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Feststoffrakete Die Erfindung betrifft Raketen, bei denen ein fester
Treibstoff benutzt wird insbesondere Hochleistungsraketen, die zum Ueiten
in sehr großer Höhe bestimmt sind, wie dies insbesondere bei der letzten Stufe einer
vielstufigen Rakete der Fall ist.
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Die Erfindung betrifft derartige Raketen, bei denen die Treibladung
die Form eines Blocks oder einer Masse hat, bei welchen wenigstens ein Ende die
Form eines halben Sphäroids mit einer nachstehend »Zündfläche« genannten freien
Oberfläche hat, welche mit der umgebenden Atmosphäre über wenigstens eine Düse in
Verbindung steht.
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Die Erfindung betrifft insbesondere eine Rakete, die besser als bisher
den verschiedenen Erfordernissen angepaßt ist, insbesondere hinsichtlich der Brennweise
des Treibstoffs und des Veränderungsgesetzes des von einem derartigen Motor gelieferten
Schubes.
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Es sind bereits zylindrische Raketen bekannt, bei denen die Treibladung
aus mehreren Anteilen aus Treibstoffpulvern mit verschiedenen Verbrennungs-,creschwindi-keiten
besteht, nämlich aus einem schnell brennenden und einem langsam brennenden Anteil.
Die Trennfläche zwischen den Treibstoffanteilen verläuft in bezug auf die Zündfläche
so, daß sie mit der Brennschlußffäche zusammenfällt-Bei dieser bekannten Rakete
kann die Pulverladung aus drei verschiedenen Pulvern unterschiedlicher Verbrennungsgeschwindigkeit
bestehen, wobei das langsam brennende Pulver in der mittleren Zone in einem gewissen
Abstand von der Raketenlängsachse und in den anschließenden entfernteren Zonen die
schneller brennenden Pulver in zu den Verbrennungsgeschwindigkeiten proportionalen
Kreisen angeordnet sind.
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Ferner kann bei dieser bekannten Rakete die Trennfläche zwischen den
Treibladungen mit einem die Verbrennung hinderndem überzug versehen sein.
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Ferner ist bereits bekannt, Raketen in Form eines Sphäroids, insbesondere
in Form einer Kugel oder in einer Form, bei der die äußere Umgrenzungsfläche der
Treibstoffladung wenigstens zum Teil halbkugelförmig ist, herzustellen.
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Bei Raketentreibladungen ist es außerdem -rundsätzlich bekannt, die
Form so zu wählen, daß eine erste Meridiankurve zwei Kreisbögen gleichen Halbmessers
aufweist, deren Mittelpunkte auf der Umdrehunasachse liegen und die durch eine die
beiden Kreisbogen tangierende Kurve verbunden sind.
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Die bekannten Raketen haben jedoch durchwegs den Nachteil, daß ein
konstanter Schub nur mit sehr umständlichen Formen der Treibstoffladungen erzielt
werden kann und die Treibstoffe meist ungünstig abbrennen.
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Diese Nachteile werden bei einer Feststoffrakete, deren Treibstoff
in einer Hülle angeordnet ist, wobei wenigstens ein Ende von Hülle und äußerer Treibstoffumgrenzungsfläche
die Form eines halben Sphäroids hat und wobei die Treibstoffladung eine ihre Zündfläche
bildende freie Oberfläche hat, welche mit einer ins Freie mündenden Düsenanordnung
in Verbindung steht, erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß der Teil der Treibstoffladung
mit sphäroider Umgrenzung wenigstens zwei verschiedene Anteile aus Treibstoffpulver
mit verschiedenen Verbrennungsgeschwindig,keiten aufweist, nämlich einen schnell
brennenden Anteil und einen langsam brennenden Anteil, wobei die Zündfläche so verläuft,
daß sie sich auf die beiden Anteile erstreckt und wenigstens einen Punkt oder eine
Linie gemeinsam mit der Trennfläche zwischen den Anteilen hat, wobei die Trennfläche
bezüglich der Zündfläche so verläuft, daß sich die Verbrennungsfronten der beiden
Anteile, die gleichzeitig von diesem gemeinsamen Punkt oder der Linie ausgehen,
wenigstens am Ende der Verbrennung des Teils der Treibstoffladung mit sphäroider
Umgrenzung an der Trennfläche treffen.
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Den nachstehenden Ausführungen sei vorausgeschickt, daß der Ausdruck
»Sphäroid« sowohl sphärische Flächen als auch angenähert sphärische Flächen bezeichnet,
welche jedoch Umdrehungsflächen um wenigstens eine Achse sind und gegebenenfalls
in der Vorschubrichtung eine längliche
Form haben. Eine solche Fläche
kann z. B. dadurch erzeugt werden, daß sich um diese Achse eine gebogene Linie dreht,
welche Endabschnitte in Form von Kreisbögen, deren Mittelpunkte auf dieser Achse
liegen, und seitliche Abschnitte in der Form von Kurven hat, welche zu jedem dieser
Endabschnitte tangential liegen und diese miteinander verbinden (wobei der Ausdruck
»Kurve« auch eine gerade Linie einschließt).
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Die Erfindung ist ' nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beispielshalber erläutert.
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Fig. 1 ist ein schematischer Axialschnitt einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Rakete; F i g. 2 bis 10, 12 und 14 bis
16 sind F i g. 1 entsprechende Ansichten von anderen Ausführungsformen
der Erlmdung; F i g. 11 zeigt die Erzeugung von Sphäroiden, fürwelche
ein Beispiel in F i g. 12 dargestellt ist; F i g. 13 zeigt die Erzeugung
von Sphäroiden, für welche ein Beispiel in F i g. 14 und 15 dargestellt
ist. Die Treibladung einer erfindungsgemäßen Rakete hat wenigstens an einem Ende
die Form eines halben Sphäroids, wobei der Ausdruck »Sphäroid« in dem oben erläuterten
Sinn zu verstehen ist. Die Erfindung ist insbesondere auf den Fall eines Blocks
ellipsoider oder ovaler Form anwendbar (F i g. 11 bis 16).
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Der Treibstoffblock hat eine Zündfläche S, welche mit der umgebenden
Atmosphäre -über wenigstens eine Düse 1 in Verbindung steht, durch welche
die Verbrennungsprodukte austreten, und diese Düse wird von einer Hülle 2 getragen,
welche z. B. aus Metall oder einem geeigneten Kunststoff besteht. Die Zündfläche
S, über deren ganze Fläche die Treibstoffladung gezündet werden soll, ist
die anfängliche Oberfläche einer Verbrennung, welche senkrecht zu dieser Fläche
fortschreitet, bis der Treibstoffblock vollständig verbrannt ist. -
Die wesentlichen
Kennzeichen der Erfindung, welche allen in F i g. 1 bis 16 dargestellten
Ausführungsformen der Erfindung gemeinsam sind, sind folgende: a) Der Treibstofftank
umfaßt wenigstens zwei getrennte Anteile A und B aus einem Pulver mit einer
hohen Verbrennungsgeschwindigkeit bzw. einem Pulver mit einer niedrigen Verbrennungsgeschwindigkeit,
welche nachstehend »schnell brennendes Pulver« bzw. Aangsam brennendes Pulver« genannt
sind. Das schnell brennende Pulver kann z. B. ein zusammengesetztes Pulver (z. B.
ein Gemisch aus Perchloratpulver und einem Bindemittel) mit einem Zusatz eines Verbrennungsbeschleunigers
sein, während das langsam brennende Pulver ein zusammengesetztes Pulver (z. B. wie
das vorhergehende) sein kann, welches jedoch keinen Verbrennungsbeschleuniger und
gegebenenfalls einen Verbrennungsverzögerer enthält.
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b) Die Anteile A (schnell brennendes Pulver) und B (langsam
brennendes Pulver) bilden einen Block, welcher durch aufeinanderfolgendes Gießen
dieser Anteile oder durch Zusammenkleben von vorgefertigten Teilen oder auch auf
andere Weise hergestellt werden kann.
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c) Die Anteile A und B sind hinsichtlich ihrer Form und gegenseitigen
Lage so ausgebildet, daß die Zündflä#he S (anfängliche Verbrennungsfläche)
sich über beide Anteile A und B erstreckt. Vorzugsweise liegt diese Fläche
im wesentlichen auf dem Anteil A und nur zu eine . m genngen Maß,
welcher nicht 101/o übersteigt, auf dem Anteil B, wo sie auf eine Linie oder sogar
auf einen Punkt beschränkt sein kann. Es ist zu bemerken, daß, wenn ein Durchlaß
vorgesehen ist, welcher die Zündfläche S mit der Düse 1
verbindet und
einen der Pulveranteile A oder B durchdringt, die Wand dieses Durchlasses
eine Verbrennung verhindern muß, d. h., sie muß mit einem die Verbrennung
verhindernden überzug versehen sein.
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Es ist ferner zu bemerken, daß die Faktoren, welche zur Bestimmung
des Aufbaus einer zusammengesetzten Treibladung der obigen Art verfügbar sind
' das Verhältnis k der Verbrennungsgeschwindigkeiten des schnell brennenden
Pulvers und des langsam brennenden Pulvers und d.ie geometrischen Ab-
messungen
der Ladung umfassen, insbesondere die Form ihrer Zündfläche S.
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Unter Ausgang von einer vorbestimmten Zündfläche mit einer bestimmten
Lage in bezug auf den Treibstoffblock ist es möglich, unter Berücksichtigung der
Verbrennungsgeschwindigkeiten der beiden Pulver die entsprechenden Formen zu finden,
welche den Anteilen A und B des Blocks gegeben werden müssen, und insbesondere
die Form der Trennfläche So zwischen diesen Anteilen zu bestimmen.
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Hinsichtlich -der Betriebsbedingungen der Raketen ist zu bemerken,
daß es unter Umständen wünschenswert sein kann, eine »Neutralität« des Treibsatzes
zu erreichen, d. h. einen konstanten Wert des von ihm entwickelten Schubes.
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Zur Bestimmung der Trennfläche können zwei Lösungen gewählt werden.
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Gemäß einer ersten Lösung stehen die Flammen-
fronten des schnell
brennenden Pulvers und des langsam brennenden Pulvers beständig auf der Trennfläche
So miteinander in Berührung. Die Bestimmung dieser Fläche erfolgt dann durch
den Schnitt von Flächen, welche zu den Anteilen der Zündfläche S parallel
sind, welche dem schnell brennenden Pulver bzw. dem langsam brennenden Pulver entsprechen.
Die Tangente an jeden Punkt der Erzeugenden der Trennfläche S, kann entsprechend
der aus der Optik bekannten Methode von Huygens bestimmt werden, indem die Pulver
als ein isotropes Medium mit den Indizes 1 bzw. k angesehen werden.
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Gemäß einer anderen Lösung wandern die Flamnienfronten der beiden
Pulver längs verschiedener Linien der Trennfläche So, wobei dann diese Fläche
im voraus festgelegt werden kann.
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In dem letzteren Fall ist es möglich, entweder das schnell brennende
Pulver und das langsam brennende Pulver miteinander längs der Trennfläche
So in Berührung zu lassen, wobei dann die beiden diesen beiden Pulvern entsprechenden
Verbrennungsflächen, durch eineübergangsverbrennungsfläche miteinander verbunden
werden, oder die beiden Verbrennungsflächen dadurch zu trennen, daß die Trennfläche
So
mit einem die Verbrennung verhindernden überzug versehen wird.
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Nachstehend sind verschiedene Serien von Beispielen für erfindungsgemäße
Raketen beschrieben.
Eine erste in F i g. 1 bis
5 und 11 bis 1. 6 dargestellte Serie von Beispielen betrifft
den Fall, daß die Zündfläche S durch die Wand einer Ausnehmung
3
gebildet wird, welche in dem schnell brennenden Pulver A vorgesehen
ist, welches von dem langsam brennenden Pulver B umgeben wird, so daß dann die Zündfläche
S nur eine (entweder lineare oder punktförmige) tangentiale Berührung mit
der Trennfläche S, zwischen den Anteilen A und B hat.
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Ferner fällt bei den Beispielen der F i g. 1 bis
5
dieser ersten Serie der Mittelpunkt der Ausnehmung 3 mit dem Mittelpunkt
0 der Kugel zusammen, und die Wand dieser Ausnehmung, d. h. die Zündfläche
S, ist eine Umdrehungsfläche, welche durch die Drehung einer Kurve mit n
Ästen entstanden ist, welche in einer Diametralebene der Kugel liegt und wenigstens
zwei Symmetrieachsen hat, welche sich in dem Mittelpunkt 0 der Kugel schneiden,
wobei die Drehung um irgendeine der Symmetrieachsen dieser Kurve erfolgt.
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Schließlich liegt bei diesen Beispielen der F i g. 1
bis
5 der Durchlaß zwischen der Ausnehmung 3 und der Düse 1 zweckmäßig
auf der Achse eines der Äste der Kurve, deren Drehung die Wand dieser Ausnehmung
erzeugt. Der Durchlaß liegt dann in dem langsam brennenden Anteil B und kann die
gesamte Düse oder einen Abschnitt derselben enthalten. Wenn dieser Durchlaß freie
Oberflächen aufweist, d. h. Oberflächen, längs welcher die Düse nicht nicht
vorhanden ist, müssen diese Oberflächen natürlich mit einem die Verbrennung verhindernden
überzug versehen sein.
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F i g. 1 zeigt eine Rakete, bei welcher die Ausnehmung
3 in dem schnell brennenden Pulveranteil A
dadurch erzeugt wird, daß
sich eine Kurve mit zwei Ästen in Form einer Acht um ihre querliegende Symmetrieachse
X-X dreht, während die Längssymmetrieachse Y-Y der Kurve mit der Schubachse der
Rakete zusammenfällt, d. h. mit der Achse der Düse 1.
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Um die »Neutralität« der Rakete zu erhalten, wird dem schnell brennenden
Pulveranteil A angenähert die Form eines Ellipsoids gegeben, dessen große
Achse auf der Achse X-X liegt, und welches an den Enden dieser -,roßen Achse die
Hülle 2 berührt, wobei der Raum zwischen diesem EIIipsoid und der Hülle 2 mit dem
langsam brennenden Pulver B aus-,gefüllt ist.
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Als Hinweis sei angegeben, daß bei dem Beispiel der F i
g. 1, wenn R die Länge eines jeden Kurvenastes und r der Krümmungshalbmesser
des Endes r
dieses Astes ist, das Verhältnis Ä- einen Wert von etwa
0,35 haben soll, während das Verhältnis zwischen den Verbrennungsgeschwindigkeiten
des schnell brennenden Pulvers und des langsam brennenden Pulvers in der Nähe von
2,85 liegen soll, wenn eine Neutralität der Rakete mit einer Annäherung von
±31/o erhalten werden soll.
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Dieses erste Beispiel kann so abgewandelt werden, daß sich die beiden
Kurvenäste zur Bestimmung der Zündfläche um die Achse Y-Y drehen.
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Bei dem Beispiel der F i g. 2 besitzt die Rakete ebenfalls
eine einzige Düse 1, und die Kurve zur Erzeugung der Zündfläche
S hat drei Äste, wobei die Achse, eines Astes mit der Schubachse Y-Y zusammenfällt.
Die Zündfläche wird durch Drehung dieser Kurve um die Symmetrieachse Y-Y erzeugt.
Die Trennfläche So zwischen dem schnell brennenden Pulver A und dem
langsam brennenden Pulver B wird dann dadurch erzeugt, daß sich um die gleiche Achse
Y-Y eine Figur dreht, welche die Form eines Dreiecks mit gebogenen Seiten hat, welche
in ihrer Mitte zu den Enden der Äste der Kurve tangential liegen, während die Ecken
auf dem Umfang der Kugel liegen. Der Raum zwischen der Zündfläche S
und der
Trennfläche S, ist mit dem schnell brennenden Pulver A ausgefüllt,
während der Raum zwischen der Trennfläche S(, und der Hülle 2 mit dem langsam brennenden
Pulver B ausgefüllt ist.
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Es ist zu bemerken, daß die das langsam brennende Pulver begrenzende
Kugel einen größeren Halbmesser haben kann, wobei dann der Schub der Rakete am Ende
seiner Verbrennung zunimmt.
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Das Beispiel der F i g. 3 unterscheidet sich von dem der F
i g. 3 dadurch, daß die Rakete mehrere Düsen 1 aufweist, z. B. vier,
welche mit der Ausnehmung 3 über Durchlässe 4 in Verbindung stehen, deren
Wände mit einem die Verbrennuna verhindernden überzug überzogen und in dem langsam
brennenden Pulve#ranteil B vorgesehen sind, wie dargestellt. Diese Düsen können
gleichzeitig für den Antrieb, zur Steuerung und/oder zur -Stabilisierung benutzt
werden.
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Fig. 4 betrifft eine Rakete mit einer einzigen Düse 1, wobei
die Zündfläche S dadurch erzeugt wird, daß sich eine sternförmige Kurve mit
vier Ästen um eine ihrer Symmetrieachsen dreht, wobei zwei dieser Äste eine mit
der Schubachse Y-Y zusammenfallende gemeinsame Achse haben. Diese Schubachse kann
als Drehachse zur Erzeugung der Zündfläche S benutzt werden. Die Trennfläche
So
wird dann dadurch erhalten, daß sich um die gleiche Achse Y-Y ein Vierseit
mit konkaven Seiten dreht, dessen Ecken auf der Hülle 2 liegen.
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Die Rakete der F i g. 5 unterscheidet sich von der vorhergehenden
nur dadurch, daß sie außer der Haupttreibdüse 1 noch Stabilisierungs- und/oder
Steuerdüsen la aufweist, welche durch Durchlässe 4a, welche mit einer die Verbrennung
verhindernden Substanz überzogen und in dem langsam brennenden Anteil B gebildet
sind, mit den den querliegenden Ästen der sternförmigen Kurve entsprechenden
Ab-
schnitten der Ausnehniung 3 verbunden sind.
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Es ist zu bemerken, daß die Äste der sternförmir gen Kurve der Ausbildung
gemäß F i g. 2 bis 5 auch nicht parallele Seiten haben können, z.
B. schräge und/oder gebogene Seiten.
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Es ist zu bemerken, daß bei den Ausführungen gemäß F i g. 1
bis 5 der Aufbau durch Meridianebenen (z. B. durch die Zeichenebene) geschnitten
werden kann und daß die beiden Hälften voneinander entfernt und miteinander durch
eine zylindrische Masse verbunden werden können (einschließlich der beiden Pulver
A und B entsprechend -dem Aufbau dieser Hälften). Die Achse dieser zylindrischen
Masse ist für diese eine Symmetrieachse aber keine Umdrehungsachse.
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Ferner kann bei Ausführungen, bei welchen die sphärische Pulvermasse
im Quarschnitt zwei zueinander senkrechte Symmetrieachsen hat und die Ausnehmung
so ausgebildet ist, daß sie um den Mittelpunkt 0 herum einen freien Raum
läßt, diese sphärische Masse ebenfalls durch eine Äquatorialebene X-X geschnitten
werden, und die beiden Abschnitte können miteinander durch eine zylindrische Masse
der
gleichen Art wie in dem vorhergehenden Fall verbunden werden. Beispiele einer solchen
Ausführung sind in F i g. 4 -und 5 dargestellt. Eine andere Serie von in
F i g. 6 bis 8 dargestellten Beispielen betrifft den Fall, daß die
durch die Zündfläche S
begrenzte Ausnehmung 3 exzentrisch in bezug
auf die Kugel liegt. Diese Ausnehmung hat vorzugsweise die Form eines Umdrehungskörpers
um die Schubachse Y-Y, und der Schnitt dieser Fläche S durch eine durch die
Achse Y-Y gehende Ebene ist eine Kurve folgender Art.
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Bei der in F i g. 6 dargestellten Ausführung ist sie eine Kurve,
deren Scheitel mit dem Mittelpunkt 0
der Kugel zusaninienfällt.
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Bei der in F i g. 8 dargestellten Ausführung ist sie eine Kurve,
deren Scheitel in der Schubrichtung jenseits des Mittelpunkts 0 der Kugel
liegt.
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Bei der in P i g. 7 dargestellten Ausführung wird die Ausnehmung
3 dadurch erzeugt, daß sich um die Achse Y-Y . eine Kurve dreht, welche
in der Zone ihres Schnitts mit dieser Achse Y-Y einen abgerundeten Abschnitt aufweist,
dessen Konkavität der Düse 1 zugewandt ist, während sein Krümmungsmittelpunkt
01 in der Schubrichtung jenseits des Mittelpunkts 0 der Kugel liegt.
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Die Trennfläche So -wird dann dadurch erhalten, daß sich um
die Achse Y-Y eine Kurve dreht, für welche drei mögliche Beispiele in F i
g. 6, 7 und 8
dargestellt sind.
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Eine andere Serie von Beispielen ist in F i g. 9
und
10 dargestellt. Sie betrifft Raketen, bei welchen die Zündfläche
S entweder auf der die Außenfläche der Treibladung bildenden Kugel liegt
(F i g. 9) oder auf einer zu dieser konzentrischen, in 'geringer Entfernung
von ihr liegenden Fläche (F i g. 10). In beiden Fällen wird die Fläche
S entweder ganz oder wenigstens hauptsächlich durch eine sphärische Kappe
gebildet, deren Achse mit der Achse Y-Y zusammen ällt.
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In F i g. 9 besteht der sich auf das langsam brennende Pulver
erstreckende Abschnitt der Zündfläche S nur aus dein diese sphärische Kappe
begrenzenden Kreis, und die Trennfläche S, zwischen den beiden Pulveranteilen
A und B ist beliebig gewählt, wobei der schnell brennende Pulverantei1A und
der langsam brennende Pulveranteil B über die ganze Ausdehnung ihrer Trennfläche
in inniger Berühung miteinander stehen.
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Bei der Ausführung gemäß F i g. 10 ist der sich auf das langsam
brennende Pulver erstreckende Ab-
schnitt der Zündfläche S eine ringförmige
konkave Zone, und die Trennfläche S, ist ebenfalls beliebig gewählt, sie
ist jedoch mit einer die Verbrennung verhindernden Substanz überzogen.
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Es ist zu bemerken, daß der Durchmesser der Kugel nur dann auf die
am stärksten exzentrischen Punkte des schnell brennenden Pulveranteils
A beschränkt werden muß, wenn die »Neutralität« des Treibsatzes erhalten
werden soll. Wenn diese Neutralitätsbedingung nicht zwingend ist, kann der Durchmesser
der Kugel dadurch vergrößert werden, daß an ihrem Umfang eine konzentrische Schicht
von langsam brennendem Pulver vorgesehen wird.
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Es ist zu bemerken, daß bei der Ausführung der F i g. 10 die
beiden Teile des schnell brennenden Pulvers A miteinander über einend an
dem Mittelpunkt 0 vorgesehenen schmalen Übergang in Verbindung stehen. F
i g. 11 zeigt das Prinzip einer anderen Ausführung der Erfindung.
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In diesem Fall ist der Querschnitt der Außenfläche des Pulverblocks
in der Längsrichtung eine geschlossene Kurve mit zwei zueinander senkrechten Symmetrieachsen,
von welcher ein Viertel a-b in Fig. 11
dargestellt ist. Es besitzt einen Abschnitt
a-c in Form eines Kreisbogens mit dem Mittelpunkt 0, und einen Abschnitt
c-b in Form eines Kreisbogens mit dem Mittelpunkt 02-Der schnell brennende Anteil
des Blocks ist bei A dargestellt, während der langsam brennende Anteil bei
B gezeigt ist. Das Verhältnis zwischen den Verbrennungsgeschwindigkeiten des schnell
brennenden Pulvers und des langsam brennenden Pulvers ist k. Wenn W die Dicke
des langsam brennenden Pulvers in Richtung der Achse X-X ist, ist die Dicke des
schnell brennenden Pulvers längs der Achse Y-Y gleich kW.
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In der Ansicht der F i 11 bestehen die, Querschnitte der Verbrennungsflächen
für das schnell brennende Pulver A zum Teil aus Kreisbögen mit dem Mittelpunkt
01, während sie für den langsam brennenden Anteil B Kreisbögen mit dem Mittelpunkt
02 sind.
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Die Zündfläche oder Wand der Ausnehmung 3
hat im Schnitt durch
die Meridianebene der F i g. 11
die Formeiner Kurve mit einem Kreisbogen b'-S
mit dem Mittelpunkt 0.. welcher nach Belieben auf der der Achse X-X gewählt werden
kann, wobei der Halbmesser dieses Kreisbogens 0 3- b* ist, und einem geraden
Abschnitt 01-5, welcher einen Winkel von weniger als 90' mit dem Abschnitt
0-0:, der Achse Y-Y bildet, wobei der gerade Abschnitt 01-5 bei 5
eine Tangente
an den Kreisbogen b'-5 bildet. Der Meridianschnitt der Ausnehmung
3 weist somit eine Spitze bei 0, auf.
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Mit einer solchen Zündfläche haben die Flammenfronten die durch gestrichelte
Linien in Fig. 11
angedeuteten Formen. Wenn eine Spitze 0, vermieden
werden soll, kann die Zündfläche als eine dieser Flammenfronten gewählt werden,
z. B. 0, 52-51-b2#-bi .
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Die von b' bis c reichende Trennfläche S, zwischen dem
langsam brennenden Pulver B und dem schnell brennenden Pulver A ist in F
ig. 11 durch die Linie b'-c gemäß der ersten der beiden oben angegebenen
Lösungen angedeutet, bei welcher die Flammenfronten des schnell brennenden Pulvers
und des langsam brennenden Pulvers sich ständig auf der Trennfläche S, berühren.
Anders ausgedrückt, zu einem gegebenen Zeitpunkt schneiden die Flammenfronten de
' r beiden Pulver die Trennfläche längs einer einem Punkt von b'-c entsprechenden
Linie.
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Fig. 12 ist ein Längsschnitt einer entsprechend einer Ausführung des
in Fig. 11 dargestellten Prinzips hergestellten Rakete. Die Düse
1 liegt auf der Achse Y-Y, welche die Umdrehungsachse ist. In diesem Fall
fällt die Schubachse mit der Umdrehungsachse zusammen.
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Es ist jedoch zu bemerken, daß die Schubachse auch die zu der Umdrehungsachse
Y-Y senkrecht liegende Achse X-X sein kann, wobei dann die Düs-enachse auf der Achse
X-X liegt.
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Ferner ist zu bemerken, daß bei einem Aufbau gemäß dem in F i
g. 11 dargestellten Prinzip, wobei die Umdrehuntsachse Y-Y ist, die, beiden
über und unter X-X liegenden Abschnitte in einiger Entfernung
voneinander
angeordnet und miteinander durch einen zylindrischen ringförmigen Abschnitt verbunden
werden können, dessen Erzeugende parallel zu Y-Y liegen, und welcher aus langsam
brennendem Pulver besteht, wobei die Schubachse Y-Y ist.
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Bei einer anderen dem in Fig. 11 dargestellten Prinzip entsprechenden
Ausführung können die beiden Abschnitte auf jeder Seite von Y-Y in einiger Entfernung
voneinander angeordnet und miteinander durch einen zylindrischen ringförmigen Abschnitt
verbunden werden, dessen Erzeugende parallel zu X-X sind, wobei dieser zylindrische
Abschnitt einen länglichen Querschnitt hat, welcher identisch mit dem Schnitt des
oben-erwähnten Abschnitts durch die zu X-X senkrechte Ebene Y-Y ist und aus schnell
brennendem Pulver besteht.
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Wenn die beiden Achsen Y-Y und X-X miteinander vertauscht werden,
d. h. wenn X-X die Umdrehungsachse ist, entstehen offenbar vier weitere Anordnungen,
welche den vorhergehenden entsprechen, bei welchen die Umdrehungsachse Y-Y ist.
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Fig. 13. ist eine Fig. 11 entsprechende Ansicht, welche
einem Aufbau entspricht, welcher die Vergrößerung des Verhältnisses zwischen dem
Flächeninhalt der Zündfläche und dem Volumen der Ausnehmung 3 und die Vergrößerung
der Zahl der verfügbaren Parameter ermöglicht.
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Der Raketenmotor entsteht durch Drehung einer Anordnung, von welcher
ein Viertel in F i g. 13 dargestellt ist, entweder um die Achse Y.1-Y, oder
um die Achse Y2-Y2.
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In diesem Fall enthält der Axialschnitt der Zündfläche der Ausnehmung
3, wie in F i g. 13 dargestellt, einen Kreisbogen b'-5 und
eine gebrochene Linie 5-6-0.. wobei der Abschnitt 5-6 bei 5 eine Tangente
an den Kreisbogen b-5 bildet. Die Trennfläche So
weist eine Spitze
auf.
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Wie in dem vorhergehenden Fall können entsprechend dem Prinzip der
F i g. 11 vier Anordnungen durch Drehung um die Achse Y,-YI und vier weitere
Anordnungen durch Drehung um die Achse Y,-Y, erhalten werden.
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Ehie dieser durch Drehung um die Achse YI-yl erhaltenen Anordnungen
ist in F i g. 14 dargestellt. In diesem Fall sind die beiden Endabschnitte
voneinander entfernt und miteinander durch einen zylindrischen ringförmigen Abschnitt
miteinander verbunden worden ' dessen Erzeugende parallel zu Y1-yl sind,
und welcher aus schnell brennendem Pulver besteht.
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Eine andere dieser Anordnungen, welche durch Drehung um die Achse
Y.-Y# erhalten wird, -ist in F i g. 15 dargestellt.
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Die Ausbildung gemäß F i g. 16 entspricht der der F i
g. 12, jedoch mit dem Unterschied, daß der Endabschnitt unter der Achse X-X
einen größeren Durchmesser als der Endabschnitt über derselben hat.
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In diesem Fall müssen drei verschiedene Pulver mit verschiedenen Verbrennungsgeschwindigkeiten
benutzt werden. Das langsam brennende Pulver B ist in gleicher Weise wie der Anteil
B der F i g. 12 angeordnet. Die Anteile Al und A2 entsprechen den
beiden bei A in F i g. 12 dargestellten Anteilen des schnell brennenden
Pulvers, sie liegen jedoch über bzw. unter der Achse X-X. Wenn r die Verbr--nnung
eschwindigkeiten des Pulveranteils B und r, -" s9 g
und r, die der Anteile
A, und A2 sind, ist r kleiner als ri und r, und da der Halbmesser
des oberen Anteils A, kleiner als der des unteren Anteils A, ist,
ist ri auch kleiner als r..