DE1225534B - Verfahren zur Herstellung von leichtem waermeisolierendem Material aus Kalziumhydrosilikaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von leichtem waermeisolierendem Material aus Kalziumhydrosilikaten

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DE1225534B
DE1225534B DEC21206A DEC0021206A DE1225534B DE 1225534 B DE1225534 B DE 1225534B DE C21206 A DEC21206 A DE C21206A DE C0021206 A DEC0021206 A DE C0021206A DE 1225534 B DE1225534 B DE 1225534B
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silica
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calcium
slurry
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DEC21206A
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Alan Algarth Hodgson
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Cape Asbestos Co Ltd
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Cape Asbestos Co Ltd
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/18Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing mixtures of the silica-lime type

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von leichtem wärmeisolierendem Material aus Kalziumhydrosilikaten Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von wärmeisolierenden Materialien, die in Form von leichten starren Platten, Tafeln oder Formstücken, die hohen Temperaturen von 600'C und mehr widerstehen und dabei ihre Festigkeit behalten, oder auch in Form von leichten Pulvern, die außer zur Wärmeisolierung auch als Füllstoffe oder Filtermaterialien Verwendung finden können, vorliegen können.
  • Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß Portlandzement unter geeigneten Reaktionsbedingungen mit wäßrigen Lösungen von Kieselsäure verdünnte wäßrige Dispersionen bildet, in denen Kalziumhydrosilikat in geronnener bzw. kaogulierter Form vorliegt und in denen das Ca0-Si0,-Verhältnis niedriger ist als in den Kalziumsilikaten des verwendeten Zementes. Die so gewonnene Dispersion kann ohne Temperaturerhöhung entwässert werden, so daß ein feuchter Kuche erhöhung entwässert werden, so daß ein feuchter Kuchen entsteht, der in sich fest genug ist, daß er bei vorsichtiger Handhabung seine Form behält.
  • Weiterhin wurde erkannt, daß der Mischung aus Zement und gelöster Kieselsäure vor dem Koagulieren zugesetzte feste Kieselsäure sich bei niedrigen Temperaturen nicht umsetzt-, diese geht aber nach dem Koagulieren in dem feuchten, teilweise entwässerten Kuchen unter hydrothermischen Bedingungen eine Reaktion ein, so daß ein festes Material gewonnen wird, das ein Kalziumhydrosilikat mit niedrigerem Ca0-Si0,-Verhältnis enthält als der feuchte Kuchen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von leichtem wärmeisolierendem Material aus Kalziumhydrosilikaten mit anschließender hydrothermaler Behandlung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß einer wäßrigen Aufschlämmung von pulverisiertem, nicht abgebundenem Portlandzement langsam so viel einer dünnen wäßrigen Lösung von Kieselsäure oder Alkalisilikat, in der ungebundene Kieselsäure (Si0,) gelöst ist, unter ständigem Rühren und allmählichem Erwärmen auf eine Endtemperatur zwischen 40 und 100'C (vorzugsweise etwa 55'C) zugesetzt wird, bis ein Ca0-Si0,-Verhältnis von etwa 3: 2 erreicht ist, worauf die entstehende Fällung in einer Filter-Formpresse von überschüssigem Wasser befreit und einer hydrothermalen Behandlung bei wenigstens 175'C in gesättigtem Wasserdampf unterworfen wird.
  • Zur Aufbereitung der wäßrigen Dispersion kann gewöhnliches (Leitungs-) Wasser verwendet werden. Zweckmäßiger verwendet man jedoch eine wäßrige Lösung von Kalziumsulfat, die eine Menge CaSO, enthält, die 0,5 bis 3,5 % des Zementgewichtes ausmacht. Ein weiteres Kennzeichen der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß als festigkeitserhöhendes Füllmaterial Asbestfasern, Schlackenwolle, Perlit, Vermicuht, Schlacke oder gesinterte Asche, die mit dem Zement und/oder der gelösten bzw- festen Kieselsäure chemisch weder bei den Anfangsreaktionen noch bei der hydrothermalen Behandlung reagieren, der wäßrigen Aufschlämmung von pulverisiertem Zement beigefügt werden.
  • Es sind zwar bereits verschiedene Verfahren zur erstellung von Kalziumhydrosilikaten sowie zur Herstellung von Leichtsteinen aus diesem Material bekanntgeworden. Die vorliegende Erfindung betrifft ein völlig neues Verfahren zur Gewinnung solcher Hydrosilikate, die dann in besonders leichte wärmeisolierende geformte oder ungeformte Materialien übergeführt werden können. Bei den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Kalziumhydrosilikaten wurden entweder Kalziumhydroxyd und Kieselsäure oder Kalziumoxyd und Quarzmehl oder Kalziumchlorid -und Natriumsilikat verwendet. Gemäß vorliegender Erfindung werden die Kalziumhydrosilikate jedoch durch Umsetzung von Portlandzement mit wäßrigen Lösungen von Si02 und festem Si0, erzeugt, wobei die Temperatur und die übrigen Reaktionsbedingungen kritisch sind. Mit den üblichen bisher bekannten Verfahren ließen sich nur Kalziumhydrosilikate gewinnen, deren Schüttdichte unter 0,4 g/cm3 lag. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich jedoch feste starre Isoliermaterialien gewinnen, die eine Dichte von etwa 0,16 g/cm3 aufweisen, und gepulverte Isoliermaterialien, deren Schüttdichten bei 0,048 g/cm3 liegen.
  • Durch Versuche wurde festgestellt, daß, wenn die Endtemperatur der Reaktion von Zement mit gelöster Kieselsäure 40'C nicht übersteigt, die entstehende Dispersion bzw. Aufschlämmung gelatinös ist und nicht ohne weiteres filtriert werden kann. Wird jedoch die Temperatur auf etwa 55'C erhöht, so gerinnt bzw. koaguliert die Dispersion stärker und eilangt gute Filtriereigenschaften. Wird die Temperatur auf über 55'C erhöht, so ändert sich der Koagulationsgrad der Dispersion nicht mehr, jedoch verringert sich allmählich der Volumanteil der Feststoffe in der Dispersion.
  • Die Menge an gelöster Kieselsäure (bezogen auf den Si02-Gehalt), die der Zementaufschlämmung zugesetzt werden muß, hängt von der Beschaffenheit des Zementanteiles in der anfänglichen Aufschlämmung ab.
  • Als feste Kieselsäure wird der Aufschlämmung entweder feinzerteilte feste Kieselsäure selbst oder eine äquivalente siliziumhältige Substanz, z. B. gemahlener Quarz, Diatomeenerde oder andere der nachstehend aufgeführten Stoffe zugesetzt. Verstärkungsmaterial, wie Asbestfasern und andere inerte »FüUstoffe«, die den Reaktionsablauf zu keinem Zeitpunkt beeinflussen, können der Mischung während, vor oder nach dem Zusatz der gelösten Kieselsäure zugeführt werden.
  • Um ein festes Erzeugnis von geringem Gewicht zu erzeugen, wird der gewonnene #Kuchen« einer hydrothermalen Behandlung, z. B. bei 175'C und mehr, unterworfen; diese Behandlung wird mit gesättigtem Dampf, vorzugsweise in einem Autoklav durchgeführt und so lange fortgesetz t, bis ein festes hartes Erzeugnis gewonnen ist.
  • Vorausgesetzt, daß in der Mischung aus Zement, gelöster und fester Kieselsäure das Verhältnis von a - C'3 S' + b - C, S' + c (Ca S 0,) + d - C,A' + e - C',A'F' + fX In dieser Formel bedeutet X Verunreinigungen und andere Stoffe, einschließlich kleiner Mengen an nicht gebundenem CaO; die Koeffizienten a, b, c, d, e, f bedeuten Gewichtsprozente der Gesamtmenge, so daß ihre Summe 100 beträgt. I'm allgemeinen ist der Koeffizient c nicht größer als 40/0; Koeffizient d kann zwischen 7 und 12 0/" Koeffizient e zwischen 1 und 10 0/0 hegen; derjenige Teil des Koeffizienten f, der die Menge an nicht gebundenem Ca0 im Zement bezeichnet, übersteigt selten 10/,.
  • Bei Temperaturen unter 100'C treten zwischen den weniger Wichtigen Bestandteilen des Zements (CaSO" C3A', C',A'F) und der löslichen Kieselsäure keine nennenswerten Reaktionen auf; dennoch muß dem Vorhandensein dieser weniger wichtigen Bestandteile Rechnung getragen werden, wenn die optimalen An- teile der bei dem Verfahren verwendeten Stoffe berechnet werden; unerwünschte Nebenreaktionen der aluminiumhaltigen Bestandteile müssen in der nachstehend beschriebenen Weise auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden.
  • Bei der Umsetzung von Portlandzement mit geiöster Kieselsäure können sich eine ganze Reihe von Kalziumsikaten mit unterschiedlichen Ca0: Si02-»verfügbarem« Ca0 zu gelöster Kieselsäure sich im optimalen Bereich (wie nachstehend erläutert) hält und das Molverhältnis der CaO-Gesamtmenge zu Si0,-Gesamtmenge nicht größer ist als das Optimum (wie nachstehend erläutert), so wird der erzeugte Kuchenweder»aufgehen«nochnennenswertschrumpfen und seine Form während des Härtevorganges beibehalten. Zur Durchführung des Härtevorganges werden also keine vollständig ausgearbeiteten Formen benötigt. Die scheinbare Dichte des Endproduktes hängt vom Wassergehalt und von der Zusammensetzung des Kuchens ab. Die Festigkeit bei einer gegebenen Dichte des Endproduktes hängt ab: (a) vom Molverhältnis Ca0 - Si0, des Kalziumhydrosihkates im feuchten Kuchen (die feste Kieselsäure liegt im feuchten Kuchen im wesentlichen in ungebundener Form vor); (b) vom Molverhältnis Ca0 : Si0, des gehärteten Produktes (in dem die feste Kieselsäure gebunden ist). Für die Festigkeitseigenschaften des Endproduktes sind beide Molverhältnisse (a) und (b) maßgebend. Methoden zur Berechnung der optimalen Werte dieser Verhältnisse und der optimalen Gewichtsanteile an Zement, gelöster und nicht gelöster Kleselsäure, bezogen auf die verwendete Zementart, werden nachstehend beschrieben.
  • Folgende Abkürzungen werden verwendet: C (Ca0), S, (Sio'), H' (H20), sofern ün Kristallgitter gebunden, aq (1120), wenn nicht derart gebunden, A' (A120a), F' (Fe203), Saq' gelöste Kieselsäure in wäßrigem Medium. Der wichtigste Bestandteil von Portlandzement ist eine Mischung von Di- und Trikalziumsilikaten C2S' und C'"S; die Zusammensetzung eines typischen Portlandzementes kann wie folgt angegeben werden: Verhältnissen bilden. Versuche haben ergeben, daß das optimale Molekularverhältnis für das sich als Zwischenprodukt bildende Kalziun-ihydrosilikat, sowohl was die Eigenschaften des Kuchens als auch diejenigen des gehärteten Endproduktes anbelangt, 1,5: 1, d. h. C'1"S' beträgt; das zunächst erzeugte Kalziumhydrosflikat hat die Zusammensetzung C'",S'H'.#" wobei der Gehalt an gebundenem Wasser H'#, je nach den genauen Bedingungen, unter denen das Verfahren durchgeführt wird, verschieden ist.
  • Die Umsetzung optimaler Mengen an gelöster Kieselsäure, z. B. einer verdünnten Natriumsilikatlösung in Wasser mit der wäßrigen Aufschlämmung von Portlandzement läuft nach folgenden Gleichungen ab:
    .c1,3st + S'aq iD 2 C,',' S, H','
    C'2S' + 1/,S'aq D % C'"5 S'H'x
    Um die zur Erzielung optimaler Ergebnisse erforderliche Menge an gelöster Kieselsäure zu bestimmen, ist es zunächst notwendig, die Anteile an gebundener Kieselsäure und an Ca0 in dem gewählten Zement zu bestimmen; ferner muß festgestellt werden, welcher Ca0-Anteil »verfügbar« ist, entweder in gebundener Form als Kalziumsilikat oder als freier Kalk; dies geschieht durch Ermittlung des Anteils an gebundenem Kalziumoxyd als (CaS04), C3A' und C,A'F' und durch Subtraktion dieses Anteils vom Gesamtgehalt an Kalziumoxyd im Zement. Diese Berechnung kann nach bekannten Methoden erfolgen.
  • Nach Bestimmung des Gewichtsverhältnisses von gebundener Kieselsäure zu verfügbarem Kalziumoxyd im Zement, das mit r bezeichnet sei, wird dieses von dem Gewichtsverhältnis SiO,: CaO in derVerbindung C'"5S'- H'" subtrahiert; dieses Verhältnis ist 0,713. Das Ergebnis dieser Subtraktion, d. h. also von 0,713-1-, gibt das Gewicht der Kieselsäure in der alkalischen Lösung an, das pro Gewichtseinheit des in der Zementaufschlämmung verfügbaren Kalziumoxyds zugesetzt werden muß. Ein hypothetisches Berechnungsbeispiel wird dies verdeutlichen.
    Gewichtsanalyse des verwendeten Zements:
    Cl ................................. 679350/0
    S, ................................. 21,90-/o
    A' ................................ 4>60 0/0
    F' ................................ 0p42 0/0
    so, ............................... 2,300/0
    Weitere Stoffe ...................... 3,431)/,
    100,000/"
    Dies ist ein typischer »weißer« Portlandzement mit hohem Kalkgehalt; er sei nachstehend als Zement A bezeichnet.
  • Ermittlung des nichtverfügbaren C ergibt verfügbares C als 67.3 5 0/0- 9,3 5 % = 58 0/0 Verhältnis r = 21,9: 58 = 0,377 0,713-r = 0,713 - 0,377 = 0,336 Benötigte Gewichtsmenge an gelöstem Siliziumdioxyd = 0,336 - 58 = 19,5 Teile auf 100 Teile Trockenzement Auf diese Weise wird die Menge an gelöster Kieselsäure bestimmt, die - z. B. in Form einer verdünnten Natriumsilikatlösung - der Zementaufschlämmung zu Beginn des Verfahrens zugesetzt werden muß, um eine koagulierte Aufschlämmung von Kalziumhydrosilikat der Zusammensetzung C'1"S'H'# zu erhalten.
  • Bei der hydrothermalen Härtung des feuchten Formkuchens erzielt man erfahrungsgemäß die besten Ergebnisse hinsichtlich der geringsten Dimensionsänderungen während des Härtens und anschließenden Trocknens sowie hinsichtlich des Verhältnisses maximale Festigkeit zu scheinbarer Dichte des Endproduktes, wenn das CaO-Si02-Verhältnis im Endprodukt in der Größenordnung von 5: 6 hegt, entsprechend einem hydrierten Kalziumsilikat der Zusammensetzung C., S% H'#, Bei der hydrothermalen Härtung setzt sich die der ursprünglichen Zementaufschlämmung zugesetzte feste Kieselsäure mit dem Kalziumhydrosilikat des Zwischenproduktes um, und das vorhandene Kalziumaluminat sowie das Aluminoferrit des Zements gehen in die Struktur des schließlich vorliegenden Kalziumsflikates ein.
  • Durch Versuch wurde festgestellt, daß das optimale Molverhältnis der Reaktionsteilnehmer bei der hydrothermalen Härtung 5 C: 6 S' betragen sollte, wobei C der Gesamt-Kalziumoxydgehalt des Zements und S' die Summe der aus dem Zement, der gelösten und der festen Kieselsäure gewonnenen Kieselsäure darstellt Werden diese Verhältnisse eingehalten, so ist der wichtigste Bestandteil im Endprodukt eine Verbindung, die etwa der Formel C, S', H'y entspricht.
  • Das Gewichtsverhältnis von SiO,: Ca0, das sich aus dem Molverhältnis C',S', ergibt, ist 1,285: 1. Beim gegebenen Beispiel muß also die Menge an fester Kieselsäure, die zugesetzt werden muß, um das endgültige Molverhältnis CJS,' zu erreichen, wie folgt berechnet werden: Gesamtgewicht der Kieselsäure im Endprodukt = 1,285 - 67,35 = 86,54 Teile auf 100 Teile Trockenzement Gewicht der Kieselsäure im Zement selbst = 21,9 Teile auf 100 Teile Trockenzement Gewicht der im ersten Verfahrensabschnitt zugesetzten gelösten Kieselsäure = 19,5 Teile auf 100 Teile Trockenzement Demgemäß: Gewicht der der ursprünglichen Zementaufschlämmung zuzusetzenden festen Kieselsäure = 86,54 - 21,9 - 19,5 = 45,14 Teile auf 100 Teile Trockenzement In diesem Beispiel ist also das Gewichtsverhältnis von Zement zu fester Kieselsäure in der ursprünglichen Aufschlämmung 100: 45,14 = 2,21 und das Gewichtsverhältnis von Zement zu gelöster, im ersten Verfahrensabschnitt zugesetzter Kieselsäure 100: 19,5 = 5,11; die prozentuale Gewichtszusammensetzung der Mischung nach dem Zusetzen der gelösten Kieselsäure ist dann.
  • Zement »A« ......................... 60,70/, feste Kieselsäure ..................... 27,40/0 gelöste Kieselsäure ................... 11,80/, Die Beschaffenheit und die Form des Endproduktes bestimmen, welche Ausgangsmateriahen bei seiner Herstellung zur Anwendung kommen müssen. Zur Herstellung eines leichten Pulvers, das als Wärmeisolator, als Füllstoff oder als Filterinaterial verwendet werden kann, können Zement, kolloidale Kieselsäure und feingemahlener Quarz verwendet werden; ein geformtes Wärmeisohermaterial mit einer Dichte von 0,19 g/CM3 kann aus Zement, gelöster Kieselsäure, feingemahlenem Quarz oder Diatomeenerde und Asbestfasern gewonnen werden. Isolierende Wandplatten mit einer Dichte von 0,38 g/CM3 können aus Zement, gelöster Kieselsäure, einem Überschuß an gemahlenem Quarz über das Optimum und Asbestfasern hergestellt werden. Als gelöste bzw. kolloidale Kieselsäure wird ein handelsübliches lösliches Natriumsilikat verwendet, in dem das Verhältnis von Natriumoxyd (Na20) ZU Siliziumoxyd (Si0,) 1: 3,65 beträgt.
  • Es ist bei der Zementherstellung üblich, Gips (Kalziumsulfat) dem Endprodukt zuzusetzen, um auf diese Weise ein schnelles Abbinden des Zements zu verhindern. Es wurde festgestellt, daß unter den bei dem Verfahren nach der Erfindung bestehenden Verhältnissen der Kalziumsulfatgehalt eines üblichen Zements -unter Umständen nicht ausreicht; die Folge davon kann sein, daß sich unerwünschte Hydrierungsprodukte aus dem Kalziumaluminat bilden, so daß der normale Reaktionsablauf zwischen den Kalziumsilikaten und der gelösten Kieselsäure gestört wird. Es ist daher wünschenswert, daß in der Lösung immer genügend Kalziumsulfat anwesend ist; dies kann dadurch erreicht werden, daß man in dem verwendeten Wasser vor Zufügung der übrigen Bestandteile eine geringe Menge, z. B. 0,5 bis 3,5 Gewichtsprozent (bezogen auf Zement) CaSO, löst. Die richtige CaS0,-Konzentration im Wasser muß auf den CaS0,-Gehalt des verarbeiteten Zements abgestimmt werden.
  • Die Gesamtwassermenge ist bei der zunächst erfolgenden Herstellung des hochvoluminösen Kalziumhydrosilikates von besonderer Bedeutung und sollte das 16- bis 20fache des Gesamtgewichtes des Ausgangsmaterials (als Feststoffe gerechnet) betragen, wenn Füll- oder Isoherstoffe geringen Gewichtes mit Schüttdichten zwischen 0,05 und 0,16 g/cm3 hergestellt werden sollen; wenn geformte Wärmeisolationsstoffe mit einer Dichte von 0,16 bis 0,32 g/cm3 hergestellt werden sollen, gilt die gleiche Regel. Wenn aber das Material zur Herstellung von Wandplatten mit einer Dichte von 0,32 bis 0,64 g/cm# verwendet werden soll, so sollte die Wassermenge reduziert werden, da hier das Maximalvolumen des zunächst anfallenden Kalziumhydrosilikates weniger wichtig ist. Bei der Herstellung leichter Füllstoffe mit einer Schüttdichte unter 0,05 g/cm3 kann eine Wassermenge verwendet werden, die mehr als 20mal so groß ist wie das Gesamtgewicht der Ausgangsstoffe.
  • Die erforderliche Menge an Alkalisilikat wird zweckmäßig in verdünnter Form zugesetzt; vorzugsweise verdünnt man auf einen Kieselsäuregehalt von 5 bis 8 Gewichtsprozent; man läßt das so verdünnte Silikat zweckmäßig in dünnem Strom in die Dispersion bzw. A.ufschlämmung der Feststoffe einfließen, wobei stetig und kräftig gerührt werden muß.
  • Nach dem Zusatz der verdünnten Alkalisilikatlösung wird die Mischung auf eine Temperatur von etwa 55'C erhitzt; bei dieser Temperatur weist die geronnene bzw. koagulierte Aufschlämmung ihr größtes Volumen auf. Die koagulierte Aufschlämmung wird anschließend von überschüssigem Wasser befreit, vorzugsweise in einer Formfilterpresse; der entstandene Filterkuchen wird mit gesättigtem Dampf gehärtet.
  • Soll als Endprodukt ein Füll- bzw. Isolierstoff in pulveriger oder granulierter Form gewonnen werden, so empfiehlt es sich, daß zunächst gebildete Kalzium-'hydrosilikat in Brikettforni zu bringen, bevor mit Dampf gehärtet und getrocknet wird. Diese Brikettstücke können -dann mit üblichen Mitteln auf die gewünschte Korngröße reduziert werden.
  • Zum Beweis der Überlegenheit des erfindungsgemäßen Verfahrens wurden Versuche durchgeführt, in denen die Anteile an Ca0 und Si0, (gebunden im Zement, gelöst und als Feststoff zugesetzt) und die Endtemperatur bei der Koagulation variiert wurden; in den F i g. 1 bis 6 der Zeichnung sind die Resultate der Versuche in Diagrammform aufgezeichnet. In F i g. 1 ist das Volumen der abgesetzten Feststoffe auf der -Ordinate und das Verhältnis von Zement zu Si02 einerseits -und das Molverhältnis von Ca:0 zu SiOP des Zements plus gelöstem Si02 andererseits als Abszisse aufgetragen; in F i g. 2 und 3 sind die Ca0 - und Si0, - Ge - halte des feuchten Filterkuchens aus koaguliertem Kalziumhydrosilikat als Ordinaten aufgetragen; auf der Abszisse ist für zwei verschiedene Zementsorten das Verhältnis von Zement zu gelöstem S'02 und das Molverhältnis von Ca0 ZU Si02 des Zements plus gelöster Kieselsäure aufgezeichnet; in F i g. 4 ist auf der Ordinate das Volumen der suspendierten Feststoffe bei Beendigung der Koagulation aufgetragen; die Abszisse gibt die Temperaturen an; in F i g. 5 ist auf der Ordinate die Biegefestigkeit des gehärteten Endproduktes aufgetragen, während die Abszisse das Verhältnis von Zement zu gelöster Kieselsäure und das Molverhältnis von Kalk zu Kieselsäure des Zements plus gelöster Kieselsäure angibt; in F i g. 6 ist die Biegefestigkeit des gehärteten Endproduktes auf der Ordinate aufgetragen, während die Abszisse das Verhältnis von Zement zu zugesetzter fester Kieselsäure (zur ursprünglichen Aufschlämmung) und das Molverhältnis -von Kalk zu Kieselsäure im Endprodukt angibt.
  • Die Bedeutung einer Veränderung des Verhältnisses von Zement zu gelöster Kieselsäure wird aus Versuchen erkennbar, bei denen Zement »A« (s. oben) und Natriumsilikat in verschiedenen Verhältnissen unter den bevorzugten Lösungs- und Temperaturbedingungen zur Reaktion gebracht wurden. Bei diesen Versuchen wurden 32 g Zement und 13 g Quarz in 870 ml Wasser dispergiert; weiter wurden unter Umrühren 130 ml verdünnte Natriumsilikatlösung mit einer Si0,-Konzentration von 5 g je 100 cm3 zugesetzt. Die Mischung wurde im Verlaufe von 30 Minuten von 20 auf 55'C erhitzt; anschließend ließ man diese Mischung abkühlen und 2 Stunden lang ruhig stehen. Aus den Versuchen konnte die Wirkung ermittelt werden, die sich durch Änderung des Verhältnisses von Zement zu gelöstem Si0, ergibt, und zwar wurde die Beschaffenheit der abgesetzten bzw. koagulierten Feststoffe festgestellt und ihr Volumen bestimmt; außerdem wurde das als Filtrat aufgefangene klare Wasser analysiert.
  • F i g. 1 zeigt, daß bei Zunahme des Verhältnisses von Zement zu gelöster Kieselsäure das Volumen der abgesetzten Feststoffe bis auf ein Maximum ansteigt und sich danach nicht weiter verändert; nur in einem schmalen Bereich innerhalb des theoretisch richtigen Molekularverhältnisses hat das feste Material die gewünschte koagulierte, nichtgelatinöse Teilchenbeschaffenheit.
  • Die F i g. 2 und 3 zeigen die Konzentration an Ca0 und Si0, in den Filtraten als Funktion der entsprechenden Gewichtsverhältnisse von Zement zu gelöster Kieselsäure, und zwar für zwei verschiedenartige Zementarten »A« und»B«. Für beide Zementarten trat das errechnete optimale Verhältnis von Zement zu gelöster Kieselsäure an den Stellen auf, an denen der Gehalt der Filtrate an Si0, ein Minimum und -der CaO-Gehalt etwa 0,300 g/1 betrug. Der Alkaligehalt (Na,0) der Filtrate betrug au diesen Punkten 1,5 g/l. Bei anderen Verhältnissen entsprachen die Überschüsse von Kieselsäure bzw. Kalk in den Filtraten denen von Natriumsilikat oder Zement in der Reaktionsmischung; darin ist die Bestätigung zu finden, daß es ein optimales chemisches Gleichgewicht zwischen diesen beiden Komponenten gibt.
  • In den F i g. 1, 2 und 3 ist das Verhältnis von Zement zu g#Iöster Kieselsäure auch gls Molverhältnis von vorhandenem Ca:0 des Zements zu dem gebundenen plus dem gelösten Si0" d. h. zu der Summe der im Zement enthaltenen und der in Lösung befindlichen Kieselsäure angegeben; dieses Verhältnis gibt die molekulare Zusammensetzung des Koagulates wieder und zeigt, -daß die optimalen Verhältnisse erreicht sind, wenn das Verhältnis von vorhandenem C-aO zu gebundener und gelöster Kieselsäure nahe bei 1,5 liegt" d. h. der chemischen Zusammensetzung entspricht, die durch die Formel C'1-,S' wiedergegeben ist;. diese Zusammensetzung war als Grundlage für die Berechnung der optimalen Anteile der Rohstoffe verwendet worden.
  • Weitere Versuche beweisen, daß das maximale Volumen des koaguherten feinkörnigen - Kalziumhydrosilikates bei einer Temperatur zwischen 50 und 551' C erreicht wird. In diesen Versuchen wurden geeignete Mischungen auf Temperaturen zwischen 40 und 70'C erhitzt. Die Änderungen des Feststoff-Volumens in Abhängigkeit von den Temperaturen, bei denen die Erhitzung unterbrochen wurde, sind in F i g. 4 verzeichnet. Dieses Diagramni zeigt die anfärtgliche Bildung eines gelatinösen Materials und dessen anschließende Koagulierung zu einem körnigen Material, das sein Maximalvolumen bei einer Temperatur zwischen 50 und 55'C erreicht, dessen Volumen sich jedoch wieder verringert, wenn auf höhere Temperaturen weitererhitzt wird.
  • Bei einer weiteren Versuchsreihe wurden mehrere Probestücke eines Wärmeisoliermaterials in Blockform mit einer Dichte von 0,19 g/cm3 unter Mitverwendung von 15 0/0 faserigem Amosit-Asbest erzeugt; es wurden zwei Zementsorten »A« bzw. »B«, gelöste und feste Kieselsäure in verschiedenen Verhältnissen verwendet. Die Präfstücke wurden auf ihre Biegefestigkeit untersucht; die Ergebnisse sind in F i g. 5 und 6 aufgetragen. Diese Diagramme zeigen, daß die maximale Festigkeit vorlag, wenn das Verhältnis von Zement zu gelöster Kieselsäure und das Verhältnis von Zement zu fester Kieselsäure etwa dem theoretischen Optimum entsprachen bei Molverhältnissen von C/S' = 1,5 bzw. C/S' = 5/6 = 0,835 (vgl. F i g. 6).
  • Zu den erfindungsgemäß verwendbaren Zementen gehören auch alle wäßrigen zementhaltigen Stoffe, die Trikalziumsilikat und Dikalziumsilikat enthalten, einschließlich gemahlener Hochofenschlacken, pulverisierten Brennstoffaschen u. dgl.; vorzugsweise werden jedoch Portlandzemente verarbeitet, die verhältnismäßig hohe Anteile an Trikalzium- und Dikalziumsilikaten enthalten, wie weiße und gewöhnliche graue Portlandzemente. Für die meisten Anwendungszwecke der Erfindung ist weißer Portlandzement besonders geeignet. Außerdem ist es wichtig, daß der Zement eine geringe Korngröße aufweist, damit eine gute Durchmischung erzielt werden kann. Im übrigen erfordern gewöhnliche graue Portlandzemente einen etwas geringeren (etwa um 10 bis 20 0/, geringeren) Anteil an Kieselsäure, als der berechneten Menge entspricht.
  • Als gelöstes Siliziumdioxyd bzw. gelöste Kieselsäure wird zweckmäßig ein Alkalisilikat, beispielsweise Natrium- oder Kaliumsilikat, verwendet. Aus praktischen Gründen wird diese Alkalikomponente so klein wie möglich gehalten, da sie andernfalls sowohl die Alkalinität des Enderzeugnisses in unerwünschter Weise erhöht als auch zu einer übermäßig starken Alkalinität der anfallenden Abwässer führt, die dann neutralisiert werden müßten.. Das Verhältnis von Si0,: Na,0 soll in den verwendeten Alkalisilikatlösungen etwa 3,65: 1 betragen. Bei Verwendung von Alkalisilikaten, insbesondere Natriumsilikaten mit Si0,-Na,0-Verhältnissen über 3,65 ist es zweckmäßig, Kieselsäure mit Natriumhydroxyd oder einem Natriumsilikat zu lösen, so daß sich ein niedrigeres Verhältnis von Si02: Na20 ergibt-; derartige, Silikate können sogar in dem Verfahren mit besonderem Vorteil zur Verarbeitung gelangen. Siliziumdioxydsole mit bis zu 30 0/0 Kieselsäure in einer Flüssigkeit mit niedriger Alkalinität können ebenfalls verwendet werden.
  • Die feste Kieselsäure kann in kristalliner oder amorpher Form, beispielsweise als feingemahlener Quarz oder Flint oder Diatomeenerde (letztere kann erhebliche Mengen inerterVerunreinigungen enthalten), zugesetzt werden; die feste Kieselsäure kann auch aus Kaolin gewonnen werden. Die verwendete feste Kieselsäure muß natürlich ausreichend reaktionsfähig sein. Die Kieselsäure, die zweckmäßig gleich zu Beginn des Verfahrens zugesetzt wird (damit eine gute Durchmischung aller Stoffe erzielt wird), kann während der ersten Erwärmung (zur Koagulation) bis zu'einem gewissen Grad mit gelöster Kieselsäure, den Alkalisilikaten (sofern die gelöste Kieselsäure diese Form hat) oder den Komponenten des Zements reagieren. So ist es beispielsweise bekannt, daß Kalk und Kieselsäure in Form von Diatomeenerde in heißem Wasser miteinander reagieren und ein Kalziuni#ydrosilikat bilden; es ist auch möglich, die Oberfläche von kristallierter Kieselsäure zu »säubern«, um sie gegen alkalische Lösungen reaktionsfähiger zu machen. Ist die feste Kieselsäure unter den bei der Koagulation herrschenden Verhältnissen vollkommen unlöslich bzw. sehr reaktionsträge, so beeinträchtigt dies die erfolgreiche Durchführung des Verfahrens an sich nicht; eingehende praktische Erfahrungen sprechen aber für die Annahme, daß gemahlener Quarz ein besseres Endprodukt ergibt, als Diatomeenerde; jedenfalls gilt dies für die meisten Anwendungszwecke. Andererseits fördert Diatomeenerde die Wärmeisolierungseigenschaften des Enderzeugnisses; gegebenenfalls kann eine Mischung aus feingemahlenem Quarz und Diatomeenerde oder, z. B. aus wirtschaftlichen Erwägungen, pulverisiertes Kaolin oder Brennstoffasche zugesetzt werden.
  • Asbestfasern oder anderes faserartiges Material, wie beispielsweise Schläckenwolle (mineral wool) und Glaswolle, dienen zur Verstärkung des erfindungsgemäß gewonnenen Endproduktes. Langfaseriger Amositasbest ist besonders geeignet; Chrysotilfasern -sind weniger geeignet, da sie das Wasser sehr viel stärker zurückhalten und schlechter zu filtrieren sind. In gewissen Anwendungsfällen läßt sich auch eine Mischung aus Amosit- und Chrysotilfasem unterschiedlicher Eigenschaften verwenden. Vorzugsweise verwendet man Asbestfasern, da andere Fasern mineralischer Natur durch Alkalien angegriffen werden, und zwar vornehmlich während der hydrothermalen Behandlung des koagulierten Produktes. Auch andere bekannte verhältnismäßig inerte Stoffe können gegebenenfalls zugesetzt werden. Stoffe dieser Art sind z. B. gestreckter Ton, Perlit, Vermiculit, Schlacken und gesinterte Brennstoffasche.
  • , Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Wärmeisolierstoffen. Es werden verschiedene Zementarten eingesetzt. Bei dem verarbeiteten Natriumsilikat handelt es sich immer um handelsübliche Produkte mit einem Si02: Na,0-Verhältnis von 3,65 und mit durchschnittlichem Si0,-Gehalt von 26,20/" d. h. 1 kg rohes Natriumsihkat enthält 262 g Si02.
  • In allen Beispielen wurde ein Wasser verwendet, in dem Kalziumsulfat (gemahlener Gips) in einer Menge von etwa 2,5 0/0 (bezogen auf Zement) gelöst war. Das Wasser wurde als erstes aufbereitet und dann. erst mit den anderen Komponenten versetzt.-Beispi-el 1 Herstellung eines leichten wärmeisolierenden Füllmaterials mit einer Dichte von 0,05 bis 0,08 g/cm3 Wasser ............................. 38,6 kg Feingemahlener Quarz ............... 0,54 kg Zement»A« ........................ 1,45 kg Rohes Natriumsilikat ................ 1,09 kg Quarz und Zement wurden allmählich unter heftigem Rühren in 31,7 kg Wasser von 20'C, das sich in einem MiscAehälter mit Wassermantel befand, eingebracht. Mit den restlichen 6,8 kg Wasser wurde das in einem getrennten Gefäß befindliche rohe Natriumsilikat verdünnt; danach ließ man das verdünnte Natriumsilikat in dünnem Strom in den Mischbehälter fließen, wobei weiter ständig gerührt wurde. Immer unter ständigem Rühren wurde die Mischung dann erwärmt; sobald die Temperatur 55'C erreicht hatte, wurde das Erhitzen abgebrochen und die Mischung 2 bis 3 Stunden abgestellt. Die so gewonnene dicke koaguherte Aufschlämmung wurde dann in eine Vakuumfiltriervorrichtung übergeführt; der Filterkuchen wurde anschließend in einem Autoklav der Einwirkung von gesättigtem Dampf (7,03 kg/CM2; Temperatur 175'C) ausgesetzt; schließlich wurde der Kuchen in einem Ofen getrocknet. Der so gewonnene harte Kuchen aus kristallinem Kalziumhydrosilikat konnte sehr leicht in ein feines leichtes Pulver umgewandelt werden.
  • Bei den nachstehend beschriebenen Beispielen lief das Verfahren in dem Mischbehälter genauso ab wie bei Beispiel 1.
  • Beispiel 2 Herstellung eines geformten, wärmeisoherenden Rohrabschnittes mit einer Nenndichte von 0,185 g/cm3 Wasser ...... . ..................... 45,4 kg Faseriger Amositasbest .............. 0,34 -kg Feingemahlener Quarz ............... 0,50 kg Zement»A« ........................ 1,23 kg Rohes Natriumsilikat ................ 0,86 kg 4,54 kg Wasser wurden gesondert verwendet, um das Natriumsilikat zu verdünnen. Nach Herstellung der koagulierten Masse, wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde eine bestimmte Menge derselben in eine Filterpresse eingebracht, die aus zwei gleichachsig angeordneten, halbzylindrischen und perforierten Metallplatten bestand. Die entwässerten Formstücke wurden der Einwirkung von gesättigtem Dampf mit einem Druck von 7,03 kg/cm2 ausgesetzt und dann getrocknet.
  • Die Eigenschaften des so gewonnenen Produktes waren folgende: Dichte, g/CM3 ......................... 0,183 Biegefestigkeit, kg/cm2 ................. 7,73 Wärmeleitfähigkeit in keal/cm2/h/('C/m) bei Durchschnittstemperaturen von 500C ............................. 0,041 2000C ............................. 0,053 3000C .... ......................... 0,062 Beispiel 3 Herstellung eines wärmeisolierenden Rohrabschnittes mit einer Nenndichte von 0,185 g/em' Das Verfahren wurde wie im Beispiel 3 durchgeführt, wobei jedoch andere Komponenten zur Verarbeitung gelangten.
  • Wasser ............................ 45,4 kg Faseriger Amositasbest .............. 0,34 kg Faseriger Chrysotilasbest ............ 0,11 kg Diatomeenerde .................... . 0,25 kg Feingemahlener Quarz ............... 0,25 kg Portlandzement »C« ................. 1,13 kg Rohes Natriumsilikat ................ 0,60 kg Analyse des Zements »C« C # 62,69 0/0 S' = 20,65 0/0 A' = 7,12 0/, F' = 2,53 0/0 S'03 = 2,29 0/, Die Eigenschaften dieses Materials sind folgende.-Dichte, g/cm3 .......................... 0,19 Biegefestigkeit, kg/cm2 .................. 8,44 Wärmeleitfähigkeit in kcal/m2/h/('C/m) bei Durchschnittstemperaturen von 500C ............................. 0,049 2000C ............................. 0,060 3000C ............................. 0,070 Beispiel 4 Herstellung einer wärmeisolierenden Platte mit einer Dichte von 0,26 bis 0,29 g/cm3 Wasser ............................ 40,8 kg Faseriger Amositasbest .............. 0,79 kg Feingemahlener Quarz ............... 0,20 kg Diatomeenerde ..................... 0,34 kg Portlandzement»B« .......... * ....... 0,82 kg, Rohes Natriumsilikat ................ 0,38 kg Analyse des Zements »B« C # 64,52 S, = 21,28 0/0 A' = 5,63 0/, F' = 2,69 0/, S'O, = 2,47 0/, 2,27 kg Wasser dienten zum Verdünnen des Natriumsilikates; die einzelnen Bestandteile wurden in der oben angegebenen Reihenfolge in den Mischbehälter eingefüllt. Nachdem das Verfahren wie im Beispiel 1 durchgeführt worden war, wurde eine beistimmte Menge der koagulierten Masse in einen Filterkasten mit perforiertem Boden eingefüllt und mit Hilfe einer geeigneten Preßvorrichtung zu Tafeln bzw. Platten gepreßt. Die so geformten Platten wurden der Wirkung von gesättigtem Dampf mit einem Druck von 7,03 kg/cm2 ausgesetzt und anschließend getrocknet.
  • Die Eigenschaften des Enderzeugnisses waren folgende: Dichte, g/CM3 ......................... 0,26 Biegefestigkeit, kg/CM2 ................. 17,6 Wärmeleitfähigkeit in kcal/m2/h/('C/m) bei Durchschnittstemperaturen von 150 ' C .............................. 0,059 3000C ............................. 0,067 400 ' C ............................. 0,078 Beispiel 5 Herstellung von wärmeisolierenden Platten mit einer Dichte von 0,24 bis 0,32 g/cm3 Das zunächst gewonnene Kalziumhydrosilikat wurde mit Komponenten gemischt, die bei üblichen Kalk-Kieselsäure-Verfahren benutzt werden, um die Masse der Feststoffe in der Aufschlämmung zu vergrößern und dadurch zu erreichen, daß ein Enderzeugnis mit der oben erwähnten Dichte gewonnen wird. Eine gemäß Beispiel 1 hergestellte Aufschlämmung wurde in die folgende Mischung eingeführt: Wasser ............................ 13,6 kg Faseriger Amositasbest .............. 0,57 kg Feingemahlener Quarz ............... 0,63 kg Pulverisierter gelöschter Kalk ......... 0,63 kg Kalziumsilikataufschlämmung gemäß Beispiel 1 9,1 kg kg Feststoffgehalt) Alle Bestandteile wurden in einer geeigneten Mischvorrichtung innig miteinander vermengt; jeweils ein Teil der Mischung wurde geformt und wie im Beispiel 4 angegeben hydrothermal behandelt.
  • Die Eigenschaften des Enderzeugnisses waren folgende: Dichte, g/cm3 ....................... 0,284 Biegefestigkeit, kg/cm2 ................ 20,4 Wärmeleitfähigkeit in kcal/m2/h/('C/m) bei Durchschnittstemperaturen von 1500C ............................. 0,071 3000C ............................. 0,077 500"C ............................. 0,102 Beispiel 6 Herstellung einer wärmeisolierenden Wandplatte Das Verfahren wurde wie im Beispiel 4 angegeben durchgeführt; es wurden jedoch andere Materialmengen gewählt. Die Filterpresse wies große Druckplatten auf, so daß dünne Platten mit einer Größe von 2,8 m2 hergestellt werden konnten.
  • Wasser ....... .................... 36,2 kg Faseriger Asbest .................... 0,57 kg Feingemahlener Quarz ............... 0,79 kg Zement »A« ........................ 0,79 kg Rohes Natriumsilikat ................ 0,60 kg Die Eigenschaften des Enderzeugnisses waren folgende: Dichte, g/cm3 ......................... 0,38 Biegefestigkeit, kg/cm2 ................ 88 Wärmeleitfähigkeit in kcal/m2/h/('C/m) bei Durchschnittstemperatur von 570C .............................. 0,063

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung -von leichtem wärmeisoherendem Material aus Kalziumhydrosilikaten mit anschließender hydrothermaler Behandlung, dadurch gekennzeichnet, daß einer wäßrigen Aufschlämmung von pulverisiertem, nicht abgebundenem Portlandzement langsam so viel einer dünnen wäßrigen Lösung von Kieselsäure, entweder in Form von kolloidaler Kieselsäure oder von Alkalisilikat, in der ungebundene Kieselsäure (SiO# gelöst ist, unter ständigem Rühren und allmählichem Erwärmen auf eine Endtemperatur zwischen 40 und 100'C (vorzugsweise etwa 55'C) zugesetzt wird, bis ein Ca0: Si0.-Verhältnis von etwa 3: 2 erreicht ist, worauf die entstehende Fällung in einer Filter-Formpresse von überschüssigem Wasser befreit und einer hydrothermalen Behandlung bei wenigstens 175'C in gesättigtem Wasserdampf unterworfen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der anfangs benutzten Zementaufschlämmung, sofern der verwendete Zement nur wenig Kalziumsulfat (CaS0,) enthält, noch Kalziumsulfat in gelöster Form in solcher Menge zugesetzt wird, daß der Kalziumsulfatgehalt der Aufschlämmung auf wenigstens 3,5 Gewichtsprozent des Zementanteils kommt. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als festigkeitserhöhendes Füllmaterial Asbestfasern, Schlackenwolle, Perlit, Vermiculit, Schlacke oder gesinterte Asche, die mit dem Zement und/oder der gelösten bzw. festen Kieselsäure chemisch weder bei den Anfangsreaktionen noch bei der hydrothermalen Behandlung reagieren, der wäßrigen Aufschlämmung von pulverisiertem Zement beigefügt werden.
  3. In Betracht gezogene Druckschriften: »Zement-Kalk-Gips«, 1952, Sonderausgabe Nr. 2 »Dampfgehärtete Baustoffe von Andell«, S. 6 bis 11.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2071019A5 (de) * 1969-12-15 1971-09-17 Lafarge Ciments Sa

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