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Anordnung zur Verschlüsselung der Winkelstellung einer Welle Die Erfindung.
bezieht sich auf Anordnungen zur binären Verschlüsselung der Stellung einer Welle,
insbesondere auf Anordnungen dieser Art, bei denen Resolververschlüsseler angewendet
werden, deren Drehzahlen in geeigneter Weise so gestaffelt sind, daß die Grobauflösung
des Meßwertes durch die langsamste Stufe erfolgt, während die schnelleren Stufen
eine größere Genauigkeit liefern.
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Bei bekannten Anordnungen dieser Art ist die binäre Gesamtzahl Störungen
unterworfen, wenn die Ziffer mit dem höchsten Stellenwert in einem Verschlüsseler
zu Null wird oder von Null nach Eins geht und die im unmittelbar langsameren Verschlüsseler
erscheinende Zahl geringfügig voreilt oder nacheilt. Dadurch ergeben sich zwar nur
vorübergehende, aber verhältnismäßig beträchtliche Fehler in dem verschlüsselten
Wert des Winkels, welche bei zahlreichen Anwendungen, die dauernd eine große Präzision
erfordern, nicht zulässig sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zählung in jeder Stufe
in dem gewünschten Sinn und um den gewünschten Wert so zu verändern, daß jede Störung
dieser Art vermieden wird, wobei zu diesem Zweck der Zustand am Ausgang mit dem
höchsten Stellenwert der unmittelbar schnelleren Stufe berücksichtigt wird.
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Eine Anordnung zur Verschlüsselung der Winkelstellung einer Welle
mit wenigstens zwei Stufen, welche die binäre Verschlüsselung des zu messenden Winkels
durchführen, wobei eine der Stufen einen langsamen Resolver zur Grobauflösung des
Meßwerts enthält, während die übrigen Stufen jeweils einen schnelleren Resolver
zur Erzielung einer größeren Genauigkeit enthalten, und wobei jede Verschlüsselungszahl
periodisch dadurch erhalten wird, daß mit Hilfe eines Binärzählers die von einem
Taktgeber ieferten Taktimpulse während einer Zeit gezählt werden, die dem zu messenden
Winkel proportional ist, ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die
Zählzeit für jede langsamere Stufe gegenüber der dem zu messenden Winkel proportionalen
Zeit um einen Wert vergrößert wird, der gleich einem Bruchteil der Zählperiode ist,
wenn die am Ausgang mit dem höchsten Stellenwert des Zählers des unmittelbar schnelleren
Verschlüsselers gespeicherte Spannung den Wert 0 hat, und daß die Zählzeit
um den gleichen Wert verkleinert wird, wenn die Spannung an diesem Ausgang den Wert
1 hat.
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Für die mit Hilfe des schnelleren Resolvers erhaltene genaueste Verschlüsselung
wird der zu verschlüsselnde Winkel 0 durch ein Zählzeitintervall t
1 - t 0 gemessen, wobei tl und t0 die Zeitpunkte sind,
in denen Wechselspannungen, die durch Addition bzw. Subtraktion von zwei an den
Ausgängen dieses Resolvers erhaltenen Spannungen erhalten werden, in wachsendem
Sinn durch Null gehen, wobei die erste dieser Spannungen am Ausgang einer ersten
Rotorwicklung erhalten wird, die einen Winkel 6) mit einer ersten, von einer
konstanten Stromquelle mit einer Wechselspannung gespeisten Statorwicklung bildet,
während die zweite, um phasenverschobene Spannung am Ausgang einer
zweiten Rotorwicklung abgenommen wird, die einen Winkel von 90' mit der ersten
Rotorwicklung bildet, und wobei ein erstes Nullsignal eine Anordnung öffnet, welche
die Übertragung des Zählerstandes zur Zeit tl in ein Speicherregister zuläßt, während
ein zweites Nullsignal den Zähler im Zeitpunkt t0 auf Null zurückstellt.-Jede der
Stufen mit Ausnahme der genauesten Stufe liefert jeweils einen angenäherten Wert
des zu verschlüsselnden Winkels 0 dadurch, daß an den Ausgängen des Resolvers
eine Zählzeit für die Taktimpulse gebildet wird, die gleich dem Zählzeitintervall
tl - t0 vergrößert bzw. vermindert um einen Bruchteil der Zählperiode
ist, je nachdem, ob die Spannung am
Zählausgang der letzten
Ziffer der unmittelbar genaueren Verschlüsselungsstuft ddä Wett 0 oder den
Wert 1 hat.
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Die Vergrößerung bzw. Verminderung der Zählzeit für die Taktimpulse
wird vorzugsweise mit Hilfe einer zweiten Statorw'iökluiig. des entgptCChenden Resolvers
erhalten, deren Achse einen Winkel von 90' mit der Achse der ersten Statorwicklung
einschließt und durch die ein von der gleichefi Sttomquelle kommender Wechselstrom
fließt, dessen Amplitude jedoch gegen-über der Amphtude des durch die erste Statorwicklung
fließenden Stroms in einem konstanten Verhältnis verringert ist, und der die eine
oder die andere Richtung hat, je nachdem ob die Spannung am Ausgang des höchsten
Stellenwerts des unmittelbar genaueren Verschlüsselers den Wert 0
oder den
Wert 1 hat.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielshalber erläutert.
Darin zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung einer binären Verschlüsselungsanordnung
mit einer Stufe, F i g. 2 eine graphische Darstellung der entsprechenden
Zählzeiten, F i g. 3 eine nach der Erfindung ausgeführte Anordnung mit zwei
Verschlüsselungsstufen, F i g. 4 eine graphische Darstellutig der Zählzeiten
für die langsame Stufe und F i g. 4a die Steuerung einer Statorspannung der
langsamen Stufe durch die Ausgangsspannung der schnellen Stufe.
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F i g. 1 zeigt eine Stufe zur binären Verschlüsselung der Winkelstellung
einer Welle mit Hilfe eines Resolvers.
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Die Welle 1, welche in bezug auf eine feste diametrale Bezugsebene
eine veränderliche Stellung einnimmt, treibt direkt den Rotor des Resolvers
3 an. An dem Resolver 3 sind nur eine einzige Statorwicklung 4 und
zwei Rotorwicklungen 6 und 7 dargestellt. Die Achsen der Rotorwicklungen
stehen im Winkel von 90' zueinander, und der Rotor ist derart auf der Welle
1 festgelegt, daß die Achse der Wicklung 6 einen Winkel
0 mit der Achse der Statorwicklung 4 bildet. Dementsprechend besteht zwischen
der Achse der Wicklung 7 und der Achse der Wicklung 4 der Winkel
Die Wicklung 4 wird mit einer WechselspannungE1 der Kreisfrequenz co bzw. der Frequenz
f von der Wechselstromquelle 40 gespeist.
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Die von den Rotorwicklungen 6 und 7 abgegebenen induzierten
Spannungen werden in einer Anordnung 9
miteinander addiert und in einer Anordnung
10
voneinander subtrahiert, nachdem die zweite Spannung in dem Phasenschieber
8 um
phasenverschoben worden ist.
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Der
sowie die Spannuugsaddi# tionsschaltung und die Spannungssubtraktionsschaltung sind
an sich bekannte Anordnungen, die deshalb nicht näher erläutert werden.
0
An die Ausgänge der Anordnungen 9 und 10 ist jeweils ein NuUspannungsdetektor
11 bzw. 12 angeschlossen. Diese Anordnungen sind von an sich bekannter Art
und liefern jeweils einen Impuls, wenn die betreffende Spannung zu Null wird, beispielsweise
durch Differentiieren einer der Flanken eines Rechtecksignals, das durch Umwandlung
der Sinussignale nach entsprechender Verstärküng und Begrenzung erhalten wird.
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Die Signale, welche atif didse Weise in Form von Impulsen an den Ausgängen
der Anordnungen 11 und 12 abgegeben werden, werden den n Nullstelleingängeh
des Zählers 13 bzw. einem Eingang von jeder der Und-Schaltungen einer Übertragungsanordnung
14 zugeführt.
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Der Zähler 13 ist ein Binärzähler mit n Kippschaltungen oder
bistabilen Multivibratoren von an sich bekannter Art. Sein Zähleingang ist mit einem
Impulsgenerator 17 verbunden, der Impulse mit der Folgefrequenz 2n
- f liefert. Die Zählung der Impulse findet somit zwischen zwei von den Anordnungen
11
bzw. 12 kommenden Nullsignalen statt.
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Die Übertragungsanordnung 14 enthält n Und-Schaltungen, von denenjede
einer der Kippschaltungen des Zählers 13 entspricht, an deren Äusgang sie
angeschlossen ist. Jede dieser Und-Schaltungen hat einen zweiten Eingang, der in
der soeben angegebenen Weise mit dem Ausgang des Nullspannungsdetektors 12 verbunden
ist. Die n Ausgänge der Übertragungsanordnung 14 sind mit den n Eingängen eines
Registers 15 von an sich bekannter Art verbunden, das n Ausgänge
161 bis 16. aufweist, an denen somit der letzte Zählerstand des Zählers
13 vorhanden ist, welcher im Augenblick der Übertragung gespeichert worden
ist.
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In F i g. 2 sind auf der Ordinate als Funktion der auf der
Abszisse aufgetragenen Werte des Winkels e der Welle 1 zwischen
-n und 37r die Zählzeiten tl - t0 für die Impulse des
Oszillators 17 zwischen dem zur Zeit tl von der Schaltung 12 abgegebenen
Zählschlußsignal und dem zur Zeit t0 von der Schaltung 11 abgegebenen Nullstellsignal
aufgetragen.
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Dieses Diagramin zeigt eine Sägezahnkurve mit rechtwinkliger Basis,
wobei die Höhe jedes Zahnes gleich dem größtmöglichen Wert der Zählzeit t
1 - t0
ist, also der Periode
welche der Frequenz f entspricht, und während welcher der Generator
11
2n Impulse abgibt.
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F i g. 3 zeigt eine Verschlüsselungskaskade nach der Erfindung
mit einer Grobverschlüsselungsstufe mit kesolver und Binärzähler und einer gleichartigen
Feinverschlüsselungsstufe zur Erzielung einer größeren Genauigkeit. Der Ausgang
mit dem höchsten Stellenwert der Feinverschlüsselungsstufe wird dazu verwendet,
bei jeder Umdrehung des Feinresolvers eine Übereinstimmung zwischen dem Zählerstand
der Grobverschlüsselungsstufe -und dem Zählerstand der Feinverschlüsselungsstufe
herzustellen, wie noch zu sehen sein wird.
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Die Welle 1 treibt den Rotor des Resolvers 3 der Grobverschlüsselungsstufe
- über ein mechanisches Getriebe 2 mit halber Drehzahl 'an. Der Grund für
diese Untersetzung wird später noch erläutert. Die Grobverschlüsselungsstufe enthält
alle bereits in Verbindung mit F i g. 1 beschriebenen Elemente, wobei für
den hergestellten Sonderfall n = 7 gilt. Sie enthält ferner eine zweite Statorwicklung
5, deren Wicklungsachse in einem Winkel von 90' zu der Achse der Statorwicklung
4 steht und die mit einer WechselspannungE2 gespeist wird, welche der Spannung
El in einem Verhältnis proportional ist, das sehr viel kleiner als Eins ist
und in einer noch zu erläuternden Weise bestimmt wird. Diese Spannung
E2 kommt von der Spannungsquelle 40 über einen Spannungsmodulator
18, der
das Vorzeichen der Spannung umkehrt, wenn der Ausgang
mit dem höchsten Stellenwert am Register der Feinverschlüsselungsstufe von
0 nach 1 oder umgekehrt geht.
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Die Feinverschlüsselungsstüfe entspricht in jeder Hinsicht der Anordnung
von F i g. 1 mit Resolver und Binärzähler mit der Ausnahme, daß die Drehzahl
des Rotors 23 durch ein mechanisches Getriebe 20 im Verhältnis 211 vervielfacht
isti bei dem gewählten Beispiel für n = 7 also um den Faktor 128.
Ferner hat der Zähler 33 insgesamt n + 1, d. h. acht K-ippschaltungen
und n + 1, d. h. acht Ausgänge, die Übertragungsanordnutig 34 hat
n + 1, d. h. acht Und-Schaltungen, und das Register 35 hat
n + 1, d. h. acht Ausgänge 16, bis 16".
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Es ist zu bemerken, daß die Indizes an den Ausgängen in der Reihenfolge
angebracht sind, in welcher die aufeinanderfolgenden Ziffern (0 bzw.
1) einer angezeigten Binärzahl zu lesen sind, wobei aber die Stellenwerte
abnehmen, wenn die Indizes zunehmen. Somit ist der Ausgang 16, und nicht
der Ausgang 16, der Ausgang mit dem höchsten Stellenwert am Register
35.
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F i '-. 4 zeigt auf der Ordinate als Funktion der auf der Abszisse
aufgetragenen Werte von 0 die Zählzeiten für die Grobverschlüsselungsstufe
unter Berücksichtigung der Einwirkung der Spannung E2, deren Modulation als
Funktion von (9 in F i g. 4a dargestellt ist. Das Diagramm zeigt gestrichelt
einen Zweig AB, der die Zählzeit darstellenden Sägezahnkurve, welche als
Funktion der gleichen Werte von 0 vorhanden wäre, wenn die Spannung
E2 nicht zur Wirkung käme, d. h. wenn die Spannung E2 dauernd
Null wäre (was dem Fall von F i g. 2 entspricht).
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Die durch gestrichelte Linien unterteilten horizontalen Abschnitte
des Diagramms von F i g. 4 entsprechen Umdrehungen um ganze Vielfache von
n des Rotors der Feinverschlüsselungsanordnung, Sie liegen also im Abstand des Zeitintervalls,
welches
im Diagramm der Funktion von n entspricht.
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Es soll nun die Wirkungsweise der Verschlüsselung mittels Resolvern
erläutert werden.
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Es sei zunächst der einfache Fall einer einzigen Stufe gemäß der Darstellung
von F i g. 1 und 2 angenommen.
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Die Wicklungen 6 und 7 geben an ihren Ausgängen die
induzierten Spannungen e 1 und e 2 ab: el = El cos co t cos
(9,
e2 = El cos w t sin 0.
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Man erhält dann am Ausgang des Phasenschiebers 8
eine Spannung
u: u = El sin a) t sin 0.
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Die Additionsschaltung 9 liefert dann an ihrem Ausgang eine
Spannung el + u:
el + u = El cos
(w t - i9), während die Subtraktionsschaltung 10 die Spannung
e 1 - u liefert: e 1 - u = E 1 cos (co
t + 0).
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Diese Spannungen gehen jeweils zu den Zeitpunkten tl und t0 in positiver
Richtung durch Null: Für
wird el + u = Oi Für
wird el - u = 0.
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In jedem Zeitpunkt t0 stellt der Nullspannungdetektor 11 alle
Kippschaltungen des -Zählers 13 auf Null zurück, so daß gewissermaßen
dessen letzter Zählerstand gelöscht wird. Von einem Zeitpunkt t0 bis zu dem folgenden
Zeitpunkt tl an schreitet die Zählung bis zum geneigten Abschnitt der Sägezahnkurve
mit der Frequenz f der Impulse fort.
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Im Zeitpunkt tl, d. h. nach einer Zähldauer tl -
t05
welche folgendermaßen geschrieben werden kann:
wird der Inhalt N -#, t 1 - t 0 des Zählers
13 in das Speicherregister 15 übertragen. Wie bei der Beschrei' bung
von F i g. 1 festgestellt wurde, erfolgt diese Übertragung über die Und-Schaltungen
der Übertragungsanordnung 14. Jede dieser Und-Schaltungen ist dann geöffnet, wenn
das vom Nullspannungsdetektor 12 für die Spannung el + u gelieferte
Signal abgegeben wird.
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Man erkennt aus der graphischen Darstellung dieser Gleichung in F
i g. 2, daß jedem Wert von 0 ein einziger Wert von tl-t0 und dementsprechend
der zwischen einer Zeit t0 und der folgenden Zeit tl gespeicherten Zahl
N von Impulsen entspricht.
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Der gespeicherte Zählerstand liefert also, bis auf ein Informationsquantum
genau (das gleich dem Wert
ist, wobei n die Zahl der in Kaskade geschalteten Kippschaltungen des Zählers
13 ist), einen C dem Winkel 0 proportionalen Wert
wenn 0 < 0 < n, und einen dem Winkel 0 - n pro--portionalen
Wert
wenn n < 0 < 2n.
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Um unter diesen Bedingungen eine richtige Verm schlüsselung zu gewährleisten,
d. h. ohne Unbestimmtheit für alle möglichen Werte von 0 zwischen
0 und 360' ist folgendes erforderlich: Entweder muß eine Anordnung
hinzugefügt werden, die eine zusätzliche Ziffer liefert, um anzuzeigen, ob der Winkel
0 den Wert 180'
enthält oder nicht; oder es muß der Rotor des Resolvers
3 zweimal langsamer als die Welle 1 gedreht werden, deren Winkelstellung
0 von 0 bis 360' verschlüsselt werden soll, so daß die Verschlüsselung
auf einen Winkel zwischen 0 und 180' zurückgeführt wird, allerdings
unter Inkaufnahme einer Verminderung der Genauigkeit um die Hälfte.
Bei
dem in F i g. 3 und 4 dargestellten Beispiel ist diese letzte Lösung angewendet,
und es ist dabei zu b.-merken, daß die Verminderung der Genauigkeit des langsamen
Verschlüsselers um die Hälfte in diesem Fall ohne Nachteil zugelassen werden kann,
weil durch die Hinzufügung eines schnellen Verschlüsselers eine erhöhte Genauigkeit
erzielt wird.
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Das bekannte System der Verschlüsselung mit einem einzigen Verschlüsseler
der soeben beschriebenen Art ermöglicht die binäre Verschlüsselung der WinkelsteRung
0 einer Welle mit einer Genauigkeit, die offensichtlich um so besser ist,
je kleiner das Informationsquantum
ist, wobei n die SteRenzahl des Zählers ist.
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In der Praxis kann diese Zahl den Wert 9 nicht -übersteigen;
die Gründe hierfür liegen in den zur Zeit gültigen technologischen Grenzen für die
Präzision des Resolvers, den möglichen Fehlern hinsichtlich der Zeitpunkte, in welchen
die Nullsignale für die Zweiphasenspannungen geliefert werden, und in den Verzerrungen
dieser Spannungen.
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Zur Verbesserung der Feinheit der Verschlüsselung muß daher dem ersten
Verschlüsseler, dessen Resolver sich in direktem Eingriff mit der Welle oder mit
halber Drehzahl dreht und der zur Grobauflösung der Winkelstellung der Welle zwischen
0 und 360' beibehalten wird, ein zweiter Verschlüsseler hinzugefügt
werden, dessen Resolver sich mit einer Drehzahl dreht, die gegenüber der Drehzahl
der Welle sehr stark vervielfacht ist.
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Da die Zahl der Informationen pro Umdrehung des schnellen Resolvers
in der gleichen Größenordnung wie bei der zuvor beschriebenen Anordnung mit einem
einzigen Resolver liegt, wird die Genauigkeit im Verhältnis der Drehzahlen vervielfacht.
Die Anwendung dieser zweiten Verschlüsselungsstufe in Kombination mit der Grobverschlüsselungsstufe
ist der Anwendung eines Nonius bei der Skaleneinteilung eines Lineals analog. Aus
diesem Grund kann die der »Grobverschlüsselungsstufe« hinzugefügte Präzisionsverschlüsselungsstufe
auch als »Noniusresolver« bezeichnet werden. Die Zusammenfügung der beiden so erhaltenen
Binärzahlen trifft jedoch in der Praxis auf eine wesentliche Schwierigkeit, da diese
Zahlen nicht notwendigerweise miteinander verträglich sind. Man stößt hier wieder
auf die Einschränkungen, welche von den mechanischen und elektrischen Unvollkommenheiten
der Anordnung stammen. Es kann nämlich zu den Zeitpunkten tl vorkommen, daß die
Spannung der Ziffer mit dem höchsten Stellenwert am Register der Feinverschlüsselungsstufe
zu Null wird, bevor die Ziffer bzw. die Ziffern der Grobverschlüsselungsstufe die
Erhöhung des Zahlenwerts anzeigen, welche gleichzeitig erscheinen müßte. Wenn umgekehrt
die Spannung der gleichen Ziffer der Feinverschlüsselungsstufe von 0 nach
1 geht, kann es vorkommen, daß sich der Zählerstand des Langsamverschlüsselers
gleichzeitig ändert, was mit einer zusammenhängenden einheitlichen Zählung unvereinbar
wäre.
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In beiden Fällen würde die vollständig angezeigte und entsprechend
verwendete Zahl nicht genau die augenblickliche Stellung der Welle ausdrücken. Daraus
ergäbe sieh eine Unstetigkeit in dem verschlüsselten Wert, welche bei den in Frage
kommenden Anwendungsfällen nicht zulässig wäre, beispielsweise bei Feuerleitanordnungen,
Fernlenksystemen für Flugkörper und ganz allgemein für jede Übertragung von WinkeIstellungen,
welche dauernd eine große Präzision erfordert.
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Zur Beseitigung der beiden zuvor angegebenen Nachteile ist es notwendig,
die Zählzeit für den Grobverschlüsseler jedesmal dann zu vergrößern, wenn die Ziffer
mit dem höchsten Stellenwert im Feinverschlüsseler die Spannung Null erzeugt, während
die Zählzeit des Grobverschlüsselers vermindert werden muß, sobald die Spannung
der Ziffer des höchsten Stellenwerts in dem Feinverschlüsseler von 0 nach
1 geht.
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Zur Erzielung einer mittleren konstanten Neigung
die in allen Intervallen
gleich der Neigung der Sägezahnkurve von F i g. 2 ist, genügt es, die Zählzeit
abwechselnd gegenüber dem mittleren Bezugswert um den gleichen Wert zu vergrößern
oder zu verringern, je nachdem, ob die letzte Ziffer des schnellen Verschlüsselers
(Feinverschlüsselers) eine Spannung des Wertes 0 oder eine Spannung des Wertes
1 erzeugt.
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Dies ist das Prinzip der Anordnung zur Synchronisation des Langsamverschlüsselers
in bezug auf den schnellen Verschlüsseler, welcher eine wesentliche Besonderheit
der Erlindung darstellt.
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Es soll nun gezeigt werden, wie auf die Zählzeit tl-tO des Langsamverschlüsselers
so eingewirkt werden kann, daß diese Zeit um eine entsprechende Dauer verringert
oder vergrößert wird, je nachdem, ob die Spannung für die letzte Feinverschlüsselungsziffer
den Wert 0 oder den Wert 1 hat.
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Es sei in F i g. 3 der Resolver 3 des Langsamverschlüsselers
betrachtet. Er unterscheidet sich vom Resolver 3 des in F i g. 1 dargestellten
einzigen Verschlüsselers dadurch, daß er außer mit der Statorwicklung 4 mit einer
zweiten Statorwicklung 5 versehen ist, deren Achse einen Winkel von
90' mit der Achse der Wicklung 4 bildet und welche mit einer phasenverschobenen
Spannung E2 gespeist wird, die von der Quelle 40 über eine Reduzier- und
Spannungsumkehrschaltung 18 zugeführt wird. Es seien:
die von der Anordnung 18 abgegebene Spannung, wobei D ein konstanter
Teilungskoeffizient für die Amphtude El ist, der größer als Eins ist und
in noch zu erläuternder Weise geeignet gewählt wird; e'l und e'2 die induzierten
Spannungen, welche die Rotorwicklungen 6 bzw. 7 des Resolvers
3 an ihren Ausgängen abgeben; dann gilt: e'l = El cos a) t
cos 0 - E2 cos co t sin 0 ,
e'2 = E2 cos a) t sin e +
E2 cos a) t cos 0 .
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Man erhält dann am Ausgang des Phasenschiebers 8
eine Spannung
u': u' = El sin o) t sin e + E2 sin co t cos
19.
Daraus ergeben sich an den Ausgängen der Schaltungen
9 und 10 die Spannungen:
Diese Spannungen gehen in positiver Richtung jeweils zu den folgenden Zeitpunkten
t'l bzw. t'0 durch Null:
Daraus ergibt sich die Zähldauer
wenn D ausreichend groß gegen Eins ist.
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Dieser Koeffizient für die Herabsetzung der Spannung El in
der Anordnung 18 darf jedoch nicht zu groß werden, damit in der Praxis die
Sicherheit erhalten bleibt, daß die Mängel der Synchronisation der langsameren Stufe
in bezug auf die unmittelbar schnellere Stufe durch die Verschiebung
gedeckt sind.
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Damit die Genauigkeit der Verschlüsselung durch den Langsamverschlüsseler
durch diese Verschiebung nicht beeinträchtigt wird, ist es im übrigen erforderlich,
daß ein gewisser »Schutz« zwischen dem so definierten Wert
(F i g. 4) und dem nächsten der Vergrößerung des Zählerstandes
N des Langsamverschlüsselers um eine Einheit entsprechenden Übergang vorgesehen
wird.
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Bei dem in F i g. 4 dargestellten Beispiel liegt dieser »Schutz«
in der Größenordnung von einem Viertel einer Ziffer, was sich als brauchbar erwiesen
hat.
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In F i g. 4 a ist die Modulation dargestellt, durch welche
E2 aus El erhalten wird, wobei ein Wert von D
in der Nähe von
gewählt worden ist oder, was auf das gleiche herauskommt, weil D sehr klein
für n = 7 ist, in der Nähe von
Diese sehr angenäherte Form hat den Vorteil, daß die zuvor angegebene Formel für
vereinfacht wird, die dann, bis auf Kn folgendermaßen lautet:
wenn die Ziffer 16, den Wert 0 hat, oder
wenn die Ziffer 168 den Wert 1 hat.
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Ferner kann aus dem beschriebenen Beispiel mit zwei Stufen ohne weiteres
ein System mit noch mehr Verschlüsselungsstufen mit Resolvern abgeleitet werden,
deren Drehzahlen und Genauigkeit in geeigneter Weise gestaffelt sind, wobei die
Zählzeiten jeder langsameren Stufe um einen geeigneten Wert vergrößert oder verringert
werden, je nachdem, ob die Spannung an dem Ausgang mit dem höchsten Stellenwert
der unmittelbar schnelleren Stufe den Wert 0 oder den Weh 1 hat.