DE1224965B - Elektronischer Beschleunigungsmesser - Google Patents

Elektronischer Beschleunigungsmesser

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DE1224965B
DE1224965B DEG37673A DEG0037673A DE1224965B DE 1224965 B DE1224965 B DE 1224965B DE G37673 A DEG37673 A DE G37673A DE G0037673 A DEG0037673 A DE G0037673A DE 1224965 B DE1224965 B DE 1224965B
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Stanley Grant Hughes
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General Electric Co
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General Electric Co
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01PMEASURING LINEAR OR ANGULAR SPEED, ACCELERATION, DECELERATION, OR SHOCK; INDICATING PRESENCE, ABSENCE, OR DIRECTION, OF MOVEMENT
    • G01P15/00Measuring acceleration; Measuring deceleration; Measuring shock, i.e. sudden change of acceleration
    • G01P15/02Measuring acceleration; Measuring deceleration; Measuring shock, i.e. sudden change of acceleration by making use of inertia forces using solid seismic masses
    • G01P15/08Measuring acceleration; Measuring deceleration; Measuring shock, i.e. sudden change of acceleration by making use of inertia forces using solid seismic masses with conversion into electric or magnetic values

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  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Gas-Filled Discharge Tubes (AREA)

Description

  • Elektronischer Beschleunigungsmesser Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektronischen Beschleunigungsmesser, der in einem Entladungsgefäß die Ablenkung eines Teilehenstrahles beim Auftreten von Beschleunigungen ausnutzt. Gemäß der Erfindung sind in dem Entladungsgefäß um eine Kathode herum mehrere unbewegliche Anoden symmetrisch angeordnet, die über Widerstände so mit einer Spannungsquelle verbunden sind, daß alle Anoden bei fehlender Beschleunigung gleich große und beim Einwirken von Beschleunigungen verschieden große Ströme führen.
  • Elektronische Beschleunigungsmesser sind in mehreren Ausführungsformen bekanntgeworden. So ist z. B. in der Literatur eine Elektronenröhre mit vier elastisch aufgehängten Anoden beschrieben worden, die ihren Abstand zu einer Kathode je nach Beschleunigung ändern. Diese Anordnung ist im Gegensatz zum Beschleunigungsmesser nach der Erfindung stark frequenzabhängig. Es ist weiterhin eine Anordnung zum Nachweis beschleunigter Bewegungen mit einem Entladungsgefäß bekanntgeworden, in welchem ein Elektronen- oder Ionenstrahl durch die Beschleunigung beeinflußt wird. Zur Messung der Strahlablenkung werden jedoch nicht verschiedene Anoden benutzt, sondern der Strahl wird bei einer Bahnabweichung mehr oder weniger ausgeblendet.
  • Man mißt den an der Elektrode vorbeifallenden Strahlanteil durch Sekundäremissionsvervielfachung. Infolge dieses Prinzips wird der technische Aufwand ziemlich groß.
  • Ferner ist ein Beschleunigungsmesser bekanntgeworden, der eine zylindrische Anordnung mit zwei Kathoden und zwei Anoden aufweist, die die Messung von Beschleunigungen in axialer Richtung durch Veränderung des Gasdruckes an dem einen System gegenüber dem anderen ermöglicht. Beide Entladungssysteme stehen in keiner direktenWechselbeziehung zueinander. Der Meßeflekt beruht also nicht auf dem Prinzip der Strahlablenkung durch Beschleunigung.
  • Die Erfindung ermöglicht gegenüber dem Stand der Technik die frequenzunabhängige Messung von in mehreren Richtungen auftretenden Beschleunigungen mit kleinstem technischem Aufwand.
  • Gemäß der einen Ausführungsform der Erfindung wird ein elektrischer Kreis mit einer elektronischen, auf Beschleunigungskräfte in einer bestimmten Richtung ansprechenden Anordnung vorgesehen, die ein hermetisch abgeschlossenes und mit einem Plasma oder einem gasförmigen Medium gefülltes Gehäuse aufweist. In diesem Gehäuse ist eine Kathode mit einer begrenzten emissionsfähigen Zone und ein Paar von flachen, in geringem Abstand voneinander montierten Anodenplatten enthalten. Ein Teil der genannten Kathode ragt durch eine konzentrische Öffnung zwischen den Anodenplatten hindurch. Über einen ersten und einen zweiten Ladewiderstand ist eine Spannungsquelle an die Anodenplatten angeschlossen, die einen Fluß von elektrischen Ladungsträgern oder Ionen von der emissionsfähigen Spitze des durch die Anode hindurchragenden Teiles der Kathode hervorruft. Dieser Fluß verteilt sich beim Fehlen von Beschleunigungskräften gleichmäßig auf beide Anoden. Es wurde herausgefunden, daß sich dieser Ionenfluß in Abhängigkeit von den genannten Beschleunigungskräften verschiebt und einen ungleichen Stromfluß in den Anodenplatten hervorruft.
  • Eine Erklärung für die Erscheinung, daß der Ionenweg bei Einwirkung von Beschleunigungskräften verschoben wird, besteht darin, daß die genannten Kräfte einen Dichtegradienten in dem eingeschlossenen gasförmigen Medium hervorrufen, der in Kombination mit der Aufheizung des Mediums, insbesondere an der Emissionszone der Kathode, eine Komponente eines Konvektionsflusses in dem Medium erzeugt. Der Konvektionsfluß sucht sich einen kürzeren Weg von der Wärmequelle in Richtung auf ein Gebiet mit niedriger Dichte und zurück durch das ungeheizte Gebiet mit hoher Dichte. Auf diese Weise wirkt der Konvektionsfluß als Kraft auf die Ionen ein, um ihren Pfad in Richtung auf weniger dichte Gebiete zu verschieben.
  • Der ungleiche Ionenfluß verursacht ungleiche Spannungen an jeder der genannten Anoden, durch welche ein der ungleichen Ionenleitung entgegenwirkendes elektrisches Feld aufgebaut wird. Auf diese Weise wird der Ionenfluß so stabilisiert, daß er linear von den aufgewandten Beschleunigungskräften abhängt. Ein zwischen den beiden Anoden vorgesehener Spannungsmesser zeigt die ungleiche Ionenleitung an und ermöglicht eine Messung der erwähnten Beschleunigungskräfte.
  • Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist eine in vier Sektoren geteilte Anodenplatte vorgesehen, so daß die Spannungen, die sich zwischen zwei Paaren von Anodenplatten bilden, die Messung von zwei Beschleunigungskomponenten ermöglichen, die im rechten Winkel zueinander stehen. Mit diesem Gerät können die beiden aufeinander senkrecht stehenden Komponenten von resultierenden Beschleunigungskräften gemessen werden, die in irgendeiner Richtung in einer einzigen Ebene auftreten.
  • Zur Erläuterung von Ausführungsbeispielen gemäß der Erfindung dient die nachfolgende Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. Einander entsprechende Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
  • Fig. 1 zeigt das Schaltschema des Beschleunigungsmessers und zugleich auch im Prinzip den Aufbau des Entladungsgefäßes; F i g. 2 stellt die beiden halbkreisförmigen Anoden gemäß Fig. 1 perspektivisch dar; Fig. 3 zeigt in einem Diagramm die Abhängigkeit der Ausgangsspannung in Volt von den Beschleunigungskräften in Einheiten der Erdbeschleunigung (g); Fig.4 zeigt in perspektivischer Darstellung die auf Beschleunigungen ansprechende Entladungseinrichtung, in F i g. 5 ist im Schnitt deren Elektrodensystem gezeichnet dargestellt; der Beschleunigungsmesser gemäß F i g. 6 weist vier sektorförmige Anoden auf, die in Fig. 7 perspektivisch dargestellt sind.
  • Der Beschleunigungsmesser gemäß F i g. 1 besteht hauptsächlich aus einer elektronischen Entladungseinrichtung 1, in welcher die Richtung eines Ionenflusses von den Beschleunigungskräften abhängig ist, die in Richtung der X-Achse (Pfeile a, b) auftreten.
  • Darüber hinaus spricht der Beschleunigungsmesser, sofern er sich in einem Schwerefeld befindet, auch auf Neigungen um die auf der Zeichenebene senkrecht stehende Y-Achse (Pfeile c, d) an. Die Anordnung gemäß Fig. 1 reagiert also sowohl auf Beschleunigungskräfte in- Richtung der X-Achse als auch auf Neigungen um die Y-Achse. Die elektronische Entladungseinrichtung 1 hat einen gas dicht verschlossenen Kolben 2, der mit einem Plasmamedium gefüllt ist, welches aus einem trägen Gas oder einer leitenden Flüssigkeit bestehen kann. In dem Kolben 2 befindet sich eine emissionsfähige Kathode 4 und eine geteilte scheibenförmige Anode, die aus den in Fig. 2 dargestellten Teilen 5 und 6 besteht. Die Kathode 4 ist zu den Anodenteilen 5 und 6 symmetrisch angeordnet, so daß beim Fehlen von Beschleunigungskräften oder einer gleichwertigen Neigung in - der entsprechenden Richtung der Elektronenfluß von der Kathode 4 zu jeder der Anoden 5 und 6 gleich groß ist. Eine ausführliche Darstellung der Konstruktion des Entladungsgefäßes wird an Hand der Fig.5 und 6 beschrieben. Die Anoden 5 und 6 werden von einer Gleichspannungsquelle 7 über die Ladewiderstände 8 und 9 aufge- laden. Eine Gleichspannungsquelle ist vorzuziehen, obwohl auch mit einer Wechselspannungsquelle von beispielsweise Netzfrequenz befriedigende Ergebnisse erzielt werden konnten. Der Ladewiderstand 8 liegt zwischen der Anode 5 und der Spannungsquelle 7, während der Widerstand 9 zwischen der Anode 6 und der Spannungsquelle angeordnet ist. Der Minuspol der Spannungsquelle ist über einen strombegrenzenden Widerstand 10 und die Leistung 24 mit der Kathode 4 verbunden. An den Ladewiderständen 8 und 9 bauen sich entsprechend den von den Anoden 5 und 6 aufgenommenen Strömen Spannungen auf, die bei fehlenden Beschleunigungskräften gleich groß sind. Wenn das Entladungsgefäß einer Beschleunigung in X-Richtung ausgesetzt wird, verteilen sich die Ladungsträger ungleichmäßig auf beide Anoden, wodurch an den Widerständen 8 und 9 verschiedene Spannungen erzeugt werden. Das die Anodenzuleitungen 25 und 26 verbindende Voltmeter 11 zeigt die Spannungsdifferenz zwischen den Anoden und damit die Beschleunigungskräfte an.
  • Nachfolgend wird die Arbeitsweise der Entladungseinrichtung an Hand von Fig. 4 und 5 genauer beschrieben.
  • Beim Fehlen von Beschleunigungskräften erzeugen die von der Kathode 4 emittierten Elektronen eine konzentrierte Glimmentladung, die das Gas 3 entlang einem ziemlich schmalen Pfad 32 ionisiert, der von der oberen Spitze der Kathode 4 zu den Grenzlinien zwischen den Anoden 5 und 6 führt. Es sei bemerkt, daß nach einer Anfangszündung der Entladungseinrichtung der Strompfad in der beschriebenen Position stabilisiert wird, weil bei jeder seitlichen Abweichung sofort von den beiden Anodenhälften elektrische Feldkräfte erzeugt werden, die den Entladungskanal in die beschriebene Position zurückdrängen. In dieser Position, in der nämlich die zwischen der Kathode 4 und den Anoden 5 und 6 fließenden Ströme gleich groß sind, werden an den Widerständen 8 und 9 gleich große Spannungsabfälle hervorgerufen, so daß das Voltmeter 11 die Nullstellung einnimmt, die sowohl das Fehlen einer Beschleunigung als auch einer Neigung um die Y-Achse anzeigt. Wenn man jetzt annimmt, daß eine in Richtung des Pfeiles a wirkende Beschleunigung auf das Entladungsgefäß einwirkt, wird sich der Entladungskanal von seiner ursprünglich symmetrischen Stellung aus in Richtung auf die Anodenhälfte 5 bewegen. Damit wird der Stromanteil der Anodenhälfte 5 vergrößert und der von 6 verkleinert. Zwischen den Anodenhälften entsteht eine von dem Voltmeter 11 angezeigte Differenzspannung.
  • Der Theorie nach ist diese unterschiedliche Stromverteilung das Ergebnis thermischer Effekte und einer Konvektionsströmung der Moleküle in dem Gas 3. Die Konvektionsströmung wird durch die gleichzeitige Einwirkung der Aufheizung der emittierenden Spitze der Kathode 4 und eines Dichtegradienten in dem Gas 3 hervorgerufen. Der Dichtegradient wird durch die auf das Entladungssystem einwirkenden Beschleunigungskräfte erzeugt. Die Richtung der Konvektionsströmung ist durch die resultierenden, auf das System einwirkenden Beschleunigungskräfte bestimmt. Eine aufgewandte Kraft erzeugt einen Dichtegradienten in der Richtung der Kraft, der seinerseits eine Konvektionsströmung auf einem geschlossenen Strömungsweg von dem beheizten Teil zu dem Gebiet niedriger Dichte und zurück durch die kühleren und dichteren Gebiete auslöst.
  • Die Konvektionsströmung beeinflußt erstens in Abhängigkeit von dem die Kathode umgebenden Isolierkörper die Anhäufung von positiven Ionen, die sich normalerweise in der Nähe der Kathode aufhalten und die die urspüngliche Richtung der emittierten Elektronen bestimmen. Zweitens beeinflußt die Konvektionsströmung die Richtung der Ionen in dem Entladungskanal. Dieser Einfluß entspricht der Einwirkung der physikalischen Bewegung der Gasmoleküle auf die Ionen am Isolierkörper der Kathode und des Entladungspfades.
  • Beim Fehlen beschleunigender Kräfte ist keine Konvektionsströmung vorhanden, und der Entladungspfad oder -kanal ist allein durch das anliegende elektrische Feld bestimmt. Da die Kathode symmetrisch zwischen den Teilen der Anode gehaltert ist, erzeugt das elektrische Feld einen Kanal von gleicher Leitfähigkeit zu jeder der beiden Anodenhälften.
  • Wenn lediglich ein Schwerefeld einwirkt und das Entladungsgefäß senkrecht orientiert ist, kommt eine Konvektionsströmung zustande, die von den erhitzten Regionen aufwärts führt und zu den Anodenhälften symmetrisch ist. Die Strömung weist keine Komponente quer zu dem Entladungskanal auf, und folglich ergibt sich auch keine Verschiebung des Kanals. Wenn eine Beschleunigung in Richtung des Pfeiles a wirkt, entsteht eine senkrechte Komponente der Konvektionsströmung in der gleichen Richtung, in der die beschleunigte Kraft wirkt. Diese Komponente verschiebt den Entladungskanal in Richtung auf die Anodenhälfte 5 und erzeugt die bereits erwähnte Differenzspannung.
  • Diese Differenzspannung verursacht einen Ausgleichsvorgang oder einen negativen Rückführungseffekt, der der Stromdifferenz zwischen den Anodenhälften 5 und 6 entgegenwirkt. Dieser Rückführungseffekt hat eine lineare Abhängigkeit zwischen der Differenzspannung, die den Ausgang des Beschleunigungsmessers darstellt, und den zu messenden Beschleunigungskräften zur Folge. Der Rückführungseffekt trägt zugleich dazu bei, die Abhängigkeit der Ausgangsgröße von Parametern, wie dem Entladungsstrom und dem Gasdruck, zu verringern.
  • Wenn der Stromanteil zur Anodenhälfte 5 infolge der Konvektionsströmung anzusteigen beginnt, nimmt das elektrische Feld zwischen der Kathode 4 und der Anodenhälfte 5 ab. In ähnlicher Weise führt der verkleinerte Strom zur Anode 6 zu einer höheren Spannung an dieser Anode, die das elektrische Feld zwischen der Kathode und der Anodenhälfte 6 vergrößert. Der Unterschied in den elektrischen Feldern versucht, die Ionen in Richtung auf die Anode 6 hinzuziehen und wirkt somit dem Stromanstieg an der Anode 5 entgegen. Der Entladungskanal zwischen der Kathode und der Anode wird damit in einer von der Größe der Beschleunigungskräfte abhängigen Position stabilisiert.
  • Es hat sich herausgestellt, daß die am Voltmeter 11 gemessene Spannung U mit nur 1 0/o Abweichung linear von den zu messenden Beschleunigungskräften B bis in Höhe der zweifachen Erdbeschleunigung (2g) abhängt, wie aus Fig. 3 hervorgeht.
  • Abweichend von der aus Fig.3 ersichtlichen Empfindlichkeit ist es gelungen, bei einer Beschleunigung von B = 1 g eine Ausgangsspannung von 50 Volt zu erzielen. Der Beschleunigungsmesser kann daher noch Beschleunigungen in der Größenordnung von 10-6 g erfassen. Die Empfindlichkeit der Meßeinrichtung kann mit Hilfe der Spannungsquelle 7 durch Dimensionierung der Widerstände 8, 9 und 10 und durch Wahl der Gasfüllung beeinflußt werden. Es hat sich ferner gezeigt, daß beim Anlegen einer konstanten Eingangsgröße in einem Zeitraum von 2 Stunden die Ausgangsgröße bis auf 0,005 g konstant bleibt.
  • Wenn die Entladungseinrichtung 1 im Uhrzeigersinn um die Y-Achse gedreht wird (Pfeil d), ergibt sich eine unterschiedliche Stromverteilung auf die Anodenhälften 5 und 6 in ähnlicher Weise, wie dies bei linearen Beschleunigungen beschrieben wurde.
  • In diesem Fall verursachten Gravitationskräfte eine Konvektionsströmung in Richtung auf die Anodenhälfte5, die den Stromanteil dieser Anodenhälfte verstärkt, wobei der Stromfluß durch die erzeugte Rückführspannung stabilisiert wird.
  • Wirkt die Beschleunigung in Richtung des Pfeiles b oder wird das Entladungsgefäß um die Y-Achse in Richtung des Pfeiles c geneigt, so tritt der umgekehrte Effekt auf: Infolge der Konvektionsströmung überwiegt der Stromanteil der Anode 6, während die Anode 5 auf eine höhere Spannung kommt.
  • Der in F i g. 1 dargestellte Beschleunigungsmesser ist relativ unempfindlich für Beschleunigungen oder Neigungen, die in andere als die angegebenen Richtungen wirken. Wenn beispielsweise eine Beschleunigung in Richtung der Y-Achse wirkt, verhält sich die Verlagerung des Entladungskanals symmetrisch zu den beiden Anodenhälften 5 und 6. Folglich können sich die Stromanteile nicht ändern, und das Voltmeter 11 kann keine Differenzspannung anzeigen. ähnlich ist es, wenn Beschleunigungskräfte senkrecht zur Anodenebene wirksam werden. Diese Überlegungen haben gezeigt, daß der Beschleunigungsmesser nur auf Kräfte anspricht, die parallel zur Ebene der Anode und senkrecht zu dem Grenzstreifen zwischen den beiden Anodenhälften gerichtet sind.
  • In F i g. 4 und 5 sind Einzelheiten eines Beschleunigungsmessers dargestellt, wie er in der Schaltungsanordnung nach F i g. 1 verwendet werden kann. Die Entladungseinrichtung 1 weist einen Sockel 20 auf, der eine Elektrodenanordnung trägt, wie sie in F i g. 5 im Schnitt dargestellt ist. Durch den Sockel sind die Anschlußdrähte 24, 25, 26 hindurchgeführt.
  • Mit 2 ist der gasdichte Kolben des Entladungsgefäßes bezeichnet. Der Sockel 20 trägt eine Plattform 21, die von einer kreisringförmigen Vertiefung 22 umgeben ist. Diese Plattform besteht aus Isoliermaterial, vorzugsweise aus Glas oder Keramik. Die Plattform 21 weist eine konzentrische Bohrung auf, in welcher der untere Teil der Elektrodenanordnung befestigt ist.
  • Durch die Plattform 21 sind die zu den Anoden 5 und 6 führenden Anschlußdrähte 25 und 26 hindurchgeführt. Der Zuführungsdraht 24 zur Kathode ist durch die mittlere Öffnung hindurchgesteckt. Die Leiterdurchführungen sind gasdicht eingeschmolzen.
  • Der Kolben 2 des Entladungsgefäßes kann aus Glas oder Keramik bestehen und ist entlang der kreisringförmigen Vertiefung gasdicht mit dem Sockel 20 und der Plattform 21 verbunden.
  • Der Kolben 2 wird mit Plasma 3 gefüllt, das durch ein gasförmiges oder flüssiges Medium verkörpert sein kann. Vorzugsweise wird der Kolben mit einer Gasmischung aus 95 0/o Argon und 5 0/o Stickstoff unter einem Druck von 1.00 bis 250mm Quecksilbersäule gefüllt. Der Druck hängt von der gewünschten Entladungsform ab, wie später gezeigt wird. Die genannte Gasmischung liefert zufriedenstellende Ergebnisse, insbesondere eine gute Ausgangsempfindlichkeit und ein Minimum von unerwünschten Gas ablagerungen auf dem Elektrodenmaterial. Es sind jedoch andere Gasmischungen denkbar, die gleiche oder gar verbesserte Effekte liefern.
  • Die im Schnitt entlang der LinieE-F in Fig.4 dargestellte Elektrodenanordnung gemäß Fig. 5 besteht aus der stabförmigen Kathode 4, die beispielsweise aus Wolfram hergestellt sein kann, dem Isolierkörper 27 und den Anodenhälften 5 und 6. Durch den Isolierkörper 27 ist die Emissionszone der Kathode auf die Spitze 28 beschränkt. Die Anodenplatten5 und 6 bestehen aus einem mit Rhodium plaftierten Nickelmaterial mit einer glatten Oberfläche. Sie sind auf dem Isolierkörper 27 mit Hilfe von Schrauben 29 und 30, die mit den Anodenleitungen 25 und 26 verbunden sind, befestigt. Der Isolierkörper 27 weist überstehende Schultern auf, die die obere Fläche der Anodenplatten zum Teil überdecken.
  • An dem oberen Teil des Isolierkörpers 27 ist ein zweiter Isolator 31 aus Aluminiumoxyd vorgesehen, der widerstandsfähig genug ist, um dem Elektronen-und Ionenbombardement zu widerstehen. Der Isolator 31 umschließt den oberen Teil der Kathode 4 und weist eine kegelförmige Vertiefung auf, aus der die Kathodenspitze hervorragt. Es hat sich herausgestellt, daß bei Verwendung der beschriebenen Elektrodenanordnung ein Entladungspfad 32 (Fig. 4) zwischen der Kathodenspitze und dem Grenzgebiet zwischen den beiden Anodenplatten zustande kommt.
  • Es ist erforderlich, daß der emittierende Teil des Kathodeumaterials auf ein engbegrenztes Gebiet beschränkt wird, um den Entladungskanal in Abhängigkeit von den auftretenden Beschleunigungskräften verschieben zu können. Falls das emittierende Gebiet zu groß ist, wird eine fehlerhafte und nichtlineare Verschiebung der Entladung hervorgerufen.
  • Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Elektrodenformen beschränkt. Beispielsweise könnte die Kathodenspitze unterhalb der Anoden angeordnet sein, so daß der Entladungsweg zur Unterseite der Anodenplatten verlaufen würde. Auch können die Anoden die Form von aufgeteilten Ringen annehmen. Bei dieser Form wäre eine etwas abgewandelte Bauform des die Elektroden tragenden Isolierkörpers erforderlich.
  • Die Art der auftretenden elektrischen Entladung wird durch den Druck des Gases innerhalb des Kolben 2 bestimmt. Versuche haben gezeigt, daß bei Spannungen von etwa 1000 Volt ein zwischen 150 und 250 mm Quecksilbersäule liegender Gasdruck zu einer konzentrierten Glimmentladung von der beschriebenen Form führte. Bei Drücken zwischen 100 und 150mm Quecksilbersäule ergibt sich eine ringförmige Glimmentladung. Die Strombahnen von der Kathode zu den Anodenteilen verlaufen schirmförmig, so daß die Elektronen in einem Ring auf der Oberfläche der Anodenteile eintreffen. Für diese Art der Entladung ist die Arbeitsweise des Stromkreises grundsätzlich die gleiche wie bei der konzentrierten Entladung, jedoch verbleibt der ringförmige Entladungskanal in praktisch der gleichen Position, wäh- rend sich die Intensität der Entladung, die bei Abwesenheit von Beschleunigungskräften gleichförmig ist, zwischen den Anodenteilen in Abhängigkeit von den genannten Kräften verschiebt. Bei Drücken unter 100 mm Quecksilbersäule nimmt die Empfindlichkeit der Meßeinrichtung stark ab.
  • In Fig. 6 ist eine schematische Zeichnung einer zweiten Ausfiihrungsform des Beschleunigungsmessers dargestellt, die auf Beschleunigungen in zwei aufeinander senkrecht stehenden Richtungen anspricht. Diese Beschleunigungskräfte stellen die Komponenten einer resultierenden Beschleunigung in irgendeiner Richtung in einer zu den Anoden der Meßeinrichtung parallelen Ebene dar. Die Meßanordnung ist ähnlich der von Fig. 1 mit dem Unterschied, daß das Anodensystem nunmehr aus vier Viertelkreisen an Stelle von zwei Halbkreisen besteht. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird eine Ringentladung benutzt, wie in F i g. 7 durch den Ring 46 angedeutet wird. Die Anode besteht aus vier Teilanoden36, 37, 38 und 39 mit Vorwiderständen 40, 41, 42 und 43, die mit dem positiven Anschluß der Spannungsquelle 7' verbunden sind. Ein Spannungsmesser44 ist zwischen die Anodenteile 36 und 37 und ein zweiter Spannungsmesser 45 zwischen die Anodenteile 37 und 39 geschaltet. Die übrigen Teile sind wie in F i g. 1 miteinander verbunden. Die entsprechenden Bezugszeichen sind mit einem ' versehen. Der Spannungsmseser 44 spricht auf die gleichen Kräfte an wie der Spannungsmesser 11 in Fig. 1.
  • Der Spannungsmesser 45 mißt die in einer zur Anodenebene parallelen und in Y-Richtung verlaufenden Beschleunigungskräfte. Außerdem erfaßt dieser Spannungsmesser Neigungen um die X-Achse.
  • Die Arbeitsweise dieses Gerätes ist ähnlich wie die von Fig. 1 und beruht darauf, daß die Beschleunigungskräfte in irgendeiner Richtung der zur Anode parallelen Ebene gemessen werden, indem die beiden rechtwinkligen Komponenten dieser Kräfte getrennt erfaßt werden. In ähnlicher Weise sind auch beliebige Neigungen um die X- und Y-Achse meßbar.
  • Die Meßanordnungen gemäß F i g. 1 und 6 können in einen Geschwindigkeitsmesser umgewandelt werden, indem man die Differenzspannungen zwischen den Teilanoden einem Integrationskreis zuführt, so daß die resultierende integrierte Spannung ein Maß für die Geschwindigkeit ist.
  • Obgleich die Meßeinrichtungen gemäß F i g. 1 und 6 in erster Linie für die Anwendung von Gasentladungen beschrieben wurden, so muß doch erwähnt werden, daß eine leitende Flüssigkeit das Gas ersetzen könnte. Beispielsweise käme hierfür eine Lösung von Salz in Wasser in Frage. Wenn man in dem Beschleunigungsmesser eine Flüssigkeit als leitendes Medium im Entladungsgefäß benutzt, findet eine elektrolytische Leitung zwischen der Kathode und den Anodenteilen statt, die die vorerwähnte Gasentladung ersetzt. Die Betriebsspannung kann vergleichsweise geringer sein, da Flüssigkeiten im allgemeinen mit größerer Leitfähigkeit herzustellen sind. Als Betriebsspannung kommen etwa 100 Volt in Frage. Die übrigen Teile der Meßeinrichtung erhalten Werte, die der Ausführung für die Gasentladung vergleichbar sind. Die Stromleitung bei dem mit einer Flüssigkeit gefüllten Entladungsgefäß wird normalerweise entlang einem Ring verlaufen, und zwar ähnlich der früher beschriebenen Ringentladung. Vorzugsweise soll die Flüssigkeit die Entladungskammer ganz ausfüllen, so daß turbulente Strömungen innerhalb der Flüssigkeit auf ein Minimum reduziert werden. Die Arbeitsweise der mit einer leitenden Flüssigkeit arbeitenden Meßanordnung ist im wesentlichen die gleiche, wie sie für eine Gasentladung beschrieben wurde.
  • Obgleich mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert wurden, um die Arbeitsweise klar herauszustellen, soll sie in keiner Weise auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt bleiben. So kann z. B. die Erfindung auch zum Aufbau eines Winkelbeschleunigungsmessers dienen, der die Erscheinung der Relativbewegung des Entladungspfades gegenüber den Teilanoden in Abhängigkeit von aufgewandten Kräften ausnutzt.

Claims (12)

  1. Patentansprüche: 1. Elektronischer Beschleunigungsmesser, der in einem Entladungsgefäß die Ablenkung eines Teilchenstrahles beim Auftreten von Beschleunigungen ausnutzt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Entladungsgefäß (1) um eine Katode (4) herum mehrere unbewegliche Anoden (5, 6) symmetrisch angeordnet sind, die über Widerstände (8, 9) so mit einer Spannungsquelle (7) verbunden sind, daß alle Anoden bei fehlender Beschleunigung gleich große und beim Einwirken von Beschleunigungen verschieden große Ströme führen.
  2. 2. Elektronischer Beschleunigungsmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Auftreten von in einer bestimmten Richtung wirkenden Beschleunigung entstehende Potentialdifferenz zwischen den Anoden (5, 6) mit Hilfe wenigstens eines Spannungsmessers (11) erfaßt wird.
  3. 3. Elektronischer Beschleunigungsmesser nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Entladungsgefäß mit einem Gas oder Gasgemisch gefüllt ist.
  4. 4. Elektronischer Beschleunigungsmesser nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Entladungsgefäß mit einer leitenden Flüssigkeit gefüllt ist.
  5. 5. Elektronischer Beschleunigungsmesser nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine stabförmige, lediglich an ihrer Spitze (28) emittierende Kathode (4) und ein aus zwei halbkreisförmigen Platten (5, 6) bestehendes Anodenpaar, dessen Ebene senkrecht auf der Längsachse der Kathode steht, deren emittierende Spitze durch eine zentrale Öffnung in den Anodenplatten hindurchragt.
  6. 6. Elektronischer Beschleunigungsmesser nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberstehenden Ränder der beiden halbkreisförmigen Anodenplatten (5, 6) einen genau konstanten Abstand aufweisen.
  7. 7. Elektronischer Beschleunigungsmesser nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine stabförmige, an der Spitze emittierende Kathode von vier viertelkreisförmigen Anodenplatten (36, 37, 38, 39) umgeben ist, die in genau gleichen Abständen voneinander montiert sind, und daß zwei Spannungsmesser (44, 45) vorgesehen sind, die die Potentialdifferenzen zwischen der ersten (36) und der ihr benachbarten zweiten (37) sowie der zweiten (37) und der ihr benachbarten dritten Anode (39) erfassen.
  8. 8. Elektronischer Beschleunigungsmesser nach Anspruch 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die stabförmige Kathode und die aus mehreren Teilen bestehende Anode von einem temperaturempfindlichen Isolierkörper (27) getragen werden, der die Kathode bis auf die emittierende Spitze (28) umgibt.
  9. 9. Elektronischer Beschleunigungsmesser nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in unmittelbarer Nähe der emittierenden Kathodenspitze (28) ein Isolator (31) aus hochtemperaturbeständigem Aluminiumoxyd angebracht ist, der einen kegeligen Einschnitt aufweist, aus dem die emittierende Spitze hervorragt.
  10. 10. Elektronischer Beschleunigungsmesser nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Entladungsgefäß (2) mit einer Edelgasmischung unter einem Druck von 150 bis 250 mm Quecksilbersäule gefüllt ist.
  11. 11. Elektronischer Beschleunigungsmesser nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Edelgasmischung aus 95 O/o Argon und 5 O/o Stickstoff besteht.
  12. 12. Elektronischer Beschleunigungsmesser nach den Ansprüchen 8 bis 10, gekennzeichnet durch eine solche Wahl der geometrischen Bedingungen und des Gasdruckes, daß die Entladung zwischen der Kathode und den Anoden auf einen engbegrenzten Kanal beschränkt ist.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 913 367; USA.-Patentschrift Nr. 3 084 557; Zeitschrift »Funk-Technik«, H. 8/1951, S. 217.
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