DE1210499B - Schaltungsanordnung zur Messung der Periode von Kernreaktoren - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Messung der Periode von KernreaktorenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int: α.:
G21d
Deutsche KL: 21g-21/31
Nummer: 1210499
Aktenzeichen: C 27682 VIII c/21;
Anmeldetag: 10. August 1962
Auslegetag: 10. Februar 1966
Zur Messung der Periode von Kernreaktoren benutzt man im allgemeinen eine abgeglichene Ionisationskammer
für Neutronen, die einen Strom für einen logarithmischen Verstärker liefert. Dieser erzeugt
eine Ausgangsspannung, welche dem Logarithmus des Stromes proportional ist, mit der ein Differentialverstärker
beaufschlagt wird. Dieser erzeugt eine Spannung, die proportional der nach der Zeit differenzierten,
von dem logarithmischen Verstärker erzeugten Spannung ist.
In einer Schaltungsanordnung zur Messung der Periode von Kernreaktoren muß der differenzierende
Verstärker eine Integration durchführen können, durch welche die Schwankungen des Ausgangssignals
verringert werden. Diese Integration führt bei einem vertretbaren Verhältnis Signal-Grundgeräusch zu einer
erheblichen Ansprechzeit. Diese schwankt kontinuierlich und völlig automatisch gemäß der tatsächlichen
Periode des Reaktors und nach Maßgabe des Neutronenflusses der Neutronenflußwerte. Die Ansprechzeit
ist verhältnismäßig groß, wenn die Neutronenleistung klein ist, und relativ klein, wenn die Neutronenleistung
groß ist. Die Ansprechzeit ist ferner um so kleiner, je kleiner die Periode selbst ist.
Unabhängig davon, ob man zur Messung des Neutronenflusses die Impulse zählt, welche die einzelnen
Neutronen je Sekunde in einem Zählrohr auslösen, oder ob man den Ionisationsstrom mißt, den die Neutronen
in einer Ionisationskammer hervorrufen, wirkt sich die Statistik der Ereignisse in der Ionisationskammer
beim Auffangen von Neutronen auf die Schwankungen bei schwachem Neutronenstrom ungünstiger aus als
bei starkem Strom. Andererseits ist die Integration der Schwankungen bei langer Periode des Reaktors
wirksamer als bei kurzer Periode, weil die Entwicklung des Neutronenflusses dann weniger schnell verläuft
und infolgedessen weniger gefährlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bisher
bekanntgewordenen Schaltungsanordnungen zur Messung der Periode von Kernreaktoren zu vereinfachen
und betriebssicherer zu gestalten.
Die Erfindung geht von einer bekannten Schaltungsanordnung mit einer Reihenschaltung eines Neutronendetektors,
eines logarithmischen Verstärkers und eines differenzierenden Verstärkerkreises aus, der aus einem
Operationsverstärker, einem dessen Eingang vorgeschalteten Kondensator und aus einem zwischen dem
Operationsverstärkerausgang und dem Operationsverstärkereingang liegenden Ohmschen Widerstand
besteht.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß dem Kondensator zwei parallel im
Schaltungsanordnung zur Messung der Periode
von Kernreaktoren
von Kernreaktoren
Anmelder:
5
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Commissariat ä l'Energie Atomique, Paris
Vertreter:
Dipl.-Ing. Dr. Jander
ίο und Dr.-Ing. Manfred Böning, Patentanwälte,
Berlin 33, Hüttenweg 15
Berlin 33, Hüttenweg 15
Als Erfinder benannt:
Georges Friedling,
Georges Friedling,
Aix-en-Provenge, Bouches-du-Rhöne;
Christian Vaux, Paris (Frankreich)
Christian Vaux, Paris (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 11. August 1961 (870 736)
Gegentakt geschaltete Dioden vorgeschaltet sind und daß ein den Operationsverstärker ein- und -ausgang
überbrückender Integrationskreis vorgesehen ist.
Vorzugsweise besteht der Integrationskreis aus einem zweiten Kondensator mit geringer Kapazität gegenüber
derjenigen des ersten Kondensators, dessen eine Seite direkt an den Operationsverstärkereingang geschaltet
ist und dessen andere Seite an den den beiden Stromzweigen eines Spannungsteilers, deren dynamische
Widerstände verschieden groß sind, gemeinsame Punkt angeschlossen ist, der parallel zwischen den
Eingangsklemmen und den Ausgangsklemmen des differenzierenden Verstärkerkreises liegt.
Die neue Schaltungsanordnung weist in allen gefährlichen Situationen des Reaktors (d. h. bei kurzen
Perioden, insbesondere bei mittleren und starken Leistungen) eine kleine Ansprechzeit und ein zufriedenstellendes
Verhältnis Signal-Grundgeräusch in allen normalen Situationen des Reaktors (d. h. bei
langer oder mittellanger Periode) auf. Das bedeutet, daß alle Sicherheitssysteme, die an die Schaltungsanordnung nach der Erfindung angeschlossen sind, im
Falle der Gefahr schnell ansprechen können und daß das Signal der Periode trotzdem bei normalen Betriebsbedingungen des Reaktors infolge der Reduktion der
Schwankungen verwendbar bleibt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung, werden aus dem nun folgenden Beschreibungsteil
609 507/275·
hervorgehen, in welchem auf die Zeichnung Bezug genommen ist. In der Zeichnung ist -
F i g. 1 eine schematische Darstellung der Schaltungsanordnung und
F i g. 2 das Schaltbild für die Schaltungsanordnung.
In F i g. 1 ist mit 1 eine Ionisationskammer bezeichnet. Sie ist mit einem Verstärker 2 verbunden, an
den sie einen Strom liefert. Die Ausgangsspannung dieses Verstärkers ist proportional dem Logarithmus
dieses Stromes und kann z. B. zwischen 0 und ν Volt schwanken. Die Spannung beträgt etwa 10 oder einige
10 Volt, wenn der Eingangsstrom beispielsweise zwischen 10~ls und 10~5 Amp. variiert wird. Mit
dieser Spannung wird der Eingang α eines differenzierenden
Verstärkerkreises 3 beaufschlagt. Dieser erzeugt an seinem Ausgang b eine Spannung, die proportional
zu der nach der Zeit abgeleiteten, von dem logarithmischen Verstärker gelieferten Spannung ist.
Der Verstärkerkreis3, der in der Fig. 2 dargestellt
ist, weist einen Operationsverstärker 4, einen Kondensator, einen Widerstand 6 und einen Integrator auf,
welcher die Schwankungen glättet. Der Verstärker 4 besitzt einen relativ hohen Verstärkungsfaktor, z. B.
30000, und eine Phasenverschiebung von π zwischen seinem Eingang c und seinem Ausgang b. Die eigentliehen
Differentiationselemente 5 und 6 bestehen aus einem Kondensator und einem Widerstand. Der Integrator
ist in zweifacher Weise, d. h. durch zwei Integrationskreise,
realisiert. Einerseits besteht er aus zwei Halbleiterdioden 7 und 8, die parallel gegeneinander
und in Serie mit dem Kondensator 5 geschaltet sind. Sie bilden mit diesem Kondensator einen ersten
Integrationskreis. Die Integration ist einzig und allein eine Funktion der Periode des Kernreaktors. Der
dynamische Widerstand der Dioden wird um so viel schwächer, wie der sie durchquerende Strom größer
wird. Er ist also um so viel kleiner, wie die Spannungsänderungen am Punkt« schnell sind. Andererseits
weist der Integrator einen Kondensator 9 auf, dessen Kapazität relativ zu derjenigen des Kondensators 5
klein ist, sowie einen Widerstand 6; beide Glieder zusammen bilden den zweiten Integrationskreis. Der
Widerstand 6 ist mit den. Punkten b und c des Ausgangs und des Eingangs des Verstärkers 4 verbunden. Ferner
sind mit dem Punkt c der Kondensator S und die eine Seite des Kondensators 9 verbunden, dessen andere
Seite an einen Punkt d angeschlossen ist, der zu einem Spannungsteiler gehört. Dieser wird einerseits durch
einen Widerstand 10, dessen anderes Ende mit dem Punkte verbunden ist, und andererseits durch zwei
Zenerdioden gebildet, die in Reihe und gegeneinandergeschaltet sind. Das Spannungsverhältnis des Spannungsteilers
schwankt gemäß der Potentialdifferenz zwischen den Punkten α und b. Wenn also die Spannung
im Punkt α gegenüber der Spannung im Punkt b sehr negativ wird, leitet die Diode 11, und die Diode 12
beginnt gemäß dem Zenergesetz anzusprechen. Der dynamische Widerstand der Dioden 11 und 12 wird
viel kleiner als der Widerstand 10, und die Potentialänderungen im Punkt d nähern sich den Potentialänderungen
im Punkt a. Die Kapazität des Kondensators 9 kann gegenüber derjenigen des Kondensators
5 vernachlässigt werden. Der Strom des Kondensators 9 in den Widerstand 6 ist vernachlässigbar
klein gegenüber dem Strom des Kondensators 5, so daß der mittlere Wert des Signals der Periode, welches
man am Punkt b empfängt, etwa gleich demjenigen Wert ist, den man erhalten würde, wenn der Kondensator
9 nicht vorhanden wäre. Wenn andererseits die Spannung im Punkt α gegenüber der Spannung im
Punkt b nur wenig negativ ist, leitet zwar die Diode 11, aber die Diode 12 stellt einen großen dynamischen
Widerstand dar. Der dynamische Widerstand der aus den Dioden 11 und 12 bestehenden Anordnung wird
also viel größer als der Widerstand 10, und die Potentialänderungen im Punkt d liegen in der Nähe der
Potentialänderungen im Punkt b. Was nun die Schwankungen betrifft, so ist der Punkt d vom Punkt α getrennt,
wo übrigens die Schwankungen gering sind, und man hat einen Leitungsast, bestehend aus dem
Widerstand 10 und dem Kondensator 9, der den Schwankungen entgegenwirkt. Die-Diode 11 ermöglicht
es, die Gegenwirkung auf den Fall auszudehnen, bei dem die Spannung im Punkt α gegenüber derjenigen
im Punkt b positiv ist. Wählt man aber als Diode 11 eine Zenerdiode und nicht eine gewöhnliche Diode, so
erhält man ebenfalls eine sehr schwache Gegenwirkung,
wenn die Spannung im Punkt α gegenüber derjenigen im Punkt & sehr positiv ist. Man sieht also, daß die
Gegenwirkung durch den Kondensator 9 automatisch gemäß dem Signal und der Amplitude der Spannung
zwischen den Punkten α und b schwankt. Wenn die Leistung des Reaktors ansteigt, wird die Spannung
im Punkt α mehr und mehr negativ, die Spannung bei b wird positiv, und ihr Wert wird um so viel größer,
als die Leistung des Reaktors sich schnell entwickelt. Das bedeutet:
Bei kurzen Perioden wird die Gegenreaktion durch den Kondensator schwach (die Ansprechzeit ist 'also
bei kleinen Leistungen kurz). Bei mittleren Perioden ist die Ansprechzeit für mittlere Leistungen kurz. Bei
langen Perioden ist die Ansprechzeit nur für große Leistungen kurz.
Die Werte der Elemente sind so gewählt (was jedoch nicht notwendig ist), daß bei kleiner Gegenwirkung
durch den Kondensator 9 die erhaltene Gesamtintegration annäherungsweise durch die Elemente 5, 7
und 8 bestimmt wird. Ist andererseits die Gegenwirkung sehr ausgeprägt, so wird die Integration annäherungsweise
durch die Elemente 6 und 9 bestimmt. Im ersten Falle -ist die Ansprechzeit von der Größenordnung
einiger Zehntelsekunden, im zweiten Fall beträgt sie etwa mehrere Sekunden. Die Widerstände 10 und die
Dioden 11 und 12 sind so ausgelegt, daß die Verhältniszahl aus der Summe der dynamischen Widerstände
der Dioden und dem Widerstand 10 sehr weit unterhalb des Widerstands des differenzierenden Verstärkerkreises
(z. B. unterhalb 1%) liegt für eine hohe Spannung zwischen α und b (z. B. —15 Volt, wobei α gegenüber
b negativ ist). Der Widerstand 10 beträgt etwa 30 bis 60 kO, der Kondensator 5 hat eine Kapazität von
0,1 μ¥ und der Kondensator 9 von etwa 0,01 μ¥, der
Widerstände beträgt 400ΜΩ. Mit diesen Werten
erhält man eine Ansprechzeit, die zwischen 10 und 0,2 Sekunden schwankt, und eine Schwankungsamplitude,
die 20_°/0 der Spannung am Ende der Skala nicht
übersteigt. Ähnliche Werte erhält man, wenn man die Dioden 7, 8 durch einen ohmschen Widerstand ersetzt
oder die Zenerdiode 11 nicht mit dem Punkt a, sondern mit e verbindet, der zwischen dem Kondensator 5 und
den Dioden 7 und 8 liegt, oder wenn man beide Maßnahmen zugleich trifft. Man kann auch zwischen die
Zenerdioden 11 und 12 einen ohmschen Widerstand schalten, so daß man die Gegenwirkung oberhalb
eines Minimalwertes hält, welcher durch den zusätzlichen Widerstand und den Widerstand 10 bestimmt
ist. Diese letzte Abwandlung ermöglicht es, das Brummen und andere eventuelle Störsignale, die in
dem Verstärker, 4 induziert werden, hinreichend zu unterdrücken, so daß sie sich nicht störend auf den
Ausgang b auswirken.
Der Kreis ist ziemlich anpassungsfähig, da man nicht
eine Variation der Ansprechzeit nach einem präzisen Gesetz sucht, sondern allein eine Verminderung der
Ansprechzeit, wenn die Leistung wächst und die Periode des Reaktors sich vermindert.
Claims (7)
1. Schaltungsanordnung zur Messung der Periode von Kernreaktoren, bestehend aus einer Reihenschaltung
eines Neutronendetektors, eines logarithmischen Verstärkers und eines differenzierenden
Verstärkerkreises, der aus einem Operationsverstärker, einem dessen Eingang vorgeschalteten
Kondensator und aus einem zwischen dem Operationsverstärkerausgang und dem Operationsverstärkereingang
liegenden ohmschen Widerstand besteht, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Kondensator zwei parallel im Gegentakt geschaltete Dioden vorgeschaltet sind und daß ein
den Operationsverstärkerein- und -ausgang überbrückender Integrationskreis vorgesehen ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Integrationskreis
aus einem zweiten Kondensator (9) mit geringer Kapazität gegenüber derjenigen des ersten Kondensators
(5) besteht, dessen eine Seite direkt an den Operationsverstärkereingang geschaltet ist und
dessen andere Seite an den den beiden Stromzweigen (11, 12 und 10) eines Spannungsteilers,
deren dynamische Widerstände verschieden groß sind, gemeinsamen Punkt (d) angeschlossen ist,
der parallel zwischen den Eingangsklemmen (0) und den Ausgangsklemmen (b) des differenzierenden
Verstärkerkreises (3) liegt.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Stromzweig
des Spannungsteilers einen zweiten Widerstand (10) aufweist, der am Ausgang Q>) des Operationsverstärkers
(3) liegt, und der andere Stromzweig zwei gegeneinandergeschaltete Zenerdioden (11,12) enthält,
die am Eingang (a) des differenzierenden Verstärkers (3) hegen.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verhältniszahl aus
der Summe der dynamischen Widerstände der Zenerdioden (11, 12) zu dem Wert des zweiten
Widerstandes (10) klein ist für eine negative Ausgangsspannung des logarithmischen Verstärkers (2)
in der Nähe des zulässigen Maximalwertes für diese Spannung.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verhältniszahl unter
10 % des Gesamtwiderstandes des differenzierenden Verstärkerkreises liegt.
6. Abänderung der Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die
Stelle der beiden vorgeschalteten Dioden ein hochohmiger Widerstand von beispielsweise mehreren
100 Megohm gesetzt ist und/oder daß der Eingang des Spannungsteilers nicht an dem Eingang des
differenzierenden Verstärkerkreises, sondern an einem Punkt zwischen den vorgeschalteten Dioden
(7,8) und dem dem Operationsverstärker vorgeschalteten Kondensator hegt.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Zenerdioden
(11,12) des Spannungsteilers ein ohmscher Widerstand gelegt ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Die Atomwirtschaft, VI. Jahrgang, 1961, H. 11,
Die Atomwirtschaft, VI. Jahrgang, 1961, H. 11,
S. 550 bis 554;
Philip's Technische Rundschau, 21. Jahrgang,
Philip's Technische Rundschau, 21. Jahrgang,
1959/60, Nr. 4/5, S. 130 bsi 140.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 507/275 2.66 © Bundesdruckerei Berlin
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