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Verfahren und Vorrichtung zum fortlaufenden Verschweißen der Kanten
von metallischen, beispielsweise rohrförmigen Werkstücken Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum fortlaufenden Verschweißen der Kanten von metallischen, beispielsweise
rohrförmigen Werkstücken und eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens, wobei
die Werkstücke in einem axial geschlitzten Behälter derart angeordnet sind, daß
die Werkstückkanten freiliegend im Behälterschlitz verlaufen und an einer Schweißstelle
vorbeibewegt werden, wobei ihnen vor der Schweißstelle ein in den Kanten fleßender
Hochfrequenzstrom zugeführt wird.
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Zum Verschweißen der Kanten von rohrförmigen Werkstücken ist es bereits
bekannt, die Werkstücke in einem axial geschlitzten Behälter anzuordnen und die
im Behälter freiliegenden Längskanten des Werkstückes miteinander zu verschweißen.
Diese verhältnismäßig weichen Behälter haben die Aufgabe, eine Reihe von kurzen
zu verschweißenden Werkstücken in richtiger Lage zum Schweißpunkt und von diesem
fort zu führen und vor allem für einen kontinuierlichen Stromdurchgang zu sorgen.
Die auf Schweißtemperatur erwärmten Kanten der Werkstücke werden dann von seitlichen
Andruckrollen zur Bildung einer Preßschweißung zusammengedrückt.
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Die zur Ausführung dieses bekannten Verfahrens verwendeten Vorrichtungen
sind jedoch nicht oder nur umständlich für die Herstellung von Rohren großen Durchmessers
oder rohrförmigen Bauteilen mit nicht kreisförmigen Querschnitten sowie insbesondere
nicht zur Herstellung von konischen Rohren geeignet.
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Zur Herstellung von Rohren mit gleichförmigem Querschnitt ist es auch
bereits vorgeschlagen worden, die geschlitzten, aus Blech vorgeformten Rohre während
des Schweißens in einem Behälter anzuordnen. Zum Schweißen werden die Rohre in einen
Stromkreis geschaltet, so daß sie von dem durchfließenden Strom auf Schweißtemperatur
gebracht werden. Zum Verschweißen des Spaltes wird dann ein Schweißdraht oder ein
Schweißpulver auf die .Nahtstelle aufgebracht, so daß dieses auf Grund der Wärme
des Werkstückes schmilzt und die Schweißung herstellt.
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Der Behälter ist hierbei aus feuerfesten Steinen, aus Asbest oder
aus Kohle hergestellt und dient verschiedenen Zwecken: Einmal soll er eine zu starke
Wärmestrahlung des vollständig erhitzten Werkstückes vermeiden, zum anderen gibt
er dem auf Grund der Wärme erweichtem Metall einen Halt, und schließlich verhindert
er eine Oxydation des glühenden Werkstückes. Ein derartiger Behälter ist beim Schweißen
nach dem bekannten HF-Preßschweißverfahre,n nicht nur überflüssig, weil das zu verschweißende
Werkstück nur im unmittelbaren Bereich der zu verschweißenden Kanten erwärmt wird,
sondern er ist auch ungeeignet, weil er die Bildung eines V-Spaltes verhindert und
ein Zusammentreffen der Werkstückkanten zur Bildung einer Preßschweißung unmöglich
macht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
das die Herstellung beispielsweise von Rohren großen Durchmessers, von Rohren mit
nicht kreisförmigen Querschnitten sowie von konischen Rohrteilen auf einfache Weise
gestattet.
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Die erfindungsgemäße Lösung geht aus von einem Verfahren zum .fortlaufenden
Verschweißen der Kanten von metallischen, beispielsweise rohrförmigen Werkstücken,
die in einem axial geschlitzten Behälter derart angeordnet sind, daß die Werkstückkanten
freiliegend im Behälterschlitz verlaufen und die an einer Schweißstelle vorbeibewegt
werden, wobei ihnen vor der Schweißstelle ein in den Kanten fließender Hochfrequenzstrom
zugeführt wird. Dieses Verfahren zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß
auf die freiliegenden Werkstückkanten im Bereich des Schweißpunktes ein Druck ausgeübt
wird, der die Kanten in Richtung auf den Innenraum des als starre Matrize ausgebildeten
Behälters und dadurch aufeinander zu bewegt und der
den übrigen
Teil des Werkstückes fest gegen die Matrizeninnenwand preßt.
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Auf diese Weise können rohrförmigä Bauteile der verschiedensten Art
sicher verschweißt werden, denn der als starre Matrize ausgebildete Behälter kann
einen beliebig geformten Innenraum, aufweisen, gegen den sich der größte Teil des
zu verschweißenden Werkstückes fest anlegt. Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet
darüber hinaus eine sehr rationelle Massenfertigung, weil das einzige aufwendige
Werkzeug, nämlich die starre Matrize; praktisch nicht erwärmt wird, so daß der Verschleiß
gering bleibt.
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Ergänzt man das erfindungsgemäße Verfahren in vorteilhafter Weise
dadurch, daß die Matrize zusummen mit dem von ihr aufgenommenen Werkstück an der
Schweißstelle vorbeigeführt wird, dann ist der Verschleiß praktisch gleich Null,
weil keinerlei Relativbewegung mehr zwischen Matrize und Werkstück auftritt.
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Zur Ausführung des Verfahrens wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung
vorgeschlagen, in der eine längliche, starre Matrize mit einem der Form der beispielsweise
rohrförmigen Bauteile angepaßten und zum Umfassen dieser Bauteile dienenden Hohlraum
verwendet, der eine in Längsrichtung verlaufende längliche öffnung aufweist, zwischen
deren Seitenkanten die Spalte- der rohrförmigen Bauteile angeordnet sind. Weiterhin
verwendet die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Einrichtung zum Vorschub der in
der Matrize befindlichen rohrförmigen Bauteile in Richtung auf die Schweißstelle
sowie zwei zur Anlage an gegenüberliegenden Seiten der Spalte vorgesehene Rollen,
die die Seiten im Bereich der Anlagestelle in Richtung auf den Hohlraum der Matrize
und im Schweißbereich gegeneinanderdrücken: In einer vorteilhaften Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Einrichtungen zum gemeinsamen Vorschub der
Matrize mit den in ihr aufgenommenen rohrförmigen Bauteilen vorgesehen.
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Das Einpressen des zu verschweißenden Werk-Stückes in den Hohlraum
der Matrize mit Hilfe der beiden neben dem Schweißspalt von außen gegen die Werkstückkanten
pressenden Rollen gestattet in vorteilhafter Weise die Herstellung von Bauteilen
mit nahezu beliebigen Formen und vor allem mit nahezu beliebigen Abmessungen, denn
die zur Herstellung der Preßschweißung notwendigen Rollen liegen dort, wo sie am
allerwenigsten stören.
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Zur Erleichterung des Einlegens und des Herausnehmens der rohrförmigen
Bauteile kann die Matrize aus zwei in Längsrichtung trennbaren Halb-'abschnitten
bestehen, wodurch eine weitere Arbeitserleichterung geschaffen ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich besonders vorteilhaft dann
anwenden, wenn das Ausgangsmaterial für die rohrförmigen Bauteile aus zwei Halbrohren
besteht; die mit geringerem Aufwand hergestellt werden können als ein einstückiges,
nur mit einem Schlitz versehenes Werkstück; dies trifft insbesondere bei komplizierten
Querschnittsformen oder konischen Bauteilen zu.
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In diesem Fall werden die beiden zu verschweißenden Halbrohre zunächst
so in die Matrize eingelegt, daß die eine Stoßstelle im Schlitz der Matrize verläuft,
worauf diese Stoßstelle verschweißt wird. Dann wird das Bauteil um seine Achse herumgedreht,
so daß die andere Stoßstelle im Spalt der Matrize verläuft, worauf dann diese Stoßstelle
veischweißt wird.
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Die Erfindung ist jedoch auch zur Verschweißung der Stoßstellen von
relativ kurzen Bauteilen geeignet. Für diesen Fall sind mechanische Antriebe vorgesehen,
welche die Bauteile während des Schweißvorganges der Reihe nach in Längsrichtung
durch die Matrize schieben, so daß hierbei also nicht die Matrize gemeinsam mit
den Bauteilen vorgeschoben wird.
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Die Erfindung ist in. den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt F i g. 1 in perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie 2-2
in F i g. 1, F i g. 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 in F i g. 1, F i g. 4
eine Draufsicht auf aufgeklappte Halbrohre eines sich konisch verjüngenden Bauteils,
F i g. 5 einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform der Erfindung, F i
g. 6 in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform der Erfindung ähnlich
der in F i g. 5 gezeigten, -F i g. 7 eine Draufsicht auf das Vorderende der in F
i g. 6 gezeigten Ausführungsform, wobei sich die Teile in einer Stellung befinden,
in der die Schweißnaht gerade beginnt, F i g. 8 einen Schnitt entlang der Linie
8-8 in F i g. 5, F i g. 9 in perspektivischer Darstellung eine weitere Ausführungsform
mit einer Einrichtung zur Verschweißung des hinteren Endes des Bauteiles und F i
g. 10 in perspektivischer Darstellung eine andere Ausführungsform der Erfindung,
bei der eine Folge kurzer Bauteile verschweißt und der Strom über nacheinander angeordnete
Kontakte zugeführt wird.
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Eine längliche Aufnahmematrize 12 ist vorzugsweise in zwei Hälften
aufklappbar ausgeführt, und zwar längs einer Teilungslinie 13. Die Matrize enthält
einen sich in Längsrichtung erstreckenden Hohlraum, dessen Querschnittsumfang in
Größe und Form im wesentlichen dem oder den zu verschweißenden rohrförmigen Bauteilen
angepaßt ist. Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen besitzt der Hohlraum 14 einen
Kreisflächenquerschnitt mit sich in der Länge veränderndem Durchmesser, so daß ein
sich verjüngender rohrförmiger Bauteil entsprechend F i g. 4 aufgenommen werden
kann, der aus zwei Längshälften 15 und 16 besteht.
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Wie aus F i g. 1 hervorgeht, wird der rohrförmige Bauteil
15, 16 in die Matrize derart eingelegt, daß ein, Längsspalt 17, dessen Kanten
aneinandergeschweißt werden sollen, sich in der Mitte zwischen den Kanten 18 und
19 einer Längsöffnung der Matrize erstreckt, während die gegenüberliegende Nahtlinie
des rohrförmigen Bauteils 15, 16 an die Stelle 20 längs des Bodens im Hohlraum 14
zu liegen kommt.
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Die Matrize mit dem in ihr aufgenommenen rohrförmigen Bauteil kann
längs der durch den Pfeil gezeigten Richtung bewegt werden., und zwar zwischen und
an geeigneten Einrichtungen vorbei, welche die Seitenwände der Matrize gegen ein
Auseinanderspreizen sichern. Diese Einrichtungen könneu
beispielsweise
Rollen 21,. 22 sein, die auf Lagern laufen und so angeordnet sind, daß sie mit den
Seitenflächen der Matrize in rollendem Eingriff stehen, wenn die Matrize zwischen
ihnen hindurchläuft. Der Vorschub der Matrize erfolgt unter Verwendung einer Zahnstange
23, die über die Länge der Unterseite der Matrize verläuft, und in der entsprechende
Antriebsritzel 24, 25 im Eingriff stehen. F i g. 2 zeigt, daß die Zahnstange mit
Stiften oder Schrauben 26 abnehmbar befestigt ist, die an verschiedenen Stellen
längs der Zahnstange mit den Bodenflächen der Matrizenteile verbunden sind.
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Außerdem können rinnenförmige Bauteile 27, 28 zur verschiebbaren Führung
und Unterstützung der unteren Kanten der Matrize vorgesehen sein.
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An einer in Bewegungsrichtung der Matrize etwas vor den Rollen 21,
22 befindlichen Stelle kann ein Nahtführungstei130 auf geeigneten, nicht dargestellten
Bauteilen gehaltert sein. Dieser Nahtführungsteil besteht aus isolierendem Material
oder besitzt isolierende Oberflächen und erstreckt sich nach unten in den Spalt
17, um sicherzustellen, daß der Spalt den richtigen Verlauf und die geeignete Weite
kurz vor Beginn des Schweißbereiches aufweist.
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Der Schweißvorgang findet an einer Schweißstelle w statt, und kurz
vor dieser Stelle stehen zwei Kontakte 31, 32 mit dem Metall an gegenüberliegenden
Seiten des Spaltes 17 in Berührung. Die Kontakte sind an eine hochfrequente Stromquelle
33 mit einer Frequenz von wenigstens 50 000 Hertz angeschlossen, wobei üblicherweise
höhere Frequenzen bis zu 300 000 oder 400 000 Hertz vorzuziehen sind.
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Zwei Druckrollen 34, 35 sind so gelagert, daß sie mit den Kantenabschnitten
17a bzw. 17b des Spaltes des zu verschweißenden Rohres in Eingriff treten und diese
mit ausreichendem Druck so weit nach unten in Richtung auf die Mittelachse des rohrförmigen
Bauteils drücken, daß die Kanten am Schweißpunkt w entsprechend F i g. 2 miteinander
in Berührung kommen, d. h., die Kantenabschnitte werden so weit nach innen gedrückt,
daß sie zu den oberen, nach innen weisenden Flächen 36 und 37 des Hohlraumes 14
einen Abstand erhalten, wobei die übrige Wandung des Hohlraumes die verbleibenden
Abschnitte des rohrförmigen Bauteils fest an Ort und Stelle hält, damit die Spaltkanten
an der Schweißstelle unter einem Druck zusammengebracht werden können, der eine
gute Stumpfschweißung gewährleistet. Der hochfrequente Strom fließt von den Kontakten
31 und 32 längs der Spaltkanten in Richtung auf die Schweißstelle und wieder zurück
und heizt dabei die eigentlichen Kantenflächen schnell bis zur Schweißtemperatur
auf, wenn sie vorzugsweise bei der maximalen und gewünschten Schweißtemperatur an
der Schweißstelle zusammenkommen.
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Es leuchtet ein, daß im wesentlichen die gleichen Ausrüstungen auch
zum Schweißen von Rohren mit verschiedenen Querschnittsformen und -abmessungen verwendet
werden können. Dabei ist nur erforderlich, daß die Matrize mit einem entsprechend
geformten Hohlraum ausgestattet ist, welcher der besonderen Form und Größe des zu
schweißenden Werkstückes angepaßt wird, sei es ein Werkstück mit gleichbleibendem
oder sich verjüngendem Querschnitt oder mit sonstiger Form.
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Bei einem rohrförmigen Werkstück mit zwei Schweißnähten muß nach der
ersten Naht die zweite Naht geschweißt werden. Dazu wird die Matrize geöffnet und
das Werkstück um seine Achse so_ weit gedreht, bis sich der andere Spalt bzw. die
zweite Nahtlinie in der Stellung befindet, in welcher der zuvor beschriebene Vorgang
noch einmal stattfinden kann.
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F i g. 5 bis 9 zeigen Abänderungen der Schweißvorrichtung, mit denen
es möglich ist, den Anfang der Schweißung am eigentlichen vorderen Ende des rohrförmigen
Bauteiles beginnen zu lassen und die Schweißung bis zum hinteren Ende des Bauteiles.
weiterzuführen. Bei dem im Längsschnitt gezeigten Ausführungsbeispiel nach F ig.
5 besitzt der rohrförmige zu verschweißende Bauteil 15' einen Längsspalt 17'. Das
Werkstück wird in die Matrize an der Stelle 12' eingebracht, wobei die Matrize längs
einer Waagerechten 40 verschiebbar ist. Auch in diesem Beispiel sind schlanke Rollen
34', 35' für den gleichen Zweck wie die zuvor beschriebenen Rollen 34, 35 vorgesehen,
und die Matrize kann in der gleichen Weise, wie in F i g. 1 bis 3 gezeigt, weitergeschoben
und geführt werden: Die sich in Längsrichtung erstreckende Öffnung in dem Hohlraum
14' in der Matrize nach F i g. 5 bis 9 besitzt seitliche Kanten 18', 19'. Diese
sind an dem vorderen Ende der Matrize miteinander verbunden oder über ein Verbindungsstück
41 kurzgeschlossen, welches an Ort und Stelle abnehmbar, beispielsweise durch Schrauben
42 befestigt sein kann. Kontakte 31', 32' dienen dem gleichen Zweck wie die Kontakte
31, 32 in F i g. 1. Wie F i g. 6 zeigt, verläuft jedoch vor der Ankunft der Schweißstelle
an dem vorderen Ende des rohrförmigen zu verschweißenden Bauteils ein Stromkreis
entsprechend den gestrichelten Linien, der z. B. vom Kontakt 31' längs einer Kante
des Spaltes 17' und von dort längs der Matrize über den Kurzschlußbauteil 41 zur
anderen Seite der Matrize, weiter von dort zum vorderen Ende der anderen Kante des
Spaltes 17 und schließlich zum Kontakt 32' verläuft. Da es sich um einen
hochfrequenten Strom handelt, wird dieser konzentriert bzw. zusammengeschnürt dicht
an den Kanten des Spaltes entlangfließen, die sich am dichtesten an der gegenüberliegenden
Seite des gleichen Spaltes befinden. Wenn die Spaltkanten am vorderen Endes des
rohrförmigen Bauteils mit den Kontakten 31', 32' in Berührung treten, beginnt sofort
ein Strom längs des oben beschriebenen Weges zu fließen, um die Kanten beim Vorschub
aufzuheizen, bis sie an der Schweißstelle zusammentreten, wo sie die erforderliche
Schweißtemperatur erreicht haben und dann durch die Rollen 34', 35' zusammengedrückt
werden. Zu diesem Zeitpunkt verläuft der Stromweg von den Kontakten in Richtung
zur und von der Schweißstelle entsprechend den gestrichelten Linien in F i g. 7.
Der Strom folgt weiterhin einem ähnlichen Weg, wenn der rohrförmige Bauteil weiterläuft,
bis sich seine hintere Kante der Schweißstelle zu nähern beginnt.
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Die Kantenabschnitte 18', 19' an der Matrizenöffnung können, falls
erforderlich, aus einem hochleitfähigen Metall, beispielsweise aus Kupfer bestehen,
so daß dem darin fließenden Strom nur ein. relativ kleiner Widerstand entgegenwirkt.
Demzufolge wird dieser Bereich nur relativ wenig erwärmt, im Vergleich zu den Spaltkanten
des rohrförmigen Bauteils, das in den meisten Fällen aus magnetischem Material besteht
und durch hochfrequenten Strom wirksamer aufgeheizt wird. Die aus hochleitfähigem
Material
bestehenden Kanten 18', 19' können, falls erforderlich, an den entsprechenden Stellen
in sämtlichen Ausführungsformen der Erfindung zur Anwendung kommen.
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Bei der in F i g. 9 gezeigten Ausführungsform der Erfindung entsprechen
die meisten Bauteile, von denen nur einige dargestellt sind, denen in F i g. 1 mit
der Ausnahme, daß im vorliegenden Fäll den in Vorschubrichtung nachfolgenden Kanten
des Spaltes 17 im rohrförmigen Werkstück ein kurzer rohrförmiger Bauteil 50 mit
hoher Leitfähigkeit, beispielsweise aus Kupfer, folgt, der fest in der Matrize aufgenommen
ist und einen Spalt 51 besitzt, der eine Fortsetzung des Spaltes 17 bildet. Wenn
die hinteren Endkanten des Spaltes 17 an den Kontakten 31, 32. vorbeilaufen, bilden
die Kanten des Spaltes 51. weiterhin einen Stromweg für den Stromkreis zwischen
den Kontakten, bis die hinteren Kanten des Spaltes 17 an der Schweißstelle miteinander
in Berührung gebracht worden sind, so daß eine Schweißung bis zum tatsächlichen
Ende der erforderlichen Naht durchgeführt werden kann. Da der Abschnitt 50 aus einem
hochleitfähigen Metall im Vergleich zu dem üblichen magnetischen Material des Werkstückes
besteht, werden die Kanten des Spaltes 51 normalerweise nicht bis zur Schweißtemperatur
erwärmt und zusammengeschweißt, selbst wenn sie durch die Rollen 34; 35 noch .zusammengedrückt
werden sollten. Falls erforderlich, .kann ein solcher rohrförmiger Bauteil 50 auch
am vorderen Ende des Werkstückes angeordnet sein, damit auch ein Stromweg zur- Aufheizung
der vorderen Kanten des Spaltes gegeben ist, nachdem diese Kontakte 31, 32 durchlaufen
und bis sie den Schweißpunkt erreicht haben.
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Bei einem weiteren. Ausführungsbeispiel der Erfindung entsprechend
F i g.10 kann eine Reihe relativ kurzer rohrförmiger Bauteile 60 mit nicht dargestellten
mechanischen Antrieben durch die Matrize 61, 62 vorgeschoben werden, die im vorliegenden
Fall zweckmäßigerweise stationär angeordnet ist. Falls erforderlich, kann die Matrize
jedoch entsprechend dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel auch hier mit der
in ihr aufgenommenen Reihe von Werkstücken zusammen unter der Schweißstelle hin=
durchbewegt werden..
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Ein Nahtführungsteil. 63 ist so gehaltert, daß er mit den Spaltflächen
der Werkstücke in Eingriff tritt und die Spalte miteinander zur Ausfluchtung bringt.
Ähnlich den zuvor beschriebenen Rollen 34, 35 sind hier Rollen 64, 65 vorgesehen,
die jedoch in diesem Fall kurz hinter der Schweißstelle angeordnet sein können.
Kontakte 66 und 67 sind an aufeinanderfolgenden, Stellen längs der herzustellenden
Nahtlinie vorgesehen und an eine Hochfrequenzstromquelle 68 der vorbezeichneten
Art angeschlossen, wobei die Verbindungen bzw. Anschlüsse so verlaufen, daß ein
Stromweg von der Stromquelle über eine Leitung 69 zum Kontakt 66 läuft, der vorzugsweise
die Spalte in den Werkstücken überbrückt. Ein parallelverlaufender Strom fließt
dann längs der Kanten des Spaltes zum Kontakt 67, der in dem Bereich der Schweißstelle
liegt und diese ebenfalls überbrückt. Von dort fließt der Strom zu einem Leiter
70, der dicht oberhalb der herzustellenden Schweißnaht in dem Werkstück verläuft
und an eine rücklaufende Leitung zur Stromquelle 68 angeschlossen ist. Im vorliegenden
Fall sind die Anschlüsse 69 und 70 in Form gekühlter Rohrleitungen vorgesehen, während
die Kontakte 66 und 67 ebenfalls entsprechend der üblichen Praxis durch ein Strömungsmedium
gekühlte Hohlräume enthalten. Derartige Anschlüsse können bei sämtlichen Ausführungsbeispielen
gemäß der Erfindung vorgesehen sein.
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Dadurch, daß bei dem vorbeschriebenen Anschluß zwischen den Punkten
66 bis 70 der Leiterabschnitt 70 dicht längs der herzustellenden Nahtlinie verläuft,
wird der auf den -Spaltkanten fließende Strom dicht unterhalb des Leiters 70 konzentriert,
obwohl parallelverlaufende Stromflüsse zu beiden Seiten der miteinander zu verschweißenden
Spaltkanten vorgesehen sind. Dabei werden die oberen Abschnitte der Spaltkanten
mehr erhitzt als die inneren Abschnitte, so daß beim Zusammenbringen der Spaltkanten
durch die Funktion der Rollen 64 und 65 das Metall in starkem Maße nach oben bzw.
nach außen gestaucht wird. An der Stelle 71 ist ein Glättungs- oder Schneidwerkzeug
angeordnet, welches das nach oben gestauchte Metall längs der Naht abschneidet.
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Die in F i g. 10 gezeigte Ausführungsform bildet eine zweckmäßige
Einrichtung zum schnellen Verschweißen einer Reihe relativ kurzer oder mehr oder
weniger rohrförmiger, ringförmiger Bauteile mit Spalten, beispielsweise von Bauteilen
zur Herstellung von Automobilradfelgen. od. dgl. Da die Bauteile üblicherweise mit
Stirnfläche an Stirnfläche aneinanderliegen, kann eine fortlaufende Naht gefertigt
werden. Wenn jedoch infolge von Unregelmäßigkeiten der Form der Endabschnitte der
aufeinanderfolgenden Bauteile keine direkte Berührung an der Nahtlinie -vorliegt,
ist dies unbedeutend, da der Stromweg über dazwischenliegende kurze Spalte dennoch
auf Grund der Kanten. der Längsöffnung in dein Hohlraum der Matrize geschlossen
ist.