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Kunststoffrohr für Elektroinstallation Die Erfindung betrifft ein
I(unststoffrohr für Elektroinstallation, das aus mindestens zwei in einer Ebene
liegenden Einzelrohren besteht, die durch einen in der gemeinsamen Mittelebene der
Rohre liegenden Steg verbunden sind. Die bei der Elektroinstallation verwendeten
Rohre sind entweder, wie seit Jahrzehnten bekannt, gefalzte Blechrohre, die mit
einer Auskleidung aus Isolationsmaterial versehen sind, oder im Spritzverfahren
hergestellte Kunststoffrohre.
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Elektrische Leitungen sollen unsichtbar verlegt werden. Dies erfolgt
durch Verlegung unter Putz oder im Putz. Bei der Verlegung unter Putz müssen in
das Mauerwerk Rillen geschlagen werden, dieses Verfahren ist daher verhältnismäßig
aufwendig. Wesentlich einfacher ist die Verlegung im Putz, dabei müssen aber die
Abmessungen der zu verlegenden Rohre so klein gehalten werden, daß beim Verputzen
des Mauerwerkes die Rohre oder Leitungen durch eine genügend dicke Putzschicht abgedeckt
werden. Die Rohre müssen in diesem Falle entsprechend der Stärke der Putzschicht
flach ausgebildet sein.
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Es ist bekannt, zum Verlegen elektrischer Leitungen glatte Rohre
aus einem gummielastischen Kunststoff zu verwenden, wobei zwei oder mehr in einer
Ebene nebeneinanderliegende Einzelrohre durch einen in der gemeinsamen Mittelebene
liegenden Steg miteinander verbunden sein können. Diese bekannten Rohre besitzen
jedoch nicht die Biegsamkeit und Verformbarkeit, die erforderlich ist, um beim Verlegen
im Putz die Rohre auch in den Ecken so zu verlegen, daß sie nicht aus dem Putz heraustreten.
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Werden diese bekannten Rohre zu stark gebogen, so knicken sie möglicherweise
an der Innenseite ein, und es entstehen Verengungen, durch die sich die Leitungen
nachträglich nicht mehr hindurchziehen lassen. Außerdem entstehen beim Biegen dieser
Rohre elastische Spannungen, die Rohre müssen deshalb sehr sorgfältig befestigt
werden.
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Bei Einzelrohren ist es bekannt, zur Erhöhung der Biegsamkeit die
Rohre mit Querrillen zu versehen.
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Es ist auch bekannt, mehrere einzeln hergestellte, mit Querrillen
versehene Rohre zu einem Rohrbündel zu vereinigen, das durch einen übergezogenen
elastischen Schlauch zusammengehalten wird. Abgesehen davon, daß bei der Herstellung
solcher gebündelter Rohre zusätzliche Arbeitsgänge erforderlich sind, macht das
Verlegen solcher Rohrbündel Schwierigkeiten, und die Rohrbündel können nicht im
Putz, sondern höchstens unter Putz verlegt werden. Das Verlegen in Ecken macht bei
solchen Rohrbündeln besondere Schwierigkeiten. Es sind ferner biegsame mehrfache
Elektroinstallationsrohre aus Kunststoff
bekannt, deren Einzelrohre in der gleichen
Ebene liegen, wobei nebeneinanderliegende Rohre durch je zwei dünne Stege verbunden
sind Diese Rohre können mit Nägeln rasch und sicher am Mauerwerk befestigt werden,
es handelt sich aber auch hier um glatte Rohre aus gummielastischem Kunststoff,
die nicht die nötige Biegsamkeit und Dauerverformbarkeit aufweisen. Es ist technisch
unmöglich, solche durch je zwei Stege verbundene Rohre mit Querwellen zu versehen,
und als glatte Rohre aus elastischem Material weisen sie nicht die erforderliche
Scheiteldruckfestigkeit auf, so daß beim Verlegen insbesondere an den Biegungsstellen
Verengungen auftreten, die das Einziehen der Leitungen erschweren oder unmöglich
machen.
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Bei einem Kunststoffrohr für Elektroinstallation, das aus mindestens
zwei in einer Ebene liegenden Einzelrohren besteht, die durch einen in der gemeinsamen
Mittelebene der Rohre liegenden Steg verbunden sind, können diese Schwierigkeiten
erfindungsgemäß dadurch vermieden werden, daß in an sich bekannter Weise die Einzelrohre
mit Querrillen versehen sind. Dadurch wird erreicht, daß diese Installationsrohre
einerseits eine hohe Biegsamkeit und Dauerverformbarkeit bei hoher Scheiteldruckfestigkeit
aufweisen, so daß die Leitungen auch in scharfen Knicken verlegt werden können,
ohne daß sich Verengungen bilden, andererseits aber in einem Arbeitsgang zwei oder
mehr Rohre verlegt werden können, so daß für die einzuziehenden Leitungen genügend
Raum zur Verfügung steht, während die Einzelrohre selbst einen verhältnismäßig geringen
Durchmesser, beispielsweise von 12 mm, aufweisen können, so daß sie gut im Putz
verlegbar sind.
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Üm die Kunststoffrohre nach der Erfindung rasch und sicher verlegen
zu können, ist es zweckmäßig, sie so zu gestalten, daß sie durch Nägel, die durch
den Verbindungssteg geschlagen werden, befestigt werden können. Zu diesem Zweck
liegen zweckmäßig die Einzelrohre so nebeneinander, daß die bei
der
Rillung erzeugten Wellenberge der nebeneinanderliegenden Einzelrohre einander gegenüberliegen.
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Dabei entsteht ein in Längsrichtung gerade durchlaufender Mittelsteg,
der die Biegsamkeit der Rohre nicht beeinträchtigt, der aber eine elastische oder
plastische Dehnung in der Längsrichtung hindert.
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Werden mehr als zwei Rohre nebeneinander angeordnet, so müssen aber
zumindest die die äußeren Rohre verbindenden Stege auch in Längsrichtung dehnbar
sein. Dies kann dadurch erreicht werden, daß die Einzelrohre so angeordnet sind,
daß ihre Wellenberge gegeneinander versetzt sind. In diesem Fall greifen die Wellenberge
und Wellentäler der einander benachbarten Rohre wie die Zähne von Zahnrädern ineinander,
und es entsteht ein Verbindungssteg mit im wesentlichen gleichbleibender geringer
Breite, der in Zickzackform verläuft, so daß er die Dehnung der Rohre in Längsrichtung
nicht behindert. Besteht das Kunststogrohr nach der Erfindung aus vier in einer
Ebene liegenden miteinander verbundenen Rohren, so werden gemäß der weiteren Erfindung
die Rohre zweckmäßig so angeordnet, daß die Wellenberge der beiden mittleren Rohre
einander gegenüberliegen und daß die Wellenberge der beiden außenliegenden Rohre
gegen die Wellenberge der mittleren Rohre versetzt sind.
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Die Herstelung derartiger Isolierrohre erfolgt zweckmäßig in der
Weise, daß zuerst im Spritzverfahren ein glattes Einzelrohr hergestellt und an mindestens
einer Stelle bis zur Berifrung der Innenseiten zusammengequetscht wird und daß in
bei Einzelrohren an sich bekannter Weise daraufhin unter Verwendung im Kreislauf
geführter geteilter Kokillen mit Querrillen durch Absaugen der Luft aus den Querrillen
die Querrillen des Rohres gebildet werden.
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Nach einem bei der Herstellung von Einzelrohren bekannten Verfahren
bewegt sich dabei der aus dem Extruder austretende Kunststoffschlauch mit einer
Geschwindigkeit, die größer ist als die Geschwindigkeit, mit der sich die Kokillen
bewegen, und die Luft wird aus den einzelnen Rillen nacheinander abgesaugt, so daß
sich der Schlauch, ohne dabei eine merkliche Dehnung zu erfahren, in die Rillen
der Kokillen legt. Nachdem das Material innerhalb der Kokillen unter die Erweichungstemperatur
abgekühlt ist, öffnen sich die Kokillen, und das fertige, mit Querrillen versehene
Mehrfachrohr verläßt die Vorrichtung und kann in entsprechenden Längen abgeschnitten
werden. Die verwendeten Kokillen weisen dabei im wesentlichen die gleiche Form auf
wie bei der Herstellung von Einzelrohren, jedoch sind die Teile der Kokille, die
die einzelnen Rohre voneinander trennen, etwas gekürzt, so daß sie sich nicht vollständig
berühren und im Zwischenraum der die Einzelrohre verbindende Steg gebildet wird.
Das weiche Material ist dabei bildsam genug, daß sich die einzelnen Rohrteile entsprechend
der Kokillenform in Falten legen, ohne daß der Faltvorgang durch die Stegteile behindert
oder der Steg zerstört wird.
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Da ein in Querrillen gelegtes Rohr einen höheren Materialverbrauch
bedingt als ein glattes Rohr, können bei der Verlegung zweckmäßig die biegsamen
Mehrfachrohre gemäß der Erfindung im Wechsel mit in gleicher Weise gestalteten glatten
Rohren verwendet werden. Dabei besteht das glatte Rohr ebenfalls aus mehreren nebeneinanderliegenden
Einzelrohren, die durch einen in der gemeinsamen Mittelebene liegenden Steg verbunden
sind. Die biegsamen
Rohrstücke können mit den nicht biegsamen glatten Rohren durch
geeignete Muffen verbunden werden.
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Zweckmäßig ist dabei die Außenseite der glatten Rohre nicht vollständig
glatt, sondern diese können in kurzen Abständen nach außen gewölbte, flache Querrippen
aufweisen, die in gleicher Weise erzeugt werden können wie die Wellenberge bei den
quergerillten Rohrteilen. Diese Querrippen gewährleisten vor allem einen guten Sitz
der Verbindungsmuffen.
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Einzelheiten über den Gegenstand der Erfindung sind aus den Zeichnungen
ersichtlich. Dabei zeigt F i g. 1 ein Mehrfachrohr, das aus zwei durch einen Steg
verbundenen quergerillten Rohren besteht, Fig. 2 einen Querschnitt durch dieses
Mehrfachrohr nach der Linie A-A in Fig. 1, F i g. 3 einen Querschnitt durch ein
nicht mit Querrillen versehenes Zweifachrohr, wie es in F i g. 4 dargestellt ist,
nach der Linie B-B, Fig.4 ein Zweifachrohr aus glatten, mit flachen Querrippen versehenen
und durch einen Steg verbundenen Rohren, Fig. 5 einen Querschnitt durch ein Vierfachrohr,
wie es in Fig. 6 dargestellt ist, geschnitten nach der Linie C-C, Fig. 6 in Ansicht
ein solches, aus vier quergerillten Einzelrohren bestehendes Mehrfachrohr, teilweise
in gebogenem Zustand.
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Das in F i g. 1 dargestellte Rohr besteht aus den beiden Einzelrohren
1 und 2, die mit Querrillen 6 versehen und durch einen Steg 3 miteinander verbunden
sind. Wie insbesondere aus Fig.2 ersichtlich, befindet sich dieser Steg in der gemeinsamen
Mittelebene der beiden Rohre 1 und 2. Die Rohre liegen so nebeneinander, daß jeweils
Wellenberge 8 und Wellentäler 6 einander gegenüberstehen, so daß sich der Steg an
der Stelle der Wellentäler 6 verbreitert.
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Bei der Montage derartiger Rohre können, wie aus F i g. 2 ersichtlich,
durch die verbreiterten Stellen Nägel 4 in das Mauerwerk 5 eingeschlagen werden.
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Um zwei solche Mehrfachrohre miteinander zu verbinden, kann an den
Enden der beiden Rohre der Verbindungssteg auf eine entsprechende Länge herausgeschnitten
werden, worauf die beiden Einzelrohre in üblicher Weise durch Muffen 7 miteinander
verbunden werden. F i g. 1 läßt auch erkennen, wie sich die miteinander verbundenen
quergerillten Rohre in der Ebene dieser Rohre biegen lassen. Fig. 4 zeigt ein ebenfalls
aus zwei Rohren 9 und 10 bestehendes Mehrfachrohr, wobei jedoch die Rohre 9 und
10 nicht mit Querrillen versehen sind. Die Rohre können aber nach außen gewölbte
Sache Querrippen 11 aufweisen. Die in F i g. 4 dargestellten Mehrfachrohre besitzen
nur eine geringe Biegsamkeit, die durch die Querrippen 11 nur wenig erhöht wird,
und sind zur Verlegung der geraden Leitungsteile bestimmt. Die Stegbreite ist so
gewählt, daß der Abstand der Rohrmitten dem Abstand der Rohrmitten des in F i g.
1 dargestellten Mehrfachrohres entspricht, und der äußere Durchmesser dieser dünnwandigen
glatten Rohre ist so groß, daß sie sich in die sich dabei elastisch etwas erweiternden,
quergerillten, in Fig.1 dargestellten Rohre einschieben lassen, wie dies in Fig.
1 am linken Ende dargestellt ist. Die Abstände der flachen Querrippen 11 der glatten
Rohre können dabei ein ganzzahliges Vielfaches der Abstände der Wellenberge 8 der
gerillten Rohre sein, so daß die Querrippen beim Einschieben in diese Rillen einrasten
und einen guten Sitz gewährleisten.
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Selbstverständlich muß beim Einschieben der Enden der glatten Rohre
vorher der die beiden Rohre verbindende Zwischensteg 12 auf eine entsprechende Länge
entfernt werden. Auch diese Rohre können, wie F i g. 3 zeigt, durch Nägel 4 am Mauerwerk
5 befestigt werden, wobei im Zwischensteg 12 in gleichmäßigen Abständen Löcher 14
vorgesehen sein können. Um die glatten Rohre miteinander zu verbinden, können diese,
wenn das Material genügend elastisch ist, direkt ineinandergeschoben werden. Eine
solche Verbindung ist in Fig.4 bei 15 dargestellt, wobei rechts das äußere Rohr
aufgeschnitten gezeichnet ist.
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Auch hier rasten wieder die Querrippen 11 ineinander ein und gewährleisten
einen guten Sitz. Die Rohre können aber auch, ebenso wie dies vorher für die Rillenrohre
gezeigt ist, durch Muffen miteinander verbunden sein. In Fig. 4 ist eine solche
Muffe 16 dargestellt. Statt zwei Einzelmuffen zu verwenden, ist hier vorgesehen,
daß die Muffe aus zwei durch einen Steg 17 verbundenen Teilen besteht, was den Vorteil
hat, daß die Verbindungsstelle wieder durch einen Nagel 4 am Mauerwerk befestigt
werden kann. Die Muffe kann glatt ausgeführt sein, wobei, wie gezeichnet, die Querrippen
11 des inneren Rohres das Material der Muffe etwas nach außen drücken und so einen
guten Sitz gewährleisten, sie kann aber auch selbst mit solchen Querrippen versehen
sein, so daß die Querrippen ineinander einrasten. Schließlich zeigt F i g. 4 noch,
wie in diese Muffe auch glatte Rohre 19, d. h. Rohre ohne Querrippen, eingesteckt
werden können.
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In den F i g. 5 und 6 ist ein aus vier Einzelrohren bestehendes Mehrfachrohr
dargestellt. Dabei sind die die beiden inneren Rohre 21 und 22 so zueinander angeordnet
wie die Einzelrohre in F i g. 1, d. h., die Wellenberge dieser beiden Rohre liegen
einander gegenüber, und es entsteht zwischen den beiden Rohren ein Steg wechselnder
Breite, durch den zum Befestigen der Rohre am Mauerwerk 5 wieder Nägel 4 eingeschlagen
werden können. Die beiden äußeren Rohre 23 und 24 sind gegen die inneren Rohre um
den halben Abstand zweier Wellenberge versetzt, so daß jeweils die Rohre 21 und
23 und die Rohre 22 und 24 ineinandergreifen wie Zähne zweier Zahnräder. Die schmalen
Verbindungsstege 25 verlaufen zickzackförmig, der Berührungslinie der beiden Rohre
entsprechend. F i g. 6 läßt auch erkennen, wie sich ein solches Vierfachrohr dank
der hohen Dehnbarkeit der mit Querrillen versehenen Rohre in der Ebene biegen und
in diesem gebogenen Zustand am Mauerwerk durch Nägel 6 anheften läßt. Der Außendurchmesser
der Einzelrohre kann so klein - etwa 8 bis 10 mm - gehalten werden, daß er geringer
ist als die übliche Putzstärke, so daß derartige Rohre im Putz verlegt werden können,
d. h., sie werden auf das
Mauerwerk, ohne daß in dieses Rillen geschlagen werden,
aufgelegt und dann der Verputz aufgetragen.
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Trotzdem steht für das Einziehen mehrerer Leitungen genügend Raum
zur Verfügung, und es ist, da die Leitungen in völlig getrennten Kanälen liegen,
nicht zu befürchten, daß sich an den Biegungsstellen die Leitungen ineinander verklemmen,
was zur Folge haben würde, daß sie sich nicht mehr durchziehen lassen.