DE1212297B - Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten und -formkoerpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten und -formkoerpern

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DE1212297B
DE1212297B DEH42462A DEH0042462A DE1212297B DE 1212297 B DE1212297 B DE 1212297B DE H42462 A DEH42462 A DE H42462A DE H0042462 A DEH0042462 A DE H0042462A DE 1212297 B DE1212297 B DE 1212297B
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Dipl-Ing Max Himmelheber
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MAX HIMMELHEBER DIPL ING
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MAX HIMMELHEBER DIPL ING
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B27WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
    • B27NMANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
    • B27N3/00Manufacture of substantially flat articles, e.g. boards, from particles or fibres
    • B27N3/08Moulding or pressing
    • B27N3/086Presses with means for extracting or introducing gases or liquids in the mat

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
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  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
B 29 j
Deutsche Kl.: 39 a7 - 5/00
Nummer: 1212297
Aktenzeichen: H 424621 c/39 a7
Anmeldetag: 29. April 1961
Auslegetag: 10. März 1966
Unter Holzwerkstoffplatten im Sinne dieser Erfindung sind sowohl Faserplatten als auch Spanplatten zu verstehen. Für ihre Herstellung finden vorzugsweise Holzfasern und Holzspäne, aber auch andere zellulosehaltige Materialien, wie beispielsweise Kokosfasern, Hanf- und Flachsabfälle, Baumwollabfälle, Bagasse usw., Verwendung.
Holzfaserplatten werden im allgemeinen im Naßverfahren hergestellt, indem eine wässerige Dispersion desintegrierter Holzfasern oder Faserbündel auf einer Siebeinrichtung, gegebenenfalls unter Anwendung von Druck, vorentwässert wird bis zur Bildung eines zusammenhaltenden Formlings, der daraufhin in einer Heizplattenpresse verdichtet und getrocknet wird, wobei gegebenenfalls beigefügte Bindemittel gleichzeitig das Gefüge verleimen und härten. Werden statt planparalleler Platten andere flache Formteile hergestellt, so treten Gesenke an Stelle der Heizplatten, ohne grundsätzliche Änderung des Verfahrens.
Holzspanplatten aus natürlichen oder künstlich erzeugten Holzspänen werden im Trockenverfahren hergestellt, d. h., dem zunächst meist mit einem gewissen Feuchtigkeitsgehalt vorliegenden Spangut wird durch Trocknen das Wasser weitgehend entzogen, worauf die Späne mit Bindemittel vermischt zu Formlingen von der gewünschten Plattengröße geformt und anschließend ebenfalls zwischen Heizplatten verdichtet und gehärtet werden.
Die Faserplattenverfahren haben den Vorteil, ohne oder mit nur geringen Bindemittelmengen zu Werkstoffen mit guten Festigkeitseigenschaften zu führen. Dabei wirkt einerseits die Verfilzung der Fasern festigkeitsbildend, andererseits treten unter der Einwirkung von Wasser, Wärme und Druck physikalische und chemische Veränderungen an Holzbestandteilen ein, die zu Verklebungen der Fasern untereinander in der fertiggepreßten Platte führen.
Ein Nachteil der Faserplattenherstellungsverfahren liegt einmal darin, daß zur Abführung des sich während der Heißpressung bildenden Dampfes zwischen Formling und Heizplatte mindestens auf einer Seite ein Sieb gelegt werden muß, dessen Markierungen in der fertigen Platte sichtbar bleiben oder durch besondere Verfahrensschritte beseitigt werden müssen. Außerdem bedingt die Forderung nach Beseitigung des Wassers lange Verweilzeiten der Formlinge in der Heizpresse, und schließlich verlieren die einzelnen Holzfasern und Faserbündel, teilweise schon durch das angewandte Aufschlußverfahren, zum anderen Teil durch die Einwirkung von Wasser .und Wärme, weitgehend ihren ursprünglichen HoIz-
Verfahren zur Herstellung von
Holzwerkstoffplatten und -formkörpern
Anmelder:
Dipl.-Ing. Max Himmelheber,
Baiersbronn (Schwarzw.), Saarstr. 7
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Max Himmelheber,
Baiersbronn (Schwarzw.)
Charakter, so daß auch die fertigen Holzfaserplatten nicht Holzcharakter, sondernPappecharakter besitzen. Um die langen Heizzeiten und die Siebmarkierungen bei der Herstellung von Faserplatten zu ver-
ao meiden, sind Verfahren entwickelt worden, bei denen die nassen Vorformlinge zunächst drucklos getrocknet und anschließend, gegebenenfalls nach oberflächlicher Befeuchtung, heiß verpreßt werden. Ferner sind Verfahren bekanntgeworden, bei denen trokkene, desintegrierte Fasern, wie bei den Spanplattenverfahren, nach Vermischung mit Bindemittel vorgeformt und anschließend heiß verpreßt werden. In beiden Fällen müssen zur Erreichung gleicher Festigkeiten wie bei Faserplatten, die ohne Bindemittel im Naßverfahren hergestellt werden, Bindemittel zugesetzt werden. Jene oben beschriebenen, auf chemischen und physikalischen Veränderungen an Holzbestandteilen beruhenden Verklebungserscheinungen der naß hergestellten Faserplatten treten nämlich nur dann wirksam ein, wenn Wärme unter gleichzeitiger Anwesenheit verhältnismäßig hoher Wassermengen auf das Holz einwirkt.
Holzspanplatten haben den Vorteils daß das Holz während des Heißpreßvorgangs seinen Holzcharakter in keiner Weise einbüßt, so daß Holzspanplatten mit Recht als künstliche Bretter bezeichnet werden; sie haben ferner den Vorteil, wegen des geringen Feucrrtigkeitsgehaltes keiner besonderen Maßnahmen zur Dampfableitung während des Heißpreßvorgange.s zu bedürfen, so daß sie also mit beidseitig glatter Oberfläche aus der Heizpresse kommen, und das Herstellungsverfahren hat weiterhin den Vorteil, mit kurzen Heizzeiten auszukommen, da nur sehr geringe Wassermengen während des Preßvorganges verdampft werden müssen. Die obenerwähnten physikalischen und chemischen Vorgänge, die zur Verklebung der Fasern beim Naßverfahren führen, be-
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ruhen teilweise auf Quellungserscheinungen kollo- fallenden oder künstlich erzeugten Holzspänen oder
idaler Holzbeständteile, teilweise auf Lösungsvor- auch aus anderen eingangs erwähnten Span- und
gangen zuckerartiger Bestandteile und vermutlich Fasermaterialien mit nur geringen Bindemittelmen-
auch auf Umwandlung an sich nichtlöslicher Be- gen oder sogar völlig ohne Bindemittel brauchbare
standteile in lösliche unter der Einwirkung von im 5 Festigkeiten zu erzielen bzw. unter Verwendung der
Holz enthaltenen oder während des Preßvorganges üblichen Bindemittelmenge höhere als die bisherigen
gebildeten Säuren; schließlich können solche chemi- Festigkeiten zu erhalten. Der Effekt kann gesteigert
sehen Veränderungen auch durch .Zufügung von werden, indem der Aufschluß des Spanmaterials so
Chemikalien zum Holzfaserstoff gesteigert werden. geführt wird, daß die Spanränder und/oder Span-
Bei der Herstellung von Holzspanplatten wurde io oberflächen teilweise aufgerauht, aufgefasert oder
bisher nicht daran gedacht, diese durch Quellungs- fibrilliert sind, während der Hauptteil des Spanes den
und Lösungsvorgänge bewirkten Verklebungseffekte Holzcharakter unverändert beibehält und damit den
zur Festigkeitsbildung auszunutzen. Sie treten beim Holzcharakter der-fertigen Spanplatte nach wie vor
Trockenverfahren praktisch nicht auf, weil der Was- gewährleistet.
sergehalt durch die sehr scharfe Trocknung, der das 15 Das Verfahren ist zwar nicht an eine bestimmte
Spangut vor der Beleimung unterworfen wird, viel Feuchtigkeitsgrenze gebunden, weil mit steigender
zu niedrig liegt. Es ist bekannt, daß durch die wäh- Feuchtigkeit eine allmähliche Steigerung des be-
rend der Heißpressung sich bildenden geringen schriebenen Verklebungseffektes feststellbar ist, doch
Dampfmengen eine gewisse Erweichung und Plasti- tritt der Effekt in technisch nennenswertem Maß
fizierung des Holzes eintritt, die die Verdichtung 20 erst in Erscheinung, wenn der Feuchtigkeitsgehalt
begünstigt, und es ist auch bekannt, diesen Plasti- über dem beim bisherigen Trockenverfahren üblichen
fizierungseffekt durch zusätzliche Befeuchtung ein- liegt.
zelner Späneschichten zu verstärken, so daß eine Der Effekt tritt früher auf, wenn sehr feine Holzselektive Verdichtung derart befeuchteter Schichten, späne aus der bisherigen Spanplattenfabrikation verinsbesondere eine als Satinierungseffekt bekannte 25 wendet werden. Die Anwesenheit von Holzmehl ver-Bildung einer geschlossenen Preßhaut, eintritt. stärkt ihn bis zu einem gewissen Grad. Ein den Effekt
Ferner ist es bekannt, insbesondere durch dicke begünstigendes Aufschlußverfahren besteht beispiels-Formlinge niedrigen spezifischen Gewichtes, die die weise darin, daß Holzhackschnitzel oder grobe Mahl-Kontaktwärme der Heizplatten oder Gesenke nur späne einer kalten oder heißen Wässerung oder einer langsam ins Innere weiterleiten, zur raschen Erwär- 30 Dämpfung unterworfen und anschließend in einer mung ihrer ganzen Masse und gegebenenfalls zur Zahnscheibenmühle, Messermühle oder Schlagkreuz-Verrmgerung der Restfeuchtigkeit Dampf, Luft oder mühle, gegebenenfalls auch in einem Kollergang, Heißluft hindurchzuleiten, und zu ähnlichen Zwek- weiter zerquetscht und zerrissen werden,
ken ist auch schon vorgeschlagen, Heißluft mit ab- Auch Späne^ wie sie in an sich bekannter Weise satzweise pendelndem Druck periodisch auf die 35 mittels taumelnder Kreissägeblätter aus stückigem Formlinge einwirken zu lassen, um auf diese Weise Holz geschnitten werden, zeigen den beschriebenen bei der Erhitzung der Formlinge frei werdende Gase Effekt.
und Dämpfe abzuführen, wofür es zweckmäßig sein Ebenso können anfallende oder künstlich erzeugte
soll, daß an Durchbrüche in den Preßformen an- Holzspäne in an sich bekannter Weise unter Zugabe
schließende und mit mehreren Kanälen versehene 40 von Wasser in einem Holländer einer leichten quet-
Verteilerstücke in die Formlinge hineinragen. sehenden Mahlung unterworfen werden und/oder in
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einem Holländer oder einer Rührbütte unter gleich-
von Holzwerkstoffplatten oder -formkörpern, die aus zeitiger Zugabe von Wasser mit Holzfaserstoff, ζ. Β
nassen, vorgetrockneten oder angefeuchteten Holz- . Holzschliff oder Defibratorstoff, gemischt werden
fasern, Holzspänen oder ähnlichen organischen Par- 45 Verdichtet man aus einem solchen Gemisch durcr
tikeln oder aus Gemischen solcher Fasern und/oder Vorentwässerung hergestellte nasse Formlinge zwi-
Späne od. dgl. und gegebenenfalls Bindemitteln zu- sehen Heizplatten, so treten die Quellungs-, Lösungs-
nächst vorgeformt und alsdann unter Druck und und Verklebungseffekte vorzugsweise am Faserstof
Hitze in Heizplattenpressen oder beheizten Preß- auf, während die Späne ihren Holzcharakter be·
formen verdichtet und gehärtet werden, ist dadurch 50 wahren und diesen dem fertigen Werkstoff mitteilen
gekennzeichnet, daß der in der geschlossenen Heiz- Auf diese Weise können überraschenderweise aucl
presse bzw. Preßform im Formling gebildete Dampf ohne jedes zugefügte Bindemittel holzartige Plattei
zunächst über eine zur Aktivierung der Eigenbinde- oder Formkörper im Wichtebereich von Naturhol
kräfte zumindest in den kleineren, feineren bzw. in hergestellt werden.
den am weitesten aufgeschlossenen Einzelteilchen 55 Das Verfahren nach der Erfindung ist jedoch nich
ausreichenden Einwirkungszeitspanne ganz oder auf die Herstellung bindemittelfreier oder binde
größtenteils im Formling belassen und alsdann vor mittelarmer Holzwerkstoffe beschränkt, sondern is
Beendigung der Pressung durch Betätigung einer auch bei normalen Bindemittelgehalten mit .Vortei
Dampfablaßvorrichtung ganz oder weitgehend aus anwendbar,
dem Formling entfernt wird. 60 Die Zufügung von Bindemittel kann entwede
Es wurde nämlich gefunden, daß auch bei Holz- nach den bisher üblichen oder gemäß der Erfindun
spanplatten die auf Quellungs- und Lösungsvor- nach neuen Verfahren erfolgen. Praktisch werde]
gangen beruhenden Verklebungserscheinungen erzielt heute sowohl für Faserplatten als auch für Span
werden können, wenn die Formlinge mit ähnlichem platten ausschließlich Kunstharzbindemittel verwen Feuchtigkeitsgehalt wie die nassen Holzfaserplatten- 65 det. Bei Naßverfahren bevorzugt man alkalisch ode
formlinge mit hoher Feuchtigkeit (bis zu 100 °/o, be- organisch gelöste Phenol-Formaldehyd-Harze, die ii zogen auf die Trockensubstanz) in die Heizpresse Holländer zugegeben und ausgefällt werden. Bi
kommen. Es ist auf diese Weise möglich, aus an- Trockenverfahren bevorzugt man Harnstoff-Form
5 6
aldehyd-Harze, die auf das getrocknete Spangut im die Heizzeit abgekürzt werden. Es ist dabei dann allgemeinen im Sprühverfahren aufgebracht werden. auch möglich, den Formling schon zu einem Zeit-Harnstoffharze finden bis jetzt im Naßverfahren punkt aus der Presse zu entnehmen, in dem die Verkaum Anwendung, da sie nicht verlustfrei auf die leimung noch nicht abgeschlossen, sondern nur so Fasern aufziehen. Ebensowenig finden heute im Naß- 5 weit vorgeschritten ist, daß der weitgehend entverfahren und im Trockenverfahren die älteren Holz- dampfte Formling aus der Presse entnommen und leime auf Eiweiß- oder Stärkebasis Anwendung, und einer Nachpressung, gegebenenfalls auch in größeren zwar im Naßverfahren nicht, weil sie nicht auf den Stapeln, unterworfen werden kann.
Fasern fixiert werden können, und im Trockenver- Für die Durchführung des Verfahrens finden fahren nicht, weil ihr hoher Wasseranteil die An- io zweckmäßig Heizplatten oder beheizbare Preßformen Wendung der bisher bekannten trockenen Verfahrens- Verwendung, die in an sich bekannter Weise mit technik unmöglich macht. einem System von Hohlräumen oder Kanälen ver-
Nach der Erfindung können auch bei hohem Was- sehen sind, die einerseits in die Kontaktheizflächen sergehalt der in die Heizpresse oder in die Gesenke einmündende Durchbohrungen aufweisen und andegelangenden Formlinge sowohl Harnstoff-Formalde- 15 rerseits über ein Absperrorgan mit der Außenluft in hyd-Harze als auch Eiweiß- und Stärkeleime erfolg- Verbindung stehen und/oder an eine Vakuumpumpe, reich verwendet werden. Bei Harnstoffleimen ver- Vakuumkammer od. dgl. und gegebenenfalls an eine fährt man erfindungsgemäß so, daß man entweder Dampfleitung angeschlossen sind,
das nasse Faser- oder Spangut, gegebenenfalls nach Der Formring wird in bekannter Weise zwischen Vorentwässerung, beispielsweise mittels einer Schnek- 20 die Heizplatten eingefahren und verdichtet. Dabei kenpresse, in einen Knetmischer bringt und in diesen bleiben die Absperrorgane zunächst so lange geden üblichen Harnstoffleim mit etwa 50% Fest- schlossen, daß der sich bildende Dampf in den anteil einsprüht. Auf der nassen Faser fällt der Leim Kanalsystemen unter allmählich ansteigendem Druck, aus und verbleibt beim anschließenden Heißpreß- der gleichzeitig das ganze Formlingsgefüge durchvorgang innerhalb des Gefüges. An Stelle von Flüs- 25 setzt, gesammelt wird. Nach Ablauf der gewünschten sigleim kann man mit besonderem Vorteil Pulverleim Einwirkungsdauer des Dampfes werden die Absperrin den Mischer einstäuben und mit dem nassen Faser- organe geöffnet, und der Dampf entweicht ins Freie oder Spänematerial durchkneten. Ein anderes Ver- oder wird von der Vakuumvorrichtung abgesaugt, fahren, zu Formungen von hoher Feuchte unter Ver- Man kann dabei die Druckentlastung und die damit wendung von Harnstoffleim zu kommen, besteht 30 verbundene Temperatursenkung durch Regelung des darin, daß man zunächst das Spanmaterial in bis- Öffnungsvorgangs der Absperrorgane und Druckheriger Weise auf einen bestimmten Feuchtigkeits- regelung der Vakuumeinrichtung steuern,
gehalt trocknet, dann in einem Mischer wie bisher Um während der gewünschten Einwirkungsdauer mit Flüssigleim oder Pulverleim mischt und anschlie- ein Entweichen des Dampfes aus den Formlingsßend durch Wasserzugabe auf den gewünschten 35 kanten zu verhindern, kann die Pressung in an sich hohen Feuchtigkeitsgehalt einstellt. bekannter Weise in einem geschlossenen Formrahmen
Die Zugabe von Stärke- oder Eiweißleimen ist in oder -kasten oder in ebenfalls vorbekannter Weise gleicher Weise möglich, indem man diese stark unter höherer Verdichtung der Formlingsränder erwasserhaltigen Leime mit den in bekannter Weise folgen.
stark getrockneten Spänen in einem Mischer ver- 40 Zwischen die mit den Durchbohrungen versehene
mischt, anschließend erforderlichenfalls mit zusatz- Heizplatte und die Formlingsoberfläche kann ein
lichem Wasser auf den gewünschten Feuchtigkeits- Lochblech, Rillenblech, Sieb oder ähnliche Vorrich-
gehalt einstellt und dann wie im Trockenverfahren tang eingelegt werden, die leicht gereinigt werden
weiterarbeitet. kann, so daß Verstopfungen der zum Kanalsystem
Das Preßverfahren nach der Erfindung besteht so- 45 führenden Heizplattenbohrungen vermieden werden, mit darin, den während des Heißpressen« entstehen- Es können sowohl beide Heizplatten, an denen ein den Dampf zunächst während einer bestimmten Zeit- Formling anliegt, mit dem Kanalsystem versehen dauer möglichst eindringlich auf das Preßgut ein- sein als auch nur eine der beiden Platten. Im letzwirken zu lassen, damit die eingangs beschriebenen teren Fall kann man auch nur die Platte ohne Dampf-Quellungs- und Lösungsvorgänge eintreten und ihn 5° abströmkanäle aufheizen, die Platte mit dem Kanaldann ganz rasch aus dem gesamten Formlingsvolumen system dagegen unbeheizt lassen, so daß ein erhebzu entfernen, wobei der Formling weiterhin'unter liches Temperaturgefälle zwischen der Heizplatte und Druck gehalten wird. Es ist bekannt, daß bei den der Dampfableitplatte besteht. In diesem Fall wanüblichen trocken arbeitenden Spanplattenverfahren dert dann die Feuchtigkeit von der Heizplatte aus die Entfernung des Dampfes zum größten Teil erst 55 durch die einzelnen Schichten des Formlings hinbeim Öffnen der Heizplattenpresse erfolgt und daß durch zu der Abströmplatte hin und wird als Dampf deswegen mit großer Sorgfalt darauf zu achten ist, von dieser aufgenommen.
daß im Augenblick des Öffnens der Presse die Ver- Man kann auch die mit dem Kanalsystem verleimung des Formlings so weit abgeschlossen ist, daß sehene(n) Platte(n) dazu verwenden, zu Beginn des der im Innern herrschende Dampfdruck nicht zu 60 Preßvorganges dem Kanalsystem Dampf zuzuführen, einer Sprengung des Formlings führt. Nach der Er- der dann an und in dem kalten Formung zunächst findung wird dagegen der Dampf bei normalem oder kondensiert, diesen dabei stark befeuchtet und aufäußerst hohem Wassergehalt zu einer Zeit entfernt, heizt und dem von der äußeren Dampfquelle her ein während der der Formling noch unter Preßdruck bestimmter Druck und eine bestimmte Temperatur gehalten wird. Hierdurch können insbesondere bei 65 erteilt werden. Man kann in diesem Fall die Preßhohem Wassergehalt die beschriebenen Einwirkungen platten gleichzeitig in an sich bekannter Weise durch von Wärme und Feuchtigkeit auf das Holz statt- ein Heizmedium oder mittels elektrischer Widerfinden oder bei geringerem Wassergehalt zumindest Standsheizung aufheizen, oder man kann die Preß-
platten in an sich bekannter Weise als Hochfrequenzelektroden benutzen und den Formling auf diese Weise zusätzlich beheizen.
Es ist hierbei auch möglich, auf die Verwendung einer Vakuumpumpe zu verzichten, indem man nach Ableitung des Dampfüberdrucks über die Absperrvorrichtung und nach Wiederschließen derselben kaltes Wasser in die Dampfableitkanäle einspritzt und durch die so bewirkte Kondensation des in den Kanälen noch befindlichen Dampfes einen Unterdruck erzeugt oder indem man den Dampf aus den Ableitkanälen der Heizplatten in einen außerhalb der Heizplatten befindlichen, mit den Dampf ableitkanälen über eine Absperrvorrichtung zu verbindenden Kondensator strömen läßt und dort zur Kondensation bringt.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten oder -formkörpern, die aus nassen, vorgetrockneten oder angefeuchteten Holzfasern, Holzspänen oder ähnlichen organischen Partikeln oder aus Gemischen solcher Fasern und/ oder Späne od. dgl. und gegebenenfalls Bindemitteln zunächst vorgeformt und alsdann unter Druck und Hitze in Heizplattenpressen oder beheizten Preßformen verdichtet und gehärtet werden, dadurch gekennzeichnet, daß der in der geschlossenen Heizpresse im Formling gebildete Dampf zunächst für einen zur Aktivierung der Eigenbindekräfte zumindest in den kleineren, feineren bzw. in den am weitesten aufgeschlossenen Einzelteilchen ausreichenden Einwirkungszeitraum ganz oder größtenteils im Formling belassen und alsdann vor Beendigung der Pressung durch Betätigung einer Dampfablaßvorrichtung ganz oder weitgehend aus dem Formling entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem noch kalten Formling zu Beginn des bezeichneten Heißpreßvorganges in an sich bekannter Weise durch seine Oberflächen zusätzlich Dampf zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der zur Bildung der Formlinge bestimmten Späne oder ähnlichen Zerkleinerungsprodukte, vorzugsweise nach einer Dampf-, Koch- oder Wasserbehandlung, gegebenenfalls in Verbindung mit Chemikalien, einer nachzerkleinernden bzw. mahlenden oder zerquetschenden Behandlung unterworfen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Mitverwendung von Holzmehl od. dgl. und/oder von durch die Zerspanungsart, z.B. durch Taumelsägen, weitgehend angefaserten bzw. nbrillierten Spänen für den Aufbau der Formlinge,
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines nicht oder schlecht auf den Fasern und Spänen fixierenden und nicht stark wasserhaltigen oder trockenen Leimes, vorzugsweise eines etwa 50% Wasser enthaltenden oder pulverförmigen Harnstoffharzleimes, der Lehn in ein nicht allzu nasses bzw. gegebenenfalls vorentwässertes Spanfasergut eingebracht oder in üblicher Weise auf trockene Späne od. dgl. aufgebracht wird, wonach das Gut, soweit jeweils erforderlich, durch weiteren Wasserzusatz auf den gewünschten höheren Feuchtigkeitsgehalt eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von stark wasserhaltigen und auf den Fasern und Spänen nicht fixierenden Leimen, vorzugsweise von Stärke- und Eiweißleimen, der Lehn in üblicher Weise auf trockene bzw. getrocknete Späne od. dgl. aufgebracht und das Gut erforderlichenfalls durch weiteren Wasserzusatz auf den gewünschten höheren Feuchtigkeitsgehalt eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der auf den gewünschten Wassergehalt eingestellte Formling zwischen Heizplatten od. dgl. eingebracht wird, von denen mindestens eine in an sich bekannter Weise mit einem Kanal- bzw. Hohlraumsystem versehen ist, das in die Kontaktheizfläche bzw. -flächen einmündende Durchbohrungen aufweist und über ein Absperrorgan mit der Außenluft in Verbindung steht und/oder an einen Vakuumerzeuger und gegebenenfalls an eine Dampfleitung angeschlossen ist, und der nach dem Schließen der Preßeinrichtung durch die Beheizung im Formling entstehende und/oder über das Kanalsystem in den Formling eingebrachte Dampf durch entsprechende Betätigung der Absperrorgane bzw. Ventile zunächst für den zur Aktivierung der Eigenbindekräfte notwendigen Zeitabschnitt im Formling belassen und sodann abgelassen oder durch den Vakuumerzeuger entfernt und gegebenenfalls kondensiert wird, wonach die Preßeinrichtung alsbald oder nach weiterer Heiz-und Behandlungszeit geöffnet wird.
' In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr, 1055 226,
358.
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