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Umlaufsystem zur Schmierung und Kolbenkühlung von Brennkraftmaschinen
Die Schmiersysteme vieler Brennkraftmaschinen, besonders der schweren Lastwagenmotoren,
weisen Vorrichtungen zur Kühlung und Reinigung des Schmiermittels auf, wie z. B.
ein Ölfilter und einen Ölkühler, die im allgemeinen im Schmiermittelkreislauf zwischen
einer motorgetriebenen, druckerzeugenden Schmiermittelpumpe und den Lagern und anderen
zu schmierenden Teilen angeordnet sind. üblicherweise haben die Schmiersysteme eine
Umgehungsleitung um das Filter und den Kühler, die normalerweise in Reihe geschaltet
sind, um einen ausreichenden Schmiermittelfluß zu den Schmierstellen auch dann zu
gewährleisten, wenn das Filter und/ oder der Ölkühler verstopft sind. Außerdem haben
die Schmiersysteme ein Druckregel- oder Hauptüberdruckventil zur Regelung des höchstzulässigen
Schmiermitteldrucks in dem System. Der Fluß durch die Umgehungsleitung wird durch
ein Ventil gesteuert, das auf den Druckunterschied zwischen der Einlaß- und Auslaßseite
der ölreinigungseinrichtung anspricht. Selbstverständlich muß der Schmiermitteldruck
auf der Einlaßseite der Schmiermittelreinigungseinrichtung größer sein als auf der
Auslaßseite, um den Durchfluß des Schmiermittels durch die Reinigungsanlage zu gewährleisten,
aber der Druckabfall darf dabei nicht so groß sein, daß der Schmiermitteldruck auf
der Auslaßseite nicht mehr ausreicht, um eine angemessene Ölmenge zu den Schmierstellen
zu liefern. Daher ist der Druck des Schmiermittels an der Auslaßseite der Reinigungseinrichtung
kritisch, und folglich wird das Hauptüberdruck- oder Regelventil häufig in dem Schmierkreislauf
zwischen das Ölfilter und den Hauptölkanal geschaltet, der mit den einzelnen Schmierstellen
in Verbindung steht. Dadurch werden bei dieser Anordnung und unter gewissen Arbeitsbedingungen
des Motors, z: B. wenn der Motor bei äußerst kaltem Wetter das erste Mal gestartet
wird, gelegentlich in der Schmiermittelreinigungseinrichtung sehr hohe zerstörende
Drücke entwickelt, die weit über dem gewünschten und vorbestimmten Höchstöldruck
liegen, bevor das überdruckventil zur Minderung der hohen Drücke öffnet.
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Um diesen Nachteilen vieler Motorschmiersysteme abzuhelfen, ist es
bekannt, das Hauptdruck- oder Regelventil zwischen die Auslaßseite der Schmiermittelpumpe
und die Reinigungseinrichtung zu setzen. Auf diese Weise wird der zulässige Höchstdruck
in der Reinigungsanlage auf einen durch das überdruckventil festgesetzten Wert begrenzt,
und infolgedessen wird die ölreinigungseinrichtung nie unmöglich höhen Drücken unterworfen.
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Es wird auch angestrebt, beim Betrieb von Verbrennungsmotoren die
Kolbentemperatur in gewissen Grenzen zu halten. Selbstverständlich erfordert ein
Motor bei Teil- oder Vollast eine größere Kühlleistung als bei geringer Belastung
oder im Leerlauf. Tatsächlich ist zum Einhalten einer relativ hohen Kolbentemperatur
im Leerlauf eine sehr geringe, wenn überhaupt eine Kühlung erforderlich. Die Kühlung
der Kolben wird im allgemeinen dadurch erreicht, daß das Kühlmittel, wie z. B. ein
Strahl von Schmieröl, auf die Unterseite des Kolbenkopfes geleitet wird. Bei den
meisten Ausführungen wird das Schmiermittel durch eine Düse auf die Innenseite der
Kolben gerichtet, wobei die Düse an das Schmiersystem des Motors angeschlossen ist.
Bisher standen die Düsen für die einzelnen Kolben mit dem Druckschmiersystem des
Motors über die Auslaßseite der Ölreinigungsanlage in Verbindung. Infolgedessen
passierte nicht nur das zur Schmierung der Lagerstellen erforderliche Schmiermittel
das Ölfilter, sondern auch das als Kolbenkühlmittel aus den Düsen austretende Schmieröl.
Es wurde festgestellt, daß bei einem neuen Motor nur wenig mehr als die Hälfte des
gesamten geförderten Öls wirklich für Schmierzwecke verwendet wird. Außerdem ist
zur Kolbenkühlung
kein gefiltertes Öl erforderlich. So war in den
bisherigen Druckschmiersystemen mit gleichzeitiger Kolbenkühlung die Kapazität des
Ölfilters bedeutend größer und aufwendiger als wirklich notwendig, um die Lagerstellen
mit gefiltertem Schmiermittel zu versorgen. Zudem wird die Lebensdauer des Filters
in bezug auf die Schlammenge unnötig verkürzt, wenn auch das Kühlöl durch das Filter
geleitet wird.
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Wie vorher schon festgestellt, hängt das Maß der erforderlichen Kolbenkühlung
von den wechselnden Temperatur- und Belastungsbedingungen des Motors ab. Bisher
wurden keine praktischen und wirksamen Mittel zur automatischen Einstellung der
Kühlleistung bei diesen wechselnden Bedingungen gefunden, und die bekannten Mittel
sind so teuer und umständlich, daß sie nur äußerst unwirtschaftlich arbeiten können.
In einigen älteren Systemen wurde das Öl für die Kolbenkühlung vom Hauptölkanal
abgezweigt, und das Steuerventil für die Kolbenkühlflüssigkeit arbeitete unter dem
Höchstdruck des Schmierölkreislaufs. Da der Hauptzweck eines Motorschmiersystems
der ist, eine ausreichende Schmierung der Lagerstellen zu jeder Zeit zu gewährleisten,
und die diese Sicherheit vom Druck des Schmiermittels im Hauptölkanal des Motors
abhängig ist, ist es einleuchtend, daß ungleichmäßige Lagerschmierung oft bei solchen
Systemen auftrat, bei denen der Druck im Hauptölkanal durch Ableitung von Schmiermittel
zur Kolbenkühlung aus dem Hauptölkanal beeinflußt wurde.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Umlaufsystem
für Brennkraftmaschinen zu schaffen, bei dem der Schmiermitteldruck im Hauptölkanal
von der zur Kolbenkühlung abgeleiteten Menge unabhängig ist und somit im wesentlichen
gleich gehalten und die ölreinigungseinrichtung keinen unzulässig hohen Drücken
ausgesetzt wird.
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Die Erfindung betrifft demnach ein Umlaufsystem zur Schmierung und
Kolbenkühlung von Brennkraftmaschinen mit einer von der Ölpumpe über ein Filter
und einen diesem nachgeschalteten Ölkühler zu den Schmierstellen führenden Druckleitung
sowie mit einem den in dieser Druckleitung herrschenden Öldruck bestimmenden überdruckventil
in einer in die Druckleitung angeschlossenen überströmleitung.
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Gemäß der Erfindung ist die das überdruckventil enthaltende überströmleitung
in an sich bekannter Weise vor dem Filter angeschlossen, wobei die überströmleitung
zugleich Zuleitung zur Kolbenkühleinrichtung ist und einen von dem zu den Schmierstellen
fließenden Öl durchströmten Kühler getrennten Kühler für das zur Kolbenkühleinrichtung
fließende Öl enthält. Es wird demnach ein eigener Ölkühler nur für die Kolbenkühlung
verwendet und dieser mit Öl versorgt, das der Druckleitung in Strömungsrichtung
vor der Einlaßseite des Ölfilters entnommen wird, und zwar aus der dort abzweigenden,
das den Schmieröldruck bestimmende überdruckventil enthaltenden überströmleitung.
Zweckmäßig ist hierbei zwischen dem Ausgang des letztgenannten Ölkühlers und der
Saugseite der Pumpe ein Kolbenkühlungssteuerventil angeordnet, das zweckmäßig ein
Ventilgehäuse mit einer Längsbohrung und einem darin angeordneten Schieber sowie
einem Verbindungskanal zwischen der Bohrung einerseits und der Saugseite der Pumpe
andererseits aufweist.
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Vorzugsweise wird der Ventilschieber mit einer axialen Langbohrung
mit auf deren Umfang verteilten radialen Öffnungen versehen, die vom geschlosseneu
Ende des Schiebers weiter entfernt sind, als ein mit der Längsbohrung verbundener
Ringkanal breit ist; auf dem Umfang der Langbohrung sind weitere radiale Öffnungen
angeordnet, die zwischen den zuvor erwähnten Öffnungen und dem offenen Ende der
Langbohrung liegen. Die gesamte Querschnittsfläche aller erstgenannten Öffnungen
ist größer als die gesamte Querschnittsfläche aller zweitgenannten Öffnungen.
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In der Längsbohrung kann ein Anschlag vorgesehen sein, an den der
durch zwei konzentrisch angeordnete Federn beaufschlagte Ventilschieber anliegt.
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In der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel erläutert.
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F i g. 1 zeigt die schematische Darstellung eines Motorschmiersystems
mit Kolbentemperaturregelung gemäß der Erfindung; F i g. 2 ist eine Seitenansicht
des Kolbentemperatur-Regelventils; F i g. 3 ist ein Schnitt etwa entlang der Linie
3-3 in F i g. 2 und zeigt die Lage verschiedener Einzelteile des Ventils zueinander
beim Anlassen des Motors; F i g. 4 ist ein Schnitt ähnlich F i g. 3, nachdem der
volle Druck im Ölkanal erreicht ist und das Ventil so steht, daß Kühlöl aus der
Kolbenkühldüse austreten kann; F i g. S ist ein Schnitt ähnlich F i g. 4, wenn die
höchste Kolbenkühlleistung erforderlich ist.
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Das Motorschmiersystem zur Versorgung der Lager 10 mit Schmiermittel
hat einen Sammelbehälter 11 im Boden des Motorgehäuses, in dem das Schmiermittel;
das von den Lagerstellen und den Kühldüsen heruntertropft, gesammelt wird. Eine
Leitung oder ein Rohr 13 führt von der Einlaß- oder Saugseite der Pumpe 12 zum Sammelbehälter
11. Das Ende des Rohrs 13 trägt ein Filter 14, das unter dem Normalspiegel des im
Sammelbehälter enthaltenen Öls angeordnet ist. Von der Auslaßseite der Pumpe 12
führt eine Leitung 15 zur Ölfilterversorgungsleitung 16 zur überströmleitung 17
und zu einer ölfilter- und Kühlerumgehungsleitung 18. Ein Ölfilter 19 ist über eine
Leitung 20 mit einem Ölkühler 21 in Reihe geschaltet. Eine Leitung 22 stellt die
Verbindung zwischen dem Ölkühler 21 und dem Hauptölkanal 23 her, durch den über
Zweigleitungen 24 die Lagerstellen 10 unter Druck mit Schmiermittel versorgt werden.
Die Ölfilter- und Kühlerumgehungsleitung 18 erstreckt sich zwischen der Auslaßleitung
15 der Pumpe und der Auslaßleitung 22 des Kühlers 21. In der Umgehungsleitung 18
ist ein konventionelles federbelastetes überdruckventil25 zur Steuerung des Ölflusses
in der Umgehungsleitung angeordnet, das eine Kugel 26 aufweist, die normalerweise
durch eine Feder 27 in ihrem Sitz gehalten wird. An Stelle der Kugel kann auch ein
Schieber zur Anwendung gelangen. Wenn der ölfluß durch das Filter und den Kühler
ungewöhnlich gedrosselt wird, wird die Kugel 26 von ihrem Sitz abgehoben, so daß
das Schmieröl direkt von der Auslaßleitung 15 zum Ölkanal 23 geleitet wird. Das
Ventil 25 wird durch den Differenzdruck in den Leitungen 15 und 23 und durch
die Feder 27 betätigt, die den Differenzdruck regelt, bei dem das Ventil öffnet
und schließt. Wenn also die Druckdifferenz zwischen dem Hauptölkana123 und der Auslaßleitung
15 einen vorbestimmten Wert übersteigt, wird die Feder 27 zusammengepreßt und die
Kugel
26 angehoben, so daß das Ölfilter 19 und der Ölkühler 21 umgangen werden können.
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Um in dem Hauptölkanal 23 etwa konstanten Öldruck aufrechtzuerhalten,
durch den die Lager 10 und andere Motorteile unter sämtlichen Arbeitsbedingungen
des Motors ausreichend mit Schmiermittel versorgt werden, steht die Einläßseite
eines Hauptüberdruckventils 28 über die Leitung 17 in Flüssigkeitsverbindung
mit der Pumpenauslaßleitung 15 anstatt mit dem Hauptölkanal23, wie es in den üblichen
Motordruckschmiersystemen häufig der Fall ist. Das Hauptüberdruckventil 28 hst eine
Kugel 29 und eine Druckfeder 30. Es öffnet bei einem vorbestimmten Druck,
um den in der Pumpenauslaßleitung 15 zulässigen höchsten Öldruck zu begrenzen, und
zwar öffnet es nur dann, wenn der Druck im Hauptölkanal 23 den Höchstdruck übersteigt,
der notwendig ist, um die Schmierstellen ausreichend mit Öl zu versorgen. Aus dem
oben Gesagten geht hervor, daß in dem bisher beschriebenen Schmiersystem der zulässige
Höchstdruck im Ölfilter 19 und im Ölkühler 21 durch die Einstellung des Hauptüberdruckventils
28 begrenzt wird und daß infolgedessen weder das Ölfilter noch der Kühler mit ungewöhnlich
hohen Drücken belastet werden. Außerdem wird der Schmiermitteldruck etwa konstant
und im Hauptölkanal 23 auf dem gewünschten Wert gehalten, so daß eine gründliche
Schmierung der Lagerstellen 10 gewährleistet ist.
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Die Einrichtung zur Regelung der Kolbentemperatur innerhalb des Schmiersystems
umfaßt einen Ölkühler 31, der von dem Schmierölkühler 21 getrennt ist und nur zur
Kühlung des zur Regelung der Motorkolbentemperatur bestimmten Öls verwendet wird.
Der Einlaß des Ölkühlers 31 steht mit dem Hauptüberdruckventil 28 in Flüssigkeitsverbindung.
Auf diese Weise wird der Ölkühler 31 erst mit Schmiermittel versorgt, wenn das Hauptüberdruckventil
28 öffnet, was erst geschieht, wenn der Druck im Hauptölkana123 den für eine gründliche
Schmierung notwendigen Wert erreicht hat, und somit wird eine ausreichende Schmierung
zu jeder Zeit und unter allen Arbeitsbedingungen gewährleistet. Es ist zu bemerken,
daß das in den Ölkühler 31 einströmende Öl ungefiltert ist, da zur Kolbenkühlung
kein gefiltertes Öl erforderlich ist. Infolgedessen fließt nur das zur Schmierung
der Lagerstellen bestimmte Öl durch das Ölfilter 19 und den Ölkühler 21 und beschränkt
damit den Durchfluß durch das Filter 19 auf ein Minimum. Kennzeichnend für die Erfindung
ist die Tatsache, daß nur wenig mehr als die Hälfte des von der Pumpe 12 gelieferten
Öls durch den Hauptölkana123 fließt. Wenn dagegen das gesamte Öl durch das Ölfilter
19 und den Ölkühler 21 hindurchfließen würde, wäre der Druckabfall durch das Filter
21 bei einer gegebenen Schmutzmenge viermal so groß wie bei dem Schmiersystem gemäß
der vorliegenden Erfindung. Die Lebensdauer des Filters wird dadurch beträchtlich
verlängert, und die Unterhaltungskosten für den Motor werden verringert. Außerdem
kann aus diesem Grund sowohl das Filter 19 als auch der Ölkühler 21 eine bedeutend
kleinere Kapazität besitzen, wodurch die Ausgangskosten des Motors gesenkt werden.
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Das ungefilterte, gekühlte Öl aus dem Ölkühler 31 fließt durch eine
Leitung 32 und eine Eintrittsöffnung 33 in das Gehäuse 34 eines Steuerventils 35
(F i g. 2 und 3). Ein Ende des Ventilgehäuses 34 hat einen relativ flachen
Befestigungsansatz 36, der am Boden der Pumpe 12 mittels Schrauben 37 angeflanscht
werden kann. Das. Ventilgehäuse 34 hat zwei getrennte, etwa parallele Längsbohrungen
38 und 39. Ein Ende der Pumpenansaugleitung 13 steht mit einem Ende der Bohrung
38 in Verbindung, deren anderes Ende mit dem Pumpeneinlaß in Flüssigkeitsverbindung
steht. Die Einlaßöffnung 3 des Ventilgehäuses 34 steht in Flüssigkeitsverbindung
mit einem Ende der Bohrung 39. Die Enden 40 und 41 eines Kolbenkühlmittelverteilers
42 sind an Öffnungen 43 und 44 des Ventilgehäuses 34 angeschlossen, die in der Nähe
der' Einlaßöffnung 3 mit der Bohrung 39 in Verbindung stehen. Der Kolbenkühlmittelverteiler
42 kann ein fertiges Bauteil sein, das aus einem Rohr besteht, welches mittels Klammern
am Motorgehäuse befestigt ist (F i g. 2), oder er kann auch in das Gußgehäuse des
Motors, beispielsweise spanabhebend, eingearbeitet werden. Von dem Rohr
45 aus erstreckt sich eine Anzahl von Zweigleitungen 46 eine für jeden Kolben.
Die Rohrleitungen 46 erstrecken sich im allgemeinen senkrecht von dem Rohr
45 und tragen an ihrem freien Ende je eine Düse 47, die am unteren
Ende jeder im Motorgehäuse angeordneten Zylinderbohrung sitzt. Jede dieser Düsen
47 hat eine Öffnung, die so ausgerichtet ist, daß unter gewissen Arbeitsbedingungen
des Motors Ölstrahlen ausgestoßen werden, die in dem Innenraum der Motorkolben auftreffen
oder in ihn hineinsprühen, um die Kolben zu kühlen und die Zylinder zu schmieren.
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Ein Querkanal 48, der sich zwischen den mittleren Abschnitten der
Bohrungen 38 und 39 erstreckt, stellt eine Flüssigkeitsverbindung zwischen diesen
beiden Bohrungen her. Ein Ende dieses Querkanals 48 mündet direkt in der Bohrung
38, während das andere Ende in eine Ringnut 49 in der Bohrung 39 mündet. Ein zylindrischer
Ventilschieber 50 ist in der Bohrung 39 gleitend geführt und dient zur Steuerung
des Schmierölflusses zu den Düsen 47 und zur Einläßseite der Pumpe 12. Der Ventilschieber
50 hat eine Längsbohrung 51, wodurch ein zylindrischer Abschnitt 52 mit einem geschlossenen
Ende 53 entsteht. Eine Schraubenfeder 54 in der Bohrung 39 drückt mit ihrem einen
Ende gegen das geschlossene Ende 53 des Ventilschiebers 50, während ihr anderes
Ende von einem Stift 55 gehalten wird, der durch das offene Ende der Bohrung 39
hindurchgeht. Die Öffnungen 43 und 44 münden in eine Bohrung 56, die in axialer
Verlängerung der Bohrung 39 liegt, aber einen geringeren Durchmesser als diese aufweist,
wobei der übergang der beiden Bohrungen durch eine Ringschulter 57 gebildet wird.
Diese Ringschulter dient als Anschlag für den Ventilschieber 50, der durch die Feder
gegen die Schulter gedrückt wird, wenn der Motor nicht läuft. In dieser Stellung
ist das Steuerventil 35 in geschlossener Stellung, und es besteht keine Verbindung
zwischen den Bohrungen 38 und 39 (F i g. 3). Eine zweite, kürzere Schraubenfeder
58 mit größerer Federkraft als die Feder 54 befindet sich ebenfalls in der Bohrung
39 und liegt auch an dem Stift 55 an. Diese Feder wirkt erst auf den Ventilschieber
50, wenn dieser aus der in F i g. 3 gezeigten Lage in die in F i g. 4 gezeigte Lage
verschoben worden ist. Der zylindrische Abschnitt 52 des Ventilschiebers 50 hat
zwei in axialer Richtung voneinander entfernt liegende Reihen auf dem Umfang verteilter
Öffnungen 59 und 60, von denen nur je eine in der Zeichnung gezeigt ist. Der Gesamtquerschnitt
der
Öffnungen 59 ist bedeutend größer als der Gesamtquerschnitt
der Öffnungen 60, und die Öffnungen 59
liegen in axialer Richtung näher
am geschlossenen Ende 53 des Ventilschiebers als die Öffnungen 60.
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Befindet sich der Ventilschieber 50 in der in F i g. 4 gezeigten ersten
Öffnungsstellung, so stehen nur die großen Öffnungen 59 in Höhe der Ringnut 49,
und zwischen den Bohrungen 38 und 39 bzw. zwischen der Einlaßseite der Pumpe
12 und der Bohrung 39
besteht Flüssigkeitsverbindung. Der Ventilschieber
50 kann in eine zweite Öffnungsstellung verschoben werden (F i g. 5), in der nur
die kleinen Öffnungen 60 in Höhe der Ringnut 49 stehen. Um diese Stellung (F i g.
5) zu erreichen, müssen von dem Ventilschieber 50 beide Federn 54 und 55 zusammengedrückt
werden.
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Wenn der Motor stillsteht, wird der Ventilschieber 50 durch
die Feder 54 in seiner Schließstellung gehalten (F i g. 3). Wird der Motor
dann angelassen, beginnt die Ölpumpe 12, Schmiermittel unter Druck in die Auslaßleitung
15 zu fördern, und gleichzeitig wird Öl durch die Einlaßleitung 13 aus dem Sammelbehälter
11 angesaugt. Da sich der Ventilschieber 50 in seiner Schließstellung
befindet, besteht keine Verbindung zwischen der Bohrung 39 und der Bohrung 38, die
mit der Einlaßleitung 13 und der Einlaßseite der Pumpe 12 in Verbindung steht, und
infolgedessen kann durch die Düsenöffnungen keine Luft in die Pumpe 12 gesaugt werden.
Das gesamte von der Pumpe 12 angesaugte Öl kommt während dieser Arbeitsphase des
Motors direkt aus dem Sammelbehälter. Auf diese Weise wird die Möglichkeit einer
Mischung des Öls mit Luft und damit der Schaumbildung im Schmiersystem verringert.
Das in der Auslaßleitung 15 unter Druck stehende Schmiermittel fließt durch das
Ölfilter 19 und den Ölkühler 21 zum Hauptölkanal 23, von wo es auf die Schmierstellen
10 verteilt wird. Da das gesamte für die Kolbenkühlung benötigte Öl durch
das Überdruckventil 28
fließen muß und da dieses nicht öffnet, bevor der gewünschte
Schmiermitteldruck im Hauptölkanal23 erreicht ist, stört die Tatsache, daß die Kolbentempezaturregeleinrichtung
in das Schmiersystem eingebaut ist, die sachgemäße Schmierung des Motors in keiner
Weise.
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Angenommen, der Motor läuft mit Leerlaufdrehzahl oder unter geringer
Belastung, und im Hauptölkanal 23 herrscht der volle Öldruck, dann wird die Kugel
29 des Überdruckventils 28 gegen den Druck der Feder 30 angehoben, und Öl
kann in den Ölkühler 31 fließen und dann die Kolben kühlen. Das offene Ende des
Ventilschiebers 5 liegt an der Ringschulter 57 an und bleibt dort, bis sämtliche
Luft aus dem Kolbenkühlkrdislauf des Schmiersystems verdrängt und durch die Düsen
ausgestoßen ist, wodurch Schaumbildung verhindert wird. Der gesamte Querschnitt
der Düsenöffnungen ist beträchtlich kleiner als der Querschnitt der Bohrung 51.
Wenn das System einmal von Luft befreit ist und in der Bohrung 56 Öldruck besteht,
bewegt sich der Ventilschieber 50 von der in F i g. 3 gezeigten Lage gegen
den Druck der Feder 54 in die in F i g. 4 gezeigte Lage. Bei geringer Motordrehzahl
fließt fast das gesamte vom Ölkühler 31 zum Steuerventil 35 gelangende Öl zur Bohrung
38 und zur Saugseite der Pumpe 12, und kein Schmieröl wird aus den Düsen 47 ausgestoßen.
Da die Menge des zum Steuerventil 35 gelangenden Öls von der Differenz des
zur Lagerschmierung notwendigen Öls und des Pumpenausstoßes abhängig ist, wächst
die zur Bohrung 56 gelangende Ölmenge und damit der Öldruck mit der Motordrehzahl.
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Bei einer vorbestimmten kritischen Motordrehzahl, die durch die Menge
des durch das Hauptüberdruckventil 28 fließenden Öls bestimmt ist, wird der Druckabfall
durch die großen Öffnungen 59 so groß, daß er den Ventilschieber 50 allmählich nach
rechts (gemäß F i g. 4) gegen die Kraft der beiden Federn 54 und 58 verschiebt.
Dabei werden die großen öffnungen 59 aus dem Bereich des Ringkanals
49 verschoben, und wenn sie allmählich abgedeckt werden, steigt der Öldruck
in der Einlaßbohrung 56 sprunghaft an, und der Ventilschieber 50 wird aus der in
F i g. 4 gezeigten Lage in die in F i g. 5 gezeigte Lage verschoben, in der die
kleinen Öffnungen 60 in den Ringkanal 49 münden. Sodann steigt der Druckabfall bei
den Düsenöffnungen stark an, und das Öl beginnt zur Kühlung der Kolben aus den Düsen
auszutreten.
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Aus dem oben Gesagten geht hervor, daß die durch das Hauptüberdruckventil
28 fließende Ölmenge die Differenz ist zwischen der zur Schmierung der Lagerstellen
notwendigen Menge und der von der Pumpe 12 geförderten Menge und daß diese Differenzmenge
zum Einlaß der Pumpe 12 entweder direkt durch das Steuerventil 35 zurückgeführt
wird und dabei den Sammelbehälter umgeht oder nach dem Austritt aus den Düsen erst
wieder in den Sammelbehälter geleitet wird. Durch genaue Wahl des Abstands zwischen
den Öffnungen 59 und 60 und durch Veränderung ihrer Querschnitte können sowohl die
Ölmenge und der Druck, mit dem das Öl aus den Düsen zur Kühlung der Kolben austritt,
als auch die Motordrehzahl, bei der die Kolbenkühlung beginnen soll, beliebig variiert
werden.