrolle der Temperatur
und Luftfeuchtigkeit eingebaut.
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Beim Transport des Gerätes im Fahrzeug mit oder ohne Kind kann das
Gerät mit Batteriestrom durch elektrische Heizkörper 3 weiterbeheizt und auf die
erforderliche Raumtemperatur konstant gehalten werden.
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Während des Transportes ist das Gerät durch einen Isolierbezug 28,
der über das Gerät gestülpt wird, gegen die kalte Außenluft geschützt. Zwei insblendenartige
Verschlüsse 29 im Oberteil des Gerätes ermöglichen die Behandlung des Kindes schon
während des Transportes. Durch den Schlauch 9 mit Trichter 10 im Inneren des Oberteiles
kann dem Kind bei Atemnot direkt Sauerstoff bis an den Mund zugeführt werden.